Tempelreinigung: eine oder zwei?

  • Ich habe kürzlich einen Vortrag gehört, der um die sogenannte Tempelreinigung kreiste. Der Vortrag wurde in einer Sprache gehalten, von der ich so gut wie kein Wort verstehe; aber simultan ins Deutsche übersetzt. Diese Situation und die Dauer des Vortrags haben meine Konzentration diesmal anscheinend etwas überstrapaziert, so dass mir die gesamte Argumentationskette des Redners nicht klar geworden ist. Daher habe ich daran gedacht, Teile des Vortrags, so wie ich sie erinnere, hier zur Diskussion zu stellen.

    Tempelreinigung -- eine oder zwei?

    Der Redner sprach davon, dass sowohl im Matthäusevangelium als auch im Johannesevangelium geschildert wird, dass Jesus vorgegangen ist gegen den Handel im Vorhof des Jerusalemer Tempels. Allerdings beschreibe Johannes ein solches Vorgehen Jesu bei dessen -- bezogen auf sein dreijähriges öffentliches Wirken -- erstem Besuch anlässlich eines Passahfestes im Jerusalemer Tempel; wohingegen bei Matthäus stehe, dass Jesus im dritten Jahr seines Wirkens, also bei seinem in jenen Jahren dritten Passahbesuch im Tempel gegen die Händler vorgegangen sei.

    Daraus ergibt sich die Frage, ob es eine oder mehrere Tempelreinigungen gegeben hat.

    Der Redner vertrat einen gewissermaßen fundamentalistischen Ansatz und wand sich gegen die Vorstellung, dass die Evangelien eine Art "Flickenteppich" aus Anekdoten seien, er ist anscheinend der Überzeugung, dass man beide Schilderungen auseinanderhalten müsse.

    Ihre verschiedene Bedeutung deutete er ausgehend von den verschiedenen Zitaten aus dem Alten Testament in der jeweiligen Schilderung:

    • Bei Johannes "[...] denn der Eifer um dein Haus hat mich aufgezehrt, und [...]", das ist Psalm 69,10;
    • bei Matthäus vor allem "[...] denn mein Haus wird ein Bethaus heißen für alle Völker.", das ist Jesaja 56,7b.

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

    Einmal editiert, zuletzt von Bemo (23. Mai 2014 um 19:12) aus folgendem Grund: Korrektur einer Verwechslung + eine zusätzliche Erläuterung (letzter Absatz) zum besseren Verständnis auf Wunsch von Daniels

  • Hallo Daniels,

    bei Johannes lesen wir (Vers 22): Als er nun auferstanden war von den Toten, dachten seine Jünger daran, dass er dies gesagt hatte, und glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesagt hatte.

    Johannes ist nicht chronologisch, sondern er schiebt die Tempelreinigung thematisch "vorne" rein. Die Synoptiker Matthäus, Markus und Lukas setzen die Szene vor die Passion Christi.

    Warum macht Johannes es anders? - Nach der Tempelreinigung (bei Johannes) kommt das Gespräch mit Nikodemus (dem Pharisäer).

    Thematisch also: Zerbrechen des Tempels (bzw. des eigenen Leibes; Kreuzigung & Auferstehung am 3. Tage);

    dann: Ausgießung und Wiedergeburt durch den Heiligen Geist (worüber er mit Nikodemus spricht).

  • Tempelreinigung -- eine oder zwei?


    Erste Tempelreinigung geschah nicht lange nach dem ersten Zeichen Jesu bei der Hochzeit in Kana siehe Johannes 2,1-25. Es geschah als Jesus 30 Jahre alt war.

    Die Zweite Tempelreinigung geschah nach dem Einzug Jesu in Jerusalem, als das Volk in mit Hosianna dem Sohn Davids ausrief, das war also nicht lange vor seinem Tod. Siehe Matthäus 21 und Markus 11.
    lg

  • In welcher Hinsicht sollte es eine Rolle spielen ob Jesus den Tempel einmal oder zweimal gereinigt hat?

    Sofern das keine weitreichende Bedeutung für die Gesamtlehre, Theologie oder den Glauben hat ist es eine bedeutungslose Nebensache und meiner Meinung nach lohnt es sich dann nicht sich damit auseinander zu setzen. Es wäre Zeitverschwendung, die dann für die Wesentlichen Dinge fehlt!

    Es wäre also zuerst die Frage zu stellen: Ist das relevant? Und wenn "Ja" - in welchem Zusammenhang ist / wird das relevant?

    Nicht umsonst muss jedes Thema, jede Erörterung in der Einleitung die Relevanz und Bedeutung des aufgegriffenen Themas nachweisen.
    Was hat das "Liebesleben der Bierdeckel" schon für eine Relevanz - außer als humoristische Steilvorlage?

  • Stephan Zöllner: Den Gesamtzusammenhang der Argumentation kann ich nicht rekonstruieren, da es keinen Mitschnitt der Simultanübersetzung und des Vortrages gibt. Die Frage hat aber grundsätzliche Bedeutung, weil es darum geht, ob die beiden Evangelien (Matthäus und Johannes) als bis in alle Details sichere historische Schilderungen aufgefaßt werden oder ob man sie als literarische Versuche versteht, das Wirken Jesu verständlich zu machen und aus der überwiegend oralen Überlieferung zu rekonstruieren.

    Faßt man die Evangelien als literarische Darstellungen auf, die mündlich überlieferte Anekdoten teilweise willkürlich zusammenfassen, dann wird man sie auch freier deuten, weil damit die starke Vermutung verbunden ist, dass die Evangelien persönliche, subjektive Ansichten der menschlichen Autoren ausdrücken und nicht unbedingt die objektive historische und geistliche Wahrheit.


    Der Redner ging von der zugespitzten Frage aus, ob Jesus ein Terrorist gewesen sei. Er sprach von den Gegebenheiten und den gesellschaftlichen Umständen zur Zeit der Tempelreinigung, die er teilweise mit Fotos von archäologischen Ausgrabungen, Karten der Bezirke Jerusalems und Zeichnungen vom Jerusalemer Tempel Herodes des Großen illustrierte. Er kam, soweit ich ihn verstanden habe, am Ende zu dem Schluß, dass die Vertreibung der Händler gewissermaßen eine Liebestat Jesu gewesen sei. (Woraufhin er gleich zu einen Gebet überging: "Darum laßt uns beten!" Und Ende.) Jesu habe, so meine ich ihn verstanden zu haben, mit den Tempelreinigungen dafür demonstrieren wollen, dass alle Menschen, auch Heiden und Fremde, die sich dem Judentum anschließen, Zugang zum Tempel bekommen sollten.

    Wie schon geschrieben, fehlen mir Schritte aus der Argumentation, die abschließende Volte kam relativ plötzlich, nach längerer Rede. Ich persönlich befürchte, dass hier Wunschdenken eine große Rolle spielt. Viele Christen haben eine feste Idealvorstellung von Jesus, so dass sie jede Handlung und jeden Gedanken, den sie Ihrem Ideal-Jesus nicht zugestehen, umdeuten bis sie als Liebestaten erscheinen. Ich fürchte, selbst wenn in einem Evangelium stünde, dass Jesus einen anderen mit dem Messer niedergestochen hätte, würden solche Christen das noch als eine rettende liebe Tat umdeuten, weil er den Getöteten vor schlimmerem bewahrt habe, etwa vor ewiger Verdammnis oder dem endgültigen Tod, oder andere verrückte Umdeutungen.

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

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    5. Mose 30, 19

    2 Mal editiert, zuletzt von Daniels (22. Mai 2014 um 16:35)

  • Stephan Zöllner: Den Gesamtzusammenhang der Argumentation kann ich nicht rekonstruieren, da es keinen Mitschnitt der Simultanübersetzung und des Vortrages gibt. Die Frage hat aber grundsätzliche Bedeutung, weil es darum geht, ob die beiden Evangelien (Matthäus und Johannes) als bis in alle Details sichere historische Schilderungen aufgefaßt werden oder ob man sie als literarische Versuche versteht, das Wirken Jesu verständlich zu machen und aus der überwiegend oralen Überliefeung zu rekonstruieren.


    Die Jünger hatten keinerlei Überlieferung - weder schriftlich noch mündlich nötig! Sie waren selbst Augenzeugen.
    Außerdem ist davon auszugehen, dass die exakte Reihenfolge der Ereignisse, die in keinem zwingend logischen Handlungs-Zusammenhang stehen durchaus zu bestimmten Themen umsortiert wurden. Das muss aber immer der Konkrete Zusammenhang entscheiden / zeigen.

    Der Redner ging von der zugespitzten Frage aus, ob Jesus ein Terrorist gewesen sei. Er sprach von den Gegebenheiten und den gesellschaftlichen Umständen zur Zeit der Tempelreinigung. Er kam, soweit ich ihn verstanden habe, am Ende zu dem Schluß, dass die Vertreibung der Händler gewissermaßen eine Liebestat Jesu gewesen sei. (Woraufhin er gleich zu einen Gebet überging: "Darum laßt uns beten!" Und Ende.) Jesu habe, so meine ich ihn verstanden zu haben, mit den Tempelreinigungen dafür demonstrieren wollen, dass alle Menschen, auch Heiden und Fremde, die sich dem Judentum anschließen Zugang zum Tempel bekommen sollten.


    Dieser letzte Satz ist ein klarer Trugschluss, denn es wäre ein Gesetzesbruch gewesen, den nicht einmal Paulus riskiert hat!
    Gott hat hier ganz anders gehandelt: Der Vorhang zerriss; Der Tempel wurde bedeutungslos;
    Jesus hat hier ganz klar Ausbeutung und Missbrauch gerügt und handgreiflich unterbunden. Das bedarf meiner Meinung nach keiner weiteren Interpretation weil das schon an ganz anderen Stellen viel deutlicher angesprochen wird!

    Wie schon geschrieben, fehlen mir Schritte aus der Argumentation, die abschließende Volte kam relativ plötzlich, nach längerer Rede. Ich persönlich befürchte, dass hier Wunschdenken eine große Rolle spielt. Viele Christgen haben eine feste Idealvorstellung von Jesus, so dass sie jede Handlung und jeden Gedanken, den sie Ihrem Ideal-Jesus nicht zugestehen, umdeuten bis sie als Liebestateb erscheinen. Ich fürchte, selbst wenn in einem Evangelium stünde, dass Jesus einen anderen mit dem Messer niedergestochen hätte, würden solche Christen das noch als eine rettende liebe Tat umdeuten, weil er den Getöteten vor schlimmerem bewahrt habe, etwa vor ewiger Verdammnis oder dem endgültigen Tod, oder andere verrückte Umdeutungen.


    Selbst wenn Du ALLE Schritte der Argumentation hättest würde vermutlich nichts daran wesentlich besser werden :(

    Jesus hat nicht nur das Recht sondern auch die Pflicht rechtlose und Ausgebeutete zu Schützen indem er die Täter und Abzocker blosstellt und an ihrem weltlich egoistischen Treiben hindert. Jesus hat schon viel schlimmer gerichtet (Sintflut, Sodom, Ägypten, Israel ... ) und Er wird das wieder tun.

  • Die Jünger hatten keinerlei Überlieferung - weder schriftlich noch mündlich nötig! Sie waren selbst Augenzeugen.


    2007 ist ein Buch erschienen mit dem Titel "Das Evangelium nach Judas von Benjamin Iskariot" (Hamburger Abendblatt), die Autoren sind Jeffrey Archer und Francis Moloney (engl. Kurzbiografie). In den Büchern Mose wird der Tod des Mose geschildert, was nahelegt, dass Mose nicht einfach der Autor der Bücher Mose war. Du weißt es vermutlich, ebenso gibt es Autoren, die erklären, dass die Titel wie "Evangelium des Matthäus" nicht den wirklichen Autor angeben, sondern den Rang, die Bedeutung und die Ausrichtung des Buches ausdrücken sollten.

    Selbst wenn die Evangelien von den unmittelbaren Schülern Jesu geschrieben sein sollten, waren sie deswegen vermutlich noch nicht Augenzeugen aller Vorfälle, weil nicht jeder Jünger ständig an Jesu Rockzipfel gehangen hat und die Jünger Jesu sich nicht ständig wie ein Mann durch Palästina bewegt haben. Dann war es vielleicht so: "Als ihr gerade Brot kaufen wart, ist 'was wunderbares geschehen. Stell Dir vor, da kam ein Mann zum Rabbi ..."

    Es ist eine pure Glaubensleistung, wenn man es für eine Tatsache hält, dass die Evangelien von den unmittelbaren Schülern Jesu und nur von Augenzeugen geschrieben wurden.

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

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    5. Mose 30, 19

    Einmal editiert, zuletzt von Daniels (22. Mai 2014 um 17:19)

  • Selbst wenn Du ALLE Schritte der Argumentation hättest würde vermutlich nichts daran wesentlich besser werden


    Man muss in Rechnung stellen, dass ich die Argumente des Redners (hier ein englischer Vortrag) nur ungenau wiedergebe und vielleicht auch stellenweise falsch. Vor allem habe ich damit bisher nur eine Nebenbemerkung aus dem Vortrag angesprochen.

    "Prüft alles und, was gut ist,
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    Einmal editiert, zuletzt von Daniels (22. Mai 2014 um 18:23)


  • Man muss in Rechnung stellen, dass ich die Argumente des Redners (hier ein englischer Vortrag) nur ungenau wiedergebe und vielleicht auch stellenweise falsch. Vor allem habe ich damit bisher nur eine Nebenbemerkung aus dem Vortrag angesprochen.

    Deswegen war meine Aussage ja auch nur eine Vermutung.
    Was war denn der Sinn, die Quintessenz oder Kernaussage des Vortrages? Die sollte trotz Konzentrations-Schwächen nicht an Dir vorbei gegangen sein :)

    Zum anderen Post:
    Wenn einzelne Ereignisse - wie z.B. die Versuchung oder Verklärung Jesu - nicht von allen erlebt wurden, dann betrifft die mündliche Berichterstattung auch nur auf diese zu.
    Bei der Wahl des Nachfolgers von Judas ("Ersatzapostel") werden sogar noch zwei andere Augenzeugen genannt, die von Anfang an dabei waren.
    Die über-kritische HKM würde ihrer eigenen Prüfung nämlich kein bisschen Stand halten und die Quellenscheidungstheorie ist an vielen Stellen schon seit Jahrzehnten widerlegt worden - mit Fakten aus der Überlieferung selbst. Die imaginäre Quelle der HKM sind vermutlich schlicht die gemeinsamen Erlebnisse der Jünger - also das Original!

    Wir dürfen also nur bei offensichtlichen Abweichungen davon ausgehen, dass eine mündliche Überlieferung oder direkte Berichterstattung innerhalb des Jüngerkreises überhaupt erfolgen musste.

    Im Übrigen dürfte kein Staatsanwalt Anklage erheben oder kein Richter ein Urteil fällen wenn indirekte Berichte als Beweise unzulässig wären. Freilich sind direkte Augenzeugenberichte immer die Quelle, die den Ereignissen am Nächsten kommt.
    Und die Evangelien dürfen zum größten Teil durchaus als Augenzeugenberichte aufgefasst werden (vergl. Karsten Peter Thiede: "Die älteste Evangelienhandschrift", 7Q5, P52).

    Die besondere Perspektive des Evangeliums von Johannes ergibt sich schon aus seinem Alter in dem er im Rückblick auf sein Leben mit Jesus zurück schaut. Außerdem war sein Griechisch unverkennbar recht schlicht.

    Es macht einen erheblichen Unterschied ob ich frühe Schriften betrachte, die von den Zeitgenossen als authentisch betrachtet wurden, oder späte Pseudoepigraphen, die erst sehr viel später entstanden sind.
    Das "Evangelium nach Judas" ist ebenso wie das angebliche "Evangelium des Thomas" eindeutig aus rein historischen Gründen den Pseudoepigraphen zu zu ordnen. Von den zum Teil fraglichen Inhalten einmal ganz abgesehen.

  • Was war denn der Sinn, die Quintessenz oder Kernaussage des Vortrages? Die sollte trotz Konzentrations-Schwächen nicht an Dir vorbei gegangen sein :)


    Meines Erachtens hätte der Dozent idealerweise seine Kernargumentation am Ende noch einmal kurz rekapitulieren sollen. Statt zu beten. :rolleyes:

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  • Kicher - das gehört sich für einen gut strukturierten und vorbereiteten Vortrag durchaus so.
    Ich halte das normalerweise so, dass man die Gliederung nicht überhören kann - ihre Punkte werden so oft wiederholt, dass man sie kaum vergessen kann :(

    Aber ich bin kein guter "Prediger" - sagt meine Frau. Aber ich habe schon Rhetorik gelehrt und schon Predigten von "unterirdischem" Aufbau gehört von denen man sich im Chaos kaum etwas merken konnte. Darum habe ich oft mitgeschrieben.

  • Kicher - das gehört sich für einen gut strukturierten und vorbereiteten Vortrag durchaus so.
    Ich halte das normalerweise so, dass man die Gliederung nicht überhören kann - ihre Punkte werden so oft wiederholt, dass man sie kaum vergessen kann :(


    Ja, eigentlich Grundprinzipien der Rhetorik.

    Aber ich bin kein guter "Prediger" - sagt meine Frau. Aber ich habe schon Rhetorik gelehrt und schon Predigten von "unterirdischem" Aufbau gehört von denen man sich im Chaos kaum etwas merken konnte. Darum habe ich oft mitgeschrieben.


    Leider schreibe ich meistens nicht mit, obwohl ich diesmal mehrmals daran gedacht habe, es wäre besser, ich nähme mir etwas mit, um Notizen zu machen.

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    1. Thessalonicher 5, 21.22

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  • Der Redner sprach davon, dass sowohl im Matthäusevangelium als auch im Johannesevangelium geschildert wird, dass Jesus vorgegangen ist gegen den Handel im Vorhof des Jerusalemer Tempels.

    Der Redner vergleicht in seinem Vortrag diese beiden Stellen des Neuen Testaments, die ich hier nach einer englischsprachigen Folie von ihm ins Deutsche übersetzt habe.

    [table='Johannes 2:15-17,Matthäus 21:12-13 ']
    [*]Er hatte sich eine Peitsche aus Stricken gemacht, und er trieb sie alle aus dem Tempel, mit ihren Schafen und Ochsen, und jagte die Geldwechsler heraus und stieß ihre Tische um.

    Und er sprach zu jenen, die Tauben verkauften: "Bringt das weg! Macht meines Vaters Haus nicht zu einem Haus für Händler!"

    Da erinnerten sich seine Schüler, dass geschrieben steht: "Eifer für Dein Haus hat mich verschlungen."
    [*]Dann ging Jesus in den Tempel Gottes und trieb alle hinaus, die im Tempel kauften und verkauften, und stieß die Tische der Geldwechsler um und die Sitzbänke jener, die Tauben verkauften.

    Und er sprach zu ihnen: "Es steht geschrieben, 'Mein Haus soll ein Gebetshaus sein', aber ihr habt daraus einen 'Unterschlupf für Diebe' gemacht."
    [*]Übersetzungen auf dem Bibelserver
    [*]Übersetzungen auf dem Bibelserver
    [/table]

    "Prüft alles und, was gut ist,
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    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

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    5. Mose 30, 19

    Einmal editiert, zuletzt von Daniels (22. Mai 2014 um 21:17)

    • Offizieller Beitrag

    Die Tempelreinigung steht in allen Evangelien:

    [table='Mt 21:12-13, Mk 11:15-17, Lk 19:45-46, Joh 2:14-22']
    12 Und Jesus trat in den Tempel ein und trieb alle hinaus, die im Tempel verkauften und kauften, und die Tische der Wechsler und die Sitze der Taubenverkäufer stieß er um[*]15 Und sie kommen nach Jerusalem. Und er trat in den Tempel und begann die hinauszutreiben, die im Tempel verkauften und kauften; und die Tische der Wechsler und die Sitze der Taubenverkäufer stieß er um. 16 Und er erlaubte nicht, dass jemand ein Gerät durch den Tempel trug.[*]45 Und als er in den Tempel eingetreten war, fing er an, die Verkäufer hinauszutreiben, [*]14 Und er fand im Tempel die Ochsen-, Schaf- und Taubenverkäufer und die Wechsler sitzen. 15 Und er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle zum Tempel hinaus, auch die Schafe und die Ochsen; und die Münzen der Wechsler schüttete er aus, und die Tische warf er um;[*]13 Und er spricht zu ihnen: Es steht geschrieben: »Mein Haus wird ein Bethaus genannt werden«; ihr aber macht es zu einer »Räuberhöhle«.[*]17 Und er lehrte und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben: »Mein Haus wird ein Bethaus genannt werden für alle Nationen«? Ihr aber habt es zu einer »Räuberhöhle« gemacht. [*]46 und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: »Mein Haus ist ein Bethaus«; ihr aber habt es zu einer »Räuberhöhle« gemacht.[*]16 und zu den Taubenverkäufern sprach er: Nehmt dies weg von hier, macht nicht das Haus meines Vaters zu einem Kaufhaus! [*] [*] [*] [*]17 Seine Jünger gedachten daran, dass geschrieben steht: »Der Eifer um dein Haus verzehrt mich.« 18 Die Juden nun antworteten und sprachen zu ihm: Was für ein Zeichen <der Vollmacht> zeigst du uns, dass du dies tust? 19 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen werde ich ihn aufrichten. Da sprachen die Juden: 46 Jahre ist an diesem Tempel gebaut worden, und du willst ihn in drei Tagen aufrichten? 21 Er aber sprach von dem Tempel seines Leibes. 22 Als er nun aus den Toten auferweckt war, gedachten seine Jünger daran, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte.
    [/table]


    Mir schienen die Berichte sehr nahe aneinander..

    .

    Liebe Grüße, Heimo

    2 Mal editiert, zuletzt von HeimoW (24. Mai 2014 um 18:10)

  • Es macht einen erheblichen Unterschied ob ich frühe Schriften betrachte, die von den Zeitgenossen als authentisch betrachtet wurden, oder späte Pseudoepigraphen, die erst sehr viel später entstanden sind.
    Das "Evangelium nach Judas" ist ebenso wie das angebliche "Evangelium des Thomas" eindeutig aus rein historischen Gründen den Pseudoepigraphen zu zu ordnen. Von den zum Teil fraglichen Inhalten einmal ganz abgesehen.


    Ich habe das Buch von Jeffrey Archer und Francis Moloney erwähnt, um ein Beispiel zu geben, dass Autoren sogar heute noch ein Buch im Titel einer anderen Person als sich selbst zuschreiben.

    Mir sind keine echen Beweise bekannt, die solide untermauern, dass die Evangelien mehr als den Aposteln gewidmet sind und tatsächlich von ihnen verfaßt wurden. Solche Beweise könnten nur unabhängige Quellen sein, welche die Autorenschaft bestätigen. Kirchenväter oder gläubige Theologen kann man dabei, meine ich, gleich vergessen, weil sie keinen objektiven Standpunkt haben und sogar an der Legende ein gewisses Interesse. Da es keine Spiegel-Bestseller-Liste von damals gibt, auf der die Evangelien vermutlich auch nicht aufgetaucht wären, und vermutlich auch keine Bibliographie einer großen Bibliothek aus der Zeit, in der die Evangelien erfaßt wurden, wird es meines Erachtens schwer mit einem Beweis.

    Wie das (von mir oben schon erwähnte) Beispiel der Bücher Mose zeigt, in denen der Tod des Mose beschrieben ist, scheint es eine jüdische Tradition zu geben, heilige Schriften unter dem Namen eines Propheten oder sonst herausragenden Gläubigen zusammenzufassen, um die Ausrichtung der so betitelten Schriften und ihren Rang oder wenigstens ihren Anspruch anzuzeigen. Das ist nicht verwerflich. Aber diese Möglichkeit abzulehnen nur, weil sie den eigenen Glaubenswünschen widerspricht, ist für mich nicht überzeugend.

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
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    Einmal editiert, zuletzt von Daniels (24. Mai 2014 um 17:34)

  • Ich habe jetzt nicht die Zeit alle Posts zu lesen...

    Für mich persönlich sind es 2 Tempelreinigungen:
    -) eine am Anfang des Wirkens Jesu (bei Joh.2) und
    -) eine gegen Ende seines Wirkens (bei den Synoptikern).

    :greet:

    »Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei!« (Johannes 8:36)

    »Ich (Jesus) bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge!« (Johannes 10:10b)