Hier geht es ums "Ganze"!
1. Bezieht sich Daniel auf Jesus von Nazareth? Dann ist JESUS die Erfüllung von Prophetie und Thora = christliche Deutung.
2. Bezieht sich Daniel nicht auf Rom als Antichrist und nicht auf Jesus v. N.? Dann ist Jesus nicht die Erfüllung, nur ein "Messias-Prätendent" wie viele andere (sogar ein Adolf Hitler als "deutscher" Messias).
1. ist die Sicht Jesus und seiner Apostel, teilweise auch der nachapostolischen Kirchenväter.
2. ist die Sicht rabbinischer Gelehrter der Zeit nach Jesus, ihre Absicht war klar! Sie gingen sogar so weit, aus der persischen Chronologie einige Herrschaftszeiten zu streichen (Fälschung), damit Daniel 9 sich keinesfalls auf Jesus bezieht sondern auf einen "späteren" Messias. Leider gab es nach Jesus keinen echten Messias (auch nicht Bar-Kochba).
Die ganze "Epiphanes-Theorie" ist konstruierte Fälschung, welche Jesus ausschließt, weil er anscheinend nicht der Messias im Danielbuch sein darf. Genau die Verbindung zwischen Jesus, dem Sohn Gottes und seiner menschlichen Herkunft wurde von judenfeindlichen "Kirchenvätern" verleugnet. Jesus wurde zu einem "gnostischen Logos-Gott", der Heiden Heiland, nicht der Juden. Die späteren Folgen kennen wir heute. Den Aposteln war Jesus der Heiland beider, zuerst der Juden und auch der Nichtjuden.
Wie tragisch, dass rabbinische Schriftauslegung (bezgl. Daniel und Offenbarung) auch den "Vorwand" für die Verfolgung der "Juden" lieferte.