- Offizieller Beitrag
Zu diesem - aus meiner Sicht sehr wichtigen - Thema möchte ich auch meine Gedanken äußern.
Die Bedeutung des Opfers Jesu.
Wir können wahrscheinlich nie mit völliger Sicherheit sagen, warum Gott "vor Grundlegung der Welt" genau diesen Heilsplan gewählt hat, um der gefallenen Menschheit die Möglichkeit der Befreiung vom ewigen Tod zu bieten. Es ist jedoch möglich, einige wichtige Aspekte in diesem Zusammenhang zu erkennen. Wie hier bereits gesagt wurde, ist der Erlösungsplan für Menschen im größeren Zusammenhang zu betrachten - im Rahmen des großen Kampfes zwischen Gott und Satan. Satan's anfängliche Auflehnung bestand in seinem Stolz, eigene Wege zu gehen und himmlische Ordnungen der Liebe zu übertreten. Die Unliebe und der Stolz - das eigene ICH zum Mittelpunkt zu machen - sind die Wurzeln jedes Übels (vgl. Jes 14,13-14; Hes 28,17). Und hierin liegt die Ursache jeder anderen Übertretung. Die zentrale Aussage in der Nachfolge lautet daher: Gott von ganzem Herzen zu lieben und das Ich zu kreuzigen.
Als Jesus Seinen irdischen Leidensweg ging, hatte Satan Ihn zum Sündigen verleiten wollen. Jesus gab keiner einzigen Versuchung nach. Das gibt uns zu erkennen, dass der Erlösungsplan gescheitert worden wäre, wenn Jesus gesündigt hätte. Offensichtlich bestand die Anklage Satans (unter anderem) darin, die Gebote Gottes seien unmöglich zu halten. Indem Jesus durch große Leiden ging und dennoch standhaft blieb, ist Er uns (auch den himmlischen Geschöpfen) ein Vorbild geworden, dass mit der Kraft Gottes ein gottgefälliges Leben in jeder Situation möglich ist.
Ich möchte nicht sagen, dass die Bedeutung des hingebungsvollen Lebens und Opfers Jesu lediglich dahin zielte, den öffentlichen Beweis zu erbringen, dass mit Gott ein gottgefälliges Leben möglich ist. Aber es ist aus meiner Sicht ein wichtiger Bestandteil des Erlösungsplanes im Kontext des großen Kampfes. Gott steht ab diesem Zeitpunkt als völlig rechtschaffen im ganzen Universum und kann Sein Gericht über Satan und jede Art der Ungerechtigkeit auf Basis des Dekalogs fortsetzen (Off 11,19). Das geheiligte Volk bezeugt die Gerechtigkeit Gottes:
Off 15,3-4 ..Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, Gott, Allmächtiger! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, König der Nationen!
Jesus ist Gott und Mensch zugleich.
Beachtenswert ist die Art und Weise, wie Jesus versucht wurde: "Wenn du Gottes Sohn bist, mache die Steine zu Brot" (Lk 4,3) oder "steige vom Kreuz hinab und beweise ihnen, dass du Gottes Sohn bist" (Mt 27,40). Diese Handlungen würde ein einfacher Mensch wie wir nicht vollbringen können oder müssen. Denn nur Jesus war der Sohn Gottes im Sinne des Messias. Und nur Jesus könnte Steine in Brot umwandeln oder vom Kreuz hinabsteigen, indem Er auf Seine göttliche Gewalt zurückgreifen würde. Diese einzigartige Versuchung bestand darin, Jesus dazu zu verführen, den Verzicht auf Seine göttliche Macht wieder rückgängig zu machen, indem Jesus Seine göttliche Macht direkt zum Einsatz bringen sollte. Hätte Jesus dies getan, wäre der ganze Erlösungsplan gescheitert worden. Denn das würde bedeuten, dass Jesus nicht mehr den Willen des Vaters allein im Vertrauen an bzw. in der Abhängigkeit von der Kraft Gottes (des Vaters) getan hätte, sondern Seinen "eigenen" Willen mit Seiner eigenen, Ihm (Jesus) innewohnenden göttlichen Kraft.
Das Ziel des Erlösungsplanes bestand (unter anderem) darin zu zeigen, dass jedes erschaffene Wesen den Willen Gottes befolgen kann. Hierzu hat Jesus Seine Göttlichkeit mit menschlichem Körper "umhüllt" und ist ein Mensch "wie wir" geworden. Indem Jesus in Gestalt eines Menschen erschien, hat sich in Wirklichkeit Gott selbst uns offenbart. Als Mensch war Jesus zugleich Gott, aber Er hat auf Seine göttliche Macht und Kraft verzichtet und war - gleich wie wir - völlig an die Kraft Gottes des Vaters durch den Heiligen Geist angewiesen. Jedes Wunder, das Jesus vollbrachte und jede Versuchung, der Jesus wiederstand, wurde allein durch Seinen Glauben an Gott und Sein Vertrauen in Gottes Kraft möglich. Dieselbe Kraft, die Gott Vater Seinem Sohn verlieh, um einer Sünde zu wiederstehen, steht im vollem Maße auch uns zur Verfügung, damit wir auf gleiche Weise im Vertrauen an Gott ein gottgefälliges Leben führen.
Gleich werden wie Jesus.
Obwohl Jesus als Mensch durch die Kraft Gottes ein absolut vollkommenes Leben geführt hat und uns damit ein Vorbild geworden ist, war Jesus dennoch nicht ganz wie wir. Zum einen ist Jesus der einzige, der von sich behaupten konnte, ohne Sünde zu sein. Und Jesus war ohne Sünde schon von Anfang an - so geboren, geheiligt durch den Heiligen Geist. Im Gegensatz zu Ihm werden wir nicht mit geheiligtem Charakter geboren, und kein Mensch, auch nicht ein Kind, kann von sich sagen, er wäre sündlos. Jeder Mensch, auch ein Kind, ist vor Gott allein durch Jesus Christus gerechtfertigt.
Das Ziel eines Jesu-Nachfolgers ist es jedoch, Jesu gleichgestaltet zu werden. Der Prozess der Veränderung Seines verdorbenen Charakters dauert das ganze Leben an. Die absolute Vollkommenheit, wie Jesus sie hatte, kann jedoch kein Mensch erreichen. Durch die bewußte Entscheidung für Gott und als Resultat des wahren lebendigen Glaubens erkennt ein Mensch zu jedem Zeitpunkt seines Lebens eigene Verdorbenheit und sehnt sich danach, Jesu immer ähnlicher zu werden. Der Mensch ergreift die Kraft Gottes und, kombiniert mit eigenen Bemühungen, lebt im Gehorsam zu Ihm, entsprechend seiner gegenwärtigen Erkenntnis und dem inneren Zustand der Verdorbenheit. Daraufhin veredelt Gott schrittweise den Charakter des Menschen, gibt ihm neuere Erkenntnisse Seines Willens und verleiht ihm noch mehr Kraft, danach zu leben.
Allein der wahre lebendige Glaube rettet und rechtfertigt einen Menschen vor Gott durch Jesus Christus. Dieser Glaube wird im Menschen die Liebe zu Jesus hervorrufen, die Sehnsucht erwecken, heilig wie Jesus sein zu wollen, und ihn zu entsprechenden Werken bewegen. Der (lebendige) Glaube wird an der zeitlichen Veränderung der Werke bzw. des Lebensstills gemessen.