Großbritannien erlaubt in Einzelfällen "1 Kind von 3 Eltern"

  • man kann dabei halt nicht wissen, womit man dem Schöpfer ins "Handwerk" pfuscht

    Ich habe nur zwei Beispiele aus meiner Erfharung und meiner ganz persönlichen Verantwortung gebracht, in denene sehr viel an überkommenen Werten und Pflichcten eingebunden ist.und die "alltagsverständlich" sind.

    Inzwischen MUSS reanimiert werden; man kann aber - als Patient - nicht als Angehöriger - darauf vorher, bei voller Entscheidungsfähigkeit - verzichten. Der alten Schwester Glaubenshaltung- halt, da fehlt doch das Ergebensein in den Willen Gottes ! ER will, dass ich noch lebe ! - zu beurteilen steht mir nicht zu.

    Bei derZweiunzwanzigjährn ging es um die - damals schon in allem legitimiere - Orgaspende. Die Transplantataiomnschirurgen warteten schon. Waren der Kollege und ich zu feige, die Fmilie von der nortwednigen TRansfererung u infornmieren, den wahren Grund darzulegen oder sie anzulügen , diese Station käme halt nicht weiter - - ? - -Dazu kam noch die dezidierte Äusserung des Abteilungsvorstandes bei der Visite : "Die Patientin vom Kollegen M stirbt mir nicht !!!" (Sie war von einer anderen Abteilung zutransferiert worden.) - -Bei seiner nächsten Visite ist sie ihm garnicht abgegangen.

    Ich möchte nicht das Opfer der Kollegenfehde werden ich möchte nicht, dass man mit mir nach der Sterbestatistik der Abteilung umgeht ("Lebt er zwei TAge noch, dann fällt er in den nächsten Monat !")


    Juristisch sehe ich die Sache so : Der Entzug "lebenserhaltener" Massnahmen ( - etwa : Keine Antibiotika mehr- - ) ist legitim; das Ababschalten der Beatmungsmaschine ebenso.
    I
    Im ürigen bin ich von 1. Korinther 6, 13. ausgegangen.
    Auch der Leichnam oder die "lebende Leiche" sind immer noch Handarbeit Gottes - wie Hiob sich sieht. Wer noch nach Rokitansky ( 1804 - 1878 ) obduzieren musste, erlebte, wie schonend , aufwendig und kunstvoll die Ogane zerteilt werden - es wir ihnen noch Reverenz erwiesen, sie werden nicht zerstört.

    Dürfen wir mit dem Tempel des Heiligen Geistes alles das machen, was wir heute schon können ?

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Zitat

    Dürfen wir mit dem Tempel des Heiligen Geistes alles das machen, was wir heute schon können ?

    Gute Frage.

    Müsste der Gläubige, der sich ganz in Gottes Hände gibt, nicht konsequenterweise sagen: Ich tue gar nichts medizinisches. Ich erkranke dann, wenn ich erkranke, und ich sterbe dann, wenn ich sterbe. (?)

    Alles, was wir tun, ist im Prinzip ein Kampf gegen einen Fluch.

    Ob wir uns gesund ernähren, ob wir Sport treiben, ob wir Medizin und Therapie in Anspruch nehmen... Letztlich versucht man damit, dieses Leben hier etwas angenehmer und länger zu machen.

    Das ist prinzipiell der Tatsache geschuldet, dass wir sterben werden.

    Hier stoßen zwei Aspekte der Bibel aneinander:

    einerseits befürwortet Gott das Leben ganz entschieden; undzwar nicht irgendein himmlisches Leben, sondern DIESES Leben hier und jetzt. [Im Judentum muss alles dafür getan werden, dass ein Mensch lebt, denn er dient Gott HIER, nicht irgendwoanders.]

    Andererseits zeigt sich in der Bibel auch eine heftige "Ignoranz" dieses irdischen Daseins und des irdischen Leidens; Paulus macht mehrmals deutlich: "Was ist denn dieses Leben hier schon? Wir leben auf den Tod hin!"
    Die Psalmen, Sprüche und Predigertexte sagen uns: "Das hier ist nur ein Schatten!"
    Jesus sagt: "Was fürchtest du um dein Leben? Kannst es doch von Gott wiederhaben; wovor hast du Angst?"

    Wie wägt man es ab? Auf der einen Seite diese total lebensfrohe und vitale Haltung; Salomo sagt: "Koste das Leben aus, du hast nur eins!" Auf der anderen Seite der illusionslose Blick auf die eigene Endlichkeit, die Bedeutung des eigenen Daseins.

    Wie immer liegt der Funke in der Mitte, finde ich.

    Sich weder ans Leben zu klammern, noch asketisch den Tod zu vergotten.

    Im Roman "Die Säulen der Erde" sagt ein Priester: "Das Martyrium zu suchen ist Gotteslästerung!"

    Wenn ich gehen muss, dann muss ich mich hingeben, ohne zu hadern, aber ich soll nicht die Selbstzerstörung suchen, als sei es ein Wert, dass ich mein Leben hinwerfe.

  • Zitat

    Salomo sagt: "Koste das Leben aus, du hast nur eins!"

    Das hat er gesagt ?
    Das macht ihn mir doch gleich wieder symphatischer nachdem ich zuletzt immer mehr das Bild eines Strauss-Kahns des AT vor Augen hatte. ;)

    Was mich bei dem FLUCH-Gedanken immer ein bischen irritiert : ohne diesen Fluch gäbe es uns doch nach biblischer Lesart gar nicht oder hätten sich Adam und Eva auch fortgepflanzt wenn sie nicht zur verbotenen Frucht gegriffen hätte ? Oder ist das wieder zu hypothetisch weil alles schon im Drehbuch des Theaterspiels drin stand ?
    Manchmal erinnert mich diese Fluchsprache , " der Mensch ist schlecht , böse , sündig " , " er kann sich und seine Umgebung nicht zum Besseren verändern " schon ein bischen an wirkliche Verachtung des Lebens. Es würde sich vielleicht kein Christ heute mehr in die Luft sprengen um ins Paradies zu kommen aber ist der Grundgedanke nicht manchmal recht ähnlich zu Motiven von heutigen Dschihadisten die das diesseitige Leben überwinden wollen oder denen von gnostischen Katharern des Mittelalters die sich teils freiwillig in den Scheiterhaufen begaben ?

    -

    2 Mal editiert, zuletzt von Schwertwal (13. Februar 2015 um 11:06)

  • Schwertwal:

    ja, das hat er gesagt. In den Sprüchen kannst du es nachlesen; im Prediger steht auch einiges zu der Thematik.

    Zum Fluch:

    Die Fortpflanzung ist nicht an den Fluch gebunden. Die Verbindung von Mann und Frau (auch die sexuelle) wurde bereits vor dem Sündenfall benannt.

    Es gibt die alte (eher katholische) Denkweise, dass "die Sünde" sich vorallem im Sexuellen und im Trieb des Menschen darstellt. [Daher ja auch das Ideal des ehelosen Gottesmannes, der seinem Trieb nicht zum Opfer fällt].
    Diese Denkweise gab es zumindest bei uns Protestanten nie.

    Mit dem Fluch kam nicht die Sexualität, sondern mit dem Fluch kam die Perversion; so ist "unser" (mein) Denken.

    Zitat

    Manchmal erinnert mich diese Fluchsprache , " der Mensch ist schlecht ,
    böse , sündig " , " er kann sich und seine Umgebung nicht zum Besseren
    verändern " schon ein bischen an wirkliche Verachtung des Lebens

    Das mag man so auffassen und wurde natürlich auch so aufgefasst.
    Für mich geht es dabei um Erkenntnis, nicht um Nihilismus.

    Ganz im Sinne des delphischen "Gnothi seauton"- Erkenne Dich Selbst.

    Was sind wir denn? Sind wir gute Wesen?

    Kant sagte: die Möglichkeit zum Guten und den Hang zum Bösen.

    Und bitte stell nicht die Frage "Was bedeutet denn gut und böse?"; da möchte ich nicht wieder drauf einsteigen.

    Wenn man den Menschen ehrlich anschaut, dann sieht man, dass er immer eher zum "Bösen" geneigt ist:

    zornige Gedanken kommen wie Reflexe in uns hoch, wenn uns jemand irgendwie angreift;
    wir haben eine merkwürdige Sympathie für Gewalt, Aktion, Horror, Sex & Crime usw.;
    wir gestehen uns zu, was wir anderen lange nicht zugestehen usw.

    Der Mensch neigt zum Bösen. Damit ist nicht gemeint, dass er immer einen anderen totschlägt, aber die boshafte Neigung ist in der Natur des Menschen integriert.

    Um diese Erkenntnis geht es, nicht um Lebensverneinung. Die Erkenntnis, dass man selbst fehlerhaft ist.

    Mit dieser Erkenntnis muss man nicht das Leben hassen; im Gegenteil: Erkenntnis befreit ungemein, finde ich. Man legt die ganzen Abziehbilder ab, die man so über sich selbst hat. Das ist doch sehr befreiend.

    Man braucht nicht mehr so tun, als sei man das edle Wesen.

    Dass die Welt unter dieser "Boshaftigkeit" steht (wie du in der Geschichte sehen kannst), das ist mit "Fluch" gemeint.