Kriterien für "christlichen" Fundamentalismus

  • Was sind eurer Meinung nach Kriterien für "christlichen" Fundamentalismus?

    Bitte darauf achten: ich meine vermeintlich "christlichen" Fundamentalismus (also nicht Islam)!

    Und es geht mir auch nicht (nur) um "allgemein bekannte" Sekten oder Splittergruppen.

    Bin gespannt auf eure Ansichten!

    Lg

    Einmal editiert, zuletzt von HeimoW (28. Dezember 2013 um 15:38)

  • Ich glaube, Fundamentalismus beginnt bei der Abgrenzung: Wenn ich einen Zaun um meine Ansichten ziehe und alles, was drin ist, für gut und richtig, aber das andere "draußen" für falsch und schlecht halte. Je fundamentalistischer, desto höher ist dieser Zaun. Dann wird es für Außenstehende immer schwieriger, zum Fundamentalisten noch durchzudringen, und umgekehrt wird der Fundamentalist immer weniger mit seinen Botschaften nach außen dringen können. Dummerweise hat dieser Prozess oft die Eigenschaft, selbstverstärkend zu sein.

    Von dem Blickwinkel aus vermeidet man auch, nur die besonders "Konservativen" in die Fundamentalistenecke zu stecken. Einige können ihre Anschauung wunderbar begründen und sich selbst bei Bedarf ohne Weiteres korrigieren. Da gibt es also fruchtbaren Austausch mit der Umwelt. Andererseits gibt es fundamentalistische Christen unter den "Liberalen", die sich bewusst nur noch "einseitig" geistlich ernähren. Weil die Mauer für einen ("unbequemen") Teil der christlichen Botschaft und Anschauungen schon zu groß ist.

  • Danke @Amadeus,

    warum kriegen wir es oft nicht hin, zu sagen, was wir glauben (ohne faulen Kompromiss), aber den Hörenden in Gottes Hände zu geben?

    Warum werten wir immer?

    Ich hab es schon erlebt, dass Freikirchler mich fragten, ob ich Christ sei, und als ich bejahte, fragten sie, in welche Gemeinde ich gehen würde. Bei der Antwort Evangelische Kirche kommt der enttäuschte Blick oder man sieht schon, wie sie nach ihren "Hämmern" suchen.

    Und die Historie vergessen sie?! Hätte es die "Evangelische(n) Kirche(n)" nicht gegeben, gäbe es sie wahrscheinlich nicht!

    Ich weiß, dass meine Kirche eingepennt ist! Die Bibel sagte es (Laodicea). Aber es gibt wache Leute darin und zu denen möchte ich mich zählen und auch gezählt wissen.

  • Warum werten wir immer?

    Auch die Jünger und Petrus hatten das Problem. Nur Neugeburt in Jesus und Erziehung durch seinen Geist, machen uns fähig so wie ER zu denken...

    Auch ich war früher ein Fanatiker, aber ein kleiner.. ;)

    Ich hoffe das es heute ein brennen für Christus ist...

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Ein Fundamentalist ist wie ein Pferd mit Scheuklappen. Es gibt immer nur eine Richtung in die man geht und rechts und links davon sieht man nix. Der Unterschied zum Pferd ist. Ein Pferd weiss nicht dass es eingeschränkt wird. Der Fundamentalist trägt seine Scheuklappen freiwillig und ist stolz darauf.

  • Was sind eurer Meinung nach Kriterien für "christlichen" Fundamentalismus?

    > Eigene Sichtweise als einzig wahre interpretieren. (Fundament)
    > Alles auf schwarz-weiß reduzieren.
    > Den Feind lokalisieren (Ablenkung von Selbstkritik)

    ... vereinfacht dargestellt...


  • Bei den meisten hier scheint das Wort Fundamentalist ja eine sehr negative Konnotation zu haben.

    Unter einem christlichen Fundamentalisten verstehe ich einen Christen, der als einziges Fundament für seinen Glauben die Bibel hat und diese nicht einer "eigenmächtigen Deutung" unterstellt.

  • Johannes,

    diese Definition ist bekannt. Aber ich meinte in meiner Frage bewusst den negativen Begriff.

    Die Sache mit: "Jesus ist ja mein Fundament, also bin ich Fundamentalist" meinte ich nicht und halte ich irgendwie für einen lahmen, evangelikalen Spruch..

  • Nunja.. ganz allgemein ist ein Fundamentalist jemand, dessen Religion/Ideologie/Philosophie auf einem festen Fundament steht. Das heißt, dass diese nicht vom Zeitgeist/der Mehrheitsmeinung/usw. abhängt und permanenten Anpassungen oder Umwerfungen unterworfen ist. Dieses Fundament kann alles mögliche sein.

    Wobei wir als Christen ja wissen, dass es nur einen Felsen, nur ein wahres Fundament, gibt.

  • Ok, das nehme ich gerne an und zähle mich selbst zu jenen.

    Und kann solch ein "Fundamentalist" (der ja seine Identität in Christus gefunden hat) anderen, die seinen Glauben ablehnen, dennoch in Liebe begegnen? Ohne seine Seele bereits gedanklich ins Feuer zu werfen?

  • Der amerikanische Theologe James Riobinson :

    "Man soll den Fundamentalismus der Ängstlichen nicht mit dem Konservativismus der Engagierten in einen Topf werfen".

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • das Fundament soll Christus sein, aus der Basis der Bergpredigt, soll das Denken und Handeln sein. Keiner schätze sich größer als der andere. Gleichheit, Brüderlichkeit, Einheit, wenn man aus diesen Prinzipien lebt und Menschen begegnet, dann gibt es keine Schallklappen, noch Begrenzungen.....sondern den Felsen CHRISTI, der das Wort, die Wahrheit und das Leben ist. :king:

  • Es gibt Fundamentalisten, katholische, islamische, Oeko - Fundis - -

    Von 1878 bis 1897 traf sich jährlich dien Niagara Bible Conference, sich 1878 auf einen "Creed" geeinigt habend; man antwortete auf Auflösungeserscheinungen in Gesellschaft, Wirtschaft, Religion - - i der Art, wie auch in Europa etwa die Römisch - katholische Kirche mit dem Antimodernisteneid. . In der Folge dieser Bewegung kam 1910 erstmals eine von zwei Laien finanziert und herausgegeben "The Fundamentals" - schliesslich 12 Bände bis 1915 - in Umlauf. (Dank an Andrews University, welche mir diese in Photokopie zukommen liess !)

    W.G. Johnson, Chefredakteur des "Adventist Review", nannte 1981 die "Essentials", nämlich Wörtliche Inspiration und Irrtumslosigkeit der Bibel, Jungfrauengeburt, göttliche Natur Jesu, sein Versöhnungsopfer, seine leibliche Auferstehung, seine baldige sichtbare Wiederkunft, als "Battlecry" der Fundamentalisten - mit Zitaten belegt er ihre grundsätzlich aggressive Haltung. Eigenes Material illustrierte mir diese Haltung, auch den Schrei nach Gewaltlösungen. In eigenen Studien fanfd ich Angst, die gepredigt - und selbst erlebt - wird; den Schrei zudem nach Macht, Ichschwäche, Identifikation mit dem Angreifer, Exklusivitätsanspruch - -

    Der Theologe James robinson : Man möge den Fundamentalismus der Ängstlichen nicht mit dem Konservativismus der Engagierten in einen Topf werfen.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Seele1986

    Warum werten wir immer?

    Also ich sehe es so, dass gerade bei Diskussionen im Internet hauptsächlich der Hammer für andere Ansichten ausgepackt wird und nur ganz nebenbei die eigene Meinung vertreten wird. Es gibt also vielmehr (ab)werten der Ansicht des Nächsten und viel zu wenig eigene Ansicht, die vertretend wird und auch vertreten werden soll. Das kann man auch gerade jetzt bei den Diskussionen rund ums Heiligtum sehen. Was da alles Quatsch ist, was andere glauben oder Schall und Rauch usw. . Anstatt andere Dinge zu bewerten sollten wir es dabei belassen zu sagen: Ich teile diese Meinung nicht - um dann die eigene Sicht biblisch begründet darzustellen. So würden viele Konflikte gar nicht aufkommen.

  • Christlicher Fundamentalismus ? Ein mißverständlicher Begriff. Wenn ich Christ bin und der Religion des Christentums zugehöre, dannbasiert mein Glaube auf den Fundamenten des Christentums und dazugehört auch die Auferstehung des Jesus Christus von den Toten, Marias Schwangerschaft ohne Zeugung durch Geschlechtsverkehr oder den Samen eines Mannes sowie der Glauben die Wunder des Jesus Christus.

    Ich habe zu Heiligabend und Weihnachten gefragt, aber nicht einer glaubte daran. Viele meinten, Maria hätte neben Josef auch noch mit mindestens einem anderen Mann Geschlechtsverkehr gehabt:

    Jesu Geburt

    Die Geburt Jesu Christi geschah aber so: Als Maria, seine Mutter, dem Josef vertraut war, fand es sich, ehe er sie heimholte, dass sie schwanger war von dem Heiligen Geist. Josef aber, ihr Mann, war fromm und wollte sie nicht in Schande bringen, gedachte aber, sie heimlich zu verlassen. (Mt 1,18-19)

    Man sagte mir, Josef wollte "abhauen", weil Maria ihn mit mindestens einem anderen Mann betrogen hätte. So wäre das wohl gewesen, denn es sei wissenschaftlich unmöglich, dass eine Frau von einem Heiligen Geist schwanger werden könne.

    Betrachtet man aber die Wissenschaft genauer, sieht es ganz anders aus:

    "... Wenn Gott ein Teilchen der Materie vernichtet oder schafft oder abbiegt, so hat er an diesem Punkt eine neue Situation geschaffen. Und sofort gliedert die gesamte Natur dieses in sich ein, lässt sie in ihrem Reich zuhause sein und passt ihr alle anderen Ereignisse an. Sie findet sich in Übereinstimmung mit allen Gesetzen. Wenn Gott im Körper einer Frau ein Spermatozoon schafft, dann macht sich das nicht daran, irgendwelche Gesetze zu brechen. Die Gesetze übernehmen es sogleich. Die Natur ist bereit. Allen normalen Gesetzen entsprechend folgt eine Schwangerschafft und neun Monate später wird ein Kind geboren..."
    (Zitat: C.S. Lewis in: Lennox.John. Stephen Hawking, das Universum und Gott. Witten 2011, S. 68)

    Es ist also nicht unmöglich, dass Gott eine Frau schwängert.Warum ? Christen halten unser Universum mit seinen Naturgesetzen nicht für ein geschlossenes System, sondern sie sind der Auffassung, dass unser Universum dem Einwirken seines Schöpfers offensteht. (vgl. Lennox, John, a.a.O., s. 69)

    Die meisten Menschen, auch viele der christlichen Tradition verpflichtete und Kirchenglieder glauben nicht daran. Sie wollen nicht als "fundamentalistisch" gelten. Sie meinen, was unmöglich ist bei den Menschen, ist auch unmöglich bei Gott. Also kann es keine Wunder geben. Viele haben hier auch eine "versteinerte" vorgefasste Meinung und wollen sich nicht weiter mit der Bibel und der damit zusammenhängenden Philosophie/Wissenschaftstheorie beschäftigen, was wiederum Wegbereiter eines sich in Europa mehr und mehr verbreitenden Atheismus ist. Viele Atheisten sind verbittert, versteinert und Kritik nicht mehr zugänglich. Ihr Weltbild ist fest zementiert, das sie aggressiv verteidigen und so gehen sie in den Tod. Sie schliessen sich selbst von Gott aus, für immer.

    Einmal editiert, zuletzt von 10Veith2010 (25. Dezember 2013 um 19:32)

  • Okay,

    bei deinem Thema haben wir es aber mit Glaube und Unglaube zu tun; nicht mit Fundamentalismus, den ich hier angesprochen hatte.

    Was ich meinte ist nicht "Fundamente des Glaubens", sondern fundamentales Verhalten, Denkgefüge.

    Ich kenne diesen Spruch: "Ja, Jesus ist mein Fundament, klar bin ich Fundamentalist!"... die Leute können sich auch selber verarschen, das müssen wir nicht übernehmen.

    Es gibt eine berechtigte Kritik der weltlichen Leute an christlichen Fundamentalisten! Das finde ich sehr wohl! Und dieser Fundamentalismus rührt nicht von einer bibeltreuen Lebensweise her, sondern von dem Glauben, besser und "göttlicher" zu sein als andere.

    Kritisiert wird die Aufdringlichkeit. Gläubige Christen sind nicht aufdringlich; hab ich noch nie erlebt. Sie leben einfach so gut sie können vor, was sie glauben, und reden ganz selbstverständlich von dem, was sie glauben. Das wird nicht kritisiert.

    Kritisiert wird dieses ekelhafte Besser-Sein, dass manche "Christen" an den Tag legen.

    Beispiel: Christ XY muss bei seiner Arbeitskollegin unbedingt zu ihrer Trennung von ihrem Mann einen "christlichen Kommentar" ablassen (das hält er dann für nen Zeugnis!); dass Christ XY selbst geschieden ist, spielt ja keine Rolle, denn das war ja VOR seiner Bekehrung.
    Ich krieg bei sowas Symptome! Ganz ehrlich.

    Wer solche Fälle auch schon erlebt hat, kann ja auf "danken" klicken; dann wird die Anzahl mal deutlich ;)

  • Christliche Fundamentalisten empfinden sich selbst immer als Bibel treu, zumindest in ihren Aussagen. Dabei gehen aber besonders gewisse fundamentalistische Christen so weit, dass sie sich ihre Partner beim Abendmahl nach dem Kriterium aussuchen, ob diese auch "würdig" genug sind. !!!
    Man lehrt, dass man frei vom Gesetz des alten Bundes ist, verlangt aber, dass Männer und Frauen im Gottesdienst getrennt sitzen und die Frauen lange Haare und ein Kopftuch tragen und eisern im Gottesdienst schweigen.
    Und viele Dinge mehr.

    Den christlichen Fundamentalismus trifft man besonders häufig bei denjenigen Christen an, die die moderne dispensationalistisch-darbystische Bibelauslegung befürworten. Diese gibt es aber erst seit ca. 150 Jahren in ihrer heutigen Gestalt und war zur Zeit der Urchristenheit völlig unbekannt. Dadurch kommt es zu einer Reihe von Irr- und Sonderlehren, wie sie hier im Forum ja mal von "Blumne" vor getragen wurden. (Ihr erinnert euch)

    Der Begriff "Christlicher Fundamentalismus" ist nicht fest umrissen. Ich würde sagen, dass er bedeutet, sich in allen Glaubensaussagen auf den Boden der Bibel zu stellen in der Form, wie es die Apostel und Jesus selbst getan haben. Und das nicht nur theoretisch, sondern (bei aller menschliehen Fehlerhaftigkeit) auch praktisch, also im Ablauf des täglichen Lebens.

    L G von benSalomo.

  • Bevor wir über diese Begriffe diskutieren, sollten mind. diese drei sorgfältig voneinander abgegrenzt werden, bzw. definiert werden.

    Ich glaube jeder hier versteht darunter ein bischen was anderes.

    Fanatismus und Extremismus gehören für mich mehr oder weniger zusammen und sind geprägt von Verbohrtheit, Sturheit und Unfähigkeit der Selbstreflexion. Fundamentalismus ist für mich im eigentlichen Wortsinn nicht negativ besetzt, sondern sagt mehr neutral aus, das man sich an bestimmten Fundamenten orientiert, die eben nicht verrückbar sind. So ist das Fundament eines jeden Christen Jesus Christus und sein frohes Evangelium.

    Fundamentalismus wird aber häufig auch negativ besetzt im Sinne der anderen beiden Begriffe - was wohl eigentlich falsch ist.

  • @Rilo,

    gut, meinetwegen. Genau unterteilt stimmt das natürlich, wie du es beschrieben hast.

    Allerdings sind es genau diese Zusatz-Worte, die mich stören:

    Namens-Christ = Mensch, der "nur" sagt, Christ zu sein, aber keiner ist... (Woher weiß ich das denn?) Wenn es darum geht, dass einer einfach nur registriertes Mitglied einer Kirche ist, dann ist er meines Erachtens nach ein "Kirchenmitglied", mehr nicht. Ich würde das Wort Christ gar nicht benutzen...

    fundamentalistischer Christ = Christ, der die Bibel als Fundament hat... Das ist in meinen Augen schlicht und einfach ein CHRIST. Ich versteh den Zusatz nicht... (Das das Wort "fundamentalistisch" komische Reaktionen erzeugt, ist logisch!)

    extremistischer Christ = Christ, der sich selbst nicht reflektiert, seine Meinung nicht ändern, extrem ist in seinen Ansichten und im Verhalten... In meinen Augen kein Christ, ganz einfach.. Ein gläubiger Christ verhält sich so einfach nicht. Ich setze voraus, dass so ein Verhalten bei uns nichts verloren hat, wenn wir uns als Christen bezeichnen.

    Fanatischer Christ ... etc. pp...

    Wir könnten weitermachen mit "liberaler Christ", "konservativer Christ", "homosexueller Christ" usw. (vielleicht noch "satanistischer Christ" oder "Buddhisten-Christ"..)

    Christ ist kein Kopplungs-Begriff in meinen Augen.

  • Ein christlicher "Fundamentalist" würde vielleicht sagen: Jesus Christus hat die Strafe für unsere Sündenschuld auf sich genommen, den Tod und hat stellvertretend für uns mit seinem Tod dafür bezahlt.

    Ein unvoreingenommener interessierter hat zuerst einmal Probleme, dies überhaupt zu verstehen ?:
    Wieso soll ich die Todesstrafe verdient haben ? Für was ? was soll ich angestellt haben, dass Gott selbst mich mit dem Tode bestraft ? Und wenn Jesus Christus für mich gestorben ist, warum muss ich dann trotzdem sterben? usw.

    Christliche "Fundamentalisten"unterscheiden zwischen dem Ersten Tod, der uns praktisch allen bevorsteht und dem eigentlichen Zweiten Tod, der für immer von Gott trennt und den Jesus Christus mit seinem Tod am Kreuz für uns Gläubige für immer abgewendet hat, so dass wir auferstehen können zum Ewigen Leben.

    Ganz davon abgesehen war es ohnehin klar, dass man einen Mann wie Jesus Christus ermordet. Jemand, der die Wahrheit so schonungslos sagte wie er, macht sich in unserer Welt der Lüge zum unerwünschten Subjekt. Die 21jährige Sophie Scholl wurde dafür, dass sie die Wahrheit veröffentlichte am 22. Februar 1943 nach der vormittäglichen Gerichtsverhandlung durch den Blutrichter Freisler in München auch gnadenlos ermordet (zusammen mit Hans Scholl und Christoph Probst). Obwohl Jesus Christus die Verdorbenheit und mörderische Perversion des Menschengeschlechts (anders kann man Stalin, Pol Pot, Auschwitz usw. nicht bezeichnen) genau kannte bevor er in dieser Welt Mensch wurde, vergibt er allen, die sich zu ihm trotzdem bekennen und schenkt ihnen das Ewige Leben. Auch das drückt das Kreuz Jesu aus: Das Mitleiden, das Mitgefühl und die Vergebung trotzdem. Es gibt aber keine Allversöhnung. Wenn Herodes, Pontius Pilantus und Roland Freisler mit Jesus Christus nichts zu tun haben wollen, weil sie ihn verachten, dann schliessen sie sich selbst für immer von Gott aus, denn Gott will nicht den Tod des Gottlosen.