Auch für die Bibel gibt es eine "Sache", die unabdingbar ist (selbst, wenn alles andere weg gelassen werden könnte): Sprache.
Ein Sprachforscher sagte einmal in einem Artikel: "Hätten wir keine Sprache, würden wir gar nicht existieren." - Wer ein wenig drüber nachdenkt, muss dem zustimmen.
Wäre "das Wort" nicht, gäbe es nichts; es gäbe zwar Lebewesen (animalus), aber keine Existenz.
Ich möchte hier nun mit euch etwas über "Sprache" im Sinne von Erkenntnistheorie nach-denken (wer Lust dazu hat). Es ist auch für die Bibelbetrachtung zuträglich, wenn man sich darüber etwas Gedanken macht, denke ich.
Dazu kurz (und zusammengefasst) etwas von einem der bedeutendsten Philosophen der Geschichte:
Immanuel Kant erklärt in seiner "Kritik der reinen Vernunft", dass der Mensch von sich aus das "Ding ansich" (also das, was eine Existenz wirklich ist) nicht sehen kann. Er sieht eigentlich nur die Erscheinung der Dinge und schreibt ihnen eine Benennung zu.
Der Mensch macht sich also "das Ding" fassbar, indem er es benennt und ihm etwas zu-spricht.
Philosophisch betrachtet ist das Gesamtwerk von Kant eigentlich nicht zu widerlegen (er ist der "Alles-Zermalmer", der die Philosophie eigentlich getötet hat); nach ihm kam eigentlich nur noch "naturwissenschaftliches Philosophieren".
Wie "benennen" wir also?
Was können wir "erkennen"?
Wen solche Themen interessieren, der kann sich hier die Hörner abstoßen