• Danke für die bisherigen Antworten. Tatsächlich bin ich selbst ebenfalls mit dem Sabbat aufgewachsen und war auch davon überzeugt, habe mir allerdings irgendwann die gestellten Fragen gestellt. Deshalb stehe ich bei diesem Thema in einer inneren Spannung.

    Zitat

    Es ist für mich mehr als nur einen Tag ausruhen.

    mit dem Ausruck RUHEN, meinte ich auch mehr als reines ausruhen. Vielleicht ist der Begriff HEILIGEN besser geeignet. Mir geht es also zur Zeit weniger um der Gestaltung des Sabbats (in diesem Punkt habe ich eine relativ klare Meinung und zur Zeit keine wirklichen Fragen). Dennoch danke, für diese Hinweise.

    Im AT sehe ich ebenfalls keine Wahl des Tages. Das ist sicherlich auch sinnvoll, weil so das ganze Volk Israel den Sabbat heiligte. Heute ist es aber gar nicht mehr möglich, dass alle den Sabbat heiligen, zumindest, wenn man davon ausgeht, dass man an diesem Tag nicht seiner beruflichen Tätigkeit nachgehen möchte. Denn dann gäbe es kein Wasser, Strom etc..
    Im NT gibt es (meiner Meinung) dazu leider keine eindeutig in eine Richtung gehende Aussagen. Dass Jesus am Sabbat in die Synagoge geht ist für mich aber logisch. Er war Jude und es nicht anders gewohnt. Alle gingen am Sabbat in die Synagoge. Die Frage nach dem RICHTIGEN Tag war gar nicht da. Weshalb sollte er also einen anderen Tag wählen. Und von der Annahme, dass der TAG nicht so wichtig ist, ist der Samstag ja in keinem Fall falsch, der Sonntag, Montag oder Donnerstag wäre dann aber auch nicht falsch.
    Jesus und die ersten Christen hatten also gar keinen Grund/Anlass dazu, den Tag zu ändern. Der Samstag war in ihrem Kontext ja sowieso der "praktischste und einfachste" Tag, das ganze Land heiligte diesen ja. Als man die Juden aber verfolgte, änderte man das erste mal schon den Sabbat auf den Sonntag (zumindest teilweise). Das war schon Anfang des 2.Jh. n. Chr.. Sie erlaubten sich also den Tag zu ändern, anscheind war ihnen das heiligen wichtiger. Wenn das nicht falsch war, dann dürften wir das heute auch. Dann könnte ich den Sonntag als Sabbat heiligen, einfach aus pragmatischer Sicht. Oder wenn ich am Wochenende immer arbeiten muss, aber jeden Montag frei habe, kann ich den Montag als Sabbat heiligen, einfach aus pragmatischer Sicht.
    Frühe Teile der Christenheit änderten den Tag schon, im NT finde ich dazu keine eindeutige Aussage und ich verstehe den Sabbat im Lichte Jesu (Bergpredigt) als Prinzip. Dies spricht für mich dafür, dass das HEILIGEN zumindest wichtiger als der RICHTIGE Tag ist. Meine adventistische Identität wehrt sich natürlich dagegen.
    Ich hoffe ihr könnt meine innere Spannung nachvollziehen. Zum Glück sind wir aber aus Glauben erettet, sodass mir der Sabbat nicht als heilsentscheidend erscheint.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo chrubler,

    Zitat

    Im AT sehe ich ebenfalls keine Wahl des Tages. Das ist sicherlich auch sinnvoll, weil so das ganze Volk Israel den Sabbat heiligte. Heute ist es aber gar nicht mehr möglich, dass alle den Sabbat heiligen

    "Sinnvoll" rechtfertigt aber den Tod des Holzsammlers nicht. Offensichtlich hat er eine große Sünde begangen (nur für große Sünden wurde man mit dem Tod bestraft). Die Wahl eines beliebigen Tages nach dem "sinnvoll"-Kriterium wäre noch keine Sünde.

    Zitat

    Heute ist es aber gar nicht mehr möglich, dass alle den Sabbat heiligen, zumindest, wenn man davon ausgeht, dass man an diesem Tag nicht seiner beruflichen Tätigkeit nachgehen möchte. Denn dann gäbe es kein Wasser, Strom etc..

    Hier haben wir mit dem rechten Verständnis des Sabbathaltens zu tun. Bestimmte Berufe / Tätigkeiten (in bestimmten Situationen) dürfen am Sabbat ausgeübt werden, ohne dass es als Sabbatbruch verstanden wird. Das Beispiel mit dem Ochsen in der Grube macht uns den Sinn des Sabbatgebots klarer: nicht jede Tätigkeit am Sabbat ist eine Sünde. Zum Beispiel wurde im AT die Wache am Sabbat aufgestellt. Kennst du in der Bibel eine Stelle, wo für diese Wache ein anderer "Sabbattag" vorgesehen wurde, weil sie bestimmte Sabbattage nicht ordentlich halten konnten?

    Zitat

    Dass Jesus am Sabbat in die Synagoge geht ist für mich aber logisch. Er war Jude und es nicht anders gewohnt. Alle gingen am Sabbat in die Synagoge. Die Frage nach dem RICHTIGEN Tag war gar nicht da. Weshalb sollte er also einen anderen Tag wählen.

    Das war nicht mein Argument. Ich meinte, wie Jesus mit der Anklage umging, dass Er und Seine Jünger den Sabbat "nicht richtig" (nach dem Verständnis der Pharisäer) hielten. Jesus könnte sich hier - viel einfacher - insofern rechtfertigen, dass Er sagen könnte, Er haben sich einen anderen Tag als Sabbattag gewählt. Das tat Er aber nicht.

    Zitat

    Als man die Juden aber verfolgte, änderte man das erste mal schon den Sabbat auf den Sonntag (zumindest teilweise). Das war schon Anfang des 2.Jh. n. Chr.. Sie erlaubten sich also den Tag zu ändern, anscheind war ihnen das heiligen wichtiger. Wenn das nicht falsch war, dann dürften wir das heute auch.

    Zuerst wurden die Christen durch Juden verfolgt. Die Juden wollten nicht, dass die Christen den Sabbat hielten, weil sie dadurch - nach judischem Verständnis - den Tag entheiligten. Nur ein beschnittener, ein Jude durfte den Sabbat halten (nach judischem Verständnis damals). Dies verursachte große Spannungen und Verfolgungen. Zu dieser Zeit hielten die Christen beide Tage heilig: sowohl den Sabbat als auch den Sonntag. Den Sabbat hielten sie nach dem Gebot, den Sonntag als Erinnerung an Tod und Auferstehung Christi. Der Sonntag wurde aber nicht als Sabbatgebot verstanden.

    Der Übergang, wo der Sabbat immer weniger gehalten wurde, geschah langsam und "unbemerkt" (keine punktuelle Wende, keine Entscheidung von Obersten der christlichen Führer). Die Verfolgung der Christen durch Römer, weil diese die "Sabbatierer" für Juden hielten (und nicht zwischen Christen und Juden unterschieden), verstärkte den Willen für diese Entscheidung. Man sollte hier auch bemerken, dass nicht alle Länder sich dafür entschieden. Zum Beispiel läßt sich historisch belegen, dass koptische Christen bis ins fünfte Jhd. den Sabbat hielten.

    Die anfängliche, einfache Christenheit überging damals langsam in die "katholische Kirche", die immer mehr frühere Lehren geändert hat. Dies rechtfertigt aber nicht die Richtigkeit dieser Entscheidungen. Viele Entscheidungen waren falsch.

  • Hallo,
    ich habe eine bzw. zwei ehrliche Fragen, auf die ich Antwort suche.
    Welche Argumente gibt es, dass der Wochentag egal ist, an dem ich meinen Ruhetag feiere?
    Und was spricht dagegen. Ich wäre dankbar über eine kurze Liste.

    Es ist vor Gott NICHT egal, welchen Tag du heiligst. Denn Gott hat einen ganz bestimmtenTag abgesondert und geheiligt - für uns gegeben.

    Im Sabbatgebot steht, dass nicht nur du alleine, sondern auch deine Frau/Mann, Sohn, Tochter, einfach alle unter deinem Dach lebenden Menschen mithalten sollen. Das kann nicht klappen, wenn sich jeder einen anderen Tag raussuchen würde.

    Für einen Egal-Tag spricht gar nichts in der Bibel. Was Gott geboten hat, steht fest und ändert sich nicht in einem anderen Buch der Bibel.

    siehe oben.
    Wenn Du neugierig bist, guck doch mal nach der tiefen Bedeutung der Gebote HIER



    Könnte es nicht sein, dass Gott uns in Europa ein solches Schiff in Form des Sonntags geschickt hat? Ich denke nicht, dass deshalb der Sonntag der richtige Tag ist. Aber wenn nicht der TAG, sondern das RUHEN wichtig für Gott wäre, wäre es ja egal an welchem Tag man ruht. Und in Deutschland hat Gott uns vielleicht (zumindest für viele) den Sonntag gegeben. Muss man es sich dann schwerer machen und auf den Samstag bestehen?

    Der genaue Tag, der Samstag, ist der Tag der Geheiligt werden soll. Daran erkennt man grade in der letzten Zeit und kurz vor der Wiederkunft Jesu die Gemeinde Gottes... der Sabbat ist das Zeichen Seiner Gemeinde. Der Sonntag oder andere Tage haben die Menschen eingeführt, indem sie sich über Gott stellten, um selbst zu entscheiden.

    Das ist eine Frage der Autorität: gehorchst Du Gott, heiligst du den Samstag (Sabbat), ist der Papst oder sonstwer für dich die höhere Autorität, feierst du den Sonntag (oder sonstwas)..oder gar nichts.


    Zitat

    chrubler schrieb:
    Im NT gibt es (meiner Meinung) dazu leider keine eindeutig in eine Richtung gehende Aussagen. Dass Jesus am Sabbat in die Synagoge geht ist für mich aber logisch. Er war Jude und es nicht anders gewohnt. Alle gingen am Sabbat in die Synagoge. Die Frage nach dem RICHTIGEN Tag war gar nicht da.

    Muss Gott sich wiederholen, um auf Ihn zu hören? Muss Gott mehrmals erklären, damit man Ihn ernst nimmt?

    Der Sabbat war schon VOR den Juden da, er ist nicht erst für die Juden gegeben worden!!!!!!!!!!! ..sondern allen Menschen. Die Sabbatfrage war deshalb kein Thema, da der Sabbat damals eine SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT war.


    Zitat

    chrubler schrieb:
    Jesus und die ersten Christen hatten also gar keinen Grund/Anlass dazu, den Tag zu ändern.

    Sie nicht, aber der satan. Denn es war sein Bestreben, Gottes heiligen Tag und das Zeichen seiner Gemeinde zu vernichten und die Aufmerksamkeit lieber auf sich zu lenken. Es dauerte, leider, nicht lange, als auch die Christen angefangen haben vom Sabbat abzufallen.


    Dass man den Sabbat heute nicht heiligen kann, ist auch seeehr falsch. WER es wirklich will, dem schafft Gott auch den Weg und Möglichkeiten dazu. Im Gegenteil, ER freut sich wenn ER auch ein Wunder tun kann an Seinen Kindern, die treu zu IHM halten wollen grade in der Sabbatfrage...


    .

  • Zum Beispiel läßt sich historisch belegen, dass koptische Christen bis ins fünfte Jhd. den Sabbat hielten.


    -- - - auch die Aethiopier ! Siehe Hammerscmidt : Der Christliche Sabbat in Aethiopien - - in der Bibliothek von Bogenhofen.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Hallo liebe Freunde !

    chrubler

    Ich bin geneigt mich Deiner Meinung anzuschließen daß es beim Sabbat mehr auf das WIE und nicht so sehr auf das WANN ankommt. Der Sinn des Sabbattages ist Zeit zu haben für die Begegnung mit Gott und die Gemeinschaft mit der Familie , Mitgläubigen und Freunden usw. In alttestamentlicher Zeit war das der Samstag. Heute ist der übliche Ruhetag in Österreich und auch in Deutschland der Sontag. Wenn ich an diesem Tag gemeinsam mit Familie und Glaubensgeschwistern den Gottesdienst feiere und ruhe was soll daran Falsch sein ?

    Es stimmt schon die Zeitrechnung hat sich geändert und dadurch der Tag verschoben aber was ändert das am Sinn des Sabbats ? Wo liegt das Problem ? Was hat der Satan konkret davon wenn Gläubige am Sontag des Sabbattages gedenken ?

    Wenn man hier und heute am siebenten Tag Sabbat hält ist das der Sontag , oder ?

  • Wenn man hier und heute am siebenten Tag Sabbat hält ist das der Sontag , oder ?


    Der 7 Tag ist der Samstag für mich. Der Kalender wurde wenn ich mich nicht täusche, 1974 abgeändert. So dass der Sonntag, als der der letzte Tag, der 7 Tage Woche, gemacht wurde. Für viele Menschen ist das Wochenende am Sonntag, aber nicht nach der Bibel.
    lg

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Es stimmt schon die Zeitrechnung hat sich geändert und dadurch der Tag verschoben aber was ändert das am Sinn des Sabbats ? Wo liegt das Problem ? Was hat der Satan konkret davon wenn Gläubige am Sontag des Sabbattages gedenken ?

    Für mich ist das die Frage der Loyalität, ob wir Gott mehr gehorchen als unseren - uns passenden - Regeln. Wie ich versucht habe in meinen letzten Beiträgen zu begründen, liegt es Gott nicht nur an der Frage "WIE" wir den Tag ruhen, sondern auch "WANN" wir Seinen Tag heilig halten. Und unsere Logik oder kollektive Einstimmigkeit darf niemals die Gebote Gottes außer Kraft setzen oder verändern. Zum Beispiel bleibt falsche sexuelle Begierde Ehebruch, auch wenn alle Frauen der Welt nicht dagegen wären. Und man muss nicht unbedingt erst den Sinn eines Gebots verstehen, um es anschließend zu halten. Man sollte in der Bibel erforschen, ob die Definition des Sabbatgebots es überhaupt zuläßt, dass wir das Gebot an einem anderen Tag halten (dürfen). Laut meinen Ausführungen ist das nicht der Fall. Aber vielleicht möchte der eine oder andere dazu Stellung nehmen?

    • Offizieller Beitrag

    ...
    Es stimmt schon die Zeitrechnung hat sich geändert und dadurch der Tag verschoben aber was ändert das am Sinn des Sabbats ? Wo liegt das Problem ? Was hat der Satan konkret davon wenn Gläubige am Sontag des Sabbattages gedenken ?

    Wenn man hier und heute am siebenten Tag Sabbat hält ist das der Sontag , oder ?

    Zweimal NEIN!

    Beides stimmt nicht.

    Christen feiern mehrheitlich statt des Sabbats den Sonntag, bewusst als Tag der Auferstehung - und verzichten dafür auf die Sabbatfeier! Es gibt (auch hier im Forum) dazu unzählige Belege.
    .

  • Ich finde, es gibt für den Sabbat als Samstag wie für den Sabbat als Sonntag gute Gründe.

    Zitat

    Zitat Jacob der Suchende
    Nur ein beschnittener, ein Jude durfte den Sabbat halten (nach jüdischem Verständnis damals).

    Nicht nur damals durfte aus jüdischer Sicht ein Nichtjude den Sabbat nicht halten. Auch im heutigen, zumindest orthodoxen Judentum teilt man dieses Verständnis unbedingt. Man sagt, die „Zehn Gebote“ sind exklusiver Teil des Bundes Gottes mit dem Volk Israel. Indem sich das Christentum als „der neue Bund“ mit Gott sieht, hat man sich aus christlicher Sicht auch diese Gebote „angeeignet“. Aber so wie ich es hier im Forum auch schon gelesen habe, gibt es evangelikale Gruppen, welche sich vom Gesetz sowieso befreit sehen und damit auch vom Sabbat.
    Aus letzterer Perspektive kann man also offenbar theologisch sehr gut auch mit Lukas 10,27 argumentieren, dass es nur noch zwei wesentliche Gebote gibt und der Sabbat damit eine untergeordnete Rolle spielt. Damit könnte man auch irgendeinen anderen Wochentag als Gedenktag Gottes und der Schöpfung halten, warum auch nicht.

    chrubler: Ich habe es bereits in einem vorigen Beitrag ganz untheologisch versucht zu beschreiben. Der Sabbat ist für mich weit mehr als ein Andenkentag oder ein freier Tag. Ich muss mich auch nicht von der Sabbathaltung befreit sehen. Ich will und werde mich davon nicht befreien. Es wäre töricht, ein Geschenk Gottes abzulehnen. Er würde mir deswegen vielleicht nicht böse sein, jedoch betrüge ich mich um eine grosse Erfahrung. Weshalb sollte ich das wollen? Ob ich nun an diesem Tag arbeiten muss oder frei habe (es ist immer gut, dort nicht arbeiten zu müssen), ob ich am Gottesdienst teilnehmen kann oder nicht, an keinem Tag ist mir die Gegenwart Gottes mächtiger als an diesem Tag, gleichgültig was ich tue. Es ist ein Mysterium, das mir noch an keinem anderen Wochentag begegnet ist. Mir braucht es daher keine Begründung, die ich aus Bibelstellen zusammenkratzen muss. Du bist Adventist und weisst, wie es in deinem Herzen aussieht. Wenn du diese Erfahrung so bislang nicht machen konntest, dann ist jeder Wochentag möglich, und du solltest dir kein Gewissen daraus machen.

  • Zitat von "nixwisser"

    Was hat der Satan konkret davon wenn Gläubige am Sontag des Sabbattages gedenken ?

    Was hat Satan davon dass Adam und Eva in eine Frucht beißen?

    Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen den Weg, den der Herr uns geführt und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat. (Ellen White, Life Sketches, 1915,)

    • Offizieller Beitrag

    Christen feiern mehrheitlich statt des Sabbats den Sonntag, bewusst als Tag der Auferstehung

    Frage dazu: Feiern Katholiken (als eine große Menge der Christenheit) nicht den Sabbat am Sonntag? Als Ruhetag, als Tag der Ruhe von der Arbeit? Zumindest wird das hier so definiert.

    Diejenigen, die den Sonntag als Tag der Auferstehung feiern begründen eine Arbeitsruhe an diesem Tag dann mit welchem Bibeltext? Aus meiner dzt. Sicht ist der Sonntag der Auferstehungstag ein Tag der Versammlung, also der Feier der Gemeinschaft. Kann mich aber irren.

  • Zitat

    Diejenigen, die den Sonntag als Tag der Auferstehung feiern begründen eine Arbeitsruhe an diesem Tag dann mit welchem Bibeltext?

    mit gar keinem..

    Das FREI am Sonntag ist ein politischer Entschluss, der sich bis heute gehalten hat... wird vielleicht bald abgeschafft, wer weiß..

    Falls jetzt gesagt wird: Der Sonntag ist von Rom! - Ja, Rom war damals die Politik. (Nur zur Vorbeugung!)

    • Offizieller Beitrag

    mit gar keinem..

    Das sehe ich auch so. Bloß steht es bspw. im RKK-Katechismus trotzdem drin, also dass man da ruhen soll, am Sonntag: http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P7V.HTM
    Die Begründung kommt in diesem Fall von Augustinus:

    Zitat

    2185 Am Sonntag und an den anderen gebotenen Feiertagen sollen die Gläubigen keine Arbeiten oder Tätigkeiten ausüben, die schuldige Gottesverehrung, die Freude am Tag des Herrn, das Verrichten von Werken der Barmherzigkeit und die angemessene Erholung von Geist und Körper verhindern [Vgl. [link] CIC. can, 1247]. Familienpflichten oder wichtige soziale Aufgaben entschuldigen rechtmäßig davon, das Gebot der Sonntagsruhe einzuhalten. Die Gläubigen sollen aber darauf achten, daß berechtigte Entschuldigungen nicht zu Gewohnheiten führen, die für die Gottesverehrung, das Familienleben und die Gesundheit nachteilig sind. Die Liebe zur Wahrheit drängt zu heiliger Muße; die Dringlichkeit der Liebe nimmt willig Arbeit auf sich" (Augustinus, civ. 19,19).

    Interessantes, altes Deutsch :) .

    • Offizieller Beitrag

    Frage dazu: Feiern Katholiken (als eine große Menge der Christenheit) nicht den Sabbat am Sonntag? Als Ruhetag, als Tag der Ruhe von der Arbeit? Zumindest wird das hier so definiert.

    Diejenigen, die den Sonntag als Tag der Auferstehung feiern begründen eine Arbeitsruhe an diesem Tag dann mit welchem Bibeltext? Aus meiner dzt. Sicht ist der Sonntag der Auferstehungstag ein Tag der Versammlung, also der Feier der Gemeinschaft. Kann mich aber irren.


    Ich meine die RKK sieht das anders und richte mich hier z.B. nach dem folgenden Text des Papstes Benedikt XVI, der ja als Theologe auch wirklich kompetent ist:

    Zitat von Benedikt XVI


    Der alttestamentliche Schöpfungsbericht ... führt uns aber noch einen Schritt weiter. Er hat den Vorgang der Schöpfung im Bild einer Woche gestaltet, die auf den Sabbat zuläuft, in ihm ihre Erfüllung findet. ... Der Sabbat war für Israel der Tag, an dem alle an der Ruhe Gottes teilnehmen durften, an dem Mensch und Tier, Herr und Sklave, Große und Kleine in der Freiheit Gottes geeint waren. So war der Sabbat Ausdruck des Bundes zwischen Gott und Mensch und der Schöpfung. Das Miteinander von Gott und Mensch aber erscheint so nicht als etwas Nachträgliches, das in einer schon fertig geschaffenen Welt noch eingerichtet wurde. Der Bund, das Miteinander von Gott und Mensch ist in der Schöpfung von Grund auf angelegt. Ja, der Bund ist der innere Grund der Schöpfung, wie die Schöpfung die äußere Bedingung des Bundes ist. Gott hat die Welt gemacht, damit eine Stelle sei, an der er seine Liebe mitteilen kann und von der aus die Antwort der Liebe zu ihm zurückkehrt.

    ...

    Aber in der werdenden Kirche ist etwas Unerhörtes geschehen: An die Stelle des Sabbats, des siebten Tags, tritt der erste Tag. Als Tag der gottesdienstlichen Versammlung ist er der Tag der Begegnung mit Gott durch Jesus Christus, der am ersten Tag, am Sonntag, den Seinen als Auferstandener begegnete, nachdem sie das Grab leer gefunden hatten. Die Wochenstruktur ist nun umgekehrt. Sie läuft nicht mehr auf den siebten Tag zu, um dort an Gottes Ruhe teilzunehmen. Sie beginnt mit dem ersten Tag als Tag der Begegnung mit dem Auferstandenen.

    Ich interpretiere das als Aufgeben des Sabbat und Einsetzen des Sonntag - mit leicht verschobener Bedeutung. Sie feiern als nicht "den Sabbat" am Sonntag, sondern etwas in bestimmten Aspekten anderes am Sonntag. Gleich ist der Gedanke der Ruhe und der gottesdienstlichen Versammlung.


    Siehe auch: Worauf beruft sich die Kath. Kirche?, Was darf man am Sabbat und was nicht?

  • Ich bin geneigt mich Deiner Meinung anzuschließen daß es beim Sabbat mehr auf das WIE und nicht so sehr auf das WANN ankommt.

    Es kommt sowohl auf das WIE, als auch auf das WANN an!

    Zitat

    Der Sinn des Sabbattages ist Zeit zu haben für die Begegnung mit Gott
    und die Gemeinschaft mit der Familie , Mitgläubigen und Freunden usw. In
    alttestamentlicher Zeit war das der Samstag. Heute ist der übliche
    Ruhetag in Österreich und auch in Deutschland der Sontag. Wenn ich an
    diesem Tag gemeinsam mit Familie und Glaubensgeschwistern den
    Gottesdienst feiere und ruhe was soll daran Falsch sein ?

    Das WANN !

    Es stimmt schon die Zeitrechnung hat sich geändert und dadurch der Tag verschoben aber was ändert das am Sinn des Sabbats ? Wo liegt das Problem ? Was hat der Satan konkret davon wenn Gläubige am Sontag des Sabbattages gedenken ?

    Obwohl es zu Kalender-Veränderungen gab, NIEMALS hat sich in der ganzen Geschichte der Menschheit die Woche verändert. Diese ist immer geblieben, mit allen, aufeinander folgenden Tagen - fortlalaufend!!!

    Wenn man hier und heute am siebenten Tag Sabbat hält ist das der Sontag , oder ?

    Den Sonntag als Sabbat zu nennen ist sehr, sehr "gewagt". Ja, ich weiß, was das Wort Sabbat heißt. Aber Gott hat nicht das Ruhen gemacht, sondern einen bestimmten Tag abgesondert und geheiligt. Der Sabbat ist Sabbat oder - in der Deutschen Sprache - auch Samstag. Viele Christen reden sich selber etwas ein, indem sie ruhigen Gewissens den Sonntag Sabbat nennen, damit sie gegebenenfalls "aus dem Schneider" sind.


    „Und als der Sabbat vergangen war, ... kamen sie zum Grab am ersten
    Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging.“ (Mk. 16, 1.2)


    Der Sabbat ist nicht, wie viele glauben, der erste Tag der
    Woche (Sonntag), sondern der siebente Tag (Samstag). Beachte, dass im
    oben angeführten Bibeltext der Sabbat der Tag ist, der dem ersten Tag
    der Woche voraus geht.

    Die Kirche bemühte sich den Sonntag; mit dem vierten Gebot zu begründen
    und ihn als Sabbat zu bezeichnen. Der Staatsmann und Dichter John Milton
    meinte dazu:

    "Es ist unmöglich, einen solchen Sinn aus dem Wortlaut des Gebotes
    herauszulesen; man muss den Grund in Betracht ziehen, aus dem das Gebot
    ursprünglich gegeben wurde, nämlich zum Gedächtnis der Ruhe Gottes nach
    der Schöpfung der Welt, und dieser kann nicht vom siebten auf den ersten
    Tag übertragen werden; auch kann ohne die Bestätigung durch ein
    göttliches Gebot kein andrer Beweggrund an seiner Stelle gesetzt werden,
    weder die Auferstehung unseres Herrn noch irgend ein anderer."

    "Prose Works", Ausg. Bohn, pp. 70 f aus ebd, S. 115

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    .

  • Hallo liebe Freunde !

    Und denke daran, daß du Sklave warst im Land Ägypten und daß der Herr, dein Gott, dich mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm von dort herausgeführt hat ! Darum hat der Herr, dein Gott, dir geboten, den Sabbattag zu feiern.

    Das ist die Begründung warum wir des Sabbats gedenken sollen wie sie in 5.Mose 5,15 steht. Und so begründet lag das 4. Gebot auch Jahrhunderte von Gott selbst auf eine Steintafel geschrieben in der Bundeslade. Mir ist aber aufgefallen das wir STA unser Sabbatgedenken mit der Schöpfung in Verbindung bringen. Dies entspricht auch dem 4. Gebot wie es von Gott das erste mal aufgeschrieben wurde. Aber diese Tafeln hat Mose ja zerschlagen. Müsste angesichts der zweiten Version die ja dann die bleibende war unsere Begründung des Sabbats nicht eine andere sein ?

    Denn so gesehen ist der Sabbat eine Erinnerung an die Befreiung. Für die Juden aus Ägypten, für uns aus der Sünde.

    Es steht also offenbar die Erlösung am Sabbat im Mittelpunkt. Das verbindet uns doch mit den Sontags-Sabbathaltern.

    Habt Ihr eine Erklärung warum Gott den Wortlaut und damit die Begründung des 4.Gebotes verändert hat ?

    • Offizieller Beitrag

    Das ist die Begründung warum wir des Sabbats gedenken sollen wie sie in 5.Mose 5,15 steht. Und so begründet lag das 4. Gebot auch Jahrhunderte von Gott selbst auf eine Steintafel geschrieben in der Bundeslade. Mir ist aber aufgefallen das wir STA unser Sabbatgedenken mit der Schöpfung in Verbindung bringen. Dies entspricht auch dem 4. Gebot wie es von Gott das erste mal aufgeschrieben wurde. Aber diese Tafeln hat Mose ja zerschlagen. Müsste angesichts der zweiten Version die ja dann die bleibende war unsere Begründung des Sabbats nicht eine andere sein ?


    Jesus verbindet das Sabbatgebot mit der Schöpfung, indem er auf den Schöpfer hinweist (Mk 2,27). Gott hat den Sabbat nach der 6-tägigen Schöpfung gemacht. Das dieser Sabbat für den Menschen ist unterstreicht 2. Mose 20. Jesus verbindet in Mk 2,27 diese beiden Aspekte.


  • Habt Ihr eine Erklärung warum Gott den Wortlaut und damit die Begründung des 4.Gebotes verändert hat ?

    Mit diesem Satz wird die Identität und Wirkungsweise Gottes erklärt. Hier heißt es: „der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus herausgeführt habe.“ Gott erinnert die Israeliten an die Erfahrung, die sie mit ihm machen durften. Er hat sie mit großer Macht aus der Sklaverei herausgeführt und seine gewaltige Macht gegenüber der Ohnmacht der Götter der Ägypter und deren Anhänger unter Beweis gestellt. Die Nichtigkeit dieser Götter und die befreiende Macht ihres Gottes sollten sie nie vergessen. Wenn sie ihm treu bleiben würden, versprach Gott ihnen auch in Zukunft wunderbare Führung. Er warnte sie davor, sich wieder in die Sklaverei anderer Götter zu begeben und seine Gebote zu vergessen.

    Oberflächlich betrachtet passt dieser Zusatz des ersten Gebotes „der ich dich aus dem Land Ägypten, aus der Sklaverei herausgeführt habe“ nur auf die Israeliten. Keiner vor diesem Auszug aus Ägypten und keiner danach besaß dieselbe Erfahrung wie damals Israel.

    Für Noah und seine Familie z. B. könnte diese Klausel gelautet haben: „Der ich dich aus der Sintflut herausgeführt habe“.
    Bei Elia würde es heißen: „Der ich dich vor der Hand Isebels gerettet habe“.

    Für Abraham könnte der Zusatz des ersten Gebotes gelautet haben: „… der ich dich aus Ur in Chaldäa geführt habe“, einer Gesellschaft, deren Lebensgewohnheiten den Gesetzen Gottes widersprachen.

    Für Lot könnte der Zusatz gelautet haben: „… der ich dich aus Sodom herausgeführt habe“, einer Gesellschaft, deren gesetzloser Lebenswandel ihre Vernichtung zur Folge hatte.

    König David hatte große Erfahrungen mit Gott gemacht, über die er wiederholt sprach. Für den Propheten Daniel könnte die Klausel heißen: „Der ich dich vor dem Rachen der Löwen bewahrt habe“.

    Für Paulus: „… der ich dich aus der Bindung an die Priesterschaft, aus deinen falschen Vorstellungen über Gott und aus deinen mörderischen Gewohnheiten herausgeführt habe“. Aus dem von verkehrten Vorstellungen versklavten Saulus war ein befreiter Paulus geworden, der freudig bekennen konnte: „Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat dich freigemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.“ (Röm 8,2)

    Durch die Jahrtausende hindurch gab es viele an Gottes Wort gläubige Menschen, die von den wunderbaren Führungen eines lebendigen Gottes berichten konnten: „Wir gingen durch Feuer und Wasser. Doch du hast uns in die Freiheit hinausgeführt; heißt es im Psalm 66, 12 (Einheitsübersetzung 1980)

    Und wie sieht es heute bei dir aus? Welche Erfahrungen hast du in deinem Leben gemacht, von denen du sagen kannst: „Mein Gott, der mich aus schwierigen Situationen herausgeführt hat oder bewahrt hat in Gefahren. Ich will keinen anderen Gott neben meinem Gott haben. Einem Gott, mit dem ich so großartige Erfahrungen gemacht habe!“

    Einen gesegneten Sabbat!

    .

  • Welche Erfahrungen hast du in deinem Leben gemacht, von denen du sagen kannst: „Mein Gott, der mich aus schwierigen Situationen herausgeführt hat oder bewahrt hat in Gefahren. Ich will keinen anderen Gott neben meinem Gott haben. Einem Gott, mit dem ich so großartige Erfahrungen gemacht habe!“

    Eigentlich stammten fast alle Glaubensväter und Mütter aus Familien mit einer Beziehung zu Gott ab,von Jugend an.

    Ich denke gerade aus der Umkehr ,wie beim Verlorenen Sohn, wurde mir deutlich was ich an Gott habe und wie er mich auch "heimlich" geführt hat.
    Sich dieser Liebe bewusst zu werden, gibt man sich gerne in die Abhängigkeit Gottes und geht als älterer bewusster mit seiner Gegenwart um.
    Schönen und gesegneten Sabbat.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Hallo,

    was ich an dieser Thematik nicht ganz verstehe ist, warum es auf das WANN ankommt.
    Ich persönlich glaube, dass Gott es immer segnet, wenn man sich Zeit für ihn nimmt – ganz egal, ob das am Samstag, dem Sonntag, oder – wie es ja einige Christen in islamischen Ländern tun – am Freitag ist. Meine feste Überzeugung ist, dass Gott in unser Herz schaut – da sind ihm Äußerlichkeiten ganz egal.

    Liebe Grüße
    GlaubensMensch