Radikalisierung Jugendlicher im Islam

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    anlässlich der "Gründung" des Islamischen Staates (IS) im Irak und der schon seit dem syrischen Bürgerkrieg Bewegung hin zu einer Islamisierung, würde mich eure Meinung interessieren, warum Jugendliche zum radikalen Islam konvertieren und sogar dafür kämpfen wollen? In Österreich ermittelt bereits der Verfassungsschutz gegen neurekrutierte Kämpfer im Sinne des Jihad:

    http://derstandard.at/2000004405933/…isten-Nachwuchs

    Das Internet tut das seine zur einfachen Rekrutierung bei.

    Ich könnte es noch verstehen, wenn man aus welchen Gründen auch immer zum Islam konvertiert und halt dort seinen Glauben verwirklichen will. Kein Problem damit. Aber was bringt mich dazu, dass ich alle Jesiden umbringen möchte? Warum muss das immer so radikal sein und gleich das Leben anderer bedrohen?

    Zitat von derStandard

    Die Jesiden, die im Irak von Kämpfern des "Islamischen Staates" (IS) mit dem Tod bedroht werden, sehen sich auch hierzulande zumindest verbaler Verfolgung von Anhängern radikaler Islamisten ausgesetzt. Mevlüt Cücücyasar, Sprecher des Dachverbandes der kurdischen Vereine in Österreich, geht im Gespräch mit dem STANDARD davon aus, dass es in Österreich zwischen 1000 und 1500 Jesiden gibt. Die meisten von ihnen sind nach der ersten jihadistischen Gewaltwelle im Irak vor sieben Jahren nach Österreich geflohen. Die Drohungen im Internet seien von den Jesiden hierzulande wahrgenommen worden. Vor allem die tätlichen Angriffe auf Jesiden durch radikale Islamisten in Deutschland haben sie zusätzlich verunsichert, sagt Cücücyasar.


    Was habe ich als Moslem davon, wenn der Christ tot ist? Und warum werde ich lieber ein mordender Jihadist, als ein friedlicher Christ? Es ist ja nicht so, dass alle Christen friedlich wären, aber warum wird der Krieg dem Frieden vorgezogen?

    viele Grüße

    Tricky

  • Das Thema verfolge ich schon eine geraume Zeit. Auf den ersten Blick fand ich es absolut unverständlich, das junge Menschen, die in einem freien Land mit relativem hohem Wohlstand leben, sich dazu entscheiden in Kriegsgebiete zu gehen und für eine Sache kämpfen die sie wahrcheinlich nur zu einem ganz geringem Teil verstehen. Es gibt sehr interessante Dokus zu einzelnen Personen und ihrem Hintergrund auf Youtube. Eine handelt von einem dänischen islamischen Drogenhändler, der seine Weste vor Gott mit dem Kampf für eine islamische Sache "rein waschen" will. Ein guter Freund begleitet ihn mit einer Kamera: https://www.youtube.com/watch?v=_mA8J2…OmpP-3AKawhjkdv
    (Die Dokumentation ist wirklich nichts für schwache Nerven, es gibt eine Szene in der man sieht wie ein Mensch erschossen wird, wer damit Probleme hat sollte es sich nicht ansehen)
    Eine junge Frau 19 jährige aus den Vereinigten Staaten, als Beruf Krankenschwester, hat sich in einen ISIS Kämpfer über Internet verlieb, versucht nach Syrien zu fliegen um als Krankenschwester die Sache zu unterstützen und notfalls auch zu kämpfen. Sie wird allerdings auf einem U.S. Flughafen abgefangen.
    https://www.youtube.com/watch?v=cCgPNdygFjI
    Hier ist ein interessanter Bericht darüber wie sich ISIS im Internet verkauft:
    https://www.youtube.com/watch?v=pzWe46…0ZjYjQ&index=14

    In deutschen Zeitungen gab es viele Berichte über Menschen aus Europa die in den heiligen Krieg ziehen.
    Viele sind nur wenige Jahre zuvor zum Islam übergetreten und schnell streng religiös geworden. Es gibt die verschiedensten Hintergründe, die allermeisten sind junge Erwachsene. Der Wunsch an einer grossen Sache teilzunehmen spielt eine Rolle, Rebellentum ist anziehend auf einige Menschen, fehlende Lebensinhalte im Heimatland sind auf ein Teil.

    Cheers,
    Dschohnny

  • Man könnte fast meinen es ist wirklich so wie es hier steht.

    Zitat

    Sure 2 Vers 62
    Gewiß, diejenigen, die glauben, und diejenigen, die dem Judentum angehören, und die Christen und die Ṣābier – wer immer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt und rechtschaffen handelt, – die haben ihren Lohn bei ihrem Herrn, und keine Furcht soll sie überkommen, noch werden sie traurig sein.

    Aber

    Zitat

    aus Koran Sure 5

    17 Ungläubig sind ja diejenigen, die sagen: „Allah ist ja al-Masīḥ, der Sohn Maryams“. Sag: Wer vermag denn gegen Allah etwas (auszurichten), wenn Er alMasīḥ, den Sohn Maryams, seine Mutter und all diejenigen, die auf der Erde sind, vernichten will? Allah gehört die Herrschaft der Himmel und der Erde und dessen, was dazwischen ist. Er erschafft, was Er will. Und Allah hat zu allem die Macht.


    Was habe ich als Moslem davon, wenn der Christ tot ist?


    Weil es der Koran "empfiehlt" oder zumindest duldet.


    Warum muss das immer so radikal sein und gleich das Leben anderer bedrohen?


    Weil der Islam sein Endziel in der Weltislamisierung sieht, wer diesen Weg nicht mitgeht der soll auf jedenfall getötet werden.
    Eine friedliche Koexistenz kann und wird es mit Korantreuen nicht geben.Nur da wo es dem Islam nützt gab und gibt es diese "Duldung".

    Es ist nicht der Fall dass der Koran sich den Frieden für alle in ihrer Weltsicht wünscht.
    Der Koran wünscht sich nur den Frieden für die Muslime aber nie in weltweiter Duldung und Gleichberechtigung anderer Glaubensrichtungen.

    Es ist mit den friedlichen Muslimen wie mit rel. liberalen Katholiken. Es wird meistens nur an der Oberfläche sanft gekratzt und von Frieden im Idealfall gesprochen.
    Es gibt bei beiden Fällen keinen oder nur wenig theologischen Tiefgang.
    Die wahren Konsequenzen durch den Islam sind massiv radikal und nicht friedlich.

    Zitat

    Sure 8
    37damit Allah das Schlechte vom Guten sondere und das Schlechte übereinander tue, es alles zusammenhäufe und in die Hölle bringe. Das sind die Verlierer.

    38Sag zu denen, die ungläubig sind: Wenn sie aufhören, wird ihnen vergeben, was bereits vergangen ist. Wenn sie aber (dazu) zurückkehren, – so hat sich schon die Gesetzmäßigkeit an den Früheren vollzogen.

    39Und kämpft gegen sie, bis es keine Verfolgung mehr gibt und (bis) die Religion gänzlich Allahs ist. Wenn sie jedoch aufhören, so sieht Allah wohl, was sie tun.

    40Und wenn sie sich abkehren, so wisset, daß Allah euer Schutzherr ist. Wie trefflich ist der Schutzherr, und wie trefflich ist der Helfer!

    Das ist der Unterschied zwischen christlichem und islamischem Fundamentalismus.
    Der Christliche Fundamentalismus ist allein radikal gegen sich selbst im persönlichen Leben darf aber keinem anderen Schaden zufügen.
    Christus gab nie einen Auftrag zum "Koste es was es wolle damit sie sich zu Jesus bekehren" sondern hat allein den Freiwilligkeitsansatz und die Wahrheit verkündet, es gab nie einen Zwang zur Bekehrung oder zum Glauben.


    Der Islamische Fundamentalismus ist radikal GEGEN ANDERE.
    Es darf Gewalt angewendet werden wenn es dem Islam hilft und der "Wahrheit" weitere Möglichkeiten eröffnet.
    Wer aus dem Islam austritt MUSS z.B. getötet werden. Da ist es nur legitim die zu töten die keine Muslime werden wollen(siehe Weltweit die Christenverfolgung durch den Islam)

    Dazu kommt noch das Überbewerten und Übertreiben gewissen Theologischer Meinungen im Islam durch den IS, dieses Problem gibt es aber in jedem Glauben.
    Das Problem ist dass der Islam hier aber den Spielraum zur Gewalt offen lässt.

    Zitat

    Sure 48 28 Er ist es, Der Seinen Gesandten mit der Rechtleitung und der Religion der Wahrheit gesandt hat, um ihr die Oberhand über alle Religionen zu geben. Und Allah genügt als Zeuge.

    29 Muḥammad ist Allahs Gesandter. Und diejenigen, die mit ihm sind, sind den Ungläubigen gegenüber hart, zueinander aber barmherzig.

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Immer, wenn im Namen des Islam Grausamkeiten begangen werden, hören wir, dass die Terroristen lediglich eine friedliche Religion pervertieren. Dabei berufen sie sich auf das Vorbild Mohammed.

    http://www.welt.de/debatte/kommen…-woertlich.html

    Zitat

    Wie das Christentum hat auch der Islam eine Hauptfigur neben Gott. Aber Mohammed ist nicht so eine Hippie-Gestalt wie Jesus. Mohammed ist ein Häuptling, ein Mann, der extreme Gewalt wie Massenmord anwendet, um seine Ziele zu erreichen. Eine objektive Lektüre des Koran hinterlässt den Eindruck, dass der Frieden des Islam ein Frieden der Unterwerfung ist – das ist die wörtliche Übersetzung des Wortes Islam – und dass der Islam sich nicht nur als Religion versteht, sondern auch als ein ideologisches Programm, mit dem die Gesellschaften reorganisiert werden sollen.
    Im kulturrelativistischen Europa sind alle Religionen gleich. Wir reden uns immer wieder ein, dass die abrahamitischen Religionen von Natur aus friedlich sind. Die Option, Unterschiede zu machen zwischen Christentum, Judentum und Islam, muss unterdrückt werden, weil die letzte Konsequenz einer Unterscheidung das A-Wort bedeutet. Lassen Sie es mich ausschreiben: Auschwitz. Also sagen wir weiterhin: Der Islam ist eine Religion des Friedens, und islamische Terroristen sind keine Muslime, sondern barbarische Mörder. Das stimmt zwar nicht, aber es ist sicherer, so was zu sagen.
    Das ist die Ironie bei den Grenzen der Toleranz: Wir sind nicht tolerant gegenüber jenen, die die grundlegenden Ideen des Islam analysieren und kritisieren wollen. Wer sagt, dass der Islam um einen brillanten, aber bizarren Charakter herum entstand, der jeden töten wollte, der nicht seiner Meinung war, der wird von der großen Mehrheit der Kommentatoren und Politiker zum Schweigen gebracht.
    ...
    Es ist eine unbestrittene Tatsache, dass die meisten Muslime auf der Welt friedlich sind, während eine winzige Minderheit von einigen Tausend jungen Leuten nach Syrien reist, um sich einzureihen in die Kampftruppe eines wütenden und besessenen religiösen Kultes, der versucht, durch einen heiligen Krieg namens Dschihad der Welt den Lebensstil Arabiens im siebten Jahrhundert aufzuzwingen.
    Und die weltweit 1,3 Milliarden Muslime bleiben zu Hause. Sie verharren verwirrt, zweifelnd, schweigend – sie gehen nicht auf die Straße, um gegen die islamischen Mörder des IS zu protestieren. Sie bleiben zu Hause, weil sie wissen, dass diese Mörder die Regeln des Propheten wörtlich nehmen – und sie selbst nicht. Die Anwendung des reinen Islam kann zum Massenmord führen – mit diesem inakzeptablen Gedanken kann die Mehrheit der Muslime nicht leben.

  • Religion kann manchmal auch wie eine Droge wirken. Aus diesem Grund können Menschen zum Teil nicht mehr klar denken und machen Dinge, die sie später bereuen.

    • Offizieller Beitrag

    Die Diskussion ist hier in Österreich ziemlich heiß am Kochen.

    Wie geht man mit Jugendlichen um, die in Syrien oder sonstwo im Dunstkreis der IS kämpfen waren, und jetzt zurück kommen?

    Ich gebe zu, ich neige zur Radikalität in dieser Frage. Wer ins Ausland geht um Menschen umzubringen, der soll dann auch dort bleiben. Entzug des Reisepasses wäre also angebracht...bei nachgewiesenen Fällen.

    Andere wollen den Jugendlichen wo es nur geht entgegenkommen. Sie wollen deradikalisieren und geben der Gesellschaft die Schuld, dass Jugendliche zum radikalen Islam tendieren. Weil die westliche Gesellschaft ihnen keine fairen Chancen (bspw. am Arbeitsmarkt) gibt, drängt sie diese Jugendlichen dazu sich einer Sache zuzuwenden, wo die Jugendlichen ernst genommen werden. Hat auch irgendwie auch was Wahres, aber diese Argumentation geht davon aus, dass Selbstverantwortung wenig zählt und gibt uns allen die Schuld daran, dass Jugendliche zu Mördern werden...hm.


    Interessant aber die Antwort einer lieben Freundin auf die Frage: Warum gehen die Jugendlichen lieber zum Islam als zum Christentum?:

    "Die Islamisten machen Ernst - sie sind wahrhaftig"

    Das hat einen wahren Kern. Christentum ist in unserer Gesellschaft alles und nichts.