Natürlich wollen wir, dass man nicht abtreibt! Das ist erstmal die Position. Aber wenn es geschehen ist, dann muss man der Frau bzw. der Familie helfen; es hat keinen Sinn über ein abgetriebenes Kind zu diskutieren, nach dem Motto: "Hättest du nicht, dann..."; das hilft keinem. Den Konflikt verspürt die Frau bereits, sonst bräuchte sie keine Hilfe; Vorwürfe sind da deplatziert! Wäre es ihr egal, hätte sie eh keinen Gesprächsbedarf; davon kann man dann halten, was man will.
Ich bin Deiner Meinung und denke, dass es "Ziel" sein soll, den Mut zur Familie und den Mut zum Kind zu stärken und allen Schwangeren, die sich in schwierigen Situationen befinden, hilfreich zur Seite zu stehen und ihnen ein JA zum Kind zu ermöglichen. Ich reagierte da eben auch auf Heimo's Aussage sehr empfindlich, weil gleich mit der Frage "Soll man das Kind töten ?" gekontert wurde. Schwierig, da eine Antwort zu geben, da es meiner Meinung nach auf die Situation ankommt und man das Thema vielleicht etwas wertneutraler als gleich mit "Geboten" argumentieren könnte.
Um psychischen Problemen vorzubeugen ist es wichtig, dass Frauen "vorher" gut informiert wurden , die Entscheidung selbstbestimmt getroffen haben , eine wohlwollende, soziale Akzeptanz ihrer Entscheidung in ihrem persönlichen Umfeld vorhanden ist und das diese in einer angenehmen Atmosphäre optimal medizinisch und menschlich betreut wurden . Frauen in Not dadurch zu begegnen, dass man sie gleich des "Mordes" bezichtigt, halte ich für das falsche Signal. Ein Schwangerschaftsabbruch kann durchaus auch als Befreiung und Erleichterung erlebt werden. Stell' Dir vor, ich hätte auf die beschriebenen Folgen einer "Gay Conversion Therapy" durch "Coming Out Ministries" und dem damit verbunden Todesfall gesagt: "An den Händen dieser Menschen klebt Blut" - Ja, ich hatte solche Gedanken, aber diesen Satz/Gedanken als "Argument" zu verwenden, wäre einfach ungerecht.
Ich höre oder lese über die Medien immer wieder einmal solche pauschalen Vorwürfe gegen Männer und bin der Ansicht, dass viel davon Phanasie und Mythenbildung ist.Natürlich ist es schwierig von persönlichen Erfahrungen auf die Allgemeinheit zu schließen. Das könnte auch ein Schichtenproblem sein
Wie gut, dass ich nicht "die Medien" bin und auch nicht die "Assi Medien". Ich weiß, dass war nichts persönliches, kein Vorwurf von Dir, die "Verbindung" brachte mich zum schmunzeln. Klar, da "allgemein" was zu sagen, ist schwierig, gilt ebenso für meine "Beobachtung" wie auch für Deine. Ich finde, Du hast nicht Unrecht, wenn Du sagst, dass das "ein Schichtenproblem" sein könnte. Tatsächlich merkt man am "sprachlichen Code" dieser Kids, welche solche Aussagen machen, dass sie eher aus den einfacheren Gesellschaftsschichten kommen. Bitte nicht falsch verstehen: Ich möchte mit "einfacher Schicht" nicht abwerten !
GLG