Liebe Mitglieder des STA-Forums,
im letzten Adventecho wird unter dem Generalthema „Sexuelle Identität“ vom Kongress in Südafrika berichtet („In God´s Image“), auf dem es im Wesentlichen nur über Homosexualität ging. Auch die kurzen zum Teil guten Stellungnahmen (Streit, Hochstrasser und Stank) beziehen sich nur auf dieses Thema. Zur sexuellen Identität gehört aber natürlich auch der gesamte Bereich von Transgender: vom Crossdressing (Transvestismus) bis zur geschlechtsangleichenden Operation (Transsexualität).
Vor einigen Wochen outete sich ein sehr guter Bekannter von mir mit den Worten: „Du bist die erste und bis jetzt einzige, der ich sage, dass ich Transvestit bin. Betroffene benutzen lieber den Begriff Crossdresser.“
Er erzählte mir, dass er schon als Jugendlicher die Strumpfhosen und den BH seiner Schwester heimlich anzog. Heute trägt er immer mal wieder Frauenkleider, Dessous, Damenschuhe und Perücke und schminkt sich dezent. So ist er öfters schon in der Öffentlichkeit unterwegs gewesen ohne viel Aufsehen zu erregen. Ich muss dazu sagen: Er ist nicht allzu groß, schlank, mit weichen Gesichtszügen. Wenn man nicht genau hinschaut, kann man ihn tatsächlich für eine Frau halten. Nur seine Stimme verrät ihn. Zwei bis drei Mal habe er versucht, gegen diese Neigung anzukämpfen, hat seinen ganzen Frauenkram entsorgt. Nach vier Wochen hat er wieder angefangen, alle Sachen neu zu kaufen.
Er sagt, diese Neigung sei ein wesentlicher, untrennbarer Teil von ihm, das Weibliche in ihm sei sein „Alter Ego“, sein zweites Ich, das er nicht los wird. Wenn er längere Zeit keine Möglichkeit des Auslebens hat, bekommt er Migräne, wird aggressiv und unleidlich. Beruflich hat er eine leitende Stellung in einer großen Firma, ist angesehen und steht dort zu 100% seinen Mann.
Als bekennender Christ liest er natürlich auch in der Bibel und stieß vor kurzem auf den Text in 5.Mose 22,5. Jetzt ist die Not natürlich groß! Auf der einen Seite kommt er nicht los vom Crossdressing (die Neigung sei nicht therapierbar). Auf der anderen Seite steht da: „Es ist Gott ein Gräuel!“ Das heißt: Es ist Sünde! Oder?
Ich frage mich natürlich als Frau: Was ist heute mit den vielen Frauen los? Fast alle tragen Hosen. In den Kaufhäusern findest du als Frau kaum noch Röcke. Die Hose ist doch ein eindeutiges männliches Kleidungsstück. Die Hemden und viele Blusen sind auch sehr männlich, nur die Knopfleiste ist auf der linken Seite und der Schnitt ist etwas angepasst.
Übrigens, mein Bekannter weiß von diesem Posting und ist sehr gespannt auf eure Antworten. Ich freue mich auf einen regen Gedankenaustausch.
Liebe Grüße
Stella