In der These vom freien Willen liegt UNSERE Gerechtigkeit, nach unserem Verständnis.
Im unfreien Willen liegt die Gnade Jesu Christi.
Ja, wenn du Baptist einem die Wahl lässt, obwohl du die Entscheidung schon kennst (z.B. bei deinem Kindern), dann trifft das zu.
Aber Gott hat uns erschaffen. Der Tag, an dem du dich so oder so entscheidest, ist bereits von ihm in deiner Biografie "gewusst". Das meine ich. Ich meine nicht, dass wir Marionetten sind, sondern dass unsere Wege von Geburt bis Sterben bereits in Gottes Wissen liegen. Das meint Luther mit Unfreiheit. Ich glaub, ihr versteht mich falsch.
Luther schrieb das an Rotterdamm. Denn die These Rotterdamms war wie die der Philosophen und der RKK: Ich kann (aus eigener Kraft/ ohne Gottes Zutun) meine Errettung NEHMEN, als hätte ich Gut und Böse in einem Regal zur Auswahl. Klar, der Mensch sei zwar "eingeschränkt", aber trotzdem eigenmächtig fähig, dass Gute aus sich heraus zu ergreifen.
Das lehnen wir ab! Das Kreuz zeigt uns, dass wir absolut und ohne Chance verloren sind vor dem Gesetz und der Heiligkeit Gottes. Daran muss ich verzweifeln. Das führt mich dann zu Christus, die Gnade Gottes, die Offenbarung des Charakters Gottes.
Die Herablassung Gottes zu uns ist reine Gnade aus Liebe, weil wir aus eigener Kraft nur versagen können. Die Erkenntnis dieser Gnade (gewirkt durch Gottes Geist) vermählt mich mit Christus und macht mich frei (Evangelische Freiheit nennen wir das); aber nicht VOR Gott, sondern DURCH Gott.
Durch diese Freiheit bin ich fähig, überhaupt erst wahrhaft zu handeln (Werke) am Nächsten. Das bezeugt dem Nächsten Christus! Die Werke sind FÜR den Nächsten, nicht FÜR Gott! Wir können bei Gott nichts verdienen.
Das ist Evangelische Lehre.