Gemeinde-Websites

  • Vielleicht ist ein Thread darüber, wie eine Gemeinde-Website aussehen soll und darüber, was zu beachten ist, nicht schlecht. Ich habe nicht vor, das systematisch aufzurollen, sondern nehme heute ein aktuelles Erlebnis zum Anlaß, diesen Thread zu eröffnen. Andere werden dann vielleicht nach und nach andere Aspekte hier diskutieren, die eine Gemeinde beachten sollte, wenn sie eine eigene Website veröffentlicht hat.

    Als Mangel ist mir bei verschiedenen Gemeinden aufgefallen, dass die Website nicht aktuell gehalten wird: aktuelle werblich bedeutsame Informationen fehlen.

    Beispiel aus einer nicht-adventistischen Gemeinde
    Vor einer Weile hatte das ICF, eine auf moderne Technik und moderne Anmutung sehr viel Energie verwendende Kirchengemeinde, den Herausgeber der Volxbibel als Gastprediger engagiert. Auf der Website der Gemeinde suchte ich damals einen Hinweis darauf vergeblich; wenn da irgend etwas stand, dann jedenfalls nicht so, daß es einem ohne angestrengtes Suchen ins Auge fällt. Werblich eine Todsünde. Wenn man jemanden einlädt, der gemessen an der Zielgruppe oder wenigstens in dem Millieu, in dem er aktiv ist, hier unter Christen, sehr prominent ist -- mehrere Buchveröffentlichungen, zahlreiche TV-Auftritte u. dgl. m.--, dann reicht es nicht, das nachträglich auf einer Unterseite zu erwähnen; sondern dann muss man vorher um 's mal drastisch zu sagen "voll auf die Kacke hauen", so etwas gehört unübersehbar auf die Startseite des Web-Angebots und muss möglichst auf fremden Websites zusätzlich bekanntgegeben werden.

    Kontraproduktive Werbung: Nicht-Angebote
    Ich kenne eine adventistische Gemeinde, die in ihrem Schaukasten und auf ihrer Website darauf hinweist, dass sich regelmäßig eine Gruppe im Gemeindehaus trifft und gemeinsam kocht. An sich nicht schlecht, denkt man. Irrtum. Eines Tages erwähnte ich, dass ich daran dächte, mal dort hinzugehen. Eine andere Besucherin der Gemeinde daraufhin: "Das kostet aber so und so viel Geld." Ich: "Kein Problem. Ich werde da nicht ständig hingehen; aber ab und zu kann man das ja mal machen." Der anwesende Pastor: "Das geht leider nicht, weil sie eine begrenzte Teilnehmerzahl haben. Ich konnte da auch nur ausnahmsweise mal teilnehmen, weil ich der Pastor bin."

    Aha, ein Angebot, das öffentlich beworben wird und bei jeder Nachfrage eines Außenstehenden, ob er mal vorbeikommen könne, dazu führen würde, dass der Interessent abgewiesen wird. Werblich betrachtet ein Unding. Der Supergau: "Gehen Sie weg! Wir wollen unter uns bleiben!" Sollen die kochen, bis die Töpfe schmelzen; aber wenn es eine geschlossene Veranstaltung ist, dann gehört das weder in den Schaukasten noch auf die Website, schließlich kündigt man auch eine regelmäßige Besprechung von Pastor und Gemeindeleiter nicht im Schaukasten an, als wolle man jeden Passanten dazu einladen.

    Fehlende Abstimmung / Inkonsistenz der Informationen
    Eine Gemeinde hat im Schaukasten den Hinweis, dass an zwei folgenden Samstagen kein Gottesdienst stattfindet. Auf der Website hingegen, steht für einen dieser Termine ganz normal ein lokaler Gottesdienst eingetragen. Unter der Tabelle der Hinweis "Änderungen sind möglich". Das mag für einen Rechtsanwalt ein ausreichender Hinweis sein; nur nutzt es dem Website- und potentiellen Gottesdienstbesucher wenig, wenn er Samstags vor der geschlossenen Kirche steht und erkennen muss, dass es falsch war, sich über die Website dieser Kirche zu informieren.

    Hier fehlt offenbar eine richtige Koordination. Wenn Informationen im Schaukasten aktualisiert oder hinzugefügt werden, muss der Website-Betreuer informiert werden, was im Schaukasten geändert wurde, und entsprechende Änderung an der Website vornehmen; und umgekehrt. Dies könnte formalisiert durch einen tabellarischen Aushang oder dergleichen geschehen, den der Website-Betreuer und der Schaukastenbetreuer die Pflicht erhält, zu beobachten, oder zum Beispiel dadurch, dass der Pastor Anweisungen zu relevanten Änderungen ausnahmslos nur gibt, wenn beide Personen beisammen sind, die für den Schaukasten verantwortliche und die für die Website verantwortliche. Natürlich wäre auch eine Zusammenlegung beider Funktionen in einer Person eine denkbare Lösung. Dann müßte der Person aber auch eingeimpft werden, dass beide Informationsangebote (Schaukasten und Website) sich inhaltlich nicht widersprechen dürfen.


    Das sind zwar nur ein paar sporadische Anmerkungen, aber sie haben den Vorteil, dass sie nicht theoretisch, nicht vage, allgemein und spekulativ sind, sondern auf konkreten Beobachtungen und meinen eigenen Erlebnissen beruhen.

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

  • Daniels:

    Da gebe ich dir recht. Ich habe mich auch schon des öfteren gewundert, wenn ich die Website so mancher Gemeinden aufgerufen habe.

    Da gab es zu Ostern immer noch die Einladung zum Weihnachtskonzert.

    Was ich auch nicht gut und richtig finde,
    -) wenn interne Veranstaltungen auf der öffentlichen Website gezeigt werden. Z. B. der Aufruf an die Gemeindeglieder, dass sie zur Gemeinde-Vollversammlung erscheinen mögen. (Solche Informationen eventuell in einen Passwort geschützten Bereich stellen?)

    -) Bilder auf der Website stehen, die längst nicht mehr aktuell sind. Sei es, weil die Gemeinde oder das Gebäude inzwischen renoviert oder verändert wurde, oder ob es sich um immer wiederkehrende Bilder (als Veranstaltungsaufhänger) handelt, deren Personen entweder schon 5x so alt sind, als auf dem Bild angezeigt, oder gar nicht mehr aktiv sind/sein können.

    -) Das - wie du ja auch geschrieben hast - Veranstaltungen ausfallen, aber dies nicht auf der Website bekannt gemacht wird. Oder es gibt Veranstaltungen, auf die man erst durch langes "klicken" und surfen stoßt.

    -) Manche HP's (nicht nur adventistische) sehen sehr vereinsamt aus. Seit Jahren das selbe Bild, der gleiche oder fast gleiche Text und keine wirklich nützliche aktuelle Informationen. Da wäre es fast besser, keine HP zu haben. Wenn die Zeit oder sonst was zur Betreuung der HP fehlt, ist es besser, gar keine zu haben. Verweiste HP's lassen Inaktivität vermuten. Und das ist schlecht.

    Bevor eine HP online gestellt wird, sollte sichergestellt sein, dass sich jemand regelmäßig um die Aktualisierung diese Seite kümmert. Eine Gemeinde-HP sollte nicht als gelegentliches Hobby angesehen werden. Der aktuelle Stand muss Pflicht sein. (meine Meinung dazu)

    ***

  • Eigentlich gehört es sich, dass ein einheitliches Konzept und Erscheinungsbild (Corporate Identity & Corporate Design!) für alle Gemeinden eines Verbunds gepflegt wird und die entsprechenden ehrenamtlichen Mitarbeiter auch systematisch ausgebildet werden um wirklich professionelle Arbeit leisten zu können.

    Bei den STA gibt es einen offiziellen "Bedienungsplan", der alle zentralen Informationen über die regelmäßig stattfindenden Gottesdienste enthält. Also fehlt es dort nicht an einer verbindlichen zentralen Informationsquelle.

    Genaugenommen müsste man die erforderlichen Informations-Flüsse und Koordinations-Aufgaben innerhalb der Ortsgemeinde EINEM zentralen Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit übertragen, der dann sein Team für die entsprechenden Medien (Internes Informations-Blatt, Zeitungen, Lokalsender, Web-Seite) zeitnah informiert damit alle Veröffentlichungen rechtzeitig und kontinuierlich vorgenommen werden können.

  • Genaugenommen müsste man die erforderlichen Informations-Flüsse und Koordinations-Aufgaben innerhalb der Ortsgemeinde EINEM zentralen Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit übertragen, der dann sein Team für die entsprechenden Medien (Internes Informations-Blatt, Zeitungen, Lokalsender, Web-Seite) zeitnah informiert damit alle Veröffentlichungen rechtzeitig und kontinuierlich vorgenommen werden können.


    Stephan Zöllner: Das stimmt. Im konkreten Fall gibt es sogar einen "Beauftragten für die Öffentlichkeitsarbeit", der zugleich der Webmaster der Gemeinde ist. Vielleicht sollte in solch einem Fall der Gemeindeleiter, der während des Gottesdienstes aktuelle Termine ansagt, dies immer so formulieren, dass er jedes Mal anfügt: "Diese Termine/Änderungen wird X auch im Schaukasten und Y auf unserer Website eintragen."

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    5. Mose 30, 19

  • Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und ein Tablet mit den Terminen in den Schaukasten stellen wenn das technisch möglich ist, dann sind die nämlich immer aktuell sobald sie auf der HP eingepflegt sind :)

    Die termin-Entscheidungen werden nicht bei der Bekanntgabe getroffen sondern im Gemeindeausschuß / Kirchenrat und liegen darum oft schon Wochen oder Monate im Voraus fest.
    Ich entwickle ja ein Mini-CMS und es wird auch eine Funktion enthalten, das alte Termine / Ankündigungen automatisch heraus nimmt. Dann müssen nur noch die neuen oder Änderungen eingepflegt werden!

  • Die termin-Entscheidungen werden nicht bei der Bekanntgabe getroffen sondern im Gemeindeausschuß / Kirchenrat und liegen darum oft schon Wochen oder Monate im Voraus fest.


    Ich wollte nur darauf hinaus, dass eine öffentliche Ankündigung auch der Änderungen der Website vor der ganzen Gemeinde, den Webmaster motivieren könnte. ;)

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  • Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und ein Tablet mit den Terminen in den Schaukasten stellen wenn das technisch möglich ist, dann sind die nämlich immer aktuell sobald sie auf der HP eingepflegt sind :)


    Die technische Idee ist nicht schlecht. Wenn die Website die Daten aus einer dahinterliegenden Datenbank bezieht, hätte man sogar eine zentrale Datenhaltung und könnte daraus, wenn man mag, verschiedene Darstellungen, eine für die Website und eine spezielle Seite für das Schaukasten-Tablet erzeugen, ohne dass die Terminangaben je in Widerspruch zueinander geräten.

    Das größten Problem scheinen mir die Kosten und die Diebstahlssicherung zu sein. Kosten, weil man für einen Schaukasten meines Erachtens eher eine größere Darstellung also ein Tablet mit einem größeren Display bräuchte. Dann kann es weiters sein, dass irgendwelche Kerle meinen, sie bräuchten nur den Schaukasten aufbrechen, um an ein eigenes Tablet zu kommen.

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  • Ich entwickle ja ein Mini-CMS und es wird auch eine Funktion enthalten, das alte Termine / Ankündigungen automatisch heraus nimmt. Dann müssen nur noch die neuen oder Änderungen eingepflegt werden!


    Man bräuchte nur für die Terminerfassung ein Pflichtfeld "Verfallsdatum" o. dgl. hinzufügen, das ganze in eine Datenbank, dann läßt es sich handeln.

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  • Man bräuchte nur für die Terminerfassung ein Pflichtfeld "Verfallsdatum" o. dgl. hinzufügen, das ganze in eine Datenbank, dann läßt es sich handeln.

    Die Programmroutine bräuchte das Verfallsdatum garnicht, denn Termine wandern logischerweise NACH dem Ereignis in die Berichte-Kategorie :) und werden darum bis der Bericht eingetragen ist ausgeblendet. Das war meine Vorstellung von Workflow und Terminankündigungen.
    Für andere - nicht zwangsweise mit festen Terminen verknüpften - Inhalte hast Du natürlich recht, aber auch dafür habe ich mit integrierter Suchmaschinen-Optimierung Funktionen vorgesehen, die nah bestimmten Regeln oder Laufzeiten alte Inhalte ausblenden oder durch neue ersetzen ohne dass der Webmaster oder Redakteur sich um jede Einzelheit kümmern muss.