Man gehe zu einem Menschen, der sich als Kind Gottes bekennt ganz gleich, welcher Konfession er angehört, und stelle ihm einfach die Frage, ob er zugeben muss, dass er Tag für Tag sündigt.
Ein wirklich ehrlicher Mensch wird immer zugeben, dass er täglich sündigt. Es ist sehr lobenswert, wenn er so aufrichtig und wahrheitsgetreu antwortet.
Als Nächstes frage man ihn, was er denn macht, wenn er gesündigt hat und von der Last der Schuld niedergedrückt wird.
Darauf wird er antworten, dass er die Sünde vor Gott bekennt. Zudem bittet er den Herrn, dass er ihm vergibt und ihm hilft, es nicht mehr zu tun.
Auch das ist eine sehr ehrliche Antwort, für die der Mensch Anerkennung verdient. Doch man gehe noch einen Schritt weiter und stelle ihm die Frage, was denn passiert, nachdem er die Sünde bekannt hat und nachdem er darum gebeten hat, dass ihm vergeben wird und dass Gott ihm hilft, es nicht mehr zu tun! Stellt er fest, dass diese Sünde nun der Vergangenheit angehört, oder ist sie immer noch da und macht ihm das Leben schwer? Mit anderen Worten, stellt er fest, dass er dieselbe Sünde wieder und wieder begeht?
An dieser Stelle wird der Gefragte einen sehr erstaunten Blick zurückwerfen, so als wollte er sagen: Warum stellst du mir eine so törichte Frage? Natürlich ist dieselbe Sünde noch da. Ich bin immer noch ein Mensch und muss ständig gegen diese Sache ankämpfen. Ich begehe die Sünde wieder und wieder und muss sie wieder und wieder bekennen.
Kann man eine solche Erfahrung als Befreiung von der Sünde bezeichnen? Ganz bestimmt nicht! Das ist eine Erfahrung von Sündigen und Bekennen, Sündigen und Bekennen, Sündigen und Bekennen.
Wann hat der Gläubige den endgültigen Sieg über die Sünde, vor seinem Tod oder vor der Verwandlung, oder nach der Auferstehung und nach der Verwandlung ?