Jazz ?

  • Andreas:

    Nur weil etwas aus Afrika kommt heisst es noch lange nicht, dass es schlecht ist. Die Rhytmen im Jazz sind sehr vielfältig und können mitunter sehr komplex sein. Oftmals sind viele Rhythmenarten miteinander verwoben und laufen gleichzeitig ab. Das hat sehr wenig mit Monotomem Woodogetrommel zu tun. Solche Aussagen kommen nur von Ahnungslosen (sorry, dass ich das so hart sagen muss, ist aber so). Nur weil wir Europäer so unrhythmisch sind und nichts anderes als Marsch, und Walzer vom Rhythmus her kennen, heisst das noch lange nicht, dass etwas anderes schlecht ist (btw. der klassische NewOrleans Jazz hat sehr oft den Marschtakt 4/4 als beat). Auch Swing ist eine Jazzrhthmus, aber nur weil etwas ternär statt straight ist, ist es noch lange nicht schlecht. . Es gibt auch moderne Musik die total von jedem Zeigefühl befreit ist (ist jetzt im Jazz nicht der Fall) und das könnte man genau gleich als schlecht empfinden. Selbst Gospels verwenden Jazzrhythmen und kein Christ käme auf die Idee, dass die gottesfeindlich sind. Hast Du schon mal Schwarze gesehen, wie die abgehen, wenn sie Gott zur Ehre singen? Das sind alles Jazzrhythmen und es ist gar nichts schlechtes dabei. Das ist Kultur und hat genau so wenig mit gottlosem zu tun, wie ein Walzer in unseren Breitengraden.

    Liebe Grüsse
    DonDomi

  • Nackig ums Feuer tanzen ist auch Kultur.

    Es kann sein das du dich super auskennst, aber so kann man sich alles gut reden oder?

    Ich bin gegen diese typischen Gospellieder. die meisten sind einfach nur Charismatisch. Musik ist sicherlich auch Kultur bedingt, aber noch viel mehr mit Religion etc.
    Und aus Afrika kommt fast nur Zauberei etc. Und als das Christliche kamm, hat man diese einfach verbunden.

    Ja, ich weiss auch wie Afrikaner singen. Wir haben in der Gemeinde viele.
    Die singen auch Afrikanische Christliche Musik, von einheimischen geschrieben. Der Rythmus etc. ist aber Welten weg von dem Gospel usw. entfernt.
    Es hört sich einfach so ähnlich an wie die Europäischen Christlichen Lieder der früheren Zeit, aber man hört immer noch das da Afrikanischer Stil hintersteckt, aber ohne Gospel ähnlichkeiten etc.

  • Mal ganz dumm gefragt: Was ist z.b. an Bebop oder Free Jazz erotisch? Es gibt durchaus auch religiösen Jazz. Ich denke da z.b. an die Platte "A Love Supreme". Das Problem ist bei Musik oft das viele Christen über was urteilen was sie eigentlich gar nicht richtig kennen bzw. unkritisch irgendeine Meinung übernehmen die irgendwer mal zu Papier gebracht hat.

  • Genau so, wie Christen behaupten, es gäbe keine Evolution. Die (Christen) haben doch von Biologie keine Ahnung. Die übernehmen einfach die Meinung anderer.

  • Und aus Afrika kommt fast nur Zauberei etc. Und als das Christliche kamm, hat man diese einfach verbunden.

    solche Gedankengänge führen dirket zu hässlichem Rassismus!

    Es hört sich einfach so ähnlich an wie die Europäischen Christlichen Lieder der früheren Zeit, aber man hört immer noch das da Afrikanischer Stil hintersteckt, aber ohne Gospel ähnlichkeiten etc.

    Naja, wenn man die Geschichte genauer betrachtet sind diese Liedkulturen Auswüchse brutaler Mission verschiedener puritanisch geprägter Kreise (Kirchen) in Afrika in der ersten Hälte des 20. jahrhunderts. Diese war in erster Linie darauf ausgerichtet war, afrkanische Identität aus dem Blickwinkel weisser Herrenmenschen zu zerstören, daher diese Art von Liedern.

    Nun zum Thema, diese leidige Diskussion kommt meiner Ansicht daher, dass besonders fundamentalistisch ausgerichtete protestantische Kreise mit "Kunst" ohnehin nicht viel anfangen können, Sie ist nicht ein Geschenk Gottes zu freien schöpferischen Entfaltung, sondern dient dort ausschließlich der menschlich ausgerichteten Verzweckung. Alles muss einen realen Sinn und verwertbaren Zweck haben, ganz gleich in welcher Richtung. Da werden dann ungefragt, und in naiver Weise, Musikrichtungen anhand des eigenen Lebensstils katalogisiert, und zum Teil in wüster Manier verteufelt.

    mit lieben Grüßen
    conradi

  • Ich bitte um Nachsicht für die Verzögerung.
    In der Bibliothek in Bogenhofen habe ich jüngst eine ganze Reihe von Büchern zum Thema gesehen. Wenn die Bücherei neu geordnet und katalogisiert sein wird, kann man ja online suchen, welches Buch man sich eventuell käuflich beschaffen will.
    Noch ein allgemeiner Hinweis: Der Psychiater und Hirnforscher Manfred Spitzer, Universität Ulm, hat ein Buch geschrieben: Musik im Kopf, Hören, Musizieren, Verstehen und Erleben im neuronalen Netzwerk.
    Gilt für Klassik, Pop, Jazz, Kirmesmusik, Kinderfestemusik - - er selbst hat als Student da und dort ein Taschengeld mit Musizieren verdient. Er weiß was er schreibt.
    Nachteil: Erstauflage 2004 - inzwischen kann sich einiges geändert haben.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

    Einmal editiert, zuletzt von HeimoW (23. Juli 2014 um 12:22)

    • Offizieller Beitrag

    ...Nun zum Thema, diese leidige Diskussion kommt meiner Ansicht daher, dass besonders fundamentalistisch ausgerichtete protestantische Kreise mit "Kunst" ohnehin nicht viel anfangen können, Sie ist nicht ein Geschenk Gottes zu freien schöpferischen Entfaltung, sondern dient dort ausschließlich der menschlich ausgerichteten Verzweckung. ....


    Ich denke Du machst es dir zu einfach. Was heute als "Musik" teilweise auch in "kirchlichen Kreisen" angeboten wird ist akustische Umweltverschmutzung oder Lärmbelästigung, aber keine Musik. Schon gar keine, die die Anbetung oder Andacht fördern würde.
    .

  • ich glaube bei diesem Thread ging es überhaupt nicht um Musik im Gottesdienst. Eigenartigerweise ist laute Popmusik im Gottesdienst eher in fundamentalistisch-charismatischen Gemeinden üblich. Es gibt aber schon komponierte Kirchenmusik im Jazzbereich, z.b. Duke Ellingtons "Sacred Concert"

    mit lieben Grüßen
    conradi

  • Zu deinen Vorhaltungen betreffs Lärm (ende Musik) im Gottesdienst
    Musik und Lärm ist im objektiven (Musik-)wissenschaftlichen Sinn nicht abgrenzbar, das größte deutsche musikwissenschaftliche Lexikon (Musik in Geschichte und Gegenwart) enthällt sich sehr bewußt der Definition, was Musik ist.
    Vielleicht hat das Bedürfniss lautstarke Popmusik im Gottesdienst zu spielen (gibt es auch einigen wenigen unseren Gemeinden) damit zu tun, dass es für Jugendliche von der Gemeinde her offensichtlich zuwenig andere Kommunikationsmöglichkeiten gibt, dass woanders ausleben zu können, welche Jugendgruppe organisiert schon Fahrten zu großen "Open Air Pop Events" ?

    mit lieben Grüßen
    conradi

  • das Bedürfniss lautstarke Popmusik

    Nun, die Musik wie in Psalm 150 beschrieben war keine Kammermusik. Und Beethovens Missa solemnis hat`s in sich. Und Bachs h - moll - Messe hats in sich - - -Und seine Kantaten habens in sich.


    Aber die Frage war ja nach Literatur über Jazz - christlich.

    So, ich suche in meinem CD - Rack, kein Jazzfan, schwierige Suche. John Coltrane - bekam ich einmal als Hörprobe zu einer HiFI - Anlage mitgeliefert, seitdem sehr von mir geschätzt.. Den Teufel darin suche ich heute noch. Bach : Jazz Blues on Bach - Bachbusters _ Jacques Louissier plas Bach - Bach Jazz - -
    Gustostückerln.

    ?????????

    Somanche der uns lieb gewordenen Gemeindelieder sind - musikalisch ein Graus. Trotzdem haben sie als liebgewordene Tradition ihren rechtmässigen Platz im Gemeindegesangbuch (Haltaus : Im deutschen ? im oesterreichischen ? - dort nimmt man es nämlich strenger bezüglich angewandter Musik im Gottesdienst.!)

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • dass besonders fundamentalistisch ausgerichtete protestantische Kreise mit "Kunst" ohnehin nicht viel anfangen


    Kleiner Beleg aus dem Bereich der Literatur :

    Klingenberg verfasst für das "Adventist Teview" einen Artikel über Dichtung in der Bibel - und lässt das wohl durhcgehendst poetische Gesamtkunstwerk "Hohelied" aus.

    Readers responses . Keine.

    Randbemerkung : In der Sabbatschule war zu Offenbarung 3,20. der Paralleltext Hohelied 5, 1. (in der englschen Weltfeldausgabe) angeführt. anklopfen ist schliesslich anklopfen - -

    Schätze im inspirierten Wort bleiben ungehoben. Schade, sehr schade. Macht es anders !

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    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Schade eigentlich, dass die alten Israeliten keine Noten-Sprache hatten. Es wäre doch mal interessant zu erfahren, wie sich die Psalmen, die ja durchgängig alles Lieder sind akustisch für uns heute anhören würden. Ob das mit dem adventistischen Mainstream-Geschmack konform ginge? Was musikalisch schön oder nicht schön ist, ist auch eine Kulturangelegenheit. Traditionelle klassische chinesische Musik würden die meisten Europäer als grauenhaft schrill empfinden, klassische thailändische Musik kommt Europäern als endlos wiederholtes Gedudel vor. Ist es deshalb schlimm, teuflisch, kakophon und abzulehnen? Ich empfinde es irgendwie als "Kultur-Kolonialismus" wenn allen Völkern hinsichtlich der geistlich-religiösen Musik die traditionellen uralten STA-Standarts oder europäische Kirchenmusik als alleingeltend übergestülpt wird. Gott ist nicht nur Europäer und ich vermute er lässt auch in der Musik vieles gelten, was traditionelle STA als kaum tragbar vielleicht empfinden.