Sabbatgebot und die Verfolgungen

    • Offizieller Beitrag

    ...Wenn jemand von Aussagen des Papstes an etwas erinnert wird, darf er das dann nicht? Ich denke schon, dass wir unterscheiden müssen zwischen dem, was als Fundamentalismus präsentiert wird und dem was wir als Adventisten vertreten.....

    Der Papst hat NICHT gegen die Heiligung des Sabbats gesprochen, sondern gegen die Verweltlichung des Sonntags - von dort eine Brücke zu bauen zur Verfolgung von Sabbathaltenden Christen ist meines Erachtens missbräuchlich.
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    • Offizieller Beitrag

    ...zum Thema selbst. Mir wurde schon oft vorgeworfen, dass ich einer Konfession angehöre, die im 19. Jahrhundert den Sabbat quasi erfunden hat um sich ein Alleinstellungsmerkmal zu machen. Dann wurde mir vorgeworfen, dass ich mit meiner Praxis des Sabbatfeierns alle vor dem 19. Jahrhundert aktiven Christen als Gebotsübertreter brandmarke. Kein Christ hätte vor den Adventisten den Sabbat gehalten usw...

    Dieser "Vorwurf" ist um nichts besser als das Posting von Petepassio - es ist billige Polemik. Jeder der sich auch nur ein wenig dafür interessiert kennt Literatur, die belegt dass es vermutlich immer sabbathaltende Christen gegeben hat.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Heimo,
    ...Und die Anklage "der Verleumdung" wenn "Fakten" aufgezählt werden, na ja-----damit bewertest Du eher dich als den Verfasser
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    Alles in allem ---Irgendwo wirkst Du auf mich arrogant, oder soll ich sagen übertrieben Selbstbewußt (ich kenne dich ja auch "in Natura) --das ist meine (subjektive) Bewertung. Aber was ist schon objektiv ;)
    Ich bin froh, daß ich nur subjektiv bewerten kann----
    l.g.y.

    Welche Fakten? Wo sind andere "Kreuzzüge" als die gegen den Islam historisch verbürgt?
    Das Christen die nicht der RKK angehörten aus verschiedenen Gründen (auf Veranlassung dieser) brutal unterdrückt wurden ist unbestritten.

    Auch der 30-jährige Krieg gedieh ja in einem Amalgam aus Religion und Politik etc. ...


    Und meinst Du wirklich, 17 Mio. Adventisten und noch weniger Siebenten Tags Baptisten und andere Splittergruppen interessierten Johannes Paul II??

    DAS ist wohl Selbstüberschätzung. Ich erlaube mir auch mein "subjektives" Urteil ;)
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    • Offizieller Beitrag

    Ich habe den Thread nicht erstellt ... sondern um zu zeigen, dass es zu allen Zeiten und weltweit treue Sabbathalter gab und das der Sabbat keine Erfindung der Neuzeit und der Adventisten ist.


    Das ist korrekt und wohl unbestritten.

    Zumal wir (unser Pioniere) den Sabbat nicht "erfunden" haben, sondern von den Siebenten Tags Baptisten übernommen.
    Und: wie philoalexandrinus schrieb auch z.B. in Deutschland evangelikale Christen (in vorletzten Jahrhundert) selbst den "Sabbat" in der Bibel "gefunden" haben und sich erst dann den vorher unbekannten Adventisten angeschlossen haben. Sie waren damit sicher nicht einzigartig, wir können annehmen solche Erkenntnis gewannen auch andere Christen - ohne ein globale Kirche zu werden, wie unsere.
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  • Angenommen, die sabbathaltenden Christen hätten diese Macht erlangt, wie sie die Papstkirche erlangte? - Es wäre genau das gleiche geschehen, nur umgekehrt.

    Deine These steht sehr nahe der Wirklichkeit. In der 60er -70er Jahren in Ungarn war die kommunistische Regierung sehr erfinderisch die verschiedene Glaubensgemeinschaften und Kirchen gegeneinander auszuspielen. Es waren vor allem zwei Dornen in ihren Augen: die immer stärker werdende Zeuge Jehovas und die (für sie) noch immer zu starke RKK. Die STA erhielten Vorteilsangebote wenn Informationen über die ZJ beschaffen und geliefert werden und die Lehre gegen die RKK - als Tier der Offenbarung - verstärkt verkündigt wird. Diese letztere "Mission" wurde natürlich gerne ausgeführt, aber die enge Zusammenarbeit mit den Behörden hat letztlich dazu geführt, dass die STA selbst gespalten wurde (der Doppelgang besteht bis heute).

    LG
    Peter
    .

    Jesus:
    "Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten."
    Mat.7:12.


  • Welche Fakten? Wo sind andere "Kreuzzüge" als die gegen den Islam historisch verbürgt?


    Hallo Heimo,

    kleiner Einwurf von unterwegs: nachdem die Kreuzzüge in Palästina gegen die Moslems wegen militärischer Erfolgslosigkeit nicht mehr weiter verfolgt wurden, hat das Papsttum gegen Ende des 13. Jahrhunderts wirklich versucht, die Niederschlagung der Katharer in Südfrankreich und die Christianisierung des Baltikums durch die Deutschordenritter ebenfalls zu Kreuzzügen zu erklären. Allerdings zündete dieser Gedanke nicht sonderlich, was diese Gemetzel aber keineswegs verringert hat.

    Dass es dabei aber in Wirklichkeit um den Sabbat gegangen sein soll, ist mir in der Tat neu. Ich warte aber erstmal die Belegstellen ab, bevor ich dazu eine Einschätzung finde.

    Dem Rest Deiner Wertung in dieser Frage stimme ich zu.


    Gruß B.

  • Die Katharer hatten einen gnostischen Lehrinhalt.

    Es ging nicht um den Sabbat, sondern um andere Dinge.

    Ich verstehe auch nicht die Nutzung der Argumente teilweise nicht.

    Als Beispiele für Sabbathaltende Christen werden Katharer angeführt, die wegen des Sabbats von der bösen Kirche getötet wurden (was nicht stimmt), die aber eine Lehre vertreten haben, die sicher kein Adventist teilen würde.

    Gäbe es sie noch, dann würden sie in einem Atemzug mit Freimaurern, Mormonen und Zeugen erwähnt werden.

    Deshalb verstehe ich die Argumentation "für" den Sabbat nicht, wenn man dann solche Gruppen aufführt.

  • Deine These steht sehr nahe der Wirklichkeit. In der 60er -70er Jahren in Ungarn war die kommunistische Regierung sehr erfinderisch die verschiedene Glaubensgemeinschaften und Kirchen gegeneinander auszuspielen. Es waren vor allem zwei Dornen in ihren Augen: die immer stärker werdende Zeuge Jehovas und die (für sie) noch immer zu starke RKK. Die STA erhielten Vorteilsangebote wenn Informationen über die ZJ beschaffen und geliefert werden und die Lehre gegen die RKK - als Tier der Offenbarung - verstärkt verkündigt wird. Diese letztere "Mission" wurde natürlich gerne ausgeführt, aber die enge Zusammenarbeit mit den Behörden hat letztlich dazu geführt, dass die STA selbst gespalten wurde (der Doppelgang besteht bis heute).

    LG
    Peter
    .

    Ich wird e gerne deine Quellen für diese Behauptung wissen denn soviel ich weis haben die meisten Kirschen in den Ostblock Staaten zusammengehalten

    Ich mochte nur mit ungetrübten blick die Wahrheit sehen

    Ashitaka

    Prinzessin Mononoke

  • Ich empfinde das Aufmerksammachen auf biblische Wahrheiten nicht als übertrieben. Wir sollten da die Kirche schon im Dorf lassen.


    Über die Katharer habe ich einmal in seriöser Literatur studiert - also des Sabbats wegen sind die nicht verfolgt worden.

    Über die Waldenser war ich - ebenfalls aus seriöser Literatur - auch aus Gründen der Lokalhistorie - sehr interessiert - im GK steht lang und breit und wiederholend etwas über deren Sabbattreue und deshalb die Verfolgung durch Rom. In der Fachliterastur steht dazu nichts. (Stein des Anstosses waren die Worverkündigung und die Laienpredigt - machtpüolitisch gefährlich !)

    Dei Templer habe eine eigene Geschichte - Hier in Wien bringt man kundige Domführer in Verlegenheit, spricht man das "Tatzenkreuz" in der Virgilkapelle an oder fragt man bei den Augustinern nach dem Templergedenken in der Georgskapelle. Nur dass die Blutgasse nach dem vergossenen Blut der Templer benannt ist - ist eine Wiener Schauerlegende.

    Ich erinnere mich, dass extra der Divisionspräseident Ludescher nach Ungarn reisen musste um dort zwischen den "Wahren" und den "einzig Wahren" - ausgeschlossenen - Getrennten mit Sündenbekenntnissen zu vermitteln.

    Zum eigentlichen Anliegen des Therads : Es ist gut, sich mit der "Geschichte des Sabbats" zu befassen - gibt es da nicht ein gleichnamiogens Buch von Conradi ? Man müsste erforschen, wie die einztelnen Gruppen da und dort jeweils auf die Sabbatfeier kamen und wie der Entscheidungsprozess dazu in ihren Gemeinden lief.

    Von den beiden (!) Gruppen in Deutschland: Bergisches Land und Ostpreussen - ist mir - noch Leute aus diesen Gruppierungen persönlich gekannt habend - leider nichts bekannt.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

    Einmal editiert, zuletzt von HeimoW (16. April 2014 um 22:45)

  • Ich wird e gerne deine Quellen für diese Behauptung wissen denn soviel ich weis haben die meisten Kirschen in den Ostblock Staaten zusammengehalten


    Meine Hauptquelle ist, dass ich die Ereignisse als aktiver Teilnehmer Jahrzehnte lang live erlebte. Schriftliche Belege sind tonnenweise, natürlich auf ungarisch, ich glaube das nütz dir wenig. Ich hab ein wenig gegooglet ob etwas auf Deutsch gibt so hab ich einen Vortrag von Laszlo Szabo gefunden:
    http://www.ats-info.de/medien.html "Aufnahmen von Veranstaltungen"

    Geh zum Titel:
    "2013 - Symposium - Elitäres Denken"

    in der 4-ten Zeile findest Du:
    "Laslo Szabo - Der Geist der Unabhaengigkeit.mp3 (20,3 MB)

    ( also nicht die 5-te Zeile - hoffentlich nach dem 3-en Editieren fuktionirt der Link...)

    Ich hatte jetzt keine Zeit anzuhören, vielleicht irgendwann, dann kann ich sagen meine Meinung dazu.

    Ich wollte damit nur ein Beispiel bringen, wenn der Staat die RKK unterdrücken will, findet bei den Adventisten schnell einen Partner dafür - möchte aber nicht verallgemeinen. Das ist eine andere Sache, dass die Adventgemeinschaft wegen der Annahme der Machtunterstützung der kommunistischen Regierung fast selbst verblutete.

    Diese Ereignisse waren sehr komplex, eine nachträgliche genaue Rekonstruktion ist kaum mehr möglich. Für mich sowieso eine abgeschlossene Geschichte, also ich "überlasse" für Laszlo Szabo. Na ja, er war grad 7 Jahre "alt" damals...

    Wir sind von dem ursprünglichen Thema etwas abgekommen, hoffenlich noch doch im Rahmen...

    LG
    Peter

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    Mat.7:12.

    3 Mal editiert, zuletzt von Epafroditus (16. April 2014 um 23:47)

  • Hallo

    Ich glaube auch, dass mächtige Organisationen (fast) immer den Hang dazu haben andere Meinungen zu eliminieren. Dass die RKK im Mittelalter mittunter grausam gegen andere Lehrmeinungen vorging ist unbestritten. Man darf sich als Sabbathalter aber auch mal überlegen, wie man sich gegenüber Sonntagshaltern verhalten würde, wenn 98% der Bevölkerung den Sabbat halten würde. Ich möchte niemandem zu Nahe treten, aber es gäbe sicherlich Strömungen, die diesen zumindest Knebel zwischen die Beine werfen würden. Das hat aber nichts mit den Adventisten zu tun, sondern mit der Grösse und der Machtfülle von Organisationen. Solche Dinge kommen dort überall vor und würden wohl auch bei jeder Glaubensgemeinschaft vorkommen.

    Liebe Grüsse
    DonDomi

  • Diese Aussagen wecken Erinnerungen an frühere Kreuzzüge gegen sabbathaltende Christen, die zu furchtbarer Verfolgung und dem Verlust vieler Menschenleben führten.


    Wie Heimo schon ähnlich schrieb, in dem zitierten Text des Papstes ist gar nicht die Rede von Leuten, die einen anderen Wochetag als Ruhetag und Tag des Gottesgedenkes nehmen. Nicht einmal vage weist er auf diese Differenz hin.

    Die Sorge des Papstes gilt, wie mir scheint, vielmehr dem Erhalt eines christlichen Ruhetages überhaupt. Hier, in der Stadt, in der ich wohne, gibt es inzwischen oft Sonntage, an denen Geschäfte und große Einkaufszentren geöffnet sind und zum Konsum verlocken. Vielen geldgeilen Unternehmern ist es heutzutage vermutlich sowieso ein Dorn im Auge, dass die bei ihnen abhängig Beschäftigten immer am gleichen Wochentag arbeitsfrei haben dürfen: Wie unpraktisch! Solche Leuten mit ihrer maßlosen Gier und ihren anmaßenden Verfügungsansprüchen tritt der Papst meines Erachtens entgegen, wenn er den Sonntag verteidigt.

    Google denkt inzwischen daran "offshore", also vor der Küste, irgendwo im Meer eine eigene Insel zu bauen, damit die beiden gierigen Firmeninhaber dort unabhängig von nationalen Gesetzen schalten und walten und andere für sich schuften lassen können. Sie stellen das freilich als kreativ, als Schöpfungswillen dar. Es steht abzuwarten, ob dort dann nicht auch die Woche ganz abgeschafft und die Zeit in Brins gemessen wird.

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

    Einmal editiert, zuletzt von Daniels (17. April 2014 um 13:11)

  • wenn der Staat die RKK unterdrücken will


    Da erinnere ich mich, wie vor Jahren die Sozialisten um jede Wählerstimme kämpften und gleichzeitig ihr politisches Programm verfoltgen - auch im Abwerben von Wälerstimmen. Da war man in der örtlochen Verwaltung schon auch ein- oder mehrmals bereit und entgegenkommend mit kleinen Gusterweisungen an die STA.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Hallo.
    Die Frage von "Babylonier" bezüglich der Konzilsbneschlüsse gegen Sabbat feiernde Christen kann man dadurch lösen, dass man die Konzilsbeschlüsse der letzten 1700 Jahre durch geht. Es gibt übrigens noch mehr Konzilsbeschlüsse als die von mir erwähnten. Im Internet müsste es dazu auiczh Tabellen geben.

    Weiter.
    Es gibt 2 Sorten von Waldensern. Die Ur-Waldenser waren die Nachfolger des Patriarchen Ambrosius von Mailand, des Konkurrenten des Patriarchen von Rom. Nachdem letzterer in den Rangstreitigkeiten gesiegt hatte, wurden die Nachfolger und Anhänger des Amnrosius nach und Nach durch Verfolgung in die Berge Piemonts vertrieben. Dort hielten sich deren letzte Reste bis zum Ende des 15. Jahrhunderts, bevor die dann endgültig von der römischen Kirche und deren Hörigen umgebracht wurden und die letzten in die Schweiz flohen.
    Nach der Reformation fielen diese Letzten und ihre Kinder der Reformation zu und kehrten später in einer gewagten Berg-Expedition in die Heimat Täler ihrer Vorfahren zurück. Es waren aber nicht mehr die Ur-Waldenser, sondern ganz normale protestantische Christen.

    Heute werden sie von der RKK nicht mehr mit Feuer und Schwert verfolgt, aber die vatikanische Bank der Heiligen Geistes gewährt jedem Katholiken einen zinslosen Kredit, der in den Waldernser Tälern einem Waldenser dessen Land abkauft... Das hat mir der dortige Pastor selbst erzählt.

    Liebe Grüße von benSalomo.

  • Lieber BenSalomo,

    ich habe Deinen Beitrag erst jetzt bemerkt

    Es gibt 2 Sorten von Waldensern. Die Ur-Waldenser waren die Nachfolger des Patriarchen Ambrosius von Mailand, des Konkurrenten des Patriarchen von Rom. Nachdem letzterer in den Rangstreitigkeiten gesiegt hatte, wurden die Nachfolger und Anhänger des Amnrosius nach und Nach durch Verfolgung in die Berge Piemonts vertrieben.

    Diese Einteilung ist etwas ungewöhnlich.

    Ambrosius von Mailand war nicht Patriarch, sondern Bischof (das einzige Patriarchat im westen befindet sich in Rom) und das bereits im 4. Jahrhundert. Wie das mit den Waldensern des 12. Jahrunderts zusammenhängen soll, ist mir nicht so ganz klar.

    Es waren aber nicht mehr die Ur-Waldenser, sondern ganz normale protestantische Christen.

    Die Einteilung in zwei Sorten von Waldensern

    - Ur-Waldenser, die angeblich den Schabbat gehalten haben und
    - spätere Protestanten, die überlebt haben

    klingt etwas ungewöhnlich.

    Natürlich habe wir alle noch anderes zu tun, aber wenn Du bei Gelegenheit mal eine Belegstelle anführen könntest, wäre ich dir sehr dankbar.

    Heute werden sie von der RKK nicht mehr mit Feuer und Schwert verfolgt, aber die vatikanische Bank der Heiligen Geistes gewährt jedem Katholiken einen zinslosen Kredit, der in den Waldernser Tälern einem Waldenser dessen Land abkauft... Das hat mir der dortige Pastor selbst erzählt.

    Ein Bekannter von mir hat an der Waldenser-Universität in Rom zwei Semester Theologie studiert und war entsetzt, mit welcher platten Katholiken-Feindlichkeit sie heute immer noch auftreten. Und das nur einige wenige hundert Meter vom Vatikan entfernt. Die Räuberpistole, die Dir der dortige Pastor erzählt hat, scheint ins Bild zu passen.


    Herzliche Grüße, B.

  • Zitat

    Ein Bekannter von mir hat an der Waldenser-Universität in Rom zwei Semester Theologie studiert und war entsetzt, mit welcher platten Katholiken-Feindlichkeit sie heute immer noch auftreten.

    Babylonier:

    In dem Film "Wannsee" unterhalten sich zwei hochrangige Nationalsozialisten nach der Konferenz bei Whiskey und Zigarre noch über die Endlösung der Judenfrage.

    Der eine schwingt die klassische Parole: "Der Jude muss ausgerottet werden!" Der andere warnt: "Vorsicht! Wenn der Jude aus Deutschland ausgerottet ist, haben wir nichts mehr, was wir hassen können!"

    Ein Großteil der Identität der Nazi-Propaganda lag im "Feindbild". Ist das Feindbild weg, fehlt eine wesentliche rhetorische Figur, die eine Ideologie braucht.

    Manche leben halt nur dadurch, dass sie ihr Feindbild aufrecht erhalten. Das liegt vor allem daran, dass die Lehre ansonsten nichts zu bieten hat. ;)

  • Hallo Babylonier,

    du schreibst:
    nachdem die Kreuzzüge in Palästina gegen die Moslems wegen militärischer Erfolgslosigkeit nicht mehr weiter verfolgt wurden, hat das Papsttum gegen Ende des 13. Jahrhunderts wirklich versucht, die Niederschlagung der Katharer in Südfrankreich und die Christianisierung des Baltikums durch die Deutschordenritter ebenfalls zu Kreuzzügen zu erklären.

    Das stimmt so nicht.
    Der Katharer- oder Albigenserkreuzzug fand von 1209 bis 1229 statt und nicht am Ende des 13. Jahrhunderts.

    Allzu frustrierend war die Lage der Kreuzfahrer zu Beginn des 13. Jahrhunderts nicht. 1204 hatten die Kreuzfahrer während des 4. Kreuzzugs Byzanz erobert und dort ein schlimmes Blutbad angerichtet. Sie machten reiche Beute und errichteten in Byzanz das sogenannte Lateinische Kaiserreich.

    Kaiser Friedrich II. gelang es in einem weiteren Kreuzzug durch Verhandlungen 1229 Jerusalem, Bethlehem und Nazareth zu gewinnen.

    Der Katharer- oder Albigenserkreuzzug (1209 bis 1229) fand weniger aus Frust oder religiösem Eifer statt, sondern um die Macht des französischen Königs Philipp II. gegen den Grafen Raimund IV. von Toulouse im Süden durchzusetzen. Die dort als Minderheit lebenden Katharer oder Albigenser waren für die Eroberungen ein willkommener Anlass. Es ist klar, dass die Papstkirche dabei nicht leer ausging, was Land und Vermögen betrifft.

  • Hallo Seele,

    Manche leben halt nur dadurch, dass sie ihr Feindbild aufrecht erhalten. Das liegt vor allem daran, dass die Lehre ansonsten nichts zu bieten hat. ;)

    Gerade die Waldenser hätten doch aber mir ihrer Geschichte und ihrer Theologie doch eigentlich deutlich mehr zu bieten. Das ist es ja, was meinen Bekannten so enttäuscht hat.

    Das stimmt so nicht.
    Der Katharer- oder Albigenserkreuzzug fand von 1209 bis 1229 statt und nicht am Ende des 13. Jahrhunderts

    Danke für den Hinweis Menschino. Da habe ich den Katharer- oder Albigenserkreuzzug aus dem Gedächtnis heraus 80 Jahre zu spät eingeordnet.

    Allzu frustrierend war die Lage der Kreuzfahrer zu Beginn des 13. Jahrhunderts nicht. 1204 hatten die Kreuzfahrer während des 4. Kreuzzugs Byzanz erobert und dort ein schlimmes Blutbad angerichtet. Sie machten reiche Beute und errichteten in Byzanz das sogenannte Lateinische Kaiserreich.

    Das Drama und die Jahreszahlen sind mir hingegen bestens bekannt. Schließlich hat Byzanz sich davon nie wieder richtig erholt. Einer der Gründe, warum die Orthodoxie und die RKK noch heute kein allzu herzliches Verhätnis haben.

  • Meine Augen sind durch Makula Degeneration inzwischen so schlecht geworden, dass ich auf einem Auge nichts mehr scharf sehen kann, und auf dem anderen Auge liegt dieses Sehvermögen bei ca. 5-7- %. Deshalb schreibe ich meine Beiträge nur noch auswendig. Das Suchen nach den Quellen ist mir so gut wie unmöglich geworden. Deshalb bitte ich Dich um Nachsicht.

    Die Quellen für die Anti-Sabbat.Konzilien sind im Internet zu finden. Dort habe ich sie mal gesehen, als ich noch besser lesen konnte.

    De Quellen für die Waldenser Aussagen bilden zwei gelehrte Bücher über die Geschichte der Waldenser. Und die Sache mit den zinslosen Krediten stimmt wirklich.

    Dass die Waldenser nach den fürchterlichen Erfahrungen durch die Verfolgung der RKK in Verbindung mit den Herzögen von Savoyen und nach tausenden von ermordeten Männern, Frauen und Kindern nicht gut auf die RKK zu sprechen sind, kann ich gut nach vollziehen,. Die Waldenser haben zwei mal durch die RKK einen Holocaust erlebt, der schlimmer als der jüdische war

    Heute überzieht die RKK dire Waldenser nicht mehr mit roher Gewalt, doch nun versucht sie, ihnen hinten herum ihre Heimalt weg zu kaufen. Ich kann Dir nur empfehlen, mal eine Woche in den Waldenser Tälern Urlaub zu machen und Dich den dortigen Führungen an zu schließen.

    Liebe Grüße von benSalomo.