1896 erschien erstmals die christliche Erzählung "In His Steps" von Charles Monroe Sheldon, sie wurde schon bald, spätenstens 1899, auch in Deutschland unter dem Titel "In Seinen Fußstapfen" veröffentlicht. Das Buch hat den Untertitel "Was würde Jesus tun?", die englische Ausgabe "What would Jesus do?"
Die Erzählung legt nahe, man solle sich bei jeder Entscheidung fragen, was Jesus tun würde. Ein einfacher, klarer Ansatz.
Erstaunlicherweise taucht diese Erzählung in Listen der meistverkauften Bücher aller Zeiten auf, mehr als 30 Millionen Stück seien schon verkauft worden. Dazu beigetragen hat, dass der Verlag, der die Erzählung zuerst veröffentlichte, versäumt hat, sich das Copyright ordnungsgemäß zu sichern. Dadurch wurde das Buch schon bald von mehreren Verlagen gleichzeitig veröffentlicht, die zudem nichts an den Autor zahlen mußten. Die Folgen waren ein niediger Verkaufspreis und, dass die Geschichte außergewöhnlich schnell und weit verbreitet wurde.
Ich denke, dass der Gedanke, sich am Vorbild Jesu zu orientieren, letztlich auch keinem Autor gehören kann, sondern gewissermaßen Gott darauf das Copyright hat. So scheint mir, Er höchstselbst habe eine schlagend wirkungsvolle Vertriebsstrategie gewählt, indem Er die Erzählung für jeden Verlag frei kopierbar gemacht hat. Der Verbreitungserfolg der Erzählung und des Kerngedankens, sich stets zu fragen, wie Jesus sich entscheiden würde, beweist, wie überaus wirksam, wie genial diese Strategie ist.
Siehe auch: W.W.J.D.