• Nunja ein Argument der Gegner bei Abtreibung als auch der Verhütung ist doch aber das Gleiche nämlich daß man in die göttliche Fügung eingreift. ...


    Mit diesem Argument bist du dann aber ganz schnell bei der Betrachtungsweise, dass Abtreibung nur eine von vielen anderen Möglichkeiten zur 'Familienplanung' ist, das kann man möglicherweise so sehen, und wie ich bereits weiter oben ausführte, ist das z.B. in Indien und China so, aber auch in Europa ist diese Haltung nicht unbekannt, oder warum sonst werden Fruchtwasseruntersuchungen vorgenommen ...?

    Ghasel, mit lieben Grüßen

    Nicht alles, was gezählt werden kann, zählt (Einstein)

  • Zunächst einmal: Nein, es ist kein "Frauenthema"!

    Wenn die Männer die Frauen sitzen lassen, dann wird auf die Männer geschimpft, und wenn es um Abtreibung geht, dann ist es nen "Frauenthema"?
    Das ist Unsinn.

    Ebenso die Frage, wer betroffen ist und somit mitreden darf:

    1. man redet immer über Dinge, von denen man nicht direkt betroffen ist. Das ist eine Freiheit unserer Gesellschaft, sich auch von Menschen kritisieren zu lassen, die selbst nicht aus dem 'Fachbereich oder nicht betroffen sind.
    2. alle Leute, die selbst Kinder haben, sind ausreichend "betroffen", um sich zu dem Thema äußern zu können und zu dürfen. Das mal zur Klarstellung.

    Nun hierzu:

    Zitat

    die 'Mutterliebe' wird natürlich bereits in den ersten Schwangerschaftsmonaten durch das Hormon Oxytoxin erzeugt

    Ja, das ist ein Hormon, dass da auch unter anderem körperlich eine Rolle spielt...
    Es ist mit Hormonen wie mit Entwicklungsstadien von "Zellhaufen": interessiert mich peripher!

    Zitat

    in einer Gesellschaft jedoch, in der Abtreibung als verwerflich gilt,
    wurde eine Frau natürlich anders sozialisiert als in einer Gesellschaft,
    in der so etwas 'normal' ist, so ist es in Indien und China z.B.
    durchaus 'üblich', weibliche Föten abzutreiben,

    Das ist sicherlich richtig und ich hoffe, dass wir nicht fernerhin so sozialisiert werden, wie Indien oder China!

    Der Vergleich hinkt übrigens, denn in diesen Ländern spielen noch ganz andere Faktoren eine Rolle:

    zunächst einmal sind sie vollkommen überbevölkert! Wenn Frau in China nicht abtreibt, dann macht es der Staat.
    Zudem gibt es in den dörflichen Gegenden weder Bildung noch Mittel, vorher zu verhüten, also muss (wenn schwanger) abgetrieben werden.

    Des Weiteren kann man die asiatische Mentalität ohnehin nicht mit der unsrigen vergleichen. Das einzelne Menschenleben hat dort einen anderen Stellenwert als bei uns. Das möchte ich mir weder abgucken, noch als Zukunft unserer Sozialisation sehen!

    Du hättest Recht: wenn die ganze Gesellschaft über Generationen Abtreibungen wie selbstverständlich durchführt, dann juckt das irgendwann keinen mehr, das stimmt.

    Aber genau das war das Thema: diese Entwicklung möchten wir Kirchen nicht!

    Der Hormonhaushalt von Frauen kann in einem "Frauenthema" diskutiert werden, dafür kann das unschuldige Leben nichts.

    Zitat

    Ansonsten bin ich der Meinung, dass eine Gesellschaft, die einer jungen
    Frau keine vernünftigen Alternativen zur Abtreibung bieten kann, nicht
    befugt ist, über die Entscheidung der Frau zu urteilen ...

    In dieser Gesellschaft urteilt auch keiner darüber, es wird doch durchgeführt. Allenfalls ein paar christliche Gemeinden (ver)urteilen es.
    Hier hat es auch niemand verurteilt, sondern man hat seine Meinung zu dem Thema geäußert. Ja, das ist unsere Aufgabe! Kinder sind kein Privatbesitz, wie Eltern neuerdings glauben.

    Zu den "Alternativen": ich glaube, wir leben zumindest hier in einem Land, in dem es ausreichend Möglichkeiten gibt, um nicht abtreiben zu müssen.

  • Mit diesem Argument bist du dann aber ganz schnell bei der Betrachtungsweise, dass Abtreibung nur eine von vielen anderen Möglichkeiten zur 'Familienplanung' ist, das kann man möglicherweise so sehen, und wie ich bereits weiter oben ausführte, ist das z.B. in Indien und China so, aber auch in Europa ist diese Haltung nicht unbekannt, oder warum sonst werden Fruchtwasseruntersuchungen vorgenommen ...?

    Also ich meinte nur daß dieses Argument in der gesellschaftlichen Diskussion nicht viel bringt weil heutzutage Familienplanung auch abseits der Abtreibung gang und gäbe ist.Die schon angesprochene Verhütung , Einfrieren von Eizellen , Samenspenden von Studenten.Das läuft auch unabhängig von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften so. ( nebenbei , die USA hat die Homoehe eingeführt , per " knappen " Gerichtsbeschluß )

    Kann man einer säkularisierten Mehrheit vorwerfen daß sie religiöse Werte ( wo man sich auf einen Gott bezieht ) nicht einhält ? Sie ist doch säkular und nicht religiös.
    Klar daß beide Seiten ihre Werte für die besseren halten sonst würden sie sie nicht vertreten.

    Von der Abtreibung abgesehen zur der ich keine eindeutige Position habe seh ich es schon als gesellschaftlichen Wert an daß Frau heutzutage selber entscheiden kann wann und ob sie Kinder haben möchte und sich nicht nur als eine reine Gebärmaschine abrackert.

    -

    Einmal editiert, zuletzt von Schwertwal (28. Juni 2015 um 18:55)

  • auch in Europa ist diese Haltung nicht unbekannt, oder warum sonst werden Fruchtwasseruntersuchungen vorgenommen ...?

    Nimm' es bitte nicht persönlich, dass ist kein gutes Argument finde ich. Eine Amniocentese findet aus ganz unterschiedlichen Gründen statt. Zum Beispiel zur Feststellung von vererbbaren Erkrankungen, Veränderung der Chromosomveranlagung (Trisomie 13/18/21), Neuralrohrdefekten oder Blutgruppeninkompatibilität. Eine Untersuchung des Fruchtwassers muss ja nicht "zwangsbedingt" mit einer Abtreibung in Verbindung stehen.


    GLG

  • Kann man einer säkularisierten Mehrheit vorwerfen daß sie religiöse Werte ( wo man sich auf einen Gott bezieht ) nicht einhält ? Sie ist doch säkular und nicht religiös.


    !. Korinther 5, 10 : "- sonast müsstet ihr die Welt räumen - - -" Vers 12 : "Was gehen mich die da drausse an, dass ich sie sollte richten. Richtet ihr nicht, die drinen sind - ".


    seit es allgemeine öffentliche Meinung geworden ist - und solche schwappen immer wieder auch in die Gemeinde hinein - dss eien Abtreibung, na, halt eine Abttreibung und der einzelnen Privatangelegenheit ist (Das war in der Zeit vor Kreiky schon zu sehen), stört mich bei jeder Taufbefrageung Pnkt 10 : "glaubst du, das ein Körper ein Tempel des Heiligen Geistes ist - - - schdliche Dinge meidest und dich aller unreine Speisen enthältst, das Alkohols, Tabaks u d der Droge enthältst - ?"

    Das hat vor langer Zeit genügt.


    Bei den Glaubenspunkten ist NICHT auch 1. Korinther 3, 16., 17. (so jemnad den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben, denn der Tempel Gottes ist heilig, der seit ihr.", wohl aber 6, 19., 20. angeführt.) (Ach ja, dafür 1. Korinther 10,31 : das gesunde Essen ! )

    Und lautstark preist das "Adventist Review" einmal "An empty Glass Made Full" die IVF smat Hinweis auf Adressen ud iInstitute an.

    Ich vermisse in der Gemeinde die kontinuierliche Pflege des allgemeine Bewusstsein der Heiligkeit des Menschen als Geschöpf aus Gottes Hand - "ein Bild, das uns gleich sei".

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Nimm' es bitte nicht persönlich, dass ist kein gutes Argument finde ich. Eine Amniocentese findet aus ganz unterschiedlichen Gründen statt. Zum Beispiel zur Feststellung von vererbbaren Erkrankungen, Veränderung der Chromosomveranlagung (Trisomie 13/18/21),... eine Untersuchung des Fruchtwassers muss ja nicht "zwangsbedingt" mit einer Abtreibung in Verbindung stehen.
    ...


    Ja aber warum sollte eine Frau wissen wollen, ob sie möglicherweise ein Kind mit 'Down-Syndrom' zur Welt bringt, zumal diese Untersuchung nicht so ganz ungefährlich für den Fötus ist? ... Im übrigen würde diese Diagnose eine 'medizinisch bedingte' Abtreibung 'rechtfertigen' ...

    @ Seele 1986: Bei meinem Beispiel aus Asien ging es nicht um die Frage, wie viele Kinder eine Familie haben sollte, um der Gefahr der Überbevölkerung entgegen zu wirken, sondern darum, welche Kinder sie haben will und welche nicht ...

    Ghasel, mit lieben Grüßen

    Nicht alles, was gezählt werden kann, zählt (Einstein)

  • Ja aber warum sollte eine Frau wissen wollen, ob sie möglicherweise ein Kind mit 'Down-Syndrom' zur Welt bringt, zumal diese Untersuchung nicht so ganz ungefährlich für den Fötus ist?

    Die genauen Gründe kenne ich nicht, da müsstest Du schon die Eltern fragen. Ich denke aus vielfältigen Gründen, nicht (immer) gleich mit dem Ziel verknüpft "abtreiben" zu wollen. Vielleicht weil bei einem Elternteil eine genetische Veränderung vorliegt oder Erbkrankheiten, wäre es da den Eltern zu verübeln, wenn diese eine Fruchtwasseruntersuchung wünschen, um zu wissen was "Sache" ist ?

    Im übrigen würde diese Diagnose eine 'medizinisch bedingte' Abtreibung 'rechtfertigen' ...

    Das seh' ich anders. Autistische Menschen sind keineswegs "nicht lebensfähig". Ich weiß nicht, ob Du schon mal mit Menschen die am Aspergersyndrom leiden gearbeitet hast / zu tun gehabt hast ? Weißt Du, hier in Österreich gibt es eine Radiostation, die auschließlich von autistischen Menschen "betrieben" wird, die Arbeit dieser Menschen ist großartig. Ich schau' mir auch gerne am Abend mal eine Serie auf Netflix an. Da gibt es eine Serie in der ein autistisches Mädchen mitspielt, ihre Schauspielkünste sind enorm.

    Die Persönlichkeit autistischer Menschen mag eigen sein, sie sind, und das möchte ich hochhalten, wertvolle, ehrliche und liebe Menschen. Ein Autist wird Dir klar in das Gesicht sagen, was er über Dich denkt - Da könnte sich so mancher eine Scheibe davon abschneiden... Ich erachte Autisten als wertvolle Mitglieder unserer Gesellschaft, sie sind eine wahre Bereicherung.


    GLG

  • Ich kann gabriel nur beipflichten:

    es lassen übrigens nicht alle vorher checken! Wir haben nicht gezielt schauen lassen, ob unser Kind vll. Trisomie 21 hat, und wenn es klar gewesen wäre, dass es behindert ist, hätten wir es trotzdem bekommen.

    Natürlich möchte man ganz generell wissen und hören: "Bei dem Kind ist alles in Ordnung!"; logisch, wer will das nicht. Man will doch für das Kind, dass alles bei ihm in Ordnung ist.
    Und natürlich ist es gut, vorher schon Dinge zu wissen, denn man muss sich bei einem behinderten Kind ja auch auf gewisse Sachen vorweg schon einstellen. Die Neugier und das Interesse halte ich für vollkommen verständlich.

    Die Frage ist doch: Wenn das Kind "nen Schaden" hat (welchen auch immer), hat es dann trotzdem ein Lebensrecht oder nicht?

    Wir sprechen immer vom Recht der Mütter oder Eltern. Was ist mit dem Recht des Kindes? Das Kind hat keinen Vertreter des Rechts.

    Deshalb sagen wir Christen: der Vertreter des Kindes ist Gott.

  • Ja aber warum sollte eine Frau wissen wollen, ob sie möglicherweise ein Kind mit 'Down-Syndrom' zur Welt bringt


    Sehr sehr rchtig : Da geht e ja nicht um die Wäsche für den KInderwagen . blau oder rosa.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Das seh' ich anders. Autistische Menschen sind keineswegs "nicht lebensfähig". Ich weiß nicht, ob Du schon mal mit Menschen die am Aspergersyndrom leiden gearbeitet hast / zu tun gehabt hast ? Weißt Du, hier in Österreich gibt es eine Radiostation, die auschließlich von autistischen Menschen "betrieben" wird, die Arbeit dieser Menschen ist großartig. Ich schau' mir auch gerne am Abend mal eine Serie auf Netflix an. Da gibt es eine Serie in der ein autistisches Mädchen mitspielt, ihre Schauspielkünste sind enorm.

    Die Persönlichkeit autistischer Menschen mag eigen sein, sie sind, und das möchte ich hochhalten, wertvolle, ehrliche und liebe Menschen. Ein Autist wird Dir klar in das Gesicht sagen, was er über Dich denkt - Da könnte sich so mancher eine Scheibe davon abschneiden... Ich erachte Autisten als wertvolle Mitglieder unserer Gesellschaft, sie sind eine wahre Bereicherung.


    ... zum einen habe ich 'rechtfertigen' in Anführungszeichen gesetzt, zum anderen kann man eine reine Sachinformation nicht durch den Satz "Das seh' ich anders" ungültig machen. In Österreich wird das, was ich mit 'medizinischer Indikation' benannt habe, übrigens als 'eugenische Indikation' bezeichnet. § 97 Abs. 1 Ziffer 2 des StGB erlaubt den Abbruch, wenn „eine ernste Gefahr besteht, dass das Kind geistig oder körperlich schwer geschädigt sein werde".

    Aber, lieber Gabriel, was den Wert behinderter Menschen angeht, so stimme ich dir vorbehaltlos zu.

    Mit meinen Beiträgen wollte ich nur darauf hinweisen, dass manche pränatalen Untersuchungen lediglich dazu missbraucht werden, den Wunsch nach einem 'Design-Kind' zu erfüllen, und je besser diese Untersuchungsmethoden werden, desto größer ist der Druck, der auf den werdenden Eltern lastet ...

    Im übrigen fühle ich mich nicht berufen, Frauen zu verurteilen, weil sie dem äußeren Druck nicht standhalten konnten und eine Abtreibung haben vornehmen lassen. Sehr wohl aber verurteile ich gesellschaftliche Zustände, die diesen Druck auf die Frauen erzeugen. Denn das sei hier noch einmal ausdrücklich angemerkt: Keine Frau entscheidet sich leichtfertig für eine Abtreibung, schließlich gibt es da ja noch die 'Mutterliebe-Hormone' ...

    Ghasel, mit lieben Grüßen

    Nicht alles, was gezählt werden kann, zählt (Einstein)

  • Hallo Ghasel

    eine reine Sachinformation nicht durch den Satz "Das seh' ich anders" ungültig machen.

    Ich wollte nichts ungültig machen. Hae eben nur eine andere Sichtweise zum Thema. Nix für Ungut :)

    Mit meinen Beiträgen wollte ich nur darauf hinweisen, dass manche pränatalen Untersuchungen lediglich dazu missbraucht werden, den Wunsch nach einem 'Design-Kind' zu erfüllen

    Stimmt, leider passiert auch das.


    GLG