Fremdenfeindlichkeit unter einem christlichen Mäntelchen

  • In Dresden "spazieren" nunmehr jeden Montag tausende Menschen unter der Fahne der Organisation PEGIDA ("Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes") durch die Innenstadt und versetzen Politik, Medien und Gesellschaft in helle Aufregung.

    Bedrückend finde ich, dass sich auch etliche Christen darunter mischen, die offen fremdenfeindliches und islamophobes Gedankengut propagieren und Religionsfreiheit nur für sich selbst fordern, sie ihren Mitmenschen aber verweigern. Auch die Sorge um eine "Überfremdung" durch Kriegs- und Wirtschaftsflüchtlinge oder politisch/anderweitig Verfolgte widerspricht meiner Meinung nach christlichen Idealen. Jesus ist nicht umsonst mit seinem Gleichnis vom barmherzigen Samariter für Menschlichkeit zwischen Angehörigen verschiedener Religionen und Ethnien eingetreten. Sollen die Menschen doch kommen: Dann müssen unsere Missionare nicht mehr so weit reisen.

    Es gibt Ängste vor einem Verlust unserer kulturellen Identität, vor dem sozialen Abstieg und vor dem Fremden allgemein. Wie geht Kirche damit um?

    Was ist eure Meinung zu diesem Phänomen?

    • Offizieller Beitrag

    Was ist eure Meinung zu diesem Phänomen?


    Es ist inakzeptabel, dass in unserer (ach so toleranten) Gesellschaft Parallelkulturen geduldet werden. Dabei ist es unerheblich ob es sich um die Mafia handelt, Kurdenclans oder Islamisten. Höchste Zeit, dass sich die Bevölkerung des Problems bewusst wird und reagiert. Die Politiker sind (nicht nur hier) unfähig die Probleme zu analysieren und geeignete Maßnahmen zu setzen. Reaktionen wie die von Heiko Mass belegen eindrücklich wie notwendig dieser Protest / diese Bewegung ist.

    Schade ist, dass sich (wie immer) auch Menschen und Gruppen am Protest beteiligen, die dann als Anlass herhalten müssen, das berechtigte und dringliche Anliegen selbst zu diskreditieren.

    Es ist nicht "fremdenfeindlich" von Menschen die hier leben wollen, ultimativ einzufordern unser Wertesystem zu achten. Als Christ teile ich auch nicht alle Werte, muss mich aber dennoch fügen.
    Der Attentäter von gestern in Australien ist das perfekte Beispiel dessen was wir nicht wollen: Ein "Flüchtling" der hier unter Berufung auf den Islam (den er missbraucht) mordet. Ebenso wenig brauchen wir einen Sanel M. der aus Serbien eingewandert sein Verständnis von "Männlichkeit" auslebt und eine andere Immigrantin totschlägt.
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    • Offizieller Beitrag

    Es gibt Ängste vor einem Verlust unserer kulturellen Identität, vor dem sozialen Abstieg und vor dem Fremden allgemein. Wie geht Kirche damit um?

    Ich habe die Reaktionen in unserem Inforadio hier (Ö1) im Morgenjournal gehört. Interessante Wortmeldungen von einer Montagsdemonstrationsteilnehmerin: "Ich bin ja nicht regligiös, aber es sollen sich alle, die zu uns kommen an die christlichen Wertmaßstäbe halten". Den Unterschied zwischen religiös und gläubig traute ich ihr beim Zuhören nicht zu, ich denke sie meinte mit religiös = gläubig.

    Wie geht Kirche damit um?

    Zuerst einmal mit Hilfe für Menschen in Not IN ihrem Land, stichwort ADRA. Für alle am besten und angenehmsten ist es sicher, wenn Menschen in ihrem Heimatland sicher leben können. Aus meiner Sicht ist da der erste Ansatz. Und auch für uns als "reicher" (in Relation!) Westen steht es gut an, die ehemaligen Kolonien und rohstoffausgebeuteten Länder zu unterstützen - Stichwort:


    Persönlich verstehe ich, ähnlich wie Heimo, dass die Bevölkerung sich vor Immigranten auch fürchtet. Gerade Anschläge in Australien oder auch in der EU zeigen, dass Dschihadisten glauben mit ihrem durch ihr Verhalten diskreditierten Islam das Recht haben Menschen zu ermorden.
    Perfide an der Sache ist, dass in Dresden bzw. Sachsen nur 0,1 % der Bevölkerung Muslime sind. So rein gefühlsmäßig regen sich da die falschen auf, die unter dem Deckmantel der schleichenden Islamisierung ihr rechtes Gedankengut an den Mann und die Frau bringen wollen.


    Ganz generell würde mich die Thematik aber dahingehend interessieren: Wie lange und wie viele Flüchtlinge kann und soll die EU aufnehmen? Können wir bei steigenden geopolitischen Krisenherden unsere Grenzen aufmachen und jedem Schutzbedürftigen (jeder Kriegsflüchting hat Recht auf Schutzsuche) Kost und Logie anbieten? Wenn wir uns Jordanien oder die Türkei ansehen, dann machen die das, in Zeltstädten, wo leider dann wieder Kriminalität blüht.
    Ist Europa oder Italien daran schuld, wenn Menschen, gezwungen von ihrem existenziellen Hintergrund im Mittelmeer ertrinken, bei dem Versuch in eine Weltgegend zu gelangen, wo sie zumindest überleben können?

    Für mich sind das immer wieder enorm schwierige Fragen, wo keine eindeutige Antwort möglich ist.

  • Es gibt Ängste vor einem Verlust unserer kulturellen Identität, vor dem sozialen Abstieg und vor dem Fremden allgemein. Wie geht Kirche damit um?

    Dieses Phänomen ist nichts neues. Das fing in Ägypten an mit dem Volk Abrahams und zog sich durch alle Jahrhunderte hin. Es gibt mehrheiten die die Minderheiten unterdrücken.

    Es gibt auch minderheiten die sich anmaßen mit Gewallt ihre Ziele durchzusetzen. Es wird immer ein balanzeakt der Weisen oder ein Kampf der Kulturen geben.

    Leider geben unsere Christlichen Parteien kein einheitliches Bild ab und die Kirchen haben kaum noch Einfluss auf die Politik.

    Solange es den Menschen gut geht und sie Zukunftperspektive haben sind sie friedlich.

    Bei diesen Hiobsbotschaften die uns täglich erreichen wer soll da noch perspektive bieten.

    Zu Demonstrieren ist ein Akt des Hadelns wird aber kaum die Gesinnung ändern.

    Ich befürchte eher das die Strasse sich das Gewaltmonopol aneignet und letzendlich der Mob die Massen missbraucht.

    Die Weimarer Zeit lässt grüßen mit den Juden und anderen als minderwärtige Menschen.

    Gründe gibt es genug um Feindbilder und Schuldige azuprangern.

    Wer sich in Gremien, Parteien oder anderen Gemeinschaften einsetzt zu besseren Gestalltung des Gemeinwohls, wird ausgelacht oder sogar bekämft.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Zu Heimos Beitrag drei Thesen:

    a) Wir fordern von Migranten, unser Wertesystem zu achten. Gleichzeitig senden wir Missionare in moslemische Staaten oder lassen unsere Frauen im Bikini an den Stränden des östlichen Mittelmeerraums liegen.

    b) Parallelkulturen sind eine normale Erscheinung. Es gab eine jüdische, später auch eine christliche Parallelkultur in vielen römischen Provinzen zur Zeit der Apostel. Die Kultur tiefreligiöser Katholiken existiert in Deutschland (und in Österreich) neben der völlig anderen Kultur tiefroter Freunde der Arbeiterbewegung. In Staaten wie Bosnien müssen Christen und Moslems miteinander zurechtkommen. - Was passiert, wenn die "Mehrheit" eines Volkes keine Parallelkulturen mehr duldet, hat man im Dritten Reich, in Ruanda, auf dem Balkan der 90er Jahre, ... gesehen. Dass diese Zeugnisse des Wahnsinns und des Hasses als Mahnmale immer noch nicht reichen, ist ein Armutszeugnis für ein Volk, das sich für gebildet hält.

    c) Mörder und Amokläufer gibt es nicht nur unter Moslems. Indem man sich auf solche Beispiele aber beschränkt, verzerrt man die Wirklichkeit.

    Und dazu noch zwei Fragen an Heimo:

    d) Was wären denn in deinen Augen geeignete Maßnahmen, um der Probleme (welche eigentlich?) Herr zu werden?

    e) Kannst du mal umreißen, von welchem Wertesystem zu sprichst?

  • Wie lange und wie viele Flüchtlinge kann und soll die EU aufnehmen?

    Hunderttausende, Millionen. Für Jahrzehnte!

    Können wir bei steigenden geopolitischen Krisenherden unsere Grenzen aufmachen und jedem Schutzbedürftigen (jeder Kriegsflüchting hat Recht auf Schutzsuche) Kost und Logie anbieten?

    Natürlich. Die Mittel haben wir. Es muss halt nur nicht mehr jeder Hans einen 60 000 Euro-SUV durch die Gegend fahren. Oft tut es ein Corsa auch. Wir vernichten so viele Lebensmittel aufgrund einer Überproduktion, wir suchen überall so dringend Arbeitskräfte, wir haben ein irres Demographieproblem, im Osten Deutschlands wird ungenutzter Wohnraum mit Fördermitteln abgerissen - wir sind bereit für neue Nachbarn!

    Wenn wir uns Jordanien oder die Türkei ansehen, dann machen die das, in Zeltstädten, wo leider dann wieder Kriminalität blüht.

    Weil man den Leuten dort keine Perspektive gibt. Sie sollen nicht ghettoisiert werden, sondern arbeiten und sich entwickeln dürfen. Im Kreise ihrer neuen Nachbarn.

    Ist Europa oder Italien daran schuld, wenn Menschen, gezwungen von ihrem existenziellen Hintergrund im Mittelmeer ertrinken, bei dem Versuch in eine Weltgegend zu gelangen, wo sie zumindest überleben können?

    Ja.

    • Offizieller Beitrag

    Natürlich. Die Mittel haben wir. Es muss halt nur nicht mehr jeder Hans einen 60 000 Euro-SUV durch die Gegend fahren. Oft tut es ein Corsa auch. Wir vernichten so viele Lebensmittel aufgrund einer Überproduktion, wir suchen überall so dringend Arbeitskräfte, wir haben ein irres Demographieproblem, im Osten Deutschlands wird ungenutzter Wohnraum mit Fördermitteln abgerissen - wir sind bereit für neue Nachbarn!

    Ja, stimmt. Da hast du vollkommen Recht. Wir haben in der EU ein enormes Konsum- vs. Verteilungsproblem von produzierten Lebensmitteln, die nicht verbraucht werden und oftmals sogar per Gesetz vernichtet werden müssen. Hotelleriegesetze und andere "Hygiene"-vorschriften sind manchmal so pervers gestaltet, dass man sich strafbar macht, wenn man Essen verschenkt.

    Weil man den Leuten dort keine Perspektive gibt. Sie sollen nicht ghettoisiert werden, sondern arbeiten und sich entwickeln dürfen. Im Kreise ihrer neuen Nachbarn.

    Beim Thema Arbeit fällt mir nur jenes Projekt ein, das ich für sehr unterstützenswert halte:

    http://www.caritas-wien.at/aktuell/presse…tikel/9715/173/

    Zitat

    Ab Februar 2015 wird die Caritas der Erzdiözese Wien ein Budget-Hotel in unmittelbarer Nähe zum Prater führen - magdas HOTEL. Das Besondere daran: Rund 30 junge Menschen mit Fluchthintergrund sollen hier beschäftigt werden.

    Wir wollen damit auch thematisieren, dass AsylwerberInnen in Österreich der Zugang zum Arbeitsmarkt praktisch noch immer verwehrt wird. Junge Menschen stecken im Wartesaal des Lebens fest - sie wollen arbeiten und für sich selber sorgen, dürfen aber nicht. Wir sagen: Wer legal hier lebt, soll auch arbeiten dürfen! Mit magdas HOTEL wollen wir hier ein klares Zeichen setzen und zeigen: Diese Menschen können und wollen ihren Beitrag leisten und Teil der Gesellschaft sein.

    In dem ehemaligen Caritas Senioren- und Pflegehaus in der Laufbergergasse im 2. Bezirk entsteht in diesen Tagen ein innovatives, in Österreich einzigartiges Hotelprojekt.

    bloß, da tut sich die Caritas finanziell auch leichter als die Adventgemeinde.

    Ja.

    Sag ich nur bedingt ja, denn ich habe die Boko Haram nicht ins Leben gerufen, die jeden erschießt, der Bildung möchte (vor allem Mädchen). Und ich habe auch nicht den IS gegründet, der freudig dahinmordet alles, was nicht ins Kalifat passt. Da macht man es sich zu leicht, wenn man sagt: Die EU und die USA sind allein schuld an ALLEM Bösen was in der Welt geschieht.

    • Offizieller Beitrag

    Zu Heimos Beitrag drei Thesen:

    a) Wir fordern von Migranten, unser Wertesystem zu achten. Gleichzeitig senden wir Missionare in moslemische Staaten oder lassen unsere Frauen im Bikini an den Stränden des östlichen Mittelmeerraums liegen.

    Habe ich geschrieben, eine Touristin dürfte keine Burka tragen? Was soll das für ein Diskurs sein, wenn Du Einwanderung und Tourismus nicht auseinanderhalten kannst. btw. wenn man wo den "Bikini" verbietet, dann wird auch niemand dort so liegen...

    b) Parallelkulturen sind eine normale Erscheinung. Es gab eine jüdische, später auch eine christliche Parallelkultur in vielen römischen Provinzen zur Zeit der Apostel. Die Kultur tiefreligiöser Katholiken existiert in Deutschland (und in Österreich) neben der völlig anderen Kultur tiefroter Freunde der Arbeiterbewegung.

    Auch eine "normale Erscheinung" kann inakzeptable Probleme kreieren. Gegen die Parallelkultur der Mafia gehen wir ja gegebenfalls auch polizeilich/gerichtlich vor, ebenso wie gegen Kurdenclans. In beiden Fällen ist unser Gemeinwesen von solchen Prallelkulturen bedroht. Gleiches gilt für islamische Parallelkulturen, wo sie unser Rechtssystem und unsere zivilisatorischen Regeln unterlaufen.

    c) Mörder und Amokläufer gibt es nicht nur unter Moslems. Indem man sich auf solche Beispiele aber beschränkt, verzerrt man die Wirklichkeit.

    Nicht nur, aber signifikant häufiger! Indem man das negiert, verzerrt man die Realität ebenso, wie wenn man bei "Ehrenmorden" die Zugehörigkeit zur islamischen Community als "mildernd" bewertet. Wer in so einer Gesellschaft leben will: ab nach Syrien, in die Türkei oder nach Saudi-Arabien!

    Und dazu noch zwei Fragen an Heimo:

    d) Was wären denn in deinen Augen geeignete Maßnahmen, um der Probleme (welche eigentlich?) Herr zu werden?

    Welche Probleme?

    • Kriminalität zu einem relevanten Teil gegen Leib und Leben
    • Missachtung unseres Rechtssystems (Scharia-Gerichte, bzw. kurdische "Richter")
    • Leute die auf der Straße herumziehen und ihre soziokulturellen Beschränkungen unter Berufung auf Allah und Mohammed oder die "Ehre" andere aufzwingen wollen (Scharia-Police)
    • Missachtung der hier gültigen Werte (Gleichberechtigung etc.) - auch wenn ich diese Werte teils selbst überzogen halte, sind sie doch geltender Konsens, geltendes Recht
    • Terroranschläge durch "übermotivierte" Einzeltäter, wie durch Gruppierungen (wie haben auch die Baader Meinhofbande und die RAF gejagt bis sie erledigt waren - wie wir heute wissen, auch von "außen" (DDR) gesteuert bzw. gefördert))
    • usw.

    e) Kannst du mal umreißen, von welchem Wertesystem zu sprichst?

    Von dem säkularen demokratischen Staatswesen, das jedem weitgehend die Freiheit gibt, sein Leben nach seine eignen Überzeugungen zu gestalten. Was letztlich der einzige Garant für Glaubensfreiheit ist.
    .

  • Ich stelle mir grad die Frage ob es eine Bedingungslose Religionsfreiheit geben kann/darf?

    Ich sehe im Islam grundlegend ein rießen Problem weil eben dieser Glaube keine Koexistenz vorsieht.Zielerreichung ist durch Gewalt legitimiert(Koran).
    Der Islam plant ganz offen vom Grundprinzip die Weltherrschaft.

    Das Christentum hingegen lässt dieses Prinzip allein Gott dem Schöpfer übrig. Gewalt wird auf keinem Fall vorgesehen und gut geheißen laut der Bibel.


    Auch in Deutschland gibt es keine bedingungslose Religionsfreiheit, das ist gut so denn immer noch stellt das Grundgesetz das grundlegendere Prinzip der Ordnung dar als Religionsgewaltat.

    Ich hoffe ich konnte mich richtig ausdrücken und muss nicht Wortverdrehen meiner Worte befürchten.

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

  • Der erste Denkfehler ist schon mal daß es nicht " den " Islam gibt.

    Im Adventecho vom März 2008 gabs einen ganz interessanten Artikel zur Beziehung von Christentum und Islam :

    http://www.advent-verlag.de/cms/cms/upload…ehouse-lang.pdf

    Nur mal 2 Beispiele für die frühere Toleranz des Islam :

    "
    Diese Verfolgung der Christen der Ostkirche führte zu einer interessanten Konstellation. Viele von ihnen begrüßten nämlich die moslemische Herrschaft als Befreiung von der drückenden byzantinischen und Sassaniden-Herrschaft. „Unter dem stimulierenden Einfluss des Islam“, sagt Philip K. Hitti, „erwachte der Osten nun und gewann nach einem Jahrtausend westlicher Vorherrschaft wieder eine eigene Identität. Zudem waren die Auflagen der neuen Eroberer deutlich geringer als die der alten, und die Besiegten konnten ihre religiösen Praktiken freier und unabhängiger durchführen als vorher. "

    ...

    "
    Tatsächlich übten die Fatimiden in Ägypten, die Jerusalem damals regierten, eine wesentliche höhere Toleranz als jede andere Gesellschaft jener Zeit "


    Wir sind in Europa etwas voraus , wir hatten die Kolonialisierung , Industrialisierung , die Aufklärung aber das ist denk ich kein Grund für uns als Gesellschaft uns auf ein hohes Roß zu setzen.

    Klar Jesus hat im Gegensatz zu Mohammed keinen Krieg geführt aber wenn ich jetzt Mohammed mit den Anführern im alten Testament vergleiche , gibts da große Unterschiede ?

    Gab es denn außerhalb von Wuppertal überhaupt eine " Schariapolizei " ? Kam nicht sofort ein Aufschrei von Politik und Gesellschaft ?
    Wieviele Moslems gibt es in Deutschland und wieviele von denen sind Salafisten ?
    Aus meiner Sicht wird die Sache ziemlich aufgebauscht.Und wenn man sich die Vita des Organisators dieser Pegida anschaut muß man ja schon leicht ins Schmunzeln kommen.

    -

    3 Mal editiert, zuletzt von HeimoW (16. Dezember 2014 um 22:57)

  • Zu Heimos Beitrag drei Thesen:

    Von dem säkularen demokratischen Staatswesen, das jedem weitgehend die Freiheit gibt, sein Leben nach seine eignen Überzeugungen zu gestalten. Was letztlich der einzige Garant für Glaubensfreiheit ist.
    .

    Das ist das jetzige Recht in einem "Christlichem Staat".

    Die Forderung von Pegida aber lautet.
    Gewaltfrei & vereint gegen GLAUBENSKRIEGE auf DEUTSCHEM BODEN.

    Wenn ich mir vorstelle, dass wir kaum noch Christen haben, die Mehrzahl sich zum Atheismus bekennt, dann kann die Frage gestellt werden, gegen wen kann das noch angewendet werden?

    Denn das Argument der Ateisten lautet, ohne Religion würden die Menschen friedlicher zusammenleben...

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

    2 Mal editiert, zuletzt von HeimoW (17. Dezember 2014 um 13:50)

  • Ich habe mir jüngst eine TV-Diskussion bei Anne Will über Einwanderung nach Deutschland angesehen und davor zweimal eine Diskussion über PEGIDA unter der Gesprächsleitung von Günter Jauch.

    Ich hatte daran gedacht, meine Beobachtungen und Gedanken zu der Diskussion bei Jauch hier ausführlicher darzulegen; fürchte jedoch, daß dies zu lang würde, als daß es überhaupt gelesen würde. Stattdessen merke ich einiges zur PEGIDA-Diskussion bei Jauch, über die ich mehrfach nachgedacht habe, nur kurz an, ohne es jetzt genauer oder überhaupt zu begründen.

    Ein Kommunikationswissenschaftler namens Wolfgang Donsbach aus der Stadt wurde in der Sendung nach der Zusammensetzung und politischen Zuordnung der Demonstranten gefragt, er hat geantwortet, dass es schwer sei, das genau zu ermitteln und dass es dazu auch noch keine Untersuchung gäbe. Immerhin, so berichtete er weiter, habe der Leiter des Instituts für politische Bildung einmal die Demonstration besucht und berichtet, es gäbe zwar ein paar Rechtsradikale und auch NPD-Mitglieder unter den Demonstranten; aber die Mehrzahl der Demonstranten stamme aus "der Mitte der Gesellschaft". Schlußfolgerung: Eine simple Zuordnung der Demonstranten zu rechtsradikalen Kreisen oder zu fremdenfeindlichen Hetzern ist unbegründet und eine grobe Verallgemeinerung. Ich frage mich inzwischen, wer ein Interesse an dieser Verallgemeinerung hat.

    Zitat

    Sind das alles Rechtsradikale? Nein Hooligans und Rechtsradikale laufen zwar mit, sind aber in der Minderheit. Der sächsische Verfassungschutz teilt uns mit es könne "... eine wachsende Teilnahmebereitschaft und Einflussnahme von Rechtsextremisten in Dresden nicht festgestellt werden."

    [quelle]Günther Jauch: "Frustbürger und Fremdenfeinde - wie gefährlich sind die neuen Straßen-Proteste?" (TV-Sendung vom 14. Dezember 2014)[/quelle]
    Der AfD-Chef Lucke, mit dessen Partei ich nicht sympathisiere und der mir auch persönlich nicht besonders sympathisch ist, wies ebenso wie der Journalist Michael Spreng, der ansonsten Lucke vielfach attakierte, darauf hin, dass die PEGIDA noch nicht eindeutig einzuordnen sei, weil einerseits der Name "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" Raum für fremden- oder islamfeindliche Ansätze lasse, die seine Partei ablehne, andererseits aber das gültige Positionspapier von PEGIDA (PDF) einen ganz anderen, recht moderaten Eindruck mache. Michael Spreng sagte dazu, man müsse abwarten, ob sich da in näherer Zukunft etwas ausdifferenziere. Auch dies belegt, dass eine simple Etikettierung als rechts, fremdenfeindlich oder islamophob diesem Phänomen nicht gerecht wird, sondern oberflächlich und vorurteilsbehaftet ist.

    In dieser Diskussion agierten Jens Spahn für die CDU und Gesine Schwan für die SPD ganz überwiegend als Demagogen zu Gunsten ihrer jeweiligen Partei und konzentrierten sich oft, wenn sie nicht gerade herablassend über die protestierenden Bürger äußerten, darauf, die AfD in Mißkredit zu bringen. Das heißt es ging diesen Vertretern der etablierten Parteien oft und vor allem darum, das Revier ihrer Parteien gegen die neue aufstrebende Partei zu verteidigen, indem sie diese oder deren Personal diffamierten oder kleinredeten. Genau das Vorgehen, das man vor einigen Jahrzehnten beim Aufkommen der Grünen in TV-Diskussionen beobachten konnte.

    Presseberichte über die Fernsehdiskussion bei Jauch, die ich im Web gesehen habe, titeln nicht selten, dass Lucke entlarvt bzw. von Jauch vorgeführt worden sei. Mein Eindruck ist eher umgekehrt. Ich sage das nicht mit Begeisterung, denn ich sympathisiere weder mit der politischen Ausrichtung der AfD noch mit Herrn Lucke; aber in der ganzen Diskussion waren die Beiträge von Wolfgang Donsbach und die von Bernd Lucke, ganz egal, welche Absichten man ihm unterstellt, am sachlichsten und am rationalsten begründet. Ich kann den Verdacht nicht von der Hand weisen, dass die Presse das Fazit zieht, das gewünscht wird oder das ihre Vorurteile bequem bestätigt, statt rational und vor allem neutral zu urteilen.

    Der Diskussion bei Jauch konnte ich auch entnehmen, dass die PEGIDA-Demonstranten der Main-Stream-Presse und den etablierten Parteifunktionären mißtrauen und sich nicht gut durch die herrschenden Parteien vertreten sehen. Da trifft es sich gut, dass die PEGIDA-Demonstrationen von prominenten Funktionären der etablierten Parteien diffamiert und von der Presse stigmatisiert, also platterdings pauschal dem rechstradikalen und potentiell fremdenfeindlichen, wenn nicht gar kriminellen Spektrum zugeordnet werden. Beispielsweise zeigte der Oberspießbürger Cem Özdemir, Bundesvorsitzender der Grünen, wie er Andersdenkende friedliche Demonstranten beurteilt und nannte die PEGIDA-Demonstranten in einer TV-Diskussion eine "Mischpoke". (Wortbedeutung online) Offenbar ein Demokrat durch und durch, der Herr Ozdemir. Auch die Merkel konnte es nicht lassen, sich scharf gegen diese Demonstrationen auszusprechen; friedliche Demonstrationen mit parteienfeindlichem Grundton sind halt unbeliebt beim politischen Establishment.

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

    3 Mal editiert, zuletzt von Daniels (18. Dezember 2014 um 20:46)

  • Die Frage ist doch vor welchen Karren man sich da spannen läßt.

    " Gegen Gutmenschentum , Systempresse , Mainstream " das sind doch alles Schlagworte die von den neuen Montagsdemos des Verschwörungstheoretikers Ken Jebsen sattsam bekannt sind.

    Lassen wir sie doch mal zu Wort kommen :

    Panorama ARD 18.12.14 : Kontaktversuch: "Lügenpresse" trifft Pegida

    http://mediathek.daserste.de/Panorama/Konta…&bcastId=310918

    -

  • Zitat

    11.
    PEGIDA ist FÜR eine Zuwanderung nach
    dem Vorbild der Schweiz, Australiens, Kanadas oder Südafrikas!

    Na dann hätte der Zwischenfall in Sydney ja gar nicht passieren dürfen , wenn damit alle Probleme gelöst sind.Nebenbei hatte der Iran schon mal die Auslieferung des Cafe-Attentäters verlangt . Warum das dann laut AFD trotzdem ein Grund für Pegida sein soll kapier ich nicht. Er war einfach ein Verbrecher der schon unter Anklage stand wegen Beihilfe am Mord seiner Frau und sexuellen Übergriffen in 40 Fällen. Nebenbei passieren auch noch andere schreckliche Dinge : http://www.sueddeutsche.de/panorama/famil…inder-1.2274402

    Zitat

    15.
    PEGIDA ist GEGEN Waffenlieferungen an verfassungsfeindliche, verbotene Organisationen wie z.B. PKK

    Hat irgendjemand der PKK Waffen geliefert ? Und im Augenblick ist die PKK wohl einer der wenigen Akteure der dem IS überhaupt Widerstand leistet.

    -

  • Na dann hätte der Zwischenfall in Sydney ja gar nicht passieren dürfen , wenn damit alle Probleme gelöst sind.


    Solche Schwarz-weiß-Argumente bringen doch nichts.

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

  • " Gegen Gutmenschentum , Systempresse , Mainstream " das sind doch alles Schlagworte die von den neuen Montagsdemos des Verschwörungstheoretikers Ken Jebsen sattsam bekannt sind.


    Ich sehe solche Veranstaltungen mit verschwörungstheoretischem Hintergrund auch mit Besorgnis, unter anderem, weil der Sohn eines guten Freundes von mir solche Veranstaltungen besucht und auch sein Vater inzwischen solchen Leuten teilweise zuzustimmen scheint.

    Das ändert aber alles nichts daran, dass man ein Argument, auch wenn es Bernd Lucke vorbringt, nicht mit Vermutungen und Unterstellungen widerlegen sollte, sondern auf seine Berechtigung und sein Gehalt schauen muss. Ich teile auch nicht unbedingt Luckes Ansichten; aber seine Argumente sind nicht unvernünftig und vertretbar.

    Jens Spahn, meines Erachtens ein gefährlicher populistischer Politkarrierist, der nicht davor zurückschreckt, die Bevölkerung gegeneinander aufzuhetzen, fragte Lucke: "Henkel oder Gauland? Henkel oder Gauland?" Ich versage mir bisher dies hier analytisch darzulegen; aber das ist Demagogie pur und auf solche primitiven Entscheidungen sollte man politische Aussagen nicht reduzieren. Michael Spreng griff anschließend eine Antwort von Lucke an, indem er ihm unterstellte, immer schon mit Ja-aber-Argumenten aufzutreten, die wischiaschi seien. Nur kann man solche Argumente, die Aussagen anderer abwägen und genauer betrachten, statt sie in Bausch und Bogen zu verdammen, auch genauso gut differenziert nennen. Intellektuell kann man eine Frage wie die von Spahn nicht ernstnehmen, es sei denn als Beispiel für Rabulistik, Demagogie und dafür, wie man das Volk verblödet.

    Auch ist es einfach ein Fakt, dass die Mainstream-Presse mit dem politischen Establishment verquickt ist. Viele öffentlich-rechtliche Sender berichten beispielsweise über jede Aussage, über beliebige, auch relativ banale Statements von Frau Merkel wie Hofberichterstatter. (Ich warte auf den Tag, an dem die den Winter oder eine andere Jahreszeit auffordert sich anders zu verhalten. Deutschlandradio: "Bundeskanzlerin Merkel hat heute in einer Stellungnahme an den Frühling das verspätete Erscheinen der Krokusse angemahnt und erklärt, dass ein im gegenseitigen Interesse und zum Erhalt der bisher harmonischen Beziehungen zwischen Deutschland und dem Frühling anzuraten scheint, dass der Frühling sein Verhalten mit Rücksicht auf die Interessen der EU-Staaten und der Bundesrepublik anpassen würde. Am Nachmittag verurteilte sie außerdem schärfstens den wiederholten Aufmarsch eine Rotte von schwarzen Wolken am Himmel über Berlin. Diese würden die Bundesregierung nicht davon abhalten, ihren erfolgreichen Kurs fortzuführen, sie setze volles Vertrauen in die Mehrheit ihrer Mitbürger, die sich durch diese Aufmärsche nicht beunruhigen lassen sollten.")

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

    3 Mal editiert, zuletzt von Daniels (19. Dezember 2014 um 16:18)

    • Offizieller Beitrag

    .... Deutschlandradio: "Bundeskanzlerin Merkel hat heute in einer Stellungnahme an den Frühling das verspätete Erscheinen der Krokusse angemahnt und erklärt, dass ein im gegenseitigen Interesse und zum Erhalt der bisher harmonischen Beziehungen zwischen Deutschland und dem Frühling anzuraten scheint, dass der Frühling sein Verhalten mit Rücksicht auf die Interessen der EU-Staaten und der Bundesrepublik anpassen würde. Am Nachmittag verurteilte sie außerdem schärfstens den wiederholten Aufmarsch eine Rotte von schwarzen Wolken am Himmel über Berlin. Diese würden die Bundesregierung nicht davon abhalten, ihren erfolgreichen Kurs fortzuführen, sie setze volles Vertrauen in die Mehrheit ihrer Mitbürger, die sich durch diese Aufmärsche nicht beunruhigen lassen sollten.")....


    :laugh1::laugh1::laugh1::laugh1:
    Sehr gut!

  • Auch ist es einfach ein Fakt, dass die Mainstream-Presse mit dem politischen Establishment verquickt ist.


    Nun ist es genug, Daniels. Eben noch meinst du, dass Vermutungen und Unterstellungen nichts bringen, und dann kommt sowas.

    These 1: Es gibt keine "Mainstream-Presse". Es gibt stattdessen seriöse Medien, die zwar sehr wohl nach der einen oder anderen politischen Richtung neigen mögen, aber ihre grundsätzliche Unabhängigkeit und Distanz zur Politik und zu anderen Gegenständen des öffentlichen Interesses ist gegeben. Das gilt auch mit ganz wenigen Ausnahmen für die öffentlich-rechtlichen Medien, wobei die Distanz zur Politik in der Vergangenheit zuweilen von Seiten der Politik untergraben wurde (Beispiel: das Schicksal Nikolaus Brenders), aber das ging von der Politik aus, nicht von den Medien! Eine Anbiederung ist nicht zu beobachten!

    Dann gibt es noch die unseriösen Medien, die mit einer klaren Absicht zur Verbreitung einer bestimmten Meinung und Anschauung verbreitet werden und es dabei mit Distanz, Unabhängigkeit und Wahrheit nicht so genau nehmen. Jüngstes prominentes Beispiel: Russia Today. Man kann, je nach Geschmack, zuweilen auch die Bild-Zeitung und die taz dazu zählen.

    These 2: Journalisten und Medien haben die Bevölkerung von den Taten und Aussagen der Regierung zu unterrichten. Und diese auch zu bewerten. Das ist ihr Job. Wir leben in einer Demokratie, wo der Souverän - also das Volk - die Macht im Staate ist! Wenn also die Kanzlerin öfter zu Wort kommt oder ihre Aussagen thematisiert werden, so ist das kein Zeichen von "Hofberichterstattung", sondern von Normalität. Jeder soll sich davon unterrichten können, was die Regierung tut. Medien helfen dabei - und es wird schon extrem viel aussortiert, was keinen interessiert ;) Vergleich mal den Inhalt deiner Zeitung mit dem Inhalt der zahllosen Drucksachen, die in Berlin arbeitswöchentlich produziert werden.

    • Offizieller Beitrag

    .... aber ihre grundsätzliche Unabhängigkeit und Distanz zur Politik und zu anderen Gegenständen des öffentlichen Interesses ist gegeben. Das gilt auch mit ganz wenigen Ausnahmen für die öffentlich-rechtlichen Medien, wobei die Distanz zur Politik in der Vergangenheit zuweilen von Seiten der Politik untergraben wurde (Beispiel: das Schicksal Nikolaus Brenders), aber das ging von der Politik aus, nicht von den Medien! Eine Anbiederung ist nicht zu beobachten!....


    Das ist eine These, die bei vielen mündigen Bürgern nur ungläubiges Kopfschütteln auslöst. Wie man bei uns sagt "blauäugig"...

  • Das ist eine These, die bei vielen mündigen Bürgern nur ungläubiges Kopfschütteln auslöst. Wie man bei uns sagt "blauäugig"...


    Unterlege deine Zweifel mal mit Fakten, mündiger Bürger. :rolleyes: