Das ist ein Gedanke, der auch mir auf dem Herzen liegt. Wenn mir jemand erklärt was oder wie er Christ oder Christ sein versteht und sagt, dass "Herr Müller" oder "Frau Müller" niemals Christen sind, weil sie eben den Ausführungen "des Erklärenden" nicht entsprechen... Wenn mir jemand sagen würde, ich sei kein Christ, "eben weil..." - Dann würde das zunächst mal einige Fragen für mich aufwerfen. Ermahnt mich jedoch ein Glaubensgenosse, dass ich nicht mehr "auf dem richtigen Weg" bin, dann ist das ein gutgemeintes Bedenken, dass ich mir vielleicht auch zu Herzen nehmen sollte..."Hallo! Ich bin Christ." - Was bedeutet dieses Aussage? Für mich persönlich zunächst mal gar nichts. "Hallo! Ich habe Jesus als meinen Herrn angenommen." - Das ist und wäre etwas ganz anderes, aber leider selten das Selbstverständnis eines Gläubigen. "Christ sein" - Wie funktioniert das überhaupt? Das wir "teuer erkauft" sind, was niemand nehmen kann, was zu kritisieren also auch zwecklos wäre? Manchmal erscheint es mir so, als ob nur derjenige "Christ ist" oder noch besser "Christ wäre", welcher sich auch brav an die Doktrin seiner Glaubensgemeinschaft hält. Mal eine ganze andere Frage: Gibt es jemanden im Forum hier, der von sich auch selbst behaupten würde/kann, dass er/sie sich immer "christus-gemäß" verhält?
Ja, wir dürfen einander auf Verhaltensweisen aufmerksam machen. Gott fordert uns auch dazu auf. Sich gegenseitig das Heil abzusprechen, kann einfach keine "Zurechtweisung" im Sinne Gottes sein. Gott fordert uns dazu auf, dass wir uns helfen! Wir sollen unseren Mitmenschen "unter die Arme greifen" und beim "aufstehen helfen", wenn diese klar gegen biblische Maßstäbe verstoßen haben. Ich muss den Menschen nicht unter die Nase reiben, "dass ich denke, dass dieser oder jener kein Christ ist" - Lieber bete ich dann, dass dieser Mensch "Jesus als seinen Herrn annehmen" kann, denn wenn dieser "kein Christ" wäre, so kann er das auch noch tun/ "werden".
Hallo Gabriel,
Neigen Menschen dazu andere zu kritisieren, aber eigene Fehler, Irrtümer nicht einzugestehen? Es gibt solche und solche. Jeder Mensch ist anders.
Ja Gott fordert uns auf, das wir uns helfen.
Wir müssen immer wieder, Entscheidungen treffen, wie wir unsere Zeit verbringen. Wie kann ich nun mit Kritik umgehen, wenn jemand sagt, das und das ist vor Gott nicht in Ordnung? Ich könnte geduldig mir seine Argumentation anhören und es dann in der Bibel nachprüfen. Manch anderer würde vielleicht wütend werden, und sofort auf Schussposition gehen, und alles abfeuern an Argumenten und bösen Worten, was ihm gerade so einfällt.
Was könnte für mich eine Lösung sein, wenn ich mal wieder kritisiert werde? Es prüfen, ob nicht vielleicht die Kritik, völlig berechtigt war?
1 Kor 11,28 a
Der Mensch prüfe aber sich selbst,...
1 Kor 11,31
Wenn wir uns selbst richteten, so würden wir nicht gerichtet.
Sich selbst prüfen? Sich selbst richten? Das kostet doch sicherlich Zeit, wenn ich es gründlich machen will.
Ich muss mich doch nicht selbst richten, oder doch, um nicht gerichtet zu werden? Was machten eigentlich die Jünger Jesu vor Pfingsten?
Prüften sie sich etwa selbst gründlich unter Gebet?
Fordert Gott mich dazu auf, sich selbst zu prüfen? Sich selbst zu richten, um nicht gerichtet zu werden?
Gibt es noch mehr Textstellen, wo Gott uns womöglich dazu bewegen möchte, mit uns selbst ins Gericht zu gehen?
2 Kor. 13,5 a
Erforscht euch selbst, ob ihr im Glauben steht; prüft euch selbst!