Gedicht über die Weisheit der Welt

  • Ich habe mich ein wenig mit Theologen, über die "moderne Theologie", oder historisch-kritische Methode,der Bibelauslegung ausgetauscht.
    Dabei habe ich dieses wunderbare Gedicht gelesen. Der Autor erlaubt eine Veröffentlichung

    Wozu Jesus? – Die Kreuzigung
    Jesus? Der ist unbequem. Man will ihm aus dem Wege gehn.
    Denn: wo ER die Wahrheit sagt und uns Menschen hinterfragt,
    passt das unserm Denken nicht. Hart gehn wir mit ihm ins Gericht!
    Ihn kreuzigen, das ist nicht schwer – so wird’s gemacht, komm, sieh mal her:
    Zuerst muss man die Bibel streichen, dann kann man ihn an uns angleichen.
    Die ersten Zeugen, ihre Schriften, die muss man per Kritik vernichten.
    Denn: Was sie uns von Jesus schreiben, das würde ja sonst Prüfstein bleiben
    für das, was ER gewollt, gesagt. O, wie die Bibel uns da plagt!
    Doch – wie gesagt – das woll’n wir nicht! Drum lösen wir uns von der Schrift.
    Die Zeitgeist-Theologenschar
    hilft uns dabei – wie wunderbar:
    „Lasst euren Glauben nicht verstauben.
    Ihr dürft nicht nach der Bibel glauben!
    Die Wissenschaft hat festgestellt,
    dass, wie’s da steht, sich nicht verhält!“
    So täuschen sie die ‚dummen Laien’. Wird Gott ihr Lügen einst verzeihen?
    Man fügt hinzu, ergänzt und streicht. Das macht viel Spaß und geht so leicht.
    Und endlich ist der Weg dann frei für eig’ne Gottesträumerei.
    Der nächste Schritt jetzt folgen kann: wir passen Jesus noch mehr an,
    jetzt an den Zeitgeist, der „modern“ zum Witz ihn macht und uns zu Herrn.
    Mit Phantasie gehn wir ans Werk, und aus ihm wird ein Gartenzwerg,
    der gut in unsre „Gärten“ passt, hübsch anzusehn und stumm gemacht.
    Denn ohne klares Bibelwort, da passt ER gut an jeden Ort.
    Bei Lebenswenden-Festlichkeit,
    mal für die Freude, mal für’s Leid,
    dann brauchen wir – sonst nicht erwünscht –
    ein bisschen Gott und Christlichkeit.
    Dann singt man: „Jesu geh voran“.
    Man will sonst nix von diesem Mann.
    Ach, doch: ein kleines „Christkindlein“
    zum Weihnachtsfest darf’s gern auch sein.
    Zum Schmuckstück-Jesus macht man DICH
    im Kirchenschiff – das gönnt man sich.
    Als Ohrring und als Wandbehang
    ein schickes Kreuz ganz hübsch sein kann.
    Man schließt dich ein in Traditionen,
    man passt dich an an Konfessionen,
    in starre Formen gießt man dich,
    zum Beispiel Volks- und Freikirchlich.
    Man macht aus dir ’n „Supermann“, damit man Menschen locken kann
    und spannt dich so vor’n eig’nen Karren für all die Ohne-Meinung-Narren:
    „Gott mit uns“ auf den Gürtelschnallen, so hat’s dem Kaiser schon gefallen.
    Die Zeitgeist-Theologenschar
    rief: „So ist Gott, das ist doch klar!
    Lasst euren Glauben nicht verstauben.
    Ihr dürft nicht nach der Bibel glauben!
    Die Wissenschaft hat festgestellt,
    dass, wie’s da steht, sich nicht verhält!“
    Zum Kriegsgott wurdest du gemacht – bis der zerbrach in Bombenschlacht.
    Und viele schwor’n dem Glauben ab „weil Gott das zugelassen hat.
    Wie soll’n wir denn Vertrauen fassen zu dem, der uns im Stich gelassen?“
    Nur wenige, die ha’ms gemerkt – die Sache war ganz umgekehrt.
    Wir Deutschen litten große Not, weil wir verließen unsern Gott.
    Kaum aber war das überstanden, kaum war ’ne zweite Chance vorhanden,
    auf Jesus in der Schrift zu hören, gelang’s den Nazis zu zerstören,
    was unsre Chance gewesen wär. Nicht Jesus, Hitler wurd’ jetzt Herr!
    Ein Jude Jesus? – fürchterlich! – war Hitlers Plänen hinderlich.
    Man schmiss erneut die Bibel weg, denn die sei ja voll „Juden-Dreck“.
    „Mein Kampf“, so hieß die neue „Bibel“. Die Deutschen wählten wieder übel.
    Aus Jesus wurde nun gemacht ein „Arier“ voll „deutscher Kraft“.
    „Ein Jude war der Jesus nicht!“, so brüllte Goebbels, dieser Wicht.
    Die Mehrheit schrie ganz laut: „Hurra! Ein Helden-Jesus! Wunderbar!“
    Und wieder kamst du vor den Karren als Krieger-Gott für Weltkriegsnarren.
    Die Zeitgeist-Theologenschar
    rief: „So ist Jesus! Ist doch klar!
    Lasst euren Glauben nicht verstauben.
    Ihr dürft nicht nach der Bibel glauben!
    Die Wissenschaft hat festgestellt,
    dass, wie’s da steht, sich nicht verhält!“
    Der Kriegsgott starb
    – wer hätt’s gedacht?
    – erneut im Leid der Bombenschlacht.
    Und viele schwor’n dem Glauben ab „weil Gott das zugelassen hat.
    Wie soll’n wir denn Vertrauen fassen zu dem der uns im Stich gelassen?“
    Nur wenige, die ha’ms gemerkt – die Sache war ganz umgekehrt.
    Wir Deutschen litten wieder Not, weil wir verließen unsern Gott.
    Das Ende war ein Strafgericht! Doch: Lernen woll’n wir daraus nicht!
    „Patchwork-Religion“ ist in: Man puzzelt sich ’n ‚Christus’ hin.
    Die Bibel gibt man wieder auf. Sie deckte unsern Irrsinn auf.
    Man spielt gar lustig, frei und froh das Spiel mit Namen „BiBaBo“.
    Mit einem ‚Bibel-Bastel-Bogen’ wird nun geschummelt und gelogen:
    Man schneidet raus aus seiner Bibel, was einen ärgert, alles Übel,
    und klebt an leere Stellen ein so manches bunte Stückelein –
    bis schließlich, endlich übrig bleibt ein eigner Christus – ‚Christus-Light’!
    Aus Jesus haben sich gebogen so manchen Uni-Theologen
    ’nen ‚Christus’, weil ja Jesus nicht, behaupten sie, uns greifbar ist.
    Historisch sei da nichts zu machen, die Bibel sei voll and’rer Sachen,
    voll Mythen, Storys und Legenden. Wir müssten erst die Verse wenden.
    Die Wissenschaft hätt’s längst gemerkt: Der Sinn, er sei ganz umgekehrt:
    „So, wie’s da steht, sei’s grade nicht! Wir bringen in die Sache Licht!“
    Und wieder lässt man sich betrügen. Wo führ’n uns hin die neuen Lügen?
    Auch sonst geh’n viele ähnlich vor: Es singt der Esoterik-Chor:
    „Den Bibel-Jesus streichen wir, der ist zu klar im Jetzt und Hier!
    Das Wort ‚der Christus’, das ist fein, denn da passt all (All) und jedes rein –
    ein bisschen Buddah-Religion und etwas Reinkarnation,
    Dalai Lama, Kabbala, Okkultismus, Schamanismus,
    Totenkult und Spiritismus, Hokus Pokus Fidibus,
    ein bisschen Strenge vom Islam, Ritus, Esoterik-Kram,
    Karma-Glaube, Seelenreisen aus Hinduismus und dergleichen –
    all so’was passt in „Christus“ rein. Ist das nicht bunt? Ist das nicht fein?
    „Christus“ passt uns überall, nur Jesus nicht, auf keinen Fall!“

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)

  • Fortsetzung


    Die Zeitgeist-Theologenschar
    ruft: „So ist Christus – ist doch klar!
    Und außerdem ist längst bekannt:
    Nur der ist Christ, der tolerant
    nicht länger sagt, es gäbe Wahrheit.
    Der Nebel ist die einz’ge Klarheit!
    Lass deinen Glauben nicht verstauben –
    du darfst nicht nach der Bibel glauben!
    Die Wissenschaft hat festgestellt,
    dass, wie’s da steht, sich nicht verhält!


    Doch:
    Menschenmode kommt und geht.
    Herr Jesus, DEINE Wahrheit steht
    geschrieben von den ersten Zeugen.
    Sie wird für uns der Maßstab bleiben,
    wenn Gott dereinst im Weltgericht
    dann prüft, wer Christ war und wer nicht.
    Ich trau des Lukas Worten gern:
    „Ich sag’ die Wahrheit! komm und lern,
    was ich von Jesus euch berichte!
    Ich schreib für euch ein Stück Geschichte,
    wie’s uns die Augenzeugen sagten,
    die für den Herrn ihr Leben wagten.“

    Auch Paulus schreibt in aller Klarheit:
    „Ich sag’ euch nichts als nur die Wahrheit!
    Ich selber sah IHN, Jesus Christ,
    sah, dass er auferstanden ist.“
    Apostel Petrus uns verspricht:
    „Nein, Fabeln schreiben wir euch nicht.“
    Und vieles noch dergleichen mehr
    bezeugt der ersten Zeugen Heer.
    Die Bibel ist kein Lügenbuch, nicht voller Märchen und Betrug (ch)!
    Die Zeugen woll’n uns nicht belügen mit dem, was sie uns aufgeschrieben.
    Ich halte mich an ihre Schriften,
    die gültig sind für alle Christen,
    für alle, die Gott dienen wollen und Jesus fragen, was sie sollen,
    die nicht mehr beten „dass mein Wille“, sondern Gottes sich erfülle –
    sie finden in der Heil’gen Schrift für Gottes Weg genügend Licht.
    „Alles, alles wird vergehen, doch meine Worte bleiben stehen.
    Wer meinen Worten folgt und traut, der hat sein Haus auf Fels gebaut!“,
    so lautet, Jesus, DEIN Versprechen. Du wirst es halten, niemals brechen.
    Drum bleib ich lieber unmodern, vertrau’ der Bibel und dem Herrn
    und bitte auch um sein Erbarmen für all die Menschen, diese Armen,
    die von Verführern reihenweise gelockt sind auf die falschen Gleise.
    Herr, lass den Weg zurück sie finden, dass sie ihr Leben auf dich gründen.
    Herr, lass sie neu die Schrift entdecken und halten sich an dein Versprechen:
    „Wer an mich glaubt, dem werd’ ich geben sinnerfülltes, ew’ges Leben!“
    Ich komme nun, dann ist’s genug (ch), zu diesem, meinem klaren Schluss:
    „Such, wer da will Nothelfer viel, such, wer da will, ein andres Ziel“,
    Ich aber will bei Jesus bleiben! Nichts soll mich von Jesus scheiden!
    Du bist der Fels, auf dem ich steh, der gute Weg, auf dem ich geh.
    Du bist mein Leben und mein Ziel. Ich mach nicht mit beim „Christus“-Spiel.
    Ans Kreuz hängt man dich immer wieder.
    Die Mehrheit singt gern Spötter-Lieder.
    Ich bleib bei dir. Bleib du bei mir. Dies Liebeslied – ich schenk es DIR.
    (4. Oktober 1997)
    Rüdiger Fuchs

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)