ZitatBei Mose ist es doch vielmehr so, dass wer mit einer Jungfrau Sex hat,
sie dann heiraten muss (was er nicht müsste, wenn der Geschlechtsverkehr
die Ehe begründen würde). Von Juda und Tamar habe ich schon geschrieben
usw.
Ja gut, was verstehst du unter "heiraten"?
Ob jemand ein Mädchen heiraten muss, weil er mit ihr geschlafen hat, oder ob sie mit dem Verkehr als verheiratet betrachtet werden läuft ja letztlich aufs gleiche hinaus.
Denn der Mann hätte zu Moses Zeiten sicher nicht sagen können: "Ne, ich will die aber nicht!" bzw. er hätte zahlen müssen, weil der Wert der Frau gemindert wurde. Inhaltlich läuft das aufs gleiche hinaus, ist nur etwas klarer geregelt.
Die Regelung ist letztlich gleich. Auch bei den von mir erwähnten Südseevölkern und im arabischen Raum wird eine Hochzeitszeremonie durchgeführt.
ZitatWenn Andreas Recht hätte müssten wir von der Bibel her die "wilde Ehe"
zweier junger Menschen zulassen - was wir als Adventisten aber explizit
nicht tun.
Auch hier müsste ich jetzt fragen, was "wilde Ehe" ist. Der Begriff hängt ja damit zusammen, dass man rechtlich nicht verheiratet ist.
Wir sind also bereits ein paar tausend Jahre später als die Bibel.
Wie werden denn in der Bibel Leute verheiratet? So verheiratet ihr Adventisten doch keine Leute, oder?
Es ist richtig, dass das Judentum (im Gegensatz zum Islam) die Vielweiberei schon viel früher beendet hat. Es gibt klare monogame Vorstellungen im Alten Testament.
Aber man kann doch nicht leugnen, dass es auch die anderen Konstellationen in den Anfängen gab. Hagar war nicht mal Abrahams Frau, sondern "nur" eine Magd (und wird übrigens sehr armselig behandelt).
An dieser Stelle kommt nun häufig der Satz, dass Gott diese Konstellationen nicht wollte.
Das ist falsch.
Die biblischen Tatsachen widersprechen aber nicht unserem heutigen Verständnis von christlicher Ehe.
Denn es gibt, vor allem im NT, ganz klare monogame Vorstellungen von Eheführung.
Wir haben in den ersten Geschichten der Bibel die Anfänge der Menschheit dargestellt; da war es noch anders.