Die Konsequenzen der notwendigen Sündlosigkeit

  • Zitat

    Aus der Bibel kommt dies nicht, aber vielleicht von Sokrates.


    Nein. Zum hellenistischen Denken würde eher das "Stufensystem" passen.

    Stefans Ausführungen zu den Himmeln:

    Bereshit bara elohim et ha shamajim veét ha Aretz. - Am Anfang schuf Gott (die) Himmel und Erde.

    shamajim ist ein Wort, dass es nur im Plural gibt. Es gibt im Hebräischen kein Singular für Himmel (auch keins für Wasser).

    Da Gott schuf, sind die Himmel der Genesis die geschaffenen, uns (teilweise) sichtbaren, also Naturellen Himmel: Atmosphäre, Kosmos (Welt-raum).

    Wir können mit etwas Logik (nicht im Handel erhältlich) davon ausgehen, dass Paulus davon nicht spricht. Er spricht schlichtweg vom Damaskus-Erlebnis, wo er Jesus begegnete. Deshalb sagt er: "Ich kennen einen Menschen, der im dritten Himmel war."

    Soll heißen: ich schaute den Herrn!

    Er war nicht im Luftraum, er war auch nicht im Weltraum, sondern er hatte eine Begegnung mit Gott. Es geht Paulus nicht um den "Ort", sondern um die Begegnung.

    Wo Gott ist, da ist der Ort. Von atmosphärischen Räumen ist nicht die Rede bei Paulus.

    Stufen bedeuten, dass man durch Verdienst Stufen höher oder tiefer ist oder kommt. Daher auch Bogis Anmerkung bezüglich des Buddhismus, weil das genau diese Schiene ist.

    Stefan sagte es bereits: Es gibt im Heil keinen Unterschied.

    Was es gibt, sind unterschiedliche Menschen, mit denen Gott passend umgeht und umgehen wird. Denn der eine erkennt dieses, der andere jenes, der eine macht diese Erfahrungen, der andere jene, der eine hat viel gelitten, der andere weniger, der eine hat diese Gaben, der andere jene usw.

    Natürlich wird Gott mir andere Dinge sagen, als dir, denn wir haben zwei verschiedene Leben gelebt, mit verschiedenen Erfahrungen, Erkenntnissen, Fehlern, Verlusten usw.

    Aber das ist keine Heilsfrage oder Seligkeitsstufe.

  • Lieber Kishel,

    Sokrates kann sicher auf manches eine Antwort geben was die grichische und unsere Denk-Kultur angeht aber er ist ganz sicher kein Fachmann für Hebräisch oder orientalisches Denken.
    Außerdem hat er etwas zu spät dafür gelebt, denn als er starb war das AT schon fast vollständig ...

    Die Hebräische Sprache - und um die geht es hier in diesem Zusammenhang - ist eine sehr bildliche und gegenstänliche Sprache in der die Abstracta sich aus den Gegenständen und Bildern ableiten (lassen). Wenn Du diese Sprache verstehen willst darfst Du nicht spekulieren sondern die Kultur verstehen. Ohne das gesunde Grundverständnis werden häufig moderne Praktiken oder Zusammenhänge in die Worte und Texte hineinterpretiert ohne dass der Autor sie gemeint hat (oder manchmal sogar ohne dass er sie gemeint haben kann).

    Die Wörterbücher und Grundwerkzeuge sind: "The analytical Hebrew and Caldee Lexicon", Die "Biblia Hebraica" und der "Gesenius"; Diese Werke sind übrigens für deutschsprachige "Bibelarbeiter" DIE klassichen Standard-Werke und bedürfen als Referenz von daher eigentlich keiner Erwähnung. Die darin bestehenden Zusammenhänge zu erkennen bedarf allerdinge einer gewissen Sorgfalt und Ausdauer.

    Die konkreten Einzelheiten zu den sprachlichen Ursprüngen und Zusammenhängen von "HaShaMaYIM" findest Du unter: Die Himmel - hashamayim