Kannst Du Dir vorstellen, was für eine Enttäuschung das für einen Christen sein muss, wenn er feststellt, dass das überhaupt nicht stimmt, was ihn zum Glauben gebracht hat. Ich weiss, nicht alle werden deswegen den Glauben verlieren, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es solche gibt, die deswegen auch die Dinge, die richtig sind, nicht mehr glauben können. Ich unterstelle Euch nicht einmal Unehrlichkeit in Eurer Auslegung
Aus eigener Erfahrung: Es tut weh und ich zerbreche an dieser Erfahrung irgendwie. Bitte versteht das nicht als ein Urteil oder Schuldzuweisung. Ich bin mir absolut sicher, dass niemand in der Gemeinde bewusst "lügt" - Mir liegt es ferne, so was auch nur von meinen "ehemaligen" Geschwistern oder einer Gemeinde zu denken. Ich möchte so was gar nicht denken, aber ich bin derartig in letzter Zeit verunsichert, ob man in manchen Punkten eben nicht vielleicht doch ein bisserl "nachfrisiert" hat. Das ist kein schöner Gedanke, im Gegenteil - Es belastet.
Ich bin guten Gewissens in eine Adventgemeinde gegangen. Und eben im Laufe der Zeit kam ich drauf, dass es da so ein paar Knackpunkte (wie von Don Domi angesprochen) gibt. Das hat mich ziemlich aus der Bahn geworfen und enttäuscht. Nicht das ich jemanden einen Vorwurf mache, es tut einfach sehr weh. Da gibt es mal abgesehen davon, einige Aussagen die an mir nagen, und mich psychisch fertig machen. Nach solchen einer Erfahrung kann ich in manchen Punkten (obwohl sie vielleicht richtig sein könnten) einfach nicht mehr glauben - Obwohl ich das nicht möchte.
Ich tue mir mit Vertrauen generell sehr schwer und ich merke immer wieder das ich meinen adventistischen Geschwistern nicht mehr ohne Vorbehalte und Misstrauen gegenüber treten kann. Dieses Misstrauen belastet die zwischenmenschlichen Beziehungen stark. Wie gesagt: Ich gebe niemanden die Schuld dafür, weder einer Person, noch einer Gemeinde. Ich schaff es einfach nicht mehr meinen Geschwistern zu vertrauen und ohne Vorbehalte zu sein. Mir gehen meine Geschwister sehr ab, ich vermisse sie sehr stark, ich vermisse die Gemeinschaft mit Ihnen. Ich habe mich halt dazu entschlossen, einfach nicht mehr in die Gemeinde zu gehen, eben weil ich meinen Geschwistern nicht mehr ohne Vorbehalte gegenüber treten kann und Ihnen aufgrund meiner Probleme nicht wehtun will. Ich wollte mit "meinen" Pastor vor ein paar Wochen darüber sprechen, wir haben uns anstatt zu sprechen heftig gestritten und angeschrien. Ich bin sehr froh, dass wir am nächsten Tag nach unseren Streit auch gemeinsam weinen konnten, weil wir uns gegenseitig so weh getan haben. Wir haben uns vergeben, aber mir tut es jetzt noch weh, dass ich "zurück geschrien" habe.
Und ich denke, es wäre doch für "beide Seiten" sehr kontraproduktiv, in die Gemeinde zu gehen und anderen Geschwistern mit Vorbehalt oder Misstrauen (ausgelöst wegen ein paar lächerlichen Daten) zu begegnen. Ich spüre das mich dieses "Misstrauen" sehr verletzt und möchte meine Enttäuschung nicht auf andere Menschen (die nichts dafür können) auslassen. Wobei man ja sieht, dass mir das oft nicht mal im Forum gelingt. Die Enttäuschung und auch der Schmerz kommen immer wieder hoch. Gibt im Forum einige Menschen die mir sehr an's Herz gewachsen sind.
Mir tut es so weh, dass ich Geschwister tlw. nicht mehr ohne Vorbehalte annehmen kann, das belastet. Klar, ich kann in eine andere Gemeinde gehen, aber ich will meine advent. Geschwister nicht fallen lassen. Nur was soll ich machen ? Ich komme mir wie in einer Zwickmühle vor. Mich belastet das psychisch teilweise sehr stark. Ich sehe auch, dass wegen diesen Vorbehalten zwischenmenschliche Beziehungen kaputt gehen. So auch heute hier im Forum, weil jemand glaubt, dass ich diese Person "ablehne" obwohl ich das nicht tue. Die eigene Entäuschung die ich erlebe, erleben manche Mitmenschen dann halt als "Hass auf den Nächsten". Es ist nicht einfach...