Rückblick: "Die Schöpfung - Die Erde ist Zeuge!"

  • Zitat

    Diese "Lesart" ist ein wichtiger Bestandteil der adv. Glaubensüberzeugung--weltweit.
    Schon mal die Beiträge dazu von Jakob und Tricky gelesen?
    l.g.y.


    Yokurt:

    dann ist es halt eure Lesart, sorry. Wenn man sonst von "ihr" und "eure" spricht, dann wird direkt Einspruch erhoben, deshalb sagte ich "deine"... (manchmal weiß man auch nicht, was man noch sagen soll, ganz ehrlich).

    Aber deine / eure Auslegung war auch eine rein text-bezogene! Du hast rein anhand des Bibeltextes argumentiert. Damit kann ich was anfangen, auch wenn ich vielleicht manche Punkte anders lese.

    Diese text-bezogene Auslegung wird aber im evangelikalen Kreationismus nicht gemacht! Kannst du mir zustimmen?

    Ich kritisiere nicht, wenn jemand sagt: "Ich glaube an die 7 Tage Schöpfung, weil das in der Bibel so steht!" - Warum sollte ich sowas kritisieren? Ich glaube diesem Buch doch genau so.

    Ich kritisiere den "wissenschaftlichen Kreationismus". In den USA ein Mega-Konzern. Die Debatte ist hier in Deutschland vergleichsweise klein.

  • Hallo Seele 1986,

    Zitat

    Diese text-bezogene Auslegung wird aber im evangelikalen Kreationismus nicht gemacht! Kannst du mir zustimmen?

    ja klar---was soll das?

    ich bekenne mich zum adv. Glaubensverständnis--und wie in diesem Zusammenhang das Thema theologisch /exegetisch angegangen wird, ohne Bezugnahme oder einen Seitenblick wie das woanders gemacht wird.
    l.g.y.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Ich kritisiere den "wissenschaftlichen Kreationismus". In den USA ein Mega-Konzern. Die Debatte ist hier in Deutschland vergleichsweise klein.

    Ich gebe dir insofern Recht, dass es sehr viele "Scharlatane" gibt, die sich mit allen billigen Tricks die 7-Tage-Schöpfung zu verteidigen versuchen, obwohl sie Null Ahnung von Wissenschaft, ihren Methoden und Ergebnissen haben. Solche Leute werfen ein ziemlich negatives Licht auf die Bibel und das Christentum. Es gibt aber auch ehrliche, forschende Kreationisten, die sich fleissig mit der wissenschaftlichen Materie befassen und die Schlussfolgerungen auf wissenschaftlich korrektem Niveau formulieren. "Wissenschaftlicher Kreationismus" kann ruhig ohne ""-Zeichen geschrieben werden, wenn wir von Forschungslaboren sprechen, die nach allen wissenschaftlichen Standards arbeiten und publizieren.


  • Weitere Betrachtungen, die ich bei Schülern und Schülerinnen mache (und ich bin erst 28): sie sind kaum noch belastungsfähig; man meldet sich für jeden Pieps krank; man kann Kritik nicht verkraften; man kann sich Anordnungen nicht unterordnen; man kann Nähe und Distanz zu Patienten nicht richtig balancieren usw.usw.

    Das ist nicht immer so, aber es mehrt sich enorm, vor allem bei jungen Leuten. Und das hat etwas mit der inneren Stabilität zu tun! Man kann nicht alles auf die Außenbelastung schieben.

    Naja ein bischen erinnert mich das immer an die Klagen von Sokrates über die Jugend.
    Und das liegt deiner Meinung nach daran daß die Religion nicht mehr so eine Rolle spielt ?

    Natürlich findet ein Kind nicht sofort den Sinn außer es ist so talentiert wie Tom Sawyer und Huckleberry Finn . Manche , viele oder die Meisten suchen ihr Leben lang nach ihm. Ist das schlimm ? Es gibt in manchen Zeitschriften immer so eine interessante Rubrik „ Was ich vom Leben gelernt habe „ . Solche individuellen Erkenntnisse die dann darin stehen meistens von Prominenten brauchen natürlich
    Zeit.Man muß seine Erfahrungen erst selber machen.
    Ich will ja nicht verhehlen daß Religion eine Kraftquelle sein kann aber wenn sie einen nicht überzeugt dann muß man sich halt was
    Anderes suchen oder etwas Neues erfinden.Jede Religion war irgendwann neu.Ich würde dies hier vielleicht mehr als Philosophie bezeichnen.Alleine daß man sich die Frage stellt " Was soll ich in dieser Welt , was mach ich hier ? " ist für mich noch keine Religion .


    Hab jetzt mal kurz in Schmidt Salomons Manifest reingeschaut , hätt ich wohl lieber nicht machen sollen :

    „ Wer weiß dass Jahwe wenige Verse nach „Du sollst nicht morden“ folgende präzisierende Anweisung gibt? „Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen.:verschreckt: ) Wer einer Gottheit außer Jahwe Schlachtopfer darbringt, an dem soll die Vernichtungsweihe vollstreckt werden.“ ( hat ja der weise König Salomo im alten Testament dann nochmal Glück gehabt als er der Astarte geopfert hat )

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    3 Mal editiert, zuletzt von Schwertwal (11. November 2014 um 20:13)

  • Schwertwal:


    Zitat

    Manche , viele oder die Meisten suchen ihr Leben lang nach ihm. Ist das schlimm ?

    Nein, davon habe ich auch nicht gesprochen.

    Der Mensch ist keine einzelne Instanz unter anderen Instanzen; der Mensch ist immer Relationswesen. Martin Buber sagte: "Ich werde ein Ich am Du."

    Diese Relation wird durch zwei Systeme gefördert: als erstes Familie; zweitens Gemeinschaft (welcher Konfession auch immer); ferner dann Freundeskreis, Vereine usw.

    Diese Wechselbeziehungen brechen immer mehr weg. Der moderne westliche Mensch ist zwar global vernetzt und hat ganz viele "Freunde", zieht sich aber gleichzeitig immer mehr auf sich selbst zurück. Individualismus nennt man das.

    Er muss (und das findet der Neue Humanismus von Salomon ja so toll) seine Identität in anderen Systemen finden, weil die Systeme Familie und Religion verschwinden bzw. abgelehnt werden.

    Der Humanist sagt, man findet Identität im Mensch-Sein (Humanität). Das ist falsch!

    Richard David Precht hat es mal vortrefflich ausgedrückt: "Der Mensch tritt nicht als Mensch auf." Das ist ein romantisches Ideal "Wir sind doch alle Menschen", aber der Mensch empfindet so nicht.

    Der Mensch empfindet solidarisch mit einer mehr oder weniger kleinen sozialen Gruppe oder Sippe, die ihm äußerlich oder innerlich Identität stiftet.

    Äußerlich wäre z.B. Nationalität, Volkskult, Kirche, Region, Dorf oder Stadt ("Wir Kölner" usw.);

    Innerlich wäre z.B. gleiche emotionale oder intellektuelle Basis, "Geistesbruderschaft", Philosophischer Kreis oder auch Hauskreis usw.

    Menschen denken im "Wir" entgegen anderen ("euch"). Er empfindet stärker, je definierter es ist.

    Nimm z.B. das Sprichwort: "Blut ist dicker als Wasser!" - Den Satz müsste ein Humanist hassen, denn er ist vollkommen unhuman, er ist abgrenzend. Aber er ist absolut wahr in den allermeisten Fällen.

    Wir treten nicht als Menschen auf und wir empfinden uns zunächst einmal auch nicht als "Mensch"; mit dem Wort können wir emotional erstmal gar nichts anfangen. Das ist ein Idealbegriff.

    Es hat in Gesellschaft und Religion das gleiche stattgefunden: eine Individualisierung. Das ICH wird der zentrale Bezugspunkt des modernen Menschen; früher hat man viel mehr in Kollektiven gedacht, in Sippen, in Stämmen, in Gruppen, in die man eingebettet war.

    Das ICH ist aber keine Instanz, auf die man sich wirklich beziehen kann, denn da ist nichts. Buber ging soweit zu sagen: "Ohne Relation, ohne ein Du existiert das Ich im Prinzip gar nicht."

    Die Leute haben zwar heute viele Kontakte, viele Freunde, viele Treffen, leben in WG´s oder sind in Vereinen; das entwickelt sich aber zunehmend zu einem Treffen aus lauter Egos. Es sind keine identitätsstiftenden Wechselgemeinschaften mehr.

    Die Menschen werden zunehmend beziehungsunfähiger, auch in Liebesbeziehungen (zahlreiche Psychologen und Soziologen beklagen das); sie sind immer weniger in der Lage, Dinge auszuhalten und zu durchleiden (keine Geduld und keine Akzeptanz) usw.

    Mit dieser neuen Gesellschaft wird man auf lange Sicht nichts mehr anfangen können. Die Religion heute heißt Narzissmus.

    Der Einfluss wird von Gemeinschaften kommen, die noch das alte kollektive Bewusstsein haben: das ist allen voran der Islam hier in Deutschland.

    Deshalb gehen auch immer mehr junge Leute (die nämlich Identität und Selbstbild suchen) in diese fundamentalen Gruppen, weil sie dort ein klar definiertes Sippenbild finden.

  • Hmm , gut ich seh das dann wohl mehr wie der Psychoanalytiker und Sozialphilosoph Erich Fromm den ich jetzt über Google kennengelernt habe :

    „Die Liebe zu anderen und die Liebe zu uns selbst stellen keine Alternativen dar; ganz im Gegenteil wird man bei allen, die fähig sind, andere zu lieben, beobachten können, daß sie auch sich selbst lieben.“

    Man ist halt immer das Kind seiner Zeit.Ich seh die Welt nicht so negativ und glaube auch daß viele Katholiken und Evangelische bei uns das nicht so sehen.Alles in allem denk ich doch daß die Welt friedlicher geworden ist .Wenn Ungemach droht dann eher dadurch daß man sich vielleicht selbst der ökologischen Grundlagen auf der Erde beraubt.
    Gut meinetwegen sind die Leute bei uns ichzentrierter oder individueller als früher aber dafür finden bei uns keine Drogenkriege statt , werden nicht mal eben 40 Studenten massakriert wie im ach so gläubigen Mexiko und 20 000 Leute als vermisst gemeldet.
    Tja und Italien , Mutterland der Kirche und der Mafia , wie paßt das zusammen ?

    Zur Unver- oder Änderlichkeit von Naturkonstanten hier ein aus meiner Sicht ganz interessanter und einigermaßen verständlich geschriebener Artikel auf Scienceblogs.de : ( Kann man natürlich anzweifeln wenn man will )

    Wie zuverlässig sind radiometrische Altersbestimmungen? Oder: Wie man Ozeane zum Kochen bringen kann

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    4 Mal editiert, zuletzt von Schwertwal (12. November 2014 um 17:39)