• Oft hört und liest man als "goldene Regel" für das zwischenmenschliche Verhalten:

    Was Du nicht willst, das man Dir tut, das füge auch keinem anderen zu !".

    Diese Regel hat nur einen üblen "Haken": Es gibt beispielsweise psychisch erkrankte Forensiker, die nicht wollen, dass man sie liebt oder ihnen Gutes tut. Also lieben sie ihren Nächsten auch nicht und tun ihm auch nichts Gutes. Manche wollen schlecht behandelt werden und behandeln deshalb auch andere Menschen schlecht. Wer gemordet werden will, mordet andere.

    In der Goldenen Regel kommt das Wort "Liebe" nicht vor. Es ist ratsam, sich vielmehr an die Worte unseres Herrn Jesus Christus zu halten:

    LIEBE DEINEN NÄCHSTEN WIE DICH SELBST. (Denn erst wenn man sich selbst liebt und annimmt, kann man auch seinen Nächsten lieben und annehmen. ). Siehe Matthäus 22, 37-40

    Einmal editiert, zuletzt von 10Veith2010 (22. April 2014 um 19:59)

  • Zitat

    10Veith2010
    LIEBE DEINEN NÄCHSTEN WIE DICH SELBST. (Denn erst wenn man sich selbst liebt und annimmt, kann man auch seinen Nächsten lieben und annehmen. ). Siehe Matthäus 22, 37-40

    ich hab was gegen halbe, nicht abgeschlossene und nicht durchdachte Gedanken und Empfehlungen, wie Du sie oben gibst, denn---

    unvollständige Zitate schaden ebenso wie goldene und andere Regeln. (auch wenn du die betreffenden Verse anführst.

    der entscheidende (Abschluß) Gedanke zu deinem Zitat ist doch der, daß

    an diesem Gebot (und noch einem weiteren) "hängt das ganze Gesetz und die Propheten"
    ==========================================================================================================================================
    Der bibl. Aufruf, die Art und Weise "den Nächsten zu lieben wie sich selbst ist so zu verstehen, daß diese sich in das "ganze Gesetz und die (Aussagen) der Propheten" sinngemäß einfügen muß

    Das "Lieben wie sich selbst" bekommt auf der Grundlage der Schrift "Bedingungen" einen ganz bestimmten Sinn---der zu beachten wäre !
    Alles Andere ist mißverständlich und gefährlich.
    Wenn ein Neurotiker den Nächsten liebt wie sich selbst und darauf beruft---ich weiß nicht----
    liebe Grüße dir
    y.

  • 10Veith2010:

    dein Hinweis auf psychisch-kranke Menschen ist interessant!

    Ich habe mich auch mal gefragt: "Was ist denn mit einem Masochisten?" - Ich will ja nun nicht, dass er mir das tut, was er selbst gerne hätte... :S

    Die Goldene Regel setzt also eine Ethik als "bekannt" bzw. "erkannt" voraus, die nicht eingehend kommentiert wird, und das finde ich gut! Man muss nicht jeden Kleinkram für jegliche Befindlichkeiten der Menschen kommentieren. Jesus sprach oft sehr "allgemein" und hat sich nicht zur Diskussion verleiten lassen.

    Würde ihn ein Sadomasochist fragen: "Darf ich also Leute quälen, wenn ich das selbst ja gut finde?", hätte er wahrscheinlich nur geantwortet: "Du Heuchler!"; denn der Fragende weiß ganz genau, dass sein Maßstab kein Maßstab ist, und die Frage versucht, die Worte Jesu zu missbrauchen.

    Falls man aber dennoch "Probleme" haben sollte:

    Wir kennen ja alle das berühmte (bereits zitierte): "Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst!"

    Was ist denn, wenn sich jemand selbst nicht liebt? Freibrief?

    Nein. Dann nimmt man halt die wörtliche Übersetzung aus dem Hebräischen:

    "Tue Liebesdienste deinem Nähesten, der da ist wie du!"

    Liebe (zu mir oder anderen) kann ich nicht fordern! Das ist eine "Fähigkeit", die Gott schenkt, etwas, das aus Glauben kommt.

    Aber Liebesdienste (also Taten), die kann ich fordern! - Du braucht niemanden lieben, aber behandle ihn gut, denn er ist wie du! Ob du dich selbst lieben kannst, steht dafür erstmal nicht zur Debatte, das ist ein anderes Thema. Aber helfen kannst du jedem, empfundene Liebe hin oder her.

    Wichtig ist: der Näheste! - Nicht mein "christlicher Nächster", nicht mein Landsmann, nicht mein Familienmitglied oder Arbeitskollege, sondern der, der grade da ist (der Näheste)!!

    Natürlich ist die Liebe das "höchste Gebot", aber selbst jene, die anführen, jene Liebe nicht zu haben, können sich nicht rausreden!

    Wenn man schon nicht aus Liebe handelt, dann soll man wenigstens aus Ethik oder eben Pflicht handeln; es gibt keine Ausflüchte.