Den "Wachtturm" die "falschen Zeugen" betrachte ich eher als neue Auflage der antiken Gnosis (Arianismus, Freimaurerphilosophie, Selbsterlösungsstreben, Gift für Gottsuchende), nicht vereinbar mit Paulus' Evangelium von der Rechtfertigung durch Jesus Christus.
Lieber HeimoW,
das Anliegen William Millers in den 1830/40er-Jahren war eine Reformation der erstarrten Freikirchen im Blick auf das Wiederkommen Christi (Hebräer 9:28.). Es lässt sich vergleichen mit dem Anliegen zur Zeit Luthers, die katholische Kirche zu reformieren. Reformation aufgrund des inspirierten Wortes Gottes ist auch heute noch eine Diskussion wert.
Zum Vergleich: Kolumbus entdeckte nicht Indien (Westindien), wie er meinte, sondern etwas bisher wenig Bekanntes/Vergessenes.
W. Miller entdeckte nicht den Tag der "Reinigung", wie der falsch übersetzte King-James-Text (LXX, Vulgata) in Daniel 8:14. nahelegt. Da steht "Rechtfertigung" (hebr. zadaq).
Er entdeckte eine neue "Epoche" biblischer "Rechtfertigung" aus Glauben (vergleichbar mit Römer 1:17.)
Außer der "Enttäuschung" der Milleriten/Adventisten geschah 1844 auch weltgeschichtlich durchaus Bedeutendes:
Die Geburt Friedrich Nietzsches (15.10.1844) der Dichter-"Prophet" der "Gott ist tot"-Bewegung.
Immanuel Mordechai Noah veröffentlichte 1844 seinen Discourse on the Restoration of the Jews, einen Aufruf zur Unterstützung eines Judenstaats in Palästina.
Die Tatsache, dass STA aus Daniel 8:14. eine falsche Schlussfolgerung zogen (Jesus ging ins Allerheiligste), entbindet uns nicht vom Suchen nach tatsächlicher Erfüllung von Daniel 7+8 + 9-12 durch Jesus Christus. Insbesondere gilt die Frage zu klären, wer die "Übrigen" der Johannes-Offenbarung wirklich sein könnten.
Damit stehen wir und W. Miller in der Reihe der Apostel/Propheten, die sich vergewisserten, "auf welche und was für eine Zeit der Geist Christi deutete ..." (1. Petrus 1:10.-12.).