- Offizieller Beitrag
Hallo,
ich wurde letztens das erste mal bewusst mit dem Gleichnis vom ungerechten Verwalter konfrontiert. Es ist wohl eines der unbekanntesten Gleichnisse im NT und sollte nicht mit dem Schalksknecht verwechselt werden.
[bibel]1 Er
sprach aber auch zu den Jüngern: Es war ein reicher Mann, der einen
Verwalter hatte; und dieser wurde bei ihm angeklagt, als verschwende er
seine Habe.
2 Und
er rief ihn und sprach zu ihm: Was ist es, das ich von dir höre? Lege
die Rechnung von deiner Verwaltung ab! Denn du wirst nicht mehr
Verwalter sein können.
3 Der
Verwalter aber sprach bei sich selbst: Was soll ich tun? Denn mein Herr
nimmt mir die Verwaltung ab. Graben kann ich nicht, zu betteln schäme
ich mich.
4 Ich weiß, was ich tun werde, damit sie mich, wenn ich der Verwaltung enthoben bin, in ihre Häuser aufnehmen.
5 Und er rief jeden Einzelnen der Schuldner seines Herrn herbei und sprach zu dem ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig?
6 Der aber sprach: Hundert Bat Öl. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldbrief und setze dich schnell hin und schreibe fünfzig!
7 Danach
sprach er zu einem anderen: Du aber, wie viel bist du schuldig? Der
aber sprach: Hundert Kor Weizen. Und er spricht zu ihm: Nimm deinen
Schuldbrief und schreibe achtzig!
8 Und der Herr lobte den ungerechten Verwalter, weil er klug gehandelt hatte; denn die Söhne dieser Welt sind klüger als die Söhne des Lichts gegen ihr eigenes Geschlecht.
9 Und ich sage euch: Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit, wenn er zu Ende geht, man euch aufnehme in die ewigen Zelte!
10 Wer im Geringsten treu ist, ist auch in vielem treu, und wer im Geringsten ungerecht ist, ist auch in vielem ungerecht.
11 Wenn ihr nun mit dem ungerechten Mammon nicht treu gewesen seid, wer wird euch das Wahrhaftige anvertrauen?
12 Und wenn ihr mit dem Fremden nicht treu gewesen seid, wer wird euch das Eure geben?
13 Kein
Haussklave kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen
hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhängen und den
anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.[/bibel]
Ich habe dazu noch einige Verständnisschwierigkeiten - vielleicht könnt ihr mir helfen
- War der Verwalter wirklich ungerecht oder wurde er nur verleumdet? Ob der Vorwurf stimmt ist offensichtlich garnicht relevant, weil der reiche Mann eh macht, was er will.
- Indem der Verwalter den Schuldnern teilweise die Schulden erlässt, "stiehlt" bzw. betrügt er doch deinen reichen Mann? Ist sein verhalten so ok? Man stelle sich vor, man führt eine Firma und mein Betriebswirt erlässt irgendwelchen Kunden ihren Zahlungsrückstand um sich selbst vorteile bei ihnen zu verschaffen - und das ohne mein Wissen...
- Warum lobt Jesus diesen Verwalter? Ich verstehe die Begründung "denn die Söhne dieser Welt sind klüger als die Söhne des Lichts gegen ihr eigenes Geschlecht." nicht.
- Vers 9 ist für mich ebenso unverständlich - wir sollen uns Freunde mit dem ungerechten Mammon machen, wenn wir Vorteile daraus ziehen können?
- Ich habe auch nicht verstanden, in welchem konkreten Zusammenhang dann die Verse 10-13 stehen. Wenn man sie alleine stehen lässt, sind sie klar und verständlich. Im Kontext des Gleichnisses ergeben sich für mich aber (noch) keinen Sinn - erscheinen sogar irgendwie widersprüchlich zu dem vorher gesagten.
Würde mich über eure Gedanken zu diesem Gleichnis freuen