• Nachtperle,

    DonDomi hat schon einiges gesagt!

    Ich weiß ja nicht, wie du das persönlich siehst, aber ich habe (seit ich mich mit dem Adventismus befasst habe) folgende zentralen Aussagen sehr oft gehört in Predigten:

    "Jetzt (seit 1844) geht wieder der Ruf an die Menschheit, die Gebote Gottes zu halten!"

    "Die alten Reformatoren hatten noch nicht erkannt, dass wieder der Dekalog als Maßstab Gottes ins Zentrum gerückt werden muss!"

    "Das Alte Testament und das Neue Testament sind beide vollkommen auf gleicher Höhe!"

    (so in etwa waren da einige Sätze; von Veith, Schroer, Taubert, Renz und Co.) Die Frage ist: Wie betrachtet man die "Funktion" der 10 Gebote?

    Als ich das erste Mal mit Freikirchen in Kontakt kam, wunderte ich mich sehr, dass die 10 Gebote fast nie zur Sprache kamen. Die Dispensationslehre sagte aus, dass die 10 Gebote für die Juden seien, nicht für Christen.
    Sowas habe ich in meiner evangelischen Erziehung nicht gelernt! Im lutherischen Katechismus ist es zentral wichtig, dass die Gebote dem Kind beigebracht werden.

    Aber weshalb?? Paulus beschreibt die Funktion des Gesetzes und seine Verknüpfung mit Christus: "Wo kein Gesetz, da ist keine Übertretung, wo keine Übertretung, da ist keine Erkenntnis der Sünde, wo keine Erkenntnis der Sünde, da ist keine Buße, wo keine Buße, da ist keine Gnade!"

    Das Gesetz ist die göttliche Gewissensbildung des Christen! Wenn ich das Gesetz kenne, sehe ich meine Unfähigkeit, es vollständig zu erfüllen. Ich muss versagen an diesem Maßstab (denn da ist "keiner der Gutes tut, auch nicht einer!") Das Gesetz bringt mich zur Verzweiflung, in der Verzweiflung ruft der Mensch nach Gnade. Dadurch wird Christus erhöht.

    Gesetz und Gnade machen uns das Wesen Gottes offenbar! Die Aussage "Wir müssen das Gesetz halten, weil Gott es geboten hat!", ist zwar vollkommen richtig, es ist das SOLL; aber wenn diese Aussage alleine steht, ist das unser Untergang!

    Wenn jemand das Gesetz um des Gesetzes willen zu halten versucht, wird er versagen! Christus macht in der Bergpredigt klar, was "Gesetz halten" bedeutet. Er erhöht das Gesetz dermaßen, dass jedem ernsten Menschen klar wird: "Das ist unmöglich zu schaffen!"
    So macht Jesus das zentrale Thema klar: Er stellt Gottes Heiligkeit und seinen Anspruch dermaßen heraus, dass der Mensch daran verzweifeln muss. Das führt den Menschen zu IHN.
    Ebenso mit der Hure; er sagt ihr das SOLL: "Gehe und sündige hinfort nicht mehr!" Gottes Anspruch! Was wird die Hure tun? Sie wird auf jeden Fall wieder sündigen. Aber nun hält sie sich an Christus, denn er ist ihre einzige Rettung.

    Die Bibel spricht ständig im Antithetischen Parallelismus: THESE: So SOLL es sein! / ANTITHESE: So aber IST es bei euch!
    Die SYNTHESE ist Christus! "Kommet her zu mir, all ihr Mühseligen und Beladenen!"

    Der Christ muss das heilige Gesetz lernen, die "Position" Gottes, denn dadurch wird seine menschliche "Negation" offenbart. Er verzweifelt, will fliehen; da aber Gott Gott ist, kann er ja nirgendwo hin, denn dieser heilige Gott ist nicht zu umgehen. Also wird er um Gnade flehen. Und er wird Christus finden!
    Das gibt es nur im Christentum! Keine Religion der Welt hat diese Gnade.

    Ein Prediger sagte mal: "Wir sollten uns ernsthaft überlegen, ob wir von Gott Gerechtigkeit fordern; das würde uns schlecht bekommen!"

    Der Idealismus: "Jetzt aber die Gerechtigkeit!" ist unser Todesurteil! Wenn Gott gerecht wäre mit uns, dann wären wir alle tot.

    Wenn ich hier teilweise lese, dass STA drüber nachdenken, ob man am Sabbat Bus fahren darf oder Licht einschalten darf etc. dann ist das in meinen Augen Werksgerechtigkeit.

    Die Antwort ist dann immer: "Man will doch als Christ gottgefällig leben!" Richtig! Aber was ist gottgefälliges Leben?

    "Und das nächste, ihm gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst! An diesen beiden hanget das ganze Gesetz und die Propheten!"

    Gott lieben und den Menschen lieben!

    Die Aussage: "Der Sabbat ist aber biblischer als der Sonntag!" sagt mir folgendes: "Den Sabbat zu halten macht mich gerechter als dich!" Das ist die Aussage, die ich dahinter höre, wenn mir jemand so etwas sagt.

    Ansonsten würde derjenige sagen: "Na, wenn du am Sonntag Gott ehrst, ist es gut! Hauptsache Gott wird geehrt!" Das sagt derjenige aber nicht.
    Er sagt: "Willst du nicht den Sabbat halten, der doch biblischer ist? Willst du nicht Gott "richtig" ehren?" Soll heißen: Der TAG macht den Glauben rechter oder schlechter!

    Ich sage: Der GLAUBE macht den Tag recht oder schlecht!

  • Zitat

    dass Gerechtigkeit aus Glauben allein und Werke zusammengehören

    Das ist falsch!

    Luther sagte: "Wer glaubt, wird Werke tun!" Er nannte das "natürliche Früchte des Glaubens". Wenn ich glaube, will ich handeln.

    Allerdings bezieht sich das auf Werke der Nächstenliebe, nicht auf rituelle Werke.

    Allein schon die Aussage: "Licht des Siebenten-Tags Sabbat" erklärt genau das, was ich meine!

    Einmal editiert, zuletzt von Seele1986 (4. Januar 2014 um 11:46)

  • Bemo,

    mir war doch so komisch nach deinem Zitat-Auszug, sodass ich mir den Dr. Eck nochmal angeschaut habe...

    Frage: Willst du Johannes Eck wirklich als Wort zugunsten des Sabbats und der Juden anführen? :huh:

    Les dir bitte seine Schriften nochmal durch bzw. schau dir nochmal seine Lehrthemen an.

    Wundert mich ehrlich gesagt etwas... 8|

  • Zitat von "Seele1986"

    Luther sagte: "Wer glaubt, wird Werke tun!" Er nannte das "natürliche Früchte des Glaubens".


    Genau das habe ich mit „zusammengehören“ gemeint wenn ich in Jak 2, 24 lese:

    [bibel]So seht ihr nun, daß der Mensch durch Werke gerechtfertigt wird und nicht durch den Glauben allein.[/bibel]
    Warum Du allerdings zwischen der Nächstenliebe (Gebote 5-10) und der Liebe zu Gott (Gebote 1-4) differenzierst verstehe ich nicht. Muss ich den Geboten die Gott betreffen weniger Beachtung schenken als der Nächstenliebe wenn ich Erkenntnis über Richtig und Falsch bekommen habe?

    Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen den Weg, den der Herr uns geführt und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat. (Ellen White, Life Sketches, 1915,)

  • Ich antworte jetzt mal, obwohl ich nicht angesprochen wurde. Ich würde jetzt nicht sagen, dass die Sabbatheiligung der Adventisten als Werk angesehen werden kann.

    Das ist schon ok so. Hier darf man auch dann antworten, wenn man nicht persönlich angesprochen wird. ;)


    Aber es gibt durchaus Dinge die Werkhafte Züge annehmen. Das fängt damit an, dass man sich überlegt ob es rechtens ist, wenn man mit dem Bus oder Zug an den Gottesdienst geht, weil da jemand arbeitet und endet damit wenn man sich überlegt, ob es rechtens ist am Sabbat zu heiraten.

    Da muss ich dir recht geben, das scheint mir auch sehr grenzwertig. Denn ein Glaubenswerk kommt aus dem Glauben heraus und braucht keine Überlegung, ob ich zu Fuß oder per Bahn in die Gemeinde fahren kann/soll/muss. Leider fehlt es vielen Gäubigen - egal welcher Richtung - an Unterscheidungsvermögen und Ausgeglichenheit. Dann wird selbst die Art der Sabbatfeier zum Gesetz. Allerdings können solche Handlungen wie kein Bus, keine Öffis, keine Heirat und noch einiges am Sabbat auch ein wirkliches ehrliches Glaubenswerk sein. Wir haben eben nicht alle ein gleichgeschaltetes Gewissen. Dann sollte man das als die Glaubensansicht des Anderen respektieren können und den Beweggrund nicht bewerten wollen.


    In andern Ländern ist der Sabbat so mit kirchlichen Veranstaltungen zugepflastert, dass viele Adventisten nur an diese Veranstaltungen gehen, weil es sich so gehört. Der Sabbat wird immer dann als Werk, wenn es ein Müssen wird und man mehr Zeit damit verbringt alles richtig zu machen als auszuspannen, über Gott zu sprechen und den Ruhetag zu geniessen.

    In welchen Ländern ist das so? Und woran erkennst du, dass es ein "Muss" und nicht ein "Ich will" ist? Viele schätzen es einfach nur, den Sabbat mit Gleichgesinnten zu verbringen. Sie genießen dann auf diese Art den Sabbat. Sie entspannen sich auch, eben, weil es kein Muss ist. Da wo es ein Muss ist - was natürlich auch vorkommt - müsste die Person ihren Beweggrund neu überdenken.


    Ich habe bei Adventisten schon alles erlebt, solche bei denen man aufpassen muss nichts falsch zu machen und solche die das total legère angehen. Generell kann man aber glaub ich schon sagen, dass die Adventisten durch die gute Bibelkenntnis eher dazu verfallen Werksgerecht zu werden und da und dort vielleicht die Liebe und Grosszügigkeit am Mitmenschen etwas vermissen zu lassen.

    Das will ich nicht so sagen und kann es auch nicht beurteilen. Ich mag solche Pauschalurteile nicht sehr. Und ich habe etwas gegen DIE Adventisten, DIE Katholiken, DIE Evangelikalen und noch so manche DIE!


    Ich hoffe ihr versteht mich richtig, ich habe weder etwas gegen den einzelnen Adventisten noch gegen den Sabbat, es ist einfach ein Bild, das sich durch zahlreiche Begegnungen ergeben hat.

    Ich denke schon, dass ich dich verstehe. Allerdings sollte bei dieser DIE-Analyse mit bedacht werden, dass wir von den ca 17.000.000 Adventisten nur einen Bruchteil kennen und daher nicht von DEN Adventisten reden können, wenn wir unsere Erfahrungen berechnen.

    ***

  • Nachtperle:

    Wenn ich "die Adventisten" schreibe ist das ein Trend, eine Tendenz, die sich bei einer Gesamtschau ergibt. Das ist wie wenn Du einen langsam laufenden Fluss betrachtest. Der hat auch eine Fliessrichtung und trotzdem wirst Du Strudel finden, Zonen an denen das Wasser in die andere Richtung fliesst oder still steht. Das bedeudet also, dass der einzelne durchaus abweichend handeln kann, aber so global betrachtet stimmt das eben dann doch.

    Das mit dem "Müssen Teilnehmen an Veranstaltungen" habe ich in Westeuropa nirgends erlebt. In Afrika, Asien und Lateinamerika aber durchaus. Du musst wissen gerade in 3.Weltländern ist oftmals das ganze soziale Umfeld Adventistisch und die Beziehungen zwischen den Geschwistern sind wesentlich intensiver und enger. Das bedeutet natürlich auch, dass viel mehr beäugt wird, wer sich wie verhält, Äusserlichkeiten haben einen sehr hohen Stellenwert und von Seiten der Mitgeschwister ist eine ständige "Kontrolle" vorhanden. Generell sind die Geschwister dort auch sehr viel konservativer. Daher arten gerade in solchen Ländern Veranstaltungen neben dem Gottesdienst zu eigentlichen Pflichveranstaltungen aus, wohlgemerkt nicht alle und auch nicht immer für alle Geschwister. Aber ich kenne selbst einige Beispiele, wo mir gesagt wurde, ich habe keine Lust zu gehen, aber ich muss, damit ich nicht aus der Gesellschaft ausgeschlossen werde. Es sind dies Dimensionen und Dinge, die für uns Westeuropäer zum Teil unverständlich sind, aber in solchen Ländern läuft vieles eben anders.

    Ich hoffe ich konnte Dir damit ein wenig etwas erklären.

    Liebe Grüsse
    DonDomi

  • Ansonsten würde derjenige sagen: "Na, wenn du am Sonntag Gott ehrst, ist es gut! Hauptsache Gott wird geehrt!" Das sagt derjenige aber nicht.

    Hallo Seele. Vieles was Du schreibst sehe ich ähnlich.

    Aber beim Sabbat erwartest Du unmögliches.

    Zum ersten hast Du recht in deinen Wahrnehmungen bei STA das oftmals mehr über das Gesetz als Jesus gesprochen wird.

    Das ist aber wie ein roter Faden der schon bei der Gründung der STA Bestand und bis zum Schluß bleiben wird.

    Ich unterscheide zwischen der offizielen Position der STA ,der Öffentlichen Darstellung und den persönlichen Auslegungen mancher Gläubigen.

    Auch ich kriege bei manchen Auslegungen des Gesetzes Magenkrämpfe.

    Gerade Heute bei der Lektion Jesu Jünger und das richtige Bibelverständniss ist klar,das es nicht im Sinne Jesu ist,Feindbilder aufzubauen und anderen
    den Glauben abzusprechen. Jeder ist Gottes Geschöpf das er retten möchte. Das sollte auch unser Ansinnen sein,das Wohl des anderen höher zu stellen als das Eigene.

    Das es aber an Gottes Geboten nichts zu rütteln gibt da sind wir uns einig. Wie sage ich*s meinem Kinde.

    Eine andere Erkenntnis zu haben ist nicht die Frage des Intellekts.
    Auch die Emmausjünger haben alles gewust und nochmals auf dem Wege erklärt bekommen ohne Verständniss.
    Erst beim gemeinsamen Brotbrechen...

    Unsere Aufgabe ist Gottes Wort als Richtig zu bekennen,dazu gehört auch der Sabbat.

    Der Sabbat kann nichts dafür, was die Juden,RKK und andere aus ihm machen.

    Für mich war er in meiner Jugend ein Verbotstag, Heute ist er ein Geschenk und Segenstag! ;)

    Dir einen gesegneten Sabbat.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

    Einmal editiert, zuletzt von Bogi111 (4. Januar 2014 um 14:07)

  • Ich weiß ja nicht, wie du das persönlich siehst, aber ich habe (seit ich mich mit dem Adventismus befasst habe) folgende zentralen Aussagen sehr oft gehört in Predigten:

    "Jetzt (seit 1844) geht wieder der Ruf an die Menschheit, die Gebote Gottes zu halten!"
    "Die alten Reformatoren hatten noch nicht erkannt, dass wieder der Dekalog als Maßstab Gottes ins Zentrum gerückt werden muss!"
    "Das Alte Testament und das Neue Testament sind beide vollkommen auf gleicher Höhe!"
    (so in etwa waren da einige Sätze; von Veith, Schroer, Taubert, Renz und Co.) Die Frage ist: Wie betrachtet man die "Funktion" der 10 Gebote?

    Ich muss gestehen, ich kenne diese Aussagen so nicht. Persönlich verstehe ich es so:
    Die Gebote sollten wir bewahren, daran festhalten. Nicht, weil es uns geboten wird, sondern, weil uns die Liebe zu Gott dazu drängt. Da braucht es gar keine lange Überlegung, weil einem das Herz dazu treibt. Es ist eine Glaubenshaltung, kein Gesetzeshaltung.

    Dass die alten Reformer nicht erkannten, dass das "Gesetz ins Herz geschrieben ist", also diese 10 Worte wieder ins Zentrum gerückt werden muss, ist mir auch nicht bekannt. Allerdings gestehe ich den Reformern zu, dass auch sie nur stückweise erkennen.

    Das AT und das NT sind - nach meinem Verständnis von "gleicher Höhe") nicht auf gleicher Höhe. Sie ergänzen sich. Man kann nicht eines alleine als Richtlinie nehmen, weil eben beides zusammen gehört. Jesus zitiert viel aus dem AT.


    Als ich das erste Mal mit Freikirchen in Kontakt kam, wunderte ich mich sehr, dass die 10 Gebote fast nie zur Sprache kamen. Die Dispensationslehre sagte aus, dass die 10 Gebote für die Juden seien, nicht für Christen.
    Sowas habe ich in meiner evangelischen Erziehung nicht gelernt! Im lutherischen Katechismus ist es zentral wichtig, dass die Gebote dem Kind beigebracht werden.

    Ich vermute, das hängt mir der - meiner Meinung nach - falschen Ansicht zusammen, dass Jesus das Gesetz mit den 10 Geboten ungültig gemacht hat. Daher wird in solchen Kreisen auch nicht mehr davon gesprochen. Sie gibt es ja nicht mehr.


    Aber weshalb?? Paulus beschreibt die Funktion des Gesetzes und seine Verknüpfung mit Christus: "Wo kein Gesetz, da ist keine Übertretung, wo keine Übertretung, da ist keine Erkenntnis der Sünde, wo keine Erkenntnis der Sünde, da ist keine Buße, wo keine Buße, da ist keine Gnade!"

    Das Gesetz ist die göttliche Gewissensbildung des Christen! Wenn ich das Gesetz kenne, sehe ich meine Unfähigkeit, es vollständig zu erfüllen. Ich muss versagen an diesem Maßstab (denn da ist "keiner der Gutes tut, auch nicht einer!") Das Gesetz bringt mich zur Verzweiflung, in der Verzweiflung ruft der Mensch nach Gnade. Dadurch wird Christus erhöht.

    Das Gesetz sollte die Menschen zu dem Erlöser führen. Wie du - meiner Meinung nach - richtig schreibst, wird durch das Gesetz klar, dass wir es nicht vollkommen halten können. Und dass wir den Erlöser Jesus Christus brauchen. Das heißt nicht, dass es die 10 Gebote/Worte nicht mehr gibt. Sie gibt es immer noch. Und sie sind immer noch der Maßstab. Aber durch den Erlöser Jesus Christus können wir auf die Vergebung und Erlösung vertrauen.


    Gesetz und Gnade machen uns das Wesen Gottes offenbar! Die Aussage "Wir müssen das Gesetz halten, weil Gott es geboten hat!", ist zwar vollkommen richtig, es ist das SOLL; aber wenn diese Aussage alleine steht, ist das unser Untergang!

    Daher wäre es vielleicht richtiger, wenn man sagt: Wenn du Gott und seinen Sohn kennengelernt hast, WIRST du die Gebote halten. Du musst nicht, aber du wirst, weil du es willst.


    Wenn jemand das Gesetz um des Gesetzes willen zu halten versucht, wird er versagen!

    Das sehe ich auch so.

    Wenn ich hier teilweise lese, dass STA drüber nachdenken, ob man am Sabbat Bus fahren darf oder Licht einschalten darf etc. dann ist das in meinen Augen Werksgerechtigkeit.

    Das kann Werksgerechtigkeit sein. Es kann aber auch eine Unsicherheit sein. Besonders, wenn man Gott erst kennen lernt, neigt man zu "Extremen". Nicht weil man so gut sein will, sondern weil man Gott gefallen will. Daher sehe ich grundsätzlich zuerst mal das Positive. Das Gott von Herzen gefallen wollen und nicht die Werksgerechtigkeit. Ich kann es sowieso nicht beurteilen, was jemanden bewegt, "Extrem" zu sein.

    ***

  • Die Antwort ist dann immer: "Man will doch als Christ gottgefällig leben!" Richtig! Aber was ist gottgefälliges Leben?

    Gottgefällig ist immer das, was der Gäubige unter "Gott gefallen" versteht. Dass es da viele irrige Ansichten gibt, ist verständlich. Stückwerke eben ...


    "Und das nächste, ihm gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst! An diesen beiden hanget das ganze Gesetz und die Propheten!"
    Gott lieben und den Menschen lieben!

    So ist es: Wie man den Nächsten liebt, das können wissen wir. Da fallen uns viele Beispiele ein. WAS aber bedeutet es, Gott zu lieben?

    „Das ist die Liebe zu Gott, daß wir Seine Gebote halten ...

    Und so kommen wir wieder zum Anfang.


    Die Aussage: "Der Sabbat ist aber biblischer als der Sonntag!" sagt mir folgendes: "Den Sabbat zu halten macht mich gerechter als dich!" Das ist die Aussage, die ich dahinter höre, wenn mir jemand so etwas sagt.

    Ich glaube nicht, dass das so gesagt wird. Aber eines ist - für mich - klar: Der Sabbat kann nicht der Sonntag sein. Daher kann der Sabbat auch nicht biblischer sein, sonder er ist biblisch. Dass der Sonntag der 1. Tag der Woche ist, ist ebenfalls biblisch. Aber er ist eben nicht der biblische Sabbat.


    Ansonsten würde derjenige sagen: "Na, wenn du am Sonntag Gott ehrst, ist es gut! Hauptsache Gott wird geehrt!" Das sagt derjenige aber nicht.

    Das kann derjenige aber so nicht sagen, weil Gott täglich geehrt werden sollte. Das hat mit dem Sabbat nicht wirklich etwas zu tun. Adventisten ehren Gott nicht nur am Sabbat.


    Er sagt: "Willst du nicht den Sabbat halten, der doch biblischer ist? Willst du nicht Gott "richtig" ehren?" Soll heißen: Der TAG macht den Glauben rechter oder schlechter!

    Das ist ein falscher Gedankengang. Das Sabbat halten ist biblischer als was? WAS ist Gott richtig zu ehren? Das kann man auch von Sonntag - Freitag und sollte es auch.


    Ich sage: Der GLAUBE macht den Tag recht oder schlecht!

    Ich meine: Gott hat den Menschen den Sabbat gegeben. Und Gott lässt den Menschen frei entscheiden, ob dieser den Sabbat feiern will oder auch nicht. Ein Urteil über die Entscheidung des Einzelnen will ich nicht fällen (müssen)

    ***

  • Atze,

    worum geht es in Jakobus 2,14-26?

    Was hilft´s, liebe Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, und hat doch keine Werke?
    Es geht bei den Werken um Werke der Liebe. Sagt jemand, er glaubt, tut aber die Werke der Liebe nicht, so heuchelt er. Gemeint sind die Werke der Nächstenliebe, bezogen auf den Nächsten.

    Kann denn der Glaube ihn selig machen?
    Gemeint ist: JENER Glaube; also jener geheuchelte Glaube ohne Werke der Liebe.

    So ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, tot in sich selber.
    Das soll nicht heißen, dass Werke den Glauben lebendig machen oder begründen, sondern das soll heißen, dass JENER geheuchelte Glaube gar kein Glaube ist. Denn der echte Glaube wird Werke bringen ("aus der Fülle des Herzens redet der Mund"); ebenso handelt der Christenmensch aus Glauben heraus.

    Die Werke begründen nicht den Glauben, sondern bestätigen ihn.

    Ist nicht Abraham, unser Vater, durch Werke gerecht geworden, als er seinen Sohn Isaak auf dem Altar opferte? Da siehst du, dass der Glaube zusammengewirkt hat mit seinen Werken, und durch die Werke ist der Glaube vollkommen geworden.
    "Vollkommen geworden" heißt "bestätigt worden", "echt geworden", "sichtbar geworden".
    Viele sagen nun: Abraham war gehorsam! Es gehe also um den Gehorsam ansich!
    Woher aber kam der Gehorsam? Aus Glauben! Hätte Abraham Gott nicht geglaubt, hätte er nicht gehorsam sein können!
    Was aber hat er geglaubt (das ist wichtig)?! - Gott hatte Abraham gesagt, er würde ihn zu einem großen Volk machen, sein Sohn würde ein großes Volk werden.

    Daran hielt Abraham durch Glauben! "Wenn Gott sagt, mein Sohn wird ein großes Volk werden, und nun von mir verlangt, ihn zu opfern, dann wird er ihn wohl (nachdem ich ihn geopfert habe) auferwecken; denn er hat ja gesagt, er würde leben und ein großes Volk werden!" (siehe Hebräer 11) Das war der Glaube Abrahams. Dieser Glaube gebiert Gehorsam. Das ist kein Kadaver-Gehorsam, sondern Glaubensgehorsam.

    Die Werke machen den Glauben sichtbar! Das Innere wirkt das Äußere, das ist die Reihenfolge! Ebenso die Hure Rahab. Sie sagte den Israeliten ja, WARUM sie ihnen hilft! Weil sie gehört hatte von ihrem Gott und glaubte, dass er der wahre Gott sei. Reiner Glaube, der Werke wirkt. Hätte sie gesagt: "Ich helfe euch, weil ich euch so nett finde!" Wäre das ethisch ok gewesen, aber vor Gott vollkommen nutzlos!

    Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot.
    Hier wird thematisch ein interessantes Wechselspiel gemacht: LEIB bedeutet in der Bibel "Äußerer Mensch", also Tat, Handeln, Ethik usw.
    GEIST bedeutet "Innerer Mensch", also Glauben, Erkenntnis usw.
    GLAUBE wiederum "Innerer Mensch",
    WERKE wiederum "Äußerer Mensch".

    Das heißt (ich versuch es einfach zu machen): WER braucht die Werke, um den Glauben zu sehen? Die Menschen brauchen sie! Der Mensch kann den Glauben nicht im Herzen sehen, sondern er sieht sie durch Wort und Tat. Die WERKE sind für uns!

    Gott braucht die Werke nicht, soll heißen: Unsere Werke können bei Gott nichts ausrichten! Gott sieht das Herz und den Glauben bereits VOR der Tat, denn er selbst hat diesen Glauben gewirkt durch seinen Heiligen Geist. Er braucht unsere Werke nicht als Bestätigung des Glaubens, denn er weiß, ob wir Glauben haben oder nicht.

    Der Mensch braucht aber die Werke! Deshalb sagte ich: Es geht im Jakobus um Werke der Nächstenliebe!

    Diese Werke der Liebe sind formuliert ausgedrückt im Dekalog. ABER: Es geht nicht um die formale Ein-Haltung, sondern um die Liebe dahinter ("Wenn ihr aber erkannt hättet, was es ist: Ich will Barmherzigkeit, nicht Schlachtopfer!")

    Wenn ich "nur" nicht ehebreche, weil ich es nicht darf, dann ist das zwar sehr diszipliniert, aber glaubensmäßig Kindergarten! Ich habe nichts erkannt aus Glauben, sondern ich halte mich nur an die Regel. Durch dieses Regelhalten werde ich bei Gott nicht gewinnen, denn der Glaube rettet!

    Das gleiche auch mit den Geboten 1-4: Sie halten zu wollen bewirkt nicht etwas bei Gott (Gott braucht unsere Werke nicht!), sie bewirken etwas bei uns! Sie machen UNS deutlich, wer der wahre Gott ist, sie machen UNS klar, wie Gott zu preisen ist, sie schützen UNS vor dem Heidentum. Das ist das Äußere daran.

    Das Innere daran wird aber allein aus Glauben gewirkt: Ich KANN Gottes Namen nur recht gebrauchen, wenn ich Glauben habe; ich KANN den Sabbat nur heiligen, wenn ich ihn aus Glauben heilige usw.

    Das heißt: Es geht beim Sabbat nicht um den SAMSTAG (das wäre ein Äußeres Thema), sondern es geht um das HEILIGEN!

    Geh ich am Samstag zum Gottesdienst, weil meine Gemeinde halt am Samstag geht, so ist das nichts nütze, auch wenns der Samstag ist! Samstag ist formal korrekt, aber ohne Glauben nichts nütze.

    Geh ich am Sonntag, weil meine Gemeinde halt am Sonntag geht, so ist das nichts nütze!

    Geh ich am Samstag und preise Gott, so ist es recht! Geh ich am Sonntag und preise Gott, so ist es recht!

    Deshalb sagte Paulus, dass wir bei Tagen und Speisen nicht gebunden sind! Der Glaube macht den Gottesdienst!

    Nun zur Problematik: Die STA sagen, sie seien die Gemeinde der Übrigen, weil sie den SABBAT erkannt bzw. wieder-erkannt hätten (Licht des Sabbats). Also das WERK macht die Übrigen!

    Das muss ich als evangelischer Christ verneinen. Der GLAUBE macht die Übrigen!

    Wenn ihr Samstags Gottesdienst habt, ist das wunderbar! Gerne, Gott segne euch! - Ich habe Sonntags Gottesdienst! Alles klar?

    Aber leider sagen die STA zu meinem Sonntag nicht das, was ich zu ihrem Samstag sage, sondern sie sagen, dass ich am falschen Tag gehe. Es geht um den Tag, um das WERK, nicht um dem GLAUBEN.

    Ich muss nun (will ich biblischer sein) zur STA, OBWOHL ich Glauben habe! Denn beim Äußeren meiner Kirche ist ja noch etwas fehlerhaft!

    Das ist der Grund, warum einige die STA als Sekte bezeichnen, was ich nicht so sehe; aber daher rührt diese Kritik anderer Christen.

  • Der Sabbat kann nicht der Sonntag sein. Daher kann der Sabbat auch nicht biblischer sein, sonder er ist biblisch. Dass der Sonntag der 1. Tag der Woche ist, ist ebenfalls biblisch. Aber er ist eben nicht der biblische Sabbat.


    Es ging Christus also um Wochentage?! Genau so sehe ich das nicht. Wie Paulus schreibt, es geht um den Sinn, nicht um die Oberfläche, nicht um die lexikalische Begriffsbestimmung einzelner Wörter wie Sabbath. Diskutieren brauchen wir darüber nicht, weil ich weiß, dass es in diesem Punkt zu keiner Annäherung kommen wird; aber das ist aus meiner Sicht das grundlegende Mißverständnis, dem viele, wenn nicht fast alle Siebenten-Tags-Adventisten mit ihrem Samstagskult erliegen, dass es um die oberflächliche Einzelwortbedeutung und vor allem um einen Wochentag ginge. Freilich kann man gerne auch den Samstag als den Gottesdiensttag nehmen, nur ist das unwesentlich. Ich respektiere den Willen vieler Adventisten, Gott treu sein zu wollen, nur arbeiten sie sich an einem dem unwürdigen Detail ab.

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

    Einmal editiert, zuletzt von Daniels (4. Januar 2014 um 14:59)

  • Ich möchte mich bei euch bedanken!

    Mit euch macht es sehr viel Freude, über dieses Thema zu schreiben, weil es sehr respektvoll ist!

    Dass der Sonntag nicht der Siebenten-Tags-Sabbat ist, ist vollkommen richtig!

    Mir ging es darum, die evangelische Position zu erklären, sofern Interesse bestand und besteht.

  • Es ging Christus also um Wochentage?! Genau so sehe ich das nicht.

    Ich sehe das auch nicht so, Daniels, Weil weder Gott, noch Christus noch den Adventisten geht es um Wochentage. Es geht alleine um den 7. Tag. Wenn jetzt jemand meint, diesen 7. Tag am Donnerstag zu halten, ist das für mich OK. Allerdings teile ich diese Ansicht nicht. Nicht aus Trotz oder Rechthaberei, sondern weil ich diesen 7. Tag so verstehe und feiere. Nach meinem Verständnis ist das nun mal der Samstag.

    Wobei ich hier auch Seele widerspreche, wenn er schreibt:

    Zitat

    Nun zur Problematik: Die STA sagen, sie seien die Gemeinde der Übrigen, weil sie den SABBAT erkannt bzw. wieder-erkannt hätten (Licht des Sabbats). Also das WERK macht die Übrigen!

    Nein! Adventisten glauben nicht, dass sie die Übrigen sind, weil sie den Sabbat erkannt haben. Sie glauben, dass sie die Übrigen sind, sondern weil sie sich als diese sehen, die, ... die da halten die Gebote Gottes (und zwar alle einschließlich dem Sabbat) und den Glauben an Jesus! oder ... zu kämpfen gegen die Übrigen von ihrem
    Geschlecht, die Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu.


    Zitat

    Das muss ich als evangelischer Christ verneinen. Der GLAUBE macht die Übrigen!

    Ja, und da beginnen wir uns im Kreis zu drehen. Denn der Glaube bringt Werke. ... die da halten die Gebote ... In dem Verständnis der Adventisten gehört da das Sabbatgebot dazu.


    Zitat

    Wenn ihr Samstags Gottesdienst habt, ist das wunderbar! Gerne, Gott segne euch! - Ich habe Sonntags Gottesdienst! Alles klar?

    Da liegt das Problem, wie ich meine. Denn das "Gottesdienst haben" macht keinen Sabbat. Gottesdienst feiern kann ich jeden Tag. Den Sabbat kann ich nur am Sabbat feiern/heiligen. Am 7. Tag. Wie Gott ihn bei der Schöpfung vorgesehen und eingesetzt hat. Dass Christen Gottesdienst halten, egal wann, wie oft und wo ist da gar nicht relevant. Das ist lobenswert und gut. Aber es ist kein Sabbatfeiern.
    Natürlich trägt dieses übertriebene Betonen des Sabbats nicht gerade dazu bei, dass man darüber ohne Emotionen reden kann. Daher schätze ich es hier und jetzt, weil es uns gelingt, obwohl wir verschiedene Ansichten haben.


    Zitat

    Aber leider sagen die STA zu meinem Sonntag nicht das, was ich zu ihrem Samstag sage, sondern sie sagen, dass ich am falschen Tag gehe. Es geht um den Tag, um das WERK, nicht um dem GLAUBEN.

    Nein Seele! Ein Adventist sagt sicher nicht, dass du am falschen Tag Gottesdienst feierst. Weil es jeden Tag passend ist, Gottesdienste abzuhalten. Da gibt es keinen falschen Tag. Den gibt es - nach Ansicht eines Adventisten jedoch wenn es um den Sabbat geht. Ihr müsst einmal davon wegkommen, dass Gottesdienst Sabbat ist. Dann kommen wir uns trotz verschiedener Sabbatverständnisse ein großes Stück näher.

    Adventisten geht es auch nicht um das Werk. Sabbat ist kein Werk. Daher kann es nicht um das Werk gehen. Sabbat ist eine Glaubenssache.

    Zurück zu Daniels:

    Wie Paulus schreibt, es geht um den Sinn, nicht um die Oberfläche, nicht um die lexikalische Begriffsbestimmung einzelner Wörter wie Sabbath. Diskutieren brauchen wir darüber nicht, weil ich weiß, dass es in diesem Punkt zu keiner Annäherung kommen wird;

    Wo schreibt Paulus das? Wenn du das "Tage und Wochen beobachten" meinst, so bin ich auf Grund meiner Bibelstudien überzeugt, dass Paulus nichts davon sagt, dass es egal ist, ob und wann man Sabbat feiert. Ich nehme aber deine Ansicht als deine Ansicht zur Kenntnis. Und du hast recht. Wir müssen darüber nicht zwangsläufig diskutieren. Obwol ich überzeugt bin, dass es Annäherungen - zumindest in Form von "Den Anderen besser verstehen" geben kann, wenn wir uns mal klar werden als Adventisten, was für euch Sabbat bedeutet und wie ihr ihn versteht und ihr euch klar werdet, was für uns Adventisten Sabbat bedeutet. Wie wir ihn verstehen.


    aber das ist aus meiner Sicht das grundlegende Mißverständnis, dem viele, wenn nicht fast alle Siebenten-Tags-Adventisten mit ihrem Samstagskult erliegen, dass es um die oberflächliche Einzelwortbedeutung und vor allem um einen Wochentag ginge. Freilich kann man gerne auch den Samstag als den Gottesdiensttag nehmen, nur ist das unwesentlich. Ich respektiere den Willen vieler Adventisten, Gott treu sein zu wollen, nur arbeiten sie sich an einem dem unwürdigen Detail ab.

    Das ist nicht so schön, wenn du von einem Samstagkult spricht. Es ist die Überzeugung der Adventisten, aber kein Kult. Und wir sind diesem nicht erlegen. Genauso, wie ich nicht glaube, dass ihr dem Sonntag(skult?) erlegen seid. Ich glaube eher, dass es euer Verständnis oder eure Tradition ist, am Sonntag den Gottesdienst zu besuchen.

    Und wieder wird der Gottesdienst als Sabbat gesehen. Bitte versteht mal, dass der Gottesdienst nicht Sabbat ist. Und bitte Daniels: Es ist kein unwürdiges Detail. Es scheint den Adventisten von Herzen her und aus Überzeugung wichtig und wesentlich, auf dieses "Detail" zu achten.

    ***

  • Ich möchte mich bei euch bedanken!

    Mit euch macht es sehr viel Freude, über dieses Thema zu schreiben, weil es sehr respektvoll ist!

    Dass der Sonntag nicht der Siebenten-Tags-Sabbat ist, ist vollkommen richtig!

    Mir ging es darum, die evangelische Position zu erklären, sofern Interesse bestand und besteht.

    Danke für deine zusätzliche Erklärung. Diesen Beitrag habe ich bei meinem Kommentar (noch) nicht berücksichtigt. Klärt aber wieder ein Stückchen mehr. Ich verstehe dich jetzt viel besser. Fein, dass du auf meinen Wunsch, besser verstehen zu wollen, eingegangen bist.

    ***

  • Das wird durchaus auch gesagt, dass die Christen den Sonntag feiern, weil sie sich im Glauben an den Auferstandenen hier von den Juden unterscheiden, die weiterhin am Sabbat festhalten. Ein Argument, dass ich von einer Baptistin gehört habe, dass die Christen den Sonntag heiligen, weil Jesus Christus am Sonntag auferstanden ist, was den Kern des christlichen Glaubens ausmacht. Die Christen müssen sich ja von dem jüdischen Sabbatgebot hierin unterscheiden. Mittlerweile halten mehr Christen den Sabbat als Juden - es sind die Adventisten, die weiterhin am alttestamentlichen Sabbat festhalten und nicht am neutestamentlichen Sonntag.

  • Ja, das ist durchaus unsere Begründung, wie ich ja Nachtperle auch dargestellt hatte: Wir halten Sonntag, weil es "Tag des Herrn" ist, Tag der Auferstehung Christi.

    Denn unser Bekenntnis hat einen alten christlichen Gruß (den ihr sicher kennt):

    "Der Herr ist auferstanden!" - "Er ist wahrhaftig auferstanden!"

    "Tag des Herrn" ist unserem Verständnis nach der 1. Tag.

    Und die Sache ist die: Die STA erklären ihren Mitgliedern doch nicht diese unsere Auslegung! Sie erklären: "Der Sonntag wurde vom antichristlichen Machtapparat eingeführt, UM den Sabbat abzuschaffen!"

    Nachtperle: Ich weiß, dass du das persönlich nicht so aussagst, aber solche Aussagen sind dir ja bekannt, oder?

    Wenn das die einzige Erklärung des Sonntags ist, dann ist relativ klar, was die Hörer über den Sonntag und jene Christenheit denken. Also bitte mal ehrlich! Worte bewirken etwas im Hörenden! So wird Meinung gebildet!

    10Veith2010,

    dass heute MEHR Christen (Adventisten) als Juden den Sabbat halten, ist eine Tatsache, auf die ich jetzt nicht unbedingt stolz wäre, denn die Gründe für diese Statistik sind ja hoffentlich bekannt!

    Außerdem sagst du damit, dass die Adventisten DOCH den jüdischen Sabbat halten, oder nicht? Ich dachte, dem wäre NICHT so...!?!?

    Verwirrt mich etwas!

  • Und die Sache ist die: Die STA erklären ihren Mitgliedern doch nicht diese unsere Auslegung! Sie erklären: "Der Sonntag wurde vom antichristlichen Machtapparat eingeführt, UM den Sabbat abzuschaffen!"

    Weil die STA nicht den katchechismus kennt und die Feinheiten der Auslegung! Die RKK hat den Sabbat nicht abgeschaft aber entschieden
    das Gottesdienste am Sonntag und der Besuch der Eucharestie dann stattfinden soll!

    Deshalb ist schon wichtig sich mit dem Sinn und der Bedeutung des Sabbats zu beschäftigen:

    Ein Auszug aus dieser Seite: http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P7T.HTM

    Dort steht:ARTIKEL 3

    DAS DRITTE GEBOT

    „Gedenke des Sabbat: Halte ihn heilig! Sechs Tage darfst du schaffen und jede Arbeit tun.
    Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun" (Ex 20, 8_10) [Vgl. Dtn 5,12-15. ].

    „Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat. Deshalb ist der Menschensohn Herr auch über den Sabbat" (Mk 2, 27-28).

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • DAS DRITTE GEBOT
    Du sollst den Feiertag heiligen.

    Was ist das?
    Wir sollen Gott fürchten und lieben, daß wir die Predigt und sein Wort nicht verachten,
    sondern es heilig halten, gerne hören und lernen.
    (Luthers Kleiner Katechismus)

  • Was ist das?

    Der Unterschied fängt schon bei der Zählung an. Bei uns ist es das 4.Gebot.

    In der Bibel wird klarer Bezug auf die Schöpfung gezogen und erklärt warum und wieso.

    Das Evangelische spricht vom "Feiern"... und Du erklärst warum und wieso.

    Da ist die RKK klarer in ihrer Aussage.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16