Sprüche: die Schwarz-Weiß Weltsicht

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    in den Srüchen Salomos trifft man oft auf eine extreme Schwarz-Weiß Sicht auf die Dinge der Welt. Manchmal frage ich mich warum das so dargestellt wird und warum heute so oft von Graustufen und "Es gibt kein schwarz weiß" die Rede ist. Ein Beispiel:

    ELB
    Spr. 28/5 Böse Menschen verstehen nicht, was recht ist; die aber den HERRN suchen, verstehen alles.

    Bedeutet das wirklich, dass Menschen, die Gott suchen ALLES verstehen? Was alles? "Alles was recht ist"?

    Warum steht hier nicht: "Die aber den Herrn suchen, verstehen das für sie wichtige"


    HFA
    Spr 23/9 Versuche nicht, einem Dummkopf etwas zu erklären; er wird deine Worte ohnehin nur verachten!
    Spr 24/7 Für den Dummkopf ist Weisheit unerreichbar; wenn Wichtiges besprochen wird, dann bleibt ihm nur eins übrig: Schweigen!

    Passt auch nicht ganz in mein Weltbild, wobei man hier klären müsste was Salomo unter einem Dummkopf versteht.


    HFA
    Spr 24/10 Wenn du in der Not schwach und mutlos bist, dann bist du es auch sonst!

    Gut zu wissen!


    Wie geht es euch mit diesen teilweise extremen Blicken auf Menschen und die Welt?


    viele Grüße

    Tricky

  • Ich vertete schon lange die Meinung, dss es nur Schwarz und Weiß gibt.
    Entweder für, oder gegen Gott.

    Wer nicht für mich ist, sagte Jesus, der ist gegen mich.

    Wenn ein Sportlrr im Wettkampf korrekt und Ergeizig ist, so versteht er, das es nur gewinnen oder verlieren gibt. Daher ist ein zweiter Platz von 200 für ihn verloren. Er weiss, das er verloren hat und der zeeite Preis nur trost ist.

    So ist es auch in andren Sachen im Glaubensleben. Entweder es gefällt Gott oder nicht.

  • tricky:

    sicher weißt du, dass dies oft Antithetische Sätze sind.

    Das ist malerische Sprache, die ist nicht wortwörtlich zu nehmen. Die Bibel selbst stellt an anderen Stellen lauter Nuancen und Graustufen dar, würde sich also widersprechen, wenn solche Sätze "Gesetz" wären.

    Jesus redet oft antithetisch.

    Es wird eine These aufgestellt: "So sollte es sein" oder "So ist es"

    und eine Antithese: "So aber ist es" oder "So sollte es aber sein".

    Diese Sätze dienen in der Rhetorik eben nicht dazu, sie für sich stehen zu lassen, sondern sie sollen zu einer Synthese, einer "Mitte" bzw. einer Lehre hinzeigen.

    Des Weiteren hast du Lehrsätze aus den Sprüchen angeführt.

    Wer ist denn der Dummkopf? Wer ist der Gottlose?

    Die Texte sollen uns nicht sagen, WER alles schlecht ist (so wird es leider ständig gehandhabt) sondern sie reden mit dem Leser: mit dir und mir.

    Der Dummkopf ist der, der gute Worte ohnehin verachtet. Deshalb braucht man ihm nichts erklären.
    Würde er die gute Lehre nicht verachten, wäre er kein Dummkopf.

    Ich soll schauen, dass ich weise bin, und kein Dummkopf. Es geht gar nicht um andere. Wenn man weiterliest bei den Sprüchen, wird einem das klar.

    Salomo unterrichtet hier.

    Können böse Menschen etwa verstehen, was recht ist? Wieso heißen sie dann "böse"?

    Wer "böse" ist, weiß ich doch gar nicht. Es ist ein Lehrwort an mich, der ich es lese.

    Wer "Gott sucht, versteht alles."

    Natürlich! Da steht aber nicht: SOFORT. Sondern mit der Zeit.

    Fließender ausgedrückt: "Gott-suchend, alles verstehend werdend" (klingt ein bisschen wie Yoda, ist aber im hebräischen eher so gemeint).

    Es ist kein Kategorien-Ablauf: Ich suche Gott.... JETZT verstehe ich alles!

    sondern es ist progressiv gemeint.

    Und bei wem es dunkel im Herzen bleibt (böser Mensch) der wird nichts verstehen lernen; wie denn auch?

    Zitat

    Spr 24/10 Wenn du in der Not schwach und mutlos bist, dann bist du es auch sonst!

    Das ist ein Glanzstück!

    Ich geb dir mal die Lutherübersetzung:

    Der ist nicht stark, der in der Not nicht fest ist.

    Heißt: Du kannst dich stark nennen. Wenn es dir gut geht, ist das leicht. In der Not zeigt sich, ob durch mutig und stark bist.

    Schläge gehören dazu, damit wir lernen. ("ER hat zerschlagen, ER wird auch wieder verbinden")

    Ist es nicht so?

    In der Not zeigt sich, ob man Vertrauen hat; nicht, wenn eitel Sonnenschein ist.

  • Schläge gehören dazu, damit wir lernen. ("ER hat zerschlagen, ER wird auch wieder verbinden") Ist es nicht so?


    Mein Sohn, verachte nicht die Zucht des Herrn, verzage nicht, wenn er dich zurechtweist. Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er; er schlägt mit der Rute jeden Sohn, den er gern hat. Haltet aus, wenn ihr gezüchtigt werdet. Gott behandelt euch wie Söhne. Denn wo ist ein Sohn, den sein Vater nicht züchtigt? Würdet ihr nicht gezüchtigt, wie es doch bisher allen ergangen ist, dann wäret ihr nicht wirklich seine Kinder, ihr wäret nicht seine Söhne. Ferner: An unseren leiblichen Vätern hatten wir harte Erzieher und wir achteten sie. Sollen wir uns dann nicht erst recht dem Vater der Geister unterwerfen und so das Leben haben? Jene haben uns für kurze Zeit nach ihrem Gutdünken in Zucht genommen; er aber tut es zu unserem Besten, damit wir Anteil an seiner Heiligkeit gewinnen. Jede Züchtigung scheint zwar für den Augenblick nicht Freude zu bringen, sondern Schmerz; später aber schenkt sie denen, die durch diese Schule gegangen sind, als Frucht den Frieden und die Gerechtigkeit. Darum macht die erschlafften Hände wieder stark und die wankenden Knie wieder fest und ebnet die Wege für eure Füße, damit die lahmen Glieder nicht ausgerenkt, sondern geheilt werden. (Hebräer 12, 4-13)