T O L E R A N Z

    • Offizieller Beitrag

    ... Dann fragt er nach ihrem Mann. Sie sagt, sie habe keinen Mann. danach wird Jesus aus weltlicher Sicht sehr intolerant: Fünf Männer hast du gehabt, und der, der jetzt bei dir ist, ist nicht dein Mann! ...


    Warum sollte das "intolerant sein? Intolerant wäre, wenn sie Jesus im Anschluß daran angeklagt und / oder zur Steinigung geführt hätte.

    ...Wenn ich hier den Menschen aus Toleranz sündigen lasse, handle ich dann aus Nächstenliebe oder was ist das denn...


    Doch, ich muss den Menschen (aus Toleranz) sündigen lassen. Gott lässt ihn doch auch sündigen. Ich muss aber nicht die Sünde als Recht oder unerheblich anerkennen.
    Toleranz heißt nicht, das Falsche für Richtig erklären, aber dem anderen Menschen die Möglichkeit offen lassen das falsche zu tun und es eventuell sogar für richtig zu halten, wenn er meine Maßstäbe nicht akzeptieren will.
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  • Zitat von »Elli59«
    ... Dann fragt er nach ihrem Mann. Sie sagt, sie habe keinen Mann. danach wird Jesus aus weltlicher Sicht sehr intolerant: Fünf Männer hast du gehabt, und der, der jetzt bei dir ist, ist nicht dein Mann! ...

    HeimoW

    Warum sollte das "intolerant sein? Intolerant wäre, wenn sie Jesus im Anschluß daran angeklagt und / oder zur Steinigung geführt hätte.

    Da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt. Aus der heutigen Sicht, wenn man die Sünde beim Namen nennt, wirkt dies intolerant. Du selbst beschreibst es auch so....wenn ich dich richtig verstanden hab.
    Jesus war nie ein Gesetzesbrecher. Die Steinigung war meines Wissens nur für die gläubigen Juden. Die Samariterin stand nicht unter diesem Gesetz.

    Aus meiner Sicht kommt immer zuerst die Aussage Jesus, was die Sünde beim Menschen bewirkt. Nicht um sich über den Nächsten zu erheben, sonder aus Nächstenliebe, damit es dem Nächsten besser geht.
    Ich geh jetzt nicht durchs Leben und spreche jeden Menschen auf seine Sünden an, damit er ja gerettet wird. Ich würde da nicht mehr fertig werden. Aber es gibt doch Situationen im Leben, im persönlichen Kontakt zu Menschen, wo wir erklären sollen, was Sünde bewirkt. Ich kann mit Gebet die Angelegenheit unter dem Heiligen Geist stellen und natürlich mit den richtigen Worten Einfluss nehmen.(ist nicht einfach)

    Zitat von »Elli59«
    ...Wenn ich hier den Menschen aus Toleranz sündigen lasse, handle ich dann aus Nächstenliebe oder was ist das denn...


    HeimoW
    Doch, ich muss den Menschen (aus Toleranz) sündigen lassen. Gott lässt ihn doch auch sündigen. Ich muss aber nicht die Sünde als Recht oder unerheblich anerkennen.
    Toleranz heißt nicht, das Falsche für Richtig erklären, aber dem anderen Menschen die Möglichkeit offen lassen das falsche zu tun und es eventuell sogar für richtig zu halten, wenn er meine Maßstäbe nicht akzeptieren will.
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    Sünde liegt immer in der Verantwortung desjenigen der sie begeht. Nur das Handeln und Tun meines Kindes, bis zur Volljährigkeit liegt in meiner Verantwortung.
    Jeder Mensch trägt seine Schuld für sich selbst. Deswegen mag ich den Begriff "sündigen lassen müssen" nicht. Ich kann natürlich niemanden das Sündigen verbieten, geht so oder so nicht. Ich muss mit den Sünden meiner Umwelt leben. Wenn ich muss, hat das mit Toleranz nichts zu tun.
    Gott verbietet das Sündigen natürlich nicht, aber ich würde nicht den Begriff "Gott toleriert die Sünde" verwenden. Es wäre dann auch nur eine zeitlich begrenzte Toleranz, die es aus meiner Sicht nicht geben kann. Wir haben unzählige Beispiele in der Schrift, wo Gott die Sünde verurteilt und ahndet.
    Die Sünde wird nicht erst im Endgericht gerichtet, sondern früher oder später auch in der Gegenwart.Im AT stand auf Ehebruch und Sabbatbruch.....usw, die Steinigung.
    Wenn wir Sündigen zieht sich der Heilige Geist zurück, ich verliere zwar nicht die Rechtfertigung, aber es folgt nach der Sünde die Schuld, die ich tragen muss.
    Deswegen toleriert Gott keineswegs die Sünde. Es ist durchaus so, das uns dies so erscheint, wenn wir uns das Weltgeschehen ansehen, aber ich sehe es nicht so. Durch Buße tun, bekomme ich Schuldenerlass und für diesen Schulderlass musste Jesus am Kreuz sterben. Hier sind genaue Gesetzmäßigkeiten vorgegeben. 
    Gerade weil Jesus am Kreuz sterben musste, ist unsere Schuld teuer bezahlt worden.


    LG

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)

  • Ich habe mich heute nachmittag immer wieder die Frage gestellt. War Jesus tolerant?
    Ich überlege und stelle fest, das ich mir diese Frage noch nie gestellt habe?
    Ich finde keine Toleranz. Vielleicht sitze ich heute auf einer Leitung und komm nicht drauf.
    Vielleicht könnt ihr mir eine Bibelstelle zeigen, wo ersichtlich ist, das Jesus tolerant war.
    Was versteht ihr unter die Toleranz Gottes? Die Liebe oder die Gnade Gottes, kann keine Toleranz sein, oder...?

    LG

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)

  • Was versteht ihr unter die Toleranz Gottes? Die Liebe oder die Gnade Gottes, kann keine Toleranz sein, oder...?

    Ist immer eine Frage der Sichtweise und Erkenntnis, was mich oder wer mich wie erlöst.

    Normalerweise sind wir so erzogen ,das wir bei Leistung gelobt werden und beim Fehler getadelt.

    Wir haben 10 Gobote, die einen meinen sich nicht daran halten zu müssen, andere kennen diese überhaupt nicht.

    Die "Frommen" meinen wenn sie diese einhalten werden sie erlöst, die anderen Glauben das sie die Gebote nicht einhalten können, aber Jesus sie aus Liebe erlöst hat.

    Toleranz ist für mich Liebe,Gnade und Barmherzigkeit.

    Das erklärt Jesus mit David und den Schaubroten, oder der Sünderin die gesteinigt werden sollte.

    Jeder der Beiden wussten das sie ein Gebot übertreten haben und sterben mussten.

    Die Frage ist wie habe ich Gott in meinem Leben Erfahren. Hat er mich bestraft für meine Übertretung oder hat er mir eine neue Chance gegeben?

    Unsere Aufgabe ist zu "informiren/ermahnen" aber nicht anzuklagen!

    Wenn wir Jesus "Toleranz" erlebt haben, werden wir sie an aderen auch anwenden. ;)

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Zitat

    Ich habe mich heute nachmittag immer wieder die Frage gestellt. War Jesus tolerant?

    Ich überlege und stelle fest, das ich mir diese Frage noch nie gestellt habe?

    Ich finde keine Toleranz. Vielleicht sitze ich heute auf einer Leitung und komm nicht drauf.

    Vielleicht könnt ihr mir eine Bibelstelle zeigen, wo ersichtlich ist, das Jesus tolerant war.

    Was versteht ihr unter die Toleranz Gottes? Die Liebe oder die Gnade Gottes, kann keine Toleranz sein, oder...?

    Hmm... Toleranz ist ein komischer Begriff in Bezug auf Jesus, finde ich. Verstehe dein Rätseln.

    Ich glaube "Toleranz", wie wir es heute formulieren, scheidet in der Bibel aus.
    Man kann die Welt vor 2000 Jahren nicht eins-zu-eins mit heute vergleichen; und Jesus lebte nunmal in dieser Welt vor 2000 Jahren. Man kann ihn dort nicht raushebeln.
    Die Idee eines Jesus, der alles anders machte als die anderen und im modernen Sinne ein Reformer war, geht meines Erachtens in die Irre.

    Die meisten Dinge machte Jesus vermutlich genauso, wie seine jüdische Umwelt; er war Jude. Allerdings verweist er in diesem zuweilen gesetzlichen und selbstgerechten Chaos wieder auf das Zentrum aller Lehre, das Zentrum des Judentums: Liebe Gott und liebe den Menschen!
    Das war nichts "Neues" oder revolutionäres; es ist aus dem Alten Testament, es ist das Zentrum.

    In dieser "Liebe" jedoch war Jesus absolut! Mit dem heutigen (politischen) Toleranzbegriff kann man das wohl nicht vergleichen, es ist weit mehr.
    Wenn wir aber im Sinne von "Toleranz" an soziale Randgruppen denken, dann ist Jesus absolut tolerant:
    Er geht zu den Armen, er geht zu Ausländern (ein Unding damals), er geht zu Zöllnern, Huren, Ehebrechern, Aussätzigen, Psychopathen, Besessenen usw.usw.

    Er macht dort keinerlei Unterschied, sodass sogar die Pharisäer gestehen müssen: "Wir wissen, dass du dich um nichts kümmerst; denn du siehst nicht auf die Person des Menschen" (Person heißt hier Ansehen, Ehre, Ruhm, Rang). Er ignoriert das vollkommen, es interessiert ihn nicht; das war vielleicht wirklich das, was man revolutionär nennen kann.
    Gleichzeitig ist es aber keine allgemeine Gleichgültigkeit den Menschen gegenüber, sondern er antwortet und reagiert auf jeden Menschen genau so, wie es für genau diesen Menschen richtig und passend ist.

    Aber "Toleranz"- im modernen Sinne- ist es nicht, denke ich.

  • Toleranz ist für mich Liebe,Gnade und Barmherzigkeit.

    Liebe ,Gnade und Barmherzigkeit ist für mich etwas Anderes als Toleranz. Wenn mein Sohn wegen einer Straftat eingesperrt werden würde, dann wäre er immer noch mein Sohn und ich würde ihn dennoch lieben. Ich wäre traurig und höchstwahrscheinlich würde ich ihn auch schimpfen, aber niemals würde ich die Tat tolerieren.
    Ich könnte genauso wie Jesus, mich auf Augenhöhe, mit ihm an einem Tisch setzen. Die Liebe toleriert nicht die Tat. Die Liebe ist geduldig und langmütig....., aber sie toleriert nicht die Sünde.

    Wenn wir Jesus "Toleranz" erlebt haben, werden wir sie an aderen auch anwenden.

    Hier würde ich sagen, wenn wir die Liebe Jesus erlebt haben, werden wir sie an anderen anwenden

    Die meisten Dinge machte Jesus vermutlich genauso, wie seine jüdische Umwelt; er war Jude. Allerdings verweist er in diesem zuweilen gesetzlichen und selbstgerechten Chaos wieder auf das Zentrum aller Lehre, das Zentrum des Judentums: Liebe Gott und liebe den Menschen!
    Das war nichts "Neues" oder revolutionäres; es ist aus dem Alten Testament, es ist das Zentrum.

    Hebräerbrief, Kapitel 12, Vers 8:
    Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit

    Der Charakter Gottes war immer gleich und ist unveränderlich. Jesus hat für die damalige Zeit viel in Gleichnissen und Bildern gesprochen.

    Aber für uns sind diese Gleichnisse genauso wertvoll.

    In dieser "Liebe" jedoch war Jesus absolut! Mit dem heutigen (politischen) Toleranzbegriff kann man das wohl nicht vergleichen, es ist weit mehr.

    Ja, die Liebe Gottes können wir mit unserem Verstand nicht ermessen

    Wenn wir aber im Sinne von "Toleranz" an soziale Randgruppen denken, dann ist Jesus absolut tolerant:
    Er geht zu den Armen, er geht zu Ausländern (ein Unding damals), er geht zu Zöllnern, Huren, Ehebrechern, Aussätzigen, Psychopathen, Besessenen usw.usw.

    Jesus ist zu diesen Menschen gegangen, weil ER sie liebt. Er möchte sie heilen. Jesus kommt zu den Kranken, nicht zu den Gesunden. Jesus hatte klar ein Ziel, wenn Er zu diesen Randgruppen ging...Jesus liebt jeden Menschen und er geht zu den Menschen, die für ihn offen sind.
    Jesus Begegnung mit Maria Magdala war so eine Situation. Jesus trieb bei ihr 7 unreine Geister aus. Sie sah in IHM ihren Heiler und Erretter. Sie erkannte ihre Situation und auch ihre Sünden.Die Liebe Jesus war hier die Triebfeder, die zur Veränderung des Charakters der Maria führte.
    Hätte Jesus sie hier nur toleriert, hätte sie sich kaum ganz Jesus hingeben können.

    LG

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Ich habe mich heute nachmittag immer wieder die Frage gestellt. War Jesus tolerant?
    Ich überlege und stelle fest, das ich mir diese Frage noch nie gestellt habe?
    Ich finde keine Toleranz. Vielleicht sitze ich heute auf einer Leitung und komm nicht drauf.

    Gute Frage in Bezug auf Jesus.

    Vielleicht hier:

    Lk. 20/20 Und sie beobachteten [ihn] und sandten Auflauerer aus, die sich stellten, als ob sie fromm wären, um ihn in der Rede zu fangen, damit sie ihn der Obrigkeit und der Macht des Statthalters überliefern könnten. 20/21
    Und sie fragten ihn und sagten: Lehrer, wir wissen, daß du recht redest und lehrst und die Person nicht ansiehst, sondern den Weg Gottes in Wahrheit lehrst. 20/22 Ist es uns erlaubt, dem Kaiser Steuer zu geben oder nicht? 20/23 Aber er nahm ihre Arglist wahr und sprach zu ihnen: Was versucht ihr mich? 20/24 Zeigt mir einen Denar! Wessen Bild und Aufschrift hat er? Sie aber antworteten und sprachen: Des Kaisers. 20/25 Er aber sprach zu ihnen: Gebt daher dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. 20/26 Und sie konnten ihn in [seinem] Wort vor dem Volk nicht fangen; und sie verwunderten sich über seine Antwort und schwiegen.

    Obwohl Gott Herrscher und Besitzer des Weltalls ist, toleriert er in der gefallenen Welt den Kaiser als Empfänger von Steuern. Jesus toleriert hier keineswegs die persönliche Sündhaftigkeit des Kaisers, aber seine politische Machtstellung, die unter anderem auch zur Aufrechterhaltung der zivilen Ordnung dient.

  • Ich habe mich heute nachmittag immer wieder die Frage gestellt. War Jesus tolerant?


    Guten Morgen :)

    Das ist eine sehr gute Frage :daumenhoch:

    War Jesus tolerant, als er Menschen so akzeptierte wie sie sind, aber trotzdem immer zu seiner Wahrheit stand ? War Jesus tolerant, wenn es um "sündhafte Verhaltensweisen" ging ? Wo das Wort seines Vaters verdreht wurde oder bezweifelt wurde, war er nicht "tolerant". Man könnte meinen: Oh dieser Jesus war also allem gegenüber, was ihm gepasst hat "tolerant" ? Wenn ihm was nicht gepasst hat, dann war er also "intolerant" ? Weit gefehlt, denke ich. Aus der Sicht Jesu ist Toleranz Nächstenliebe, doch Jesus war auch "intolerant" - Nicht um eitler Willen, sondern aus Nächstenliebe.

    Wie hätte Jesus die Sünde auch tolerieren sollen ? Er konnte es nicht, dieser Gedanke alleine, hätte Ihm wohl das Herz zerissen. "Meinst du, dass ich Gefallen habe am Tode des Gottlosen, spricht Gott der Herr, und nicht vielmehr daran, dass er sich bekehrt von seinen Wegen und am Leben bleibt ?"

    Jesus kommt zu einer Frau und er bittet sie um Wasser. Er fragt nicht um einen Trinkbecher oder betreibt "höflichen Small-Talk" über das Wetter. Jesus fragt ganz gezielt: "Du? Ist das da drüben Dein Mann ?" "Oh Jesus, Er ist nicht mein Mann" - Was sagt Jesus da? "Du hast 5 Männer gehabt und der Mann der jetzt bei Dir ist, ist nicht Dein Mann ? " Uhhh... Die Aussage Jesu muss die Frau wohl ganz schön getroffen haben... Die Frau hätte sagen können: "Jesus, was geht das Dich an ? Sei' doch gefälligst ein bisschen toleranter !"

    Wir wissen nicht, wie die Geschichte ausging, die Bibel schweigt sich darüber aus. Doch einiges deutet darauf hin, dass die Worte Jesu die Frau zum Nachdenken über ihren Lebensstil gebracht hatten. Jesus sagte ihr die Wahrheit, auch wenn das intolerant erscheinen mag. Doch nein, Jesus liebt die Menschen. Jesus, der von sich selbst spricht, die Wahrheit zu sein, spricht auch die Wahrheit in Hoffnung, in Hoffnung, dass sich Menschen -wie eben auch diese Frau - bewusst werden, dass Jesus ihnen ein neues Leben schenken möchte, dass er Vergebung und Gnade schenken möchte.

    Und jetzt mal eine Frage - Es ist egal, ob Du gläubig oder nicht gläubig bist...

    Waren Deine Eltern intolerant, als Du vielleicht mal eine "g'sunde Watschn" (eine notwendige Ohrfeige) bekommen hast, als Du etwas getan hast, dass gefährlich oder blödsinnig war ? Oder meinst Du, dass Du eine Ohrfeige in dieser Situation eher deswegen bekommen hast, weil Dich deine Eltern lieben und sich Sorgen machten ?

    Würdest Du dein Kind auf eine Schlucht zulaufen lassen ? Das wäre zwar tolerant von Dir, aber leider auch das Ende...

    Ob Jesus tolerant oder nicht tolerant war - Gar keine einfache Frage.
    Er hält Schläge, Spott und Hohn ohne Klage aus, hält Stunden am Kreuz aus. Toleranz oder Geduld im Leiden ? Eine furchtbare Ungerechtigkeit, die Jesus angetan wurde, doch Er hält dieses Leid aus, eben weil es heilbringend für die ganze Welt ist.

    Doch Jesus kann auch anders: Schriftgelehrte und Pharisäer, deren Verschlagenheit ! Jesus, der "selig preist" und das "beten lehrte", schleudert dieser "Schlangenbrut" nicht selten ein scharfes "Wehe Ihr !!!" entgegen.

    Ich denke, Jesus war aus Nächstenliebe tolerant und intolerant dort, wo es "sein Auftrag" erforderte, wo es um Wahrheit und Lüge ging. Erst im Laufe der Diskussion hier, wurde mir bewusst, wie "glatt" "Toleranz" doch ist. Man mag uns Christen unterstellten, dass wir bei manchen Dingen "intolerant" sind, und das kann man uns in manchen Dingen zurecht vorwerfen. Was aber nicht immer negativ sein muss, es kann auch Nächstenliebe sein.


    GLG

  • Obwohl Gott Herrscher und Besitzer des Weltalls ist, toleriert er in der gefallenen Welt den Kaiser als Empfänger von Steuern. Jesus toleriert hier keineswegs die persönliche Sündhaftigkeit des Kaisers, aber seine politische Machtstellung, die unter anderem auch zur Aufrechterhaltung der zivilen Ordnung dient

    Danke, ein gutes Beispiel. Die Obrigkeit ist von Gott eingesetzt. Wir unterstehen als Christen den Gesetzen des Staates. Steuern, STVO, Strafvollzug, Bauvorschriften und vieles mehr. Der Staat schafft hier Ordnung im Zusammenleben des Menschen Trotz sündigem Verhalten einiger Verantwortlichen sollen wir diese Machstellungen akzeptieren oder tolerieren. Ab einer bestimmten Grenze, da sehe ich in erster Linie die 10 Gebote, kann mir niemand mehr Vorschriften machen. Dann gilt klar und deutlich, das Gottes Gebote höher sind als "die Gebote des Kaisers".

    Ich denke, Jesus war aus Nächstenliebe tolerant und intolerant dort, wo es "sein Auftrag" erforderte, wo es um Wahrheit und Lüge ging. Erst im Laufe der Diskussion hier, wurde mir bewusst, wie "glatt" "Toleranz" doch ist. Man mag uns Christen unterstellten, dass wir bei manchen Dingen "intolerant" sind, und das kann man uns in manchen Dingen zurecht vorwerfen. Was aber nicht immer negativ sein muss, es kann auch Nächstenliebe sein.

    Ich denke, der Begriff "Toleranz" so wie wir oder unser Zeitgeist es versteht, kann in keinster Weise Gottes Liebe zu uns Menschen beschreiben.Gottes Liebe findet in einer ganz anderen Dimension statt. Wenn ich tolerant bin, dann akzeptiere ich etwas.
    Unser Gott ist gerecht und barmherzig.Die Gerechtigkeit Gottes wird klar definiert, ebenso die Gnade Gottes. Bei Gott gibt es kein Jaein. ER weiß was er macht.
    Unser Gott kann Begebenheiten tolerieren die dann zu einem bestimmten Ziel führen. Dieses Ziel wird von vornherein von IHM vorgegeben.

    LG

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)

  • Hi

    Es gibt einige Unterschiede zu Jesu: Jesus war sündlos, wir nicht. Jesus konnte das Herz und die Einstellung eines Menschen sehen, wir nicht.
    Dann ist es immer noch auf den Ton an. Man darf auch als toleranter Mensch sagen, wenn man etwas nicht gut findet, aber man darf deswegen niemandem das Heil absprechen oder ein falscher Glaube, eine falsche Herzenseinstellung unterstellen. Wir wissen in den wenigsten Fällen die gesamten Hintergründe eines Handelns und auch nicht ob er sich bemüht es zu ändern und es ihm nicht gelingt.

    Ich selbst kann ein recht impulsiver Mensch sein und bin deswegen nicht immer ganz nett mit allen Mitmenschen, gerade bei der Abeit kann es geschehen, dass ich den falschen Ton erwische. Ich habe einen Arbeitskollegen, der fast schon ein Freund ist und der sagt mir dann jeweils in der Pause: Geh doch ein bisschen liebevoller mit dem andern Arbeitskollegen um. Mehr muss er mir nicht sagen. Wir sind deswegen nicht weniger Freunde oder haben ein Problem und ich bin deswegen in seinen Augen auch kein schlechterer Mensch. Aber das geschieht hier im Forum zum Beispiel nicht immer. Da wird man teilweise eher ausfallend und spricht einem Andersdenkenden/Andersglaubenden den Glauben oder die richtige Herzenseinstellung ab und das geht meiner Meinung nach gar nicht.

    Liebe Grüsse
    DonDomi

  • Hallo DonDomi

    Deine Beschreibung und Erfahrung ist sehr wahrhaftig und zutreffend. Vielleicht begeben wir uns, gerade auch im Forum, sogar oftmals bewusst in Situationen, in denen wir mit unseren Unsicherheiten oder Ängsten, wie auch Zweifeln konfrontiert werden. Man stellt sich zum Beispiel einer fälligen Aussprache mit einem Mitglied oder äußert einem Freund gegenüber einen Wunsch, den man bisher verdrängt hat. Den Mitmenschen anzunehmen heißt nicht alles zu erdulden!

    Ein altes christliches Gebet, das ich sehr schätze, lautet: >>Gib mir die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, gib mir den Mut, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und gib mir die Weisheit, das eine vom anderen zu Unterscheiden.<<

    Wehren wir uns nicht manchmal mit Händen und Füßen gegen Situationen und Dinge, von denen wir genau wissen, dass unser Widerstand an der Situation aber auch nicht das Geringste ändern wird? Es geht auch im Forum nicht um ein passives Erdulden, sondern vielmehr darum, einsichtig und vernünftig, wie auch mitmenschlich mit den Gegebenheiten der Meinungsunterschiede umzugehen. Ich schreibe auch Tagebuch und allein schon das Niederschreiben von Dingen, die "mich" belasten, kann erleichternd wirken. Es macht einem bewusster, wo das Problem liegt, und schafft auch eine gewisse Distanz dazu. Es fördert meine Zufriedenheit, wenn ich täglich niederschreibe, wofür ich dankbar bin.

    Jesus hilft mir sehr, alle festgefahrenen Vorstellungen und Ansprüche zu erkennen und loszulassen. Er war großzügig, auch am Kreuz drehten sich seine Gedanken nicht um sich selbst und den Kummer der ihm angetan wurde. Seine Liebe zu den Menschen, seine unnachahmliche Großzügigkeit kam gerade in dem unübersehbaren Moment zur Geltung, als er schlecht und wertlos behandelt, alles UNRECHT erlitt. ... Dazu gäbe es noch viel zu sagen

    Gruß

    Ines

    Einmal editiert, zuletzt von Ines. (21. Juni 2015 um 00:45)

  • Den Mitmenschen anzunehmen heißt nicht alles zu erdulden!

    Muss ich mir "als Christ" alles gefallen lassen, ohne mich zu wehren ? Muss ich mir Kritik widerstandslos anhören ? Muss ich mich ausnutzen lassen ? Sollte man sich subtile persönliche Angriffe durch Glaubensgeschwister "durch die Blume" gefallen lassen ?
    Alles nach dem Vorbild der Bergpredigt, weil die Liebe alles erträgt und duldet?

    Nein.

    Die Schriftgelehrten missbrauchten das Gesetz, um persönliche, kleinliche Rache zu rechtfertigen. Jesus sagt, man soll dem Bösen nicht widerstehen, es auch nicht bloß passiv dulden, sondern es mit aktiver Liebe dulden. Man soll sich nicht wehren, wenn man geschlagen, durch gerichtliche Forderungen beraubt oder von der Obrigkeit missbraucht wird, und wenn man um Gaben oder Leihen gebeten wird, soll man geben, wenn man hat. Die traditionelle Auffassung des Gesetzes sagt: Liebe Deinen Nächsten - Hasse Deinen Feind. Jesus sagt, man soll seine Feinde lieben und denen, die einem Böses tun, mit Gutem vergelten. Zu lieben, die einen lieben, ist menschlich und nichts Besonderes... Zu lieben, die einen hassen, oder nicht das tun, was man sich erwartet oder vorstellt ist göttlich, und nicht weniger verlangt Jesus.

    Das bedeutet nicht, dass wir uns alles gefallen lassen müssen oder still ertragen müssen. Es geht um ein Prinzip. Sehr wohl dürfen wir die Stimme erheben. Die "Rache" ist allerdings Gottes Sache, unsere Sache ist es den Angreifern Gutes zu wollen und zu tun - Das bedeutet nicht, mit einem Blumenstrauß vor der Türe des Angreifers stehen zu müssen - "Segnet jene, die euch Böses wollen."
    Oft so interessant, das wir bei Dingen die uns angenehmen sind, sagen: "Jesus hat das auch getan". Bei Dingen die weniger angenehm sind: "Jesus war sündlos. Kein Vergleich."

    Unschuldig leiden / ertragen... Wer will das schon ?

    "Ihr Knechte, seid untertan mit aller Furcht den Herren, nicht allein den gütigen und gelinden, sondern auch den wunderlichen. Denn das ist Gnade, so jemand um des Gewissens willen zu Gott das Übel verträgt und leidet das Unrecht. Denn was ist das für ein Ruhm, so ihr um Missetat willen Streiche leidet? Aber wenn ihr um Wohltat willen leidet und erduldet, das ist Gnade bei Gott.
    Denn dazu seid ihr berufen; sintemal auch Christus gelitten hat für uns und uns ein Vorbild gelassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußstapfen, welcher keine Sünde getan hat, ist auch kein Betrug in seinem Munde erfunden; welcher nicht wiederschalt, da er gescholten ward, nicht drohte, da er litt, er stellte es aber dem anheim, der da recht richtet; welcher unsre Sünden selbst hinauf getragen hat an seinem Leibe auf das Holz, auf dass wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben; durch welches Wunden ihr seid heil geworden."


    Petrus weist auf das Vorbild Jesu hin und sagt, wir sollen uns ebenso verhalten. Das macht "echtes" Christ-sein für mich aus, dass es sich immer wieder an Jesus orientiert, dem es nachzufolgen gilt: Er hat nicht zurückgeschimpft, als man ihn beschimpfte, hat nicht gedroht, als man ihn quälte, hat auch nicht von seinen göttlichen Rechten und Kräften Gebrauch gemacht, um sich zu wehren.

    Jesus litt nicht aufgrund unglücklicher Entwicklungen und aus Mangel an Möglichkeiten zur Gegenwehr. Er hätte Legionen von Engeln zu seiner Unterstützung haben können, aber er verzichtete freiwillig darauf und verließ sich ganz auf seinen Vater, der gerecht richtet.

    Warum ?
    Um den Willen des Vaters zu erfüllen und damit wir, von der Sünde befreit und geheilt, für die Gerechtigkeit leben.

    Können wir auch danach leben ?
    Das ist eine ziemlich große Herausforderung, finde ich. So sehr ich immer wieder damit ringe, so sehr liebe ich diese Herausforderung auch. Denn sie gehört in der Lehre Jesu zu den Dingen, die mich übersteigen, die das Menschliche übersteigen.

    Hüten wir uns davor, dass wir meinen, wer "verteidigt" ist kein Christ, wer "annimmt" ist Christ. So einfach ist es nicht !

    Die Forderung Jesu übersteigt den edelsten Humanismus und jeden noch so hochstehenden sittlichen Maßstab, den Menschen hervorbringen können, bei Weitem. Für mich ist die Forderung Jesu auch ein Schatz, denn sie gibt mir zu verstehen, wie sehr ich kleiner Mensch auf dem himmlischen Papa angewiesen bin, denn das schaffen wir nur, wenn wir Ihm vertrauen und bereit sind, unter der Führung des Heiligen Geistes leben zu wollen.


    GLG

  • Es stand auch schon einmal im SS - Lektionsheft .

    Johannes 21, 15. - 17.

    Jesus : Petrus, liebst du mich mehr als jene ? (agapaw) Petrus : Ja, Herr, ich bin dein Freund (philew)
    Jesus : Petrus, liebst du mich ? (agapaw) Petrus : Ja, Herr, ich bin dein Freund (philew) , das weisst du !
    Jesus : Petrus, bist du mein Freund ? (philew) Petrus : Ja, Herr, du weisst dass ich dein Freund bin (philew)

    Zur klassischen Bedeutung philos (philew als Verb) : Sophokles, Antigoe, 522 : outoi poth exthros, oud otan thanh, philos (Der Fein wird niemals, wenn auch gestorben, zum Freund)

    Zur "Wertigkeit" philia / agaph im NT :

    2. Petrus 1, 7 : von der brüderlichen Liebe (philadelphia zur allgemeinen Liebe ([b]agaph)

    Jesus fragt also zweimal provokant nach etwas, zu dem Petrus, einmal nicht vorlaut, eine ausweichende Antwort gibt. Beim dritten mal geht Jesus auf eben das ein, zu dem Petrus ein bestätigendes JA sagen kann. Jesus greift dabei genau den Begriff auf, den Petrus vordem zweimal gerade noch über die Lippen brachte, der "Forderung Jesu nach agaph ausweichend.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Guten Morgen Peter,

    Hallo gabriel87 (Gabriel?...), ich glaube wir haben uns gut verstanden...

    Das denk' ich auch. Versteh' ich "das"(Gabriel?...) richtig, eben als eine Art Nachfrage, ob wir uns persönlich kennen ? Wenn Du mit dem "alten Samariter" (ASB) etwas anfangen kannst, der Notfallsanitäter war/ist, dann ja. ;)

    Nach [1] die Aussage von tricky ... Zitat von »tricky«
    In diesem Sinne ist Toleranz auch ein extremer Widerspruch zur Liebe, die als hervorragenste Eigenschaft Gottes in der Bibel beschrieben wird. Ihm sind wir alles andere als egal und daher toleriert er uns auch nicht. ... ist völlig richtig.

    Richtig :thumbup: Ich meine, dass Toleranz "im christlichen Sinne" auch etwas mit Nächstenliebe zu tun hat. Freilich, wenn man an die Wortbedeutung von Toleranz denkt, klingt das widersprüchlich. Ich meine, dass wir durch die Liebe Gottes und seinem Geist fähig werden/sind, Menschen bei denen wir etwas "nicht so gut" finden, nicht nur zu tolerieren, sondern das was wir nicht "gut finden" vorerst mal zu akzeptieren und den Menschen gern zu haben / zu lieben. Sagt sich halt einfach, die Praxis ist oft hart.

    In unserem Alltags(zusammen)leben m. M. n. ist es aber unmöglich einander ständig mit Wahrheit/Unwahrheit Relation zu betrachten (wir können die Rolle Gottes nicht auf uns nehmen). So entstehen zu schnell Konflikte, Spaltungen, erbitterte Beziehungsbrüche, ja sogar Kriege. Betrachten wir einander im Sinne [2], dann können wir für die gleiche Grundwerte bestimmte(!!) Toleranzwerte einräumen. So entsteht Harmonie in der Familie, in der Gemeinde sogar in der Musik...

    Ein guter Gedanke. Wie sieht es bei der "Konstruktion" von Wahrheit aus, wenn dies zu Konflikten führt, was war verantwortlich ? Konfusion, Desinformation oder eine Störungen im Entstehungsprozess von Kommunikation ? Ich denke, bin mir aber nicht sicher, dass sich die Wirklichkeit nicht zwischen einzelnen Menschen abspielt, sondern in den Köpfen jedes Einzelnen. Toleranz für die Wirklichkeit der anderen Menschen ? Hmmm... Vielleicht wäre "verstehendes zuhören" besser, vielleicht entdecke ich dann, dass deren Konstruktion von Wirklichkeit genau so richtig oder berechtigt, wie meine eigene.

    (Mann, Mann, Mann, da beschere ich Gott wohl viel "charakterliche Arbeit" an mir. Wie gut, dass Gott kein "Burn-Out" bekommen kann...)


    GLG

  • Der Direktor meines erzkatholisch geführten Bundesgymnasiums (die Opinionleaders waren alle hochaktive Katholiken) sagte bei meiner Anmeldung zur Sabbatfrage: In "seiner" Schule würde niemand seines Glaubens wegen benachteiligt oder bedrängt werden. (1938 hatten ihn die Jungnazis aus der Schule geprügelt; die beträchtliche Zahl an jüdischen Mitschülern hat das "Dritte Reich" nicht überlebt).

    Ich hatte gesetzwidrig und ordnungswidrig (allsabbats nicht als "fehlend " ins das Klassenbuch eingetragen!) den Sabbat frei.

    Mehr als 10 Jahre später: ein Mitschüler, mir wesentlich beim Nachholen des Sabbat - Stoffes geholfen habend - ist inzwischen Benediktiner. Er kommt nach Wien für ein paar Tage und wohnt bei uns. Allmorgentlich zog er sein Habit an und hielt seine Messe in der örtlichen Kirche. Da hat das "Dorf" aber schön geschaut, dass da ein Ordensmann allmorgendlich aus dem Haus der "bösen Ketzer" kommt ! - Da darf man die doch grüssen !

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

    Einmal editiert, zuletzt von HeimoW (25. Juni 2015 um 13:04)

  • ... ist inzwischen Benediktiner. Er kommt nach Wien für ein paar Tage und wohnt bei uns. ... Da hat das "Dorf" aber schön geschaut, ...


    ... ja, die Katholiken sind doch gelegentlich toleranter, als man so gemeinhin glaubt ;)

    Ghasel, mit lieben Grüßen

    Nicht alles, was gezählt werden kann, zählt (Einstein)

  • Kurz, je mehr Erziehung durch lieblose, einsichtslose Repression, desto weniger Neigung und auch Fähigkeit zur "praktischen" Toleranz.

    Ich finde es dankenswert, dass Du, lieber philo., in Deinem Beitrag den "Teufelskreis der Bedingungen" von praktischer Toleranz durch ein aufklärerisches Beispiel belegst. Es verlangt schon Wahrheitsmut, wie Nietzsche ihn bewies, den Zusammenhang von Toleranz und Zweifel an den Idealen zu sehen und dies auszusprechen. Denn wer an den Idealen mäkelt, wer das "Eigenstereotyp" angreift, rückt selbsttätig in die Rolle des Feindes; "Ketzer" zu sein, Feind, ist das Gefährlichste in intoleranten Zeiten.

    Liebe Grüsse

    Ines

  • Da hätte ich noch ein schönes Zitat zu bieten, auf das ich gestoßen bin, weil ich als passionierte Leserin von Kriminalromanen die Autorin Rita Mae Brown sehr schätze:

    Zitat

    Das kompromißlose Bekenntnis zu sexuellen Bedürfnissen außerhalb der Normen ist ein kompromißloses Bekenntnis zur Wahrheit. In unserer toleranten und liberalen Gesellschaft ist nichts für das Fortkommen eines jungen Menschen so hinderlich wie Kompromißlosigkeit; denn die Bereitschaft, Kompromisse zu machen, ist geradezu ein Merkmal toleranter, liberaler Gesinnung. Demnach wird der Grad der sozialen Reife am Grad der Kompromißbereitschaft gemessen. Aber auch die Toleranz hat ihre Grenzen, nirgendwo so eng gezogene wie im Bereich der Sexualität: wer hier unbeugsam eine eigene Wahrheit lebt, keine Kompromisse mit der akzeptierten doppelten Moral macht, für den ist, bei aller Liberalität, keine Toleranz da. ...
    (Aus einer Buchbesprechung von Jeannette Lander in »DerTagesspiegel«)

    o.k.: Der Roman 'Rubinroter Dschungel' passte nicht zu meiner Erwartungshaltung, als ich mit dem Lesen begann, aber ...

    Ghasel, mit lieben Grüßen

    p.s.: Was in diesem Zitat zum Thema Sexualität gesagt wird, lässt sich meiner Meinung nach auch auf den Glauben übertragen ...

    Nicht alles, was gezählt werden kann, zählt (Einstein)

  • Hallo gabriel87 , ich sehe gerade, dass ich noch mit einer Antwort schuldig bin...


    Das denk' ich auch. Versteh' ich "das"(Gabriel?...) richtig, eben als eine Art Nachfrage, ob wir uns persönlich kennen ? Wenn Du mit dem "alten Samariter" (ASB) etwas anfangen kannst, der Notfallsanitäter war/ist, dann ja. ;)

    ... nein, nein ich glaube nicht, dass wir uns persönlich kennen. Meine Nachfrage war, ob ich von deiner Benutzername @gabriel87 den Vorname Gabriel ableiten kann... ich spreche meine Gesprächspartner gerne persönlich an, wenn Vorname bekannt ist, aber Benutzername spiegelt nicht immer den realen Namen zurück, z.B. Seele1986 heisst Simon... das war meine Frage.

    LG
    Peter

    Jesus:
    "Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten."
    Mat.7:12.

    Einmal editiert, zuletzt von Epafroditus (16. Juli 2015 um 13:41)