(Aprop'os: die Grundlage meines Glaubens ist die ganze Bibel. Wer die HL.Schrift auf das Neue Testament, womöglich nur auf die Paulus Briefe kastriert, mit dem gibt es für mich keine Diskussionsgrundlage.)
Kastriert wird gar nichts. Man muss eben alles lesen und man muss ja den Prozess mitlesen, der uns dort geschrieben ist. Das Neue Testament erklärt, erfüllt und offenbart alles, was an Schatten im Alten vorgezeichnet ist.
Du kannst den Samstag als Tag aussondern, wenn du das willst. Wenn jemand besondere Tage oder besondere Speisen nötig hat für seine Glaubenspraxis, sollen wir ihn nicht stören darin.
Du störst aber andere, wenn du behauptest, ein solcher Tag sei von besonderer Wichtigkeit und müsse eingehalten werden, wenn man Gott dienen will. Hebräer widerspricht diesem Denken, wie auch der Rest des Neuen Testaments.
Jesus wiederholt an vielen Stellen Gebote aus dem Dekalog und verschärft sie sogar: Nicht ehebrechen, nicht töten, nicht falsch reden, usw.; der Sabbat ist nie dabei, weil es darum nicht geht.
Er wiederholt die ethischen Gebote, die sich auf den Nächsten beziehen und verbindet sie unlöslich mit der Gottesliebe: Wenn ich sage, dass ich Gott liebe, dann liebe ich den Nächsten; ich kann es nicht trennen.
Im Sinne dieser Liebe sagt Paulus dann auch, man solle bei keinem Bruder und bei keiner Schwester Anstoß geben.
Wenn du und deine Geschwister Sabbat, Speisen oder andere Gepflogenheiten brauchen, um sich gewiss zu fühlen, dann sei euch das gegönnt!
Aber bedrängt andere nicht damit.
Zu sagen, "die Sonntagshalter" und "die dem Sonnenkult dienen", Babylon, Missachter des Gottesgebotes, usw., ist eine Bedrängung und ein schlechtes Zeugnis wider die Nächsten.
Du liest die ganze Bibel? Dann les die ganze Bibel!
Das scheint ja eine gewissen Wandlung Deiner bisherigen Positionen zu sein. Eigentlich fandest Du Deine/meine Kirche früher bei aller Kritik doch gar nicht mal so schlecht!
Das hat sich mit der Zeit, mit Erfahrung und Studium gewandelt, das stimmt.
Es geht aber nicht um "die Leute aus der Kirche" (muss ich darauf hinweisen?); ich hoffe, das verstehst du richtig.
Aber ja, es gibt da Dinge und vor allem ein Gebaren dieser EKD, was ich für nicht recht halte. Aber wen kümmert schon meine Kritik; ist doch egal.
Einige "Hausgemeinschaften" beobachte ich seit 30 Jahren. Sie sind genau aus so einem Ansatz heraus entstanden.
Aber entweder sind sie untergegangen oder religiöse Fanatiker geworden. Beides nicht sehr einladend.Fazit: ohne die Einbettung in eine Glaubensgemeinschaft oder Kirche geht es auf Dauer wohl doch nicht.
Was heißt für dich Einbettung in eine Glaubensgemeinschaft? Man ist doch in einer Glaubensgemeinschaft.
Deine Erfahrung kann ich nicht teilen: ich kenne Hausgemeinschaften, die sich halten.
Natürlich sind die oft klein und sicher gehen einige auch unter, wenn Leute wegziehen oder andere Umstände stören. Muss aber nicht sein.
Religiöse Fanatiker, ja gut. Erstmal wäre wahrscheinlich die Frage, was Du für religiöse Fanatiker hälst und zweitens muss auch dies nicht sein.
Aber ist auch ein sehr subjektives Thema wahrscheinlich.
Lg