• Warum töten Menschen?
    Meist aus Rache,Gier, Durst nach Macht - In extremen Fällen aus Langeweile oder allenfalls aus Gründen, die ein kranker Geist für vernünftig hält, aber niemals aus Vernunft.

    Ein solcher Mensch ist egoistisch und wird bei seinen Handlungen angetrieben, dadurch, dass sein Verstand ihm vorgibt, dass er das wichtigste Wesen, das Zentrum und Gott der Erde sei.


    Der Kriminalbiologe Mark Benecke beginnt das Vorwort zu einem Buch zweier anderer Autoren mit einem Hinweis auf die Todsünden:

    Zitat

    Damit ich nicht vergesse, woran die Menschen kranken, trage ich eine kleine Liste mit den biblischen Todsünden bei mir. Unter Freunden versuchen wir öfters, alle sieben aus dem Gedächtnis aufzusagen. Versuchen Sie es einmal. Ich vergesse meist die Eitelkeit.

    Dankenswerterweise verschlankt das Buch, das Sie in Händen halten, mein Sündenregister. Denn nur vier der unangenehmen Eigenschaften -- Gier, Lust, Neid und Ehrgeiz -- haben die Autoren nach eigenem Bekunden aus tausenden von Fällen herausdestilliert und führen dies sofort anhand interessanter und echter Kriminalfälle vor.

    [quelle]Mark Benecke: "Vorwort" in: P. Dowling, V. Sherry: "Medical Detectives. Geheimnisse der Gerichtsmedizin.", 1. Auflage, 2005, ISBN 3-8025-3446-8.[/quelle]

    Manchmal macht mich die Diskrepanz zwischen der Realität und der frommen Sicht mancher Christen ratlos -- oder irgendwie traurig.

    Ich erinnere mich an einen Morgen in einer modernen Christengemeinde, deren Publikum überwiegend junge Menschen sind und die auch überwiegend junge Mitarbeiter hat. Dort habe ich ehrenamtlich im Multimedia-Team mitgearbeitet. (Inzwischen scheine ich dort persona non grata zu sein; aber das ist eine andere Geschichte.) Vor der eigentlichen Veranstaltung versammeln sich die Mitarbeiter in einer Ecke, dann hält der Moderator des Gottesdienstes oder der Pastor eine kleine Motivationsrede, die meisten beten dann gemeinsam, für ein gutes Gelingen des Gottesdienstes. Ich habe nie mitgebetet, auch wenn ich dabei war, weil -- Ihr mögt mich für vermessen halten. --, weil ich erstens nicht der Ansicht bin, dass ich für das, was ich dort tue, also wegen jedem Kleinkram, Gott angehen müßte, und zweitens, weil ich nicht in Frage stelle, dass Gott, so es ihn gibt, an diesem Morgen an meiner Seite ist. Ich muss ihn nicht erst darum bitten. Zurück zur Motivationsrede! An dem bewußten Morgen spricht eine junge Frau: Sie habe sich bemüht und Gedanken, ja Sorgen gemacht, ob sie ihren heutigen Beitrag, die Moderation des Gottesdienstes, gut genug vorbereitet habe und ob alles gut gehe. Dann aber sei ihr auf einmal klar geworden, dass "wir" nicht viel tun müßten, weil Gott schon alles vorbereitet habe, so dass "wir" eigentlich gar nichts tun und "uns" auch nicht sorgen müßten. Während sie spricht, sehe ich sie: Eine junge Frau mit guter Schulbildung, sie ist schlank, aber offensichtlich auch nicht mangelernährt. Vermutlich ein gutes Elternhaus, in einem zumindest im Durchschnitt recht wohlhabendem Land.

    Wird im Folgebeitrag fortgesetzt ...

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

  • In der Nacht zu diesem morgendlichen Gottesdienst hatte ich nicht recht gut schlafen können, weshalb ich beschloss, in einem Buch zu lesen. Ein Staatsanwalt hatte darin spektakuläre Fälle aus seiner Laufbahn geschildert. So las ich auf den Morgen zu die wahre Geschichte eines mehrfachen Mörders: Im Ruhrgebiet als Kind von einem anderem Mann als dem Ehemann seiner Mutter aufgewachsen, der ungeliebte, beiseite gestossene Sohn. Harter Beruf: Eisenbieger in einem Werk. Dann kamen die Nazis und bildeten ihn sachkundig fürs Töten aus. Zweiter Weltkrieg als Soldat. Später Fremdenlegion, Kriegsgefangener, gefoltert, alles überlebt. Zurück in Deutschland begeht er in Konfliktfällen mehrere Morde mit bei Bedarf bedingungsloser zielstrebiger Brutalität, offenbar ohne jedes Bedauern. So bedingungslos brutal und skrupellos, wie kein Zivilist wirklich nachvollziehen kann. Ich habe ziemlich viel ausgelassen, in dieser kurzen Zusammenfassung dieser Schilderung einer kriminellen Karriere; das heißt es war noch viel schlimmer, als ich eben umrissen habe.

    Zurück in die Gemeinde! Ich sitze also in der letzten Reihe unter den jungen Mitarbeitern der Gemeinde und höre das nette Fräulein davon sprechen, dass Gott schon alles bereitet habe, dass gewissermaßen automatisch alles gut gehen werde. Währendessen führe ich mir zugleich ständig vor Augen, was ich diesen Morgen über diesen Soldaten, Söldner und Mörder gelesen habe; seine Entwicklung scheint mir nicht unplausibel. Ich kann nicht umhin zu denken, dass die "Theologie" der jungen Rednerin eine Theologie aus ihrem Wohlleben ist und nur Bestand haben kann, solange sie nicht mit wirklichen Härten oder Dilemmata des Erdenlebens konfrontiert wird. Wahrscheinlich dachte ich an diesem Morgen: "Wenn sie Glück hat, wird sie nie aus diesem schönen Traum erwachen müssen. Wenn ihr Gott gnädig ist, wird sie nie erkennen müssen, wie bedingt und illusionär die Glaubensvorstellung ist, die sie gerade formuliert hat."

    Gestern habe ich in dem eingangs zitierten Buch einen Fall gelesen, dessen Spuren nur den Schluß zulassen, dass eine Frau ihre zwei kleinen Söhne, die vorm Fernseher schliefen, mit mehreren Messerstichen getötet hat. Ich war ratlos, fragte mich während des Lesens: "Was soll das? Was um Himmels Willen hat die Frau für ein Motiv? Was hat die denn davon? Wie kann sie so etwas tun? Was kann sie denn dazu bewogen haben, so etwas zu tun?" Ihre beiden Söhne, die sie offensichtlich zielstrebig und planmäßig mit einem Küchenmesser erstochen hat, waren einer fünf, der andere sechs Jahre alt. Die Frau ist allem Anschein nach nicht verrückt. Das kriminalistische Buch erklärt mir schließlich ihr Motiv:

    Zitat

    Nun musste das Tatmotiv gefunden werden. Die Polizei stellte schnell fest, dass die Routiers [der Familienname] verschuldet waren und ihren verschwenderischen Lebensstil hätten einschränken müssen. Das passte Darlie [der Vorname der Frau] offenbar nicht. Sie hatte deshalb überlegt, ihre beiden Söhne zu opfern, um weiterhin so luxoriös leben zu können.

    [quelle]Dowling und Sherry: "Medical Detectives", a. a. O., S. 64[/quelle]

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    darauf lasst euch nicht ein..."

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    Einmal editiert, zuletzt von Daniels (25. Januar 2015 um 05:30)

  • Hallo Daniels,

    ich verstehe den Zusammenhang Kriminalfall ./. Gemeinde nicht ganz.

    Könntest Du für mich den Bogen spannen?!

    Danke.

    Gruß Mark

  • XDreamdancer: Da ist auf er einen Seite eine junge gesunde Frau, die in relativem Wohlstand aufgewachsen zu sein scheint. Wohlgenährt und wohlausgebildet, vermutlich mit Abitur, kennt sie Krieg nur aus Filmen, medialen Berichten oder als Worte aus dem Geschichtsunterricht oder der Bibel. Die Konflikte, die sie in ihrem jungen Leben bisher erlebt hat, bewegen sich aller Wahrscheinlichkeit nach in einem zivilen Rahmen. Möglicherweise gehört zu den größten Dramen, die sie bisher in ihrem Leben erlebt hat, dass der Akku ihres Mobiltelefons vielleicht einmal zur Unzeit leer war. Krankheit und Tod sind Dinge, die sie vermutlich persönlich ob ihrer Jugend eigentlich noch nicht betroffen haben; so etwas gehört für ihr Empfinden vermutlich vor allem in Spielfilme oder zu alten Leuten, freilich würde sie zwar anders über den Tod sprechen, aber das ist ihr unausgesprochenes Empfinden, dass Tod und Krankheit sie eigentlich noch nichts angehen.

    Auf der anderen Seite weiß ich, dass während sie spricht, an vielen Orten der Welt Krieg herrscht und Menschen schwer leiden oder zum Beispiel brutal gefoltert werden. Menschen sterben: Jetzt! Und jetzt wieder. Auch grausam! Und schon wieder.

    Die junge Frau formulierte sinngemäß wiedergegeben, dass Gott alles eingerichtet habe und deswegen alles gut gehen werde, die Menschen bräuchten sich eigentlich gar nicht besonders bemühen. Vielleicht als lägen Schienen ins Glück in der Welt, die jeden automatisch an sein gutes Ziel brächten.

    Für den oben erwähnten Arbeiterbalg aus dem Ruhrgebiet, späteren Eisenbieger, Weltkriegssoldaten, Fremdenlegionär, Kriegsgefangenen u.s.w. scheint mir das deutlich nicht zu gelten. Vielleicht -- die Wissenschaft ist ja nicht immer dieser Ansicht. -- hat er auch die Wahl gehabt, jedenfalls kann man nicht sagen, dass er nie Anlaß gehabt hätte, sich zu sorgen, oder dass sein Lebenslauf den Eindruck macht, er hätte sich brav dem zwangsläufig Guten in seinem Leben überlassen können ohne eigentlich viel dazu tun zu müssen.

    Die "Theologie" der jungen Rednerin war eine Übertragung, eine Art Projektion ihrer im Großen und Ganzen wohligen und glücklichen Lebenserfahrungen auf den christlichen Gott und die Welt insgesamt.

    Man kann trefflich in der Gemeinde stehen in schmuckem Kleid, smartem Konstüm oder schnittigem bis respekteinflössendem Anzug -- oder auch in Jeans, Designer-Shirt und nach der neuesten Technik smartbephont -- und solchermaßen ausstaffiert aus Friedenszeiten mit großzügigen wohlhabenden Eltern oder guter Altersversorgung und mit Ausblick auf das vermeintlich unausweichlich kommende reichliche Mittagessen oder Kuchenbuffet davon sprechen, dass man sich eigentlich gar nie sorgen und eigentlich gar nichts tun müsse, weil Gott es schon gefügt habe. Nur ist das offensichtlich eine ziemliche Vereinfachung und allem Anschein nach eher naiv.

    Schon wenn winters vier Wochen die Heizung im Gottesdienstraum ausfiele, würde auch die Theologie mancher Gottesdienstbesucher ausfallen, mindestens anders ausfallen.

    "Prüft alles und, was gut ist,
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  • Ich grüsse dich Daniels!

    Du beschreibst eine junge Moderatorin im Gottesdienst, die das Glück hatte, wie DANK SEI GOTT, viele von uns, sicher und wohlgenährt, mit vermutlich guter Bildung und konstruktiven menschlichen Perspektiven aufgewachsen zu sein. Daneben stellst du die Bücher und deren wahre Geschichten, die von Brutalität und Gewalterfahrungen gezeichnet sind. Deiner Beschreibung nach "zwei Welten", zwei Welten die, wenn ich mir deine Erklärungen ansehe, nichts voneinander wissen und den Standpunkt deiner Betrachtung rechtfertigen ??

    Ich finde es nicht angemessen, deshalb die Moderatorin mit ihren Erfahrungen, die ihren Glauben, ihr Gottvertrauen im Gottesdienst kundtut, eine allein auf ihren "Wohlstand" hin begrenzten Sicht auf Gott zuzumessen !

    Im Übrigen gehe ich auch mit allen meinen Belangen zu Gott und weiss, meine Sorge liegt auf ihm!

    Ich finde es außerordentlich unklug, wenn ein Mensch so beurteilt wird. Auch ich bin unter guten Verhältnissen aufgewachsen, Lob sei dem Herrn,

    deshalb leide ich dennoch nicht wenig an dem Leid und der Ungerechtigkeit in dieser Welt und mit meinen christlichen Geschwistern, die beispielsweise in Nordkorea, aufgrund ihres Glaubens täglich niedergemetzelt werden. Dennoch kann ich mit deinen Vorurteilen nicht übereinstimmen, obwohl es "Übertragungen und Projektionen" im Menschen gibt, aufgrund seiner Verhältnisse! Steht es mir zu deshalb zu urteilen, ob meine Schwester das Leid anderer recht sieht?? SICHER NICHT!

    Vielen Dank!

    Einen lieben Gruß

    Ines.

    Psalm 18,2

    Ich will dich von Herzen lieben, HERR, Meine Stärke!

  • Ines.: Ich habe nie behauptet, dass die junge Frau keinerlei Einsicht in die Übel der Welt hat. Außerdem sind es gerade nicht zwei Welten, wie Du es ausgedrückt hast; sondern es ist eine Welt; das ist ja genau der kapitale Denkfehler.

    Und natürlich hat die junge Frau die Möglichkeit, sich differenzierter auszudrücken, so wie es ihrem Horizont und ihrer zu vermutenden Bildung entspricht; statt eine Art Wohlstands- oder Wohlfühlevangelium zu verkünden. Es ist nicht meine Schuld, wenn sich jemand ungenau und banal ausdrückt oder einfältige Sätze verkündet. Ich verurteile die Frau keineswegs und traue ihr auch weitergehende Einsichten zu; meine Beobachtungen halte ich trotzdem für korrekt; auch wenn ich sie vielleicht hier nicht optimal dargelegen kann.

    Es geht mir auch weniger um diese Frau -- Ich habe kaum Interesse, eine einzelne Person zu kritisieren. -- ; sondern es geht mir vor allem um das Nebeneinanderher von gelegentlich harmonieversessenen Gemeindemitgliedern und Wellness-Gemeinden und den Grausamkeiten und Leiden in der Welt. Außerdem habe ich nicht nur über diese Frau geschrieben; sondern in erster Linie über mein persönliches Erleben. Das wirst Du ertragen müssen.

    "Prüft alles und, was gut ist,
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    1. Thessalonicher 5, 21.22

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    5. Mose 30, 19

  • Hallo Daniels

    Deine Beobachtungen hälst du trotzdem für korrekt?

    Ich weiche auch nicht von dem Standpunkt, dass die hier von dir aufgezählten Beschreibungen, diese meiner Meinung nach, doch ungerechte Determinierung zwischen den wahren Geschichten aus deinen Kriminalbüchern, und der Verkündigung eines "Wohlfühlevangeliums" einer Moderatorin im Gottesdienst, WIE DU es dort wahrgenommen hast und weiterberichtest, keine gute Grundlage der gerechten Anschauung bilden, solange du gewillt bist, diese Moderatorin, die sich hier nicht rechtfertigen kann anzugreifen !

    Besten Dank

  • Liebe Ines.

    Ines.: Wir haben offenbar verschiedene Ansichten darüber, was ein Angriff ist.

    Außerdem habe ich weder die Gemeinde noch die Person benannt. Vor allem ist, wie ich eben schon geschrieben habe, die Person gleichgültig und unwesentlich für meinen Beitrag.

    Wirf bitte, wenn Du magst, einmal einen Blick auf die Tags, mit denen ich den Beitrag von Anfang an versehen habe. Steht da was von einer Frau oder doofen jungen Leuten oder einer heuchlerischen Gemeinde? Nein.

    Grüße
    Daniels

    "Prüft alles und, was gut ist,
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  • Vorsicht bitte Daniels !

    Ich weiss wohl, wie ich auf deine Thematik reagiert habe und mir widerstrebt deine Vorgehensweise. Das ist alles. Vielleicht solltest du meinen anfänglichen Beitrag nochmal lesen

  • Hallo Daniels,

    danke für die Erörterung!

    Auf der anderen Seite weiß ich, dass während sie spricht, an vielen Orten der Welt Krieg herrscht und Menschen schwer leiden oder zum Beispiel brutal gefoltert werden. Menschen sterben: Jetzt! Und jetzt wieder. Auch grausam! Und schon wieder.

    Ich weiß genau was Dir in dem Moment durch den Kopf ging.
    Ich kenne die selben Gedanken, mit dem einen Unterschied das diese nicht durch Beobachtung/Wahrnehmung
    der Menschen in meinem Umfeld ausgelöst werden.
    Vielmehr projeziere ich selbe Gedanken oft auf mich selbst!
    Wenn ich lese und höre welchem unfassbaren Leid Menschen in den Krisengebieten ausgesetzt sind, empfinde
    ich eine Trauer, so tief das ich oft Berichte nicht zu Ende lesen/sehen kann,... gerade wenn es dabei um
    Kinder geht!
    Dann kommen mir diese Gedanken: "Wie gut lebst Du hier eigentlich! Während Kinder in Kriegsregionen aufgrund
    der brechenden Kälte des Winters erfrieren müssen, liegst Du abends auf dem Sofa,.. im warmen,... mit einem
    Tee in der Hand,.... und wenn ich hunger habe dann gehe ich los und hole mir etwas im Supermarkt!
    Ich habe viel mit diesen Gedanken gerungen!
    Wenn ich es nicht so sehen würde wie Ines, würden mich diese Gedanke wahrscheinlich auffressen!

    Dank sei Gott dafür das es uns hier so gut gehen kann/darf.
    Das ist ein Geschenk das wir dankbar annehmen dürfen.

    Ich kenne auch nicht einen Christen, der ähnliche Gedanken nicht hat.

    Helfen heißt nicht immer sich mobil zu machen und in die Krisenregionen zu reisen.
    Mindestens genau so wichtig und wertvoll ist es das Menschen ihrer Arbeit nachkommen, um die dringend benötigten
    finanziellen Mittel aufbringen/spenden zu können damit die Helfer vor Ort die nötigen Mittel haben um helfen zu können.

    Die junge Frau formulierte sinngemäß wiedergegeben, dass Gott alles eingerichtet habe und deswegen alles gut gehen werde, die Menschen bräuchten sich eigentlich gar nicht besonders bemühen.

    Ich hätte das so verstanden das die junge Frau damit nicht die weltliche Welt, sondern vielmehr die geistliche Welt gemeint haben könnte.
    Und damit hätte sie vollkommen recht!

    Gruß Mark

  • Ich finde es nicht angemessen, deshalb die Moderatorin mit ihren Erfahrungen, die ihren Glauben, ihr Gottvertrauen im Gottesdienst kundtut, eine allein auf ihren "Wohlstand" hin begrenzten Sicht auf Gott zuzumessen !


    Es ist nicht falsch so zu urteilen, weil ausnahmslos jeder Mensch in seinem Erfahrungskreis befangen ist. Das ist zwangsläufig so. Jeder Mensch ist durch seine eigenen Erfahrungen geprägt und hat zwangsläufig einen beschränkten Horizont. Sich dessen nicht bewußt zu sein, ist ein größerer und meines Erachtens folgenschwererer Fehler als zu bemerken, dass dies auch das Verhalten anderer Menschen bestimmt.

    Ines.: Du ziehst Dich an der Erwähnung dieser Frau hoch. Wäre das auch so, wenn ich geschrieben hätte, es sei ein älterer Prediger gewesen? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich frage mich gerade, warum Du diese Frau, die ich nicht einmal namentlich oder örtlich oder der Kirche nach bestimmt habe, verteidigst, weil ich sie Deiner Ansicht nach verurteile oder angreife; aber nicht merkst, dass Du damit jedenfalls auch mir unterstellst, ich sei so eine Art gemeine Sau, die andere schnell und endgültig verurteilt und irgendwie "total unsensibel" sei?!

    Wenn Du das brauchst, spiele ich auch das Arschloch für Dich: Ich ziehe immer gerne über andere her, vorzugsweise bevor sie über mich herziehen! Dabei bin ich nicht nur schneller als die meisten anderen, sondern auch noch besser und natürlich gemeiner als sie. SCNR

    BTW: Klar, was wir anschauen prägt uns. Aber was ist die Lösung? Du meinst doch sicher nicht: "Immer weggucken!" Grausamkeiten und üble Dinge in der Welt verschwinden dadurch ja nicht und werden auch nicht einfach dadurch überwunden. Auch kann nicht jeder ein Leben lang dem Schmerz und dem Druck übler Dinge oder der Dummheit in der Welt ausweichen oder sie ausblenden.

    Eine Gemeinde, in der alle immer nur gut drauf sind, würde ich verlassen; ich habe es sogar schon einmal so getan. Die Leute waren supernett, in ihrer Gemeinde immer eine fast überirdisch wirkende friedliche und freundliche Stimmung. Ich habe denen ein Reclamheft mit Gedichten von Paul Gerhardt geschenkt, das ich damals gerade las, ihnen alles Gute gewünscht und den Laden für immer verlassen. Vermutlich gibt es einige Drogen, mit denen man auch für eine Zeit erreichen kann, was solch eine Gemeinde bei einem bewirkt.

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

    3 Mal editiert, zuletzt von Daniels (25. Januar 2015 um 23:25)

  • Hallo Daniels :)

    Jeder Mensch macht Erfahrungen und ist deshalb auch geneigt in seiner Sichtweise, aus seinen Begebenheiten heraus zu urteilen.

    Nur ist es deshalb nicht folgerichtig einem Menschen, den wir meinen zu kennen, weil wir sein Aussehen, seine Bildung und seine Hintergründe erahnen oder kennen, zu unterstellen, dass seine Sicht auf Gott sich allein und ausnahmslos auf den eigenen Erfahrungsschatz stützt !!!

    Lieben Gruß

    Ines

  • Du hast nicht unrecht, @Ines, aber ich habe auch nichts anderes getan als festzustellen, dass die Aussage dieser jungen Frau sehr wahrscheinlich durch ihr Wohlleben hierzulande beeinflußt ist -- Kann man das überhaupt vernünftig bestreiten?! -- und dass ich mir klargemacht habe, dass gleichzeitig während sie solche Hoffnungen formuliert, allerhand Übles im Gange ist und es Menschen gibt, die aufgrund ihrer Lebensumstände und ihres Lebenslaufes kaum Anlaß zu solchen Hoffnungen haben.

    "Prüft alles und, was gut ist,
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    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

  • Lieber Daniels!

    Ich durfte vor kurzem die Geschichte eines Mannes aus Afrika mitferfolgen, der neulich seine bisherige Lebensgeschichte in der Gemeinde veranschaulichte.

    Er wurde, weil er sich zu Christus bekehrt hat und sich für ein Leben mit Gott entschied, jahrelang von seiner Familie aufs Übelste

    verfolgt, verlacht und tyrannisiert. Trotzdem ging er für seinen arbeitslosen, leiblichen Bruder arbeiten, er nahm ihn von der Strasse bei sich auf, obwohl dieser ihn schlug und wegen seines Glaubens jahrelang

    verachtete. Einmal fragte dieser ihn, warum sein gläubiger Bruder, ihn bei sich aufnehme und für ihn arbeite und sich so von ihm behandeln lasse. Darauf erwiderte er ihm, weil auch Christus ihn

    unverdient liebe und ihn einmal aufgenommen habe. Jahre später bekehrte sich auch sein Bruder.

    WER GAB IHM DEN ANLAß solches zu hoffen, als er völlig verstossen war, und wer so zu handeln, wenn nicht GOTT, der über jeder Hoffnungslosigkeit steht ?!

  • Daniels

    Mir fällt es auch oft schwer zu verstehen warum es in manchen Ländern einen so wahnsinnigen Überfluss gibt und woanders grosse Not herscht. In den 80ern und 90ern gab es in Mitteleuropa schon viel mehr als ein Mensch braucht, ich selbst musste nie ungewollt in meinem Leben Hungern. Mit ungefähr 8 Jahren ist mir zum ersten mal aufgefallen, das ich nicht weiss wie es ist zu Hungern. Mir kommen große Supermärkte oft obszön vor. Wenn die Verteilung anders wäre, gäbe es genug für alle Menschen. Es ist traurig, das die Menschheit das nicht Organisieren kann und will. Der Überfluss ist noch nicht so lange möglich, neben den Krisenherden gibt es viele Länder die zur Zeit politische Stabilität und wirtschaftliches Wachstum erfahren. Ich kann mir vorstellen, das die Menschen in den Industrienationen irgendwann die Nase voll von ewigem Wachstum haben und andere Dinge wichtiger werden, als immer mehr Besitz anzuhäufen.

  • Hallo ihr Lieben :) Coole Diskussion die ihr da habt. Ich verstehe die Gedanken von Daniels Überlegung nur all' zu gut. Vielen Dank @Ines, dass Du die Geschichte des Mannes auf Afrika mit uns hier geteilt hast. Ja dschohnny, mir geht’s auch manchmal so, dass mir große Supermärkte etwas obszön vorkommen. Vor allem die Produktauswahl...

    Ich bin tief davon beeindruckt, wie manche Gläubige mit ihrem persönlichen Leid fertig wurden. Richard Wurmbrand zu Beispiel, der 14 Jahre seines Lebens in verschiedenen kommunistischen Gefängnissen verbracht hatte, weil er gläubig war, war „hungrig, kalt und in Lumpen.“ „Im Laufe der Jahre brachen sie 4 Wirbel meines Rückens und viele andere Knochen. Sie schnitten an dutzenden Stellen an mir herum. Sie brannten und schnitten 18 Löcher in meinen Körper. Trotzdem, allein in meiner Zelle, tanzte ich jede Nacht vor Freude. Ich hatte eine Schönheit in Christus erkannt, dich ich nicht zuvor erkannt hatte. Das Leid, wenngleich es auch böse ist, bedeutet nicht immer Tragödie. Es kann zu großer Tiefe führen. Gott kann es gebrauchen, um unsere Erkenntnis seiner selbst zu erweitern.“ (Quelle: Hodder & Stoughton, „Tortured For Christ“, 1967 Seite 19 & Allen, „In God's Underground“, 1968, Seite 54)

    Auch Siddharta Gautama, (Begründer des Buddhismus) der um 560 v. Christus als Sohn eines indischen Adeligen geboren wird, setzte sich mit dieser Frage ausseinander. Er wächst im Palast seines Vaters (im heutigen Nepal) behütet in einem Leben aus Wohlstand und voller Annehmlichkeiten auf, fern ab von allen unangenehmen Dingen des Lebens. Der Prinz soll eines Tages die Herrschaft seines Vaters übernehmen und ein starker Krieger werden. Siddharta hätte dieses sorglose, glückliche Leben durchaus vermutlich bis an sein Lebensende weiterführen können, wenn er nicht im Alter von 29 Jahren auf die Idee gekommen wäre, hinter die Mauern des Palastes schauen zu wollen. Was er dort bei seinen Ausflügen sieht, bringt sein gesamtes bisherige Leben durcheinander. Siddharta begreift beim Anblick eines alten Mannes, eines Kranken und eines Leichenzuges: Jugend vergeht, alle Menschen werden krank und alt. Jeder muss eines Tages sterben und dabei spielt es keine Rolle, ob jemand arm oder reich ist. Plötzlich erscheint ihm sein eigenes Leben im Überfluss und hinter den geschützten Mauern des Palastes, nutzlos und ohne Sinn.„Wenn ich eines Tages sterbe, was zählt dann alles das, was mir jetzt wichtig erscheint?“ Dieser Gedanke lässt ihn von nun an nicht mehr los...

    Ich denke, dass Armut und Reichtum, Militarismus und die Waffenindustrie sowie die ungerechte Verteilung des Kapitals, Landes und der Ressourcen Fragen der Macht und Machtlosigkeit sind. Ohne strukturelle Veränderungen können diese Probleme nicht beseitigt werden. Was können wir sonst beitragen? Wir können für Frieden und Gerechtigkeit beten, weil Gott es gebietet. Wir können aktiv werden, manche Menschen sind zu Aufgaben in der Regierung, Wirtschaft oder Entwicklung berufen. Wir können uns selbst die Frage stellen, was wir in unserem Umfeld dazu beitragen können, um mit einem gerechten und verantwortungsvollen Beispiel voranzugehen.

    Einen guten Start in die neue Woche und liebe Grüße :)

  • Richard Wurmbrand ist mir nicht unbekannt. Er ist mein sehr großes Vorbild. Mit seinem Verhalten wird deutlich, dass Liebe Gottes bis in die tiefsten Tiefen des Herzens geht. Sie ist so mit dem Herzen verbunden, dass sie eine Einheit sind und damit keine Trennung mehr möglich ist. Das nenne ich Vertrauen zum himmlischen Vater.
    Gehorsam aus Liebe - den Gott möchte - ist nur, wer sein Gegenüber kennt und vertraut. Das gehört für mich unbedingt zusammen.

    Unsere Kirche ist offen für alle, aber nicht für alles! Christian Führer, ev. Pfarrer 1943-2014

  • und es Menschen gibt, die aufgrund ihrer Lebensumstände und ihres Lebenslaufes kaum Anlaß zu solchen Hoffnungen haben.


    Zuunächts, Daiels gebe ich Dir recht. Aber greade im Gedenken Auschwi sind da noch anderre Faktoren : Befehl von oben, Legitimation - ich DARF töten, die Lust es erfolgreich den Abzug des Fingers geniessen, ganzn ohne Not, Bedrohung, Ideoloisch gestüzt.annsonsten ganz bürgeraus intakten Famiien

    Da sollen sichFreiwliige zu Erschiessungskommando gemeldet haben; in Wien hat die SS auf der "Matzesinse" - dem 2. Wiener Gemeindeezirk, , ssieben Jahre lang erfolgreich versteckte Juden erchossen. (Die "Narren" - und hat nicht jedes Böse Närrisches an sich ? - häten mit irer kostsbaren Munition sprasam umgehend iren Rückzug decken sollenen !

    Das Geheimnis des Bösen.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • philoalexandrinus: Ich bin ganz sicher, dass der Zweite Weltkrieg ein Fest für eine ganze Anzahl von Sadisten war, die ihre brutalen und machtgeilen Neigungen unter dem Deckmantel konsequenter Pflichterfüllung ausleben konnten. Wenn ich die spärlichen Berichte meines Vaters bedenke, dann bin ich zum Beispiel sicher, dass viele Schleifer, "Spiess" genannte Soldaten, Sadisten waren; Dreckschweine, die aufgrund ihrer perversen Veranlagung in bestimmten Positionen als Druckmacher von Nutzen waren.

    Andererseits gab es nicht nur freiwillige Monster; sondern auch unzählige Leute, die von sich aus vielleicht nie in einen Krieg gezogen wären oder die keine Neigung hatten, einen bestimmten Dienst zu erfüllen. So erzählte mein Vater auch ein einziges Mal davon, dass er in einer sogenannten "Entlausungsanstalt", bei der Dusche einen anderen Soldaten getroffen habe, der die ganze Zeit am ganzen Leib gezittert habe und offenbar mit den Nerven völlig am Ende war. Er hat meinem Vater offenbar leid getan, so dass er ihn fragte, was er habe. Die Auskunft scheint, ich kann mich an die kurze Erzählung nur rekonstruierend erinnern, in die Richtung gegangen zu sein, dass dieser Soldat für eine Weile verpflichtet worden war -- vermutlich -- in oder bei einem KZ Dienst zu tun. Das war ganz deutlich weder sein Wunsch noch seine Neigung, er war danach schwer traumatisiert und ein nervliches Wrack.

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

  • Andererseits gab es nicht nur freiwillige Monster;

    wurden wurden
    Du korrgierts mich zu Recht-besondes inden fortgeschrittenen Jahren hat man L eute in die NAPOLA gewzungen; andere zur SS. "Die SS hat - - " wäre demnach eine Aussage mit sehr falschem Unterton, eine falsche Veralgemeinerung..

    Bruder Petschnigg aus Kärnten, schon an der Altersgrenze nach oben, wurde zuletzt gezwungen, als Wächter nach Mauthausen zu gehen. Seine Weigerung wurde gebrochen mit der lapidaren Feststellung, er komme so oder so hin: als Wachsoldat oder als Sträfling.

    Obwohl nach dem Krieg einige Überlebende nur das Positivste aussagten, hat der Volksgerichtshof ihn zunächst einmal mindestes ein Jahr in Strafhaft der Republik gesteckt.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

    Einmal editiert, zuletzt von HeimoW (29. Januar 2015 um 20:46)