Fundamentalismus wird aber häufig auch negativ besetzt im Sinne der anderen beiden Begriffe - was wohl eigentlich falsch ist.
- nein, die ersten Fundamentalisten - Selbstbezeichnung ! - haben diesen Begriff nicht für sich schützen lassen. Aber : Man wird ihnen doch glauben dürfen und müssen, was alles sie damit meinten.
USA 1910 etwa. Wörtliche Inspiration, wörtliche "Inerrancy", auch des Textus receptus und der Übersetzung - Theologe Univ. Prof. Dieter Stoodt berichtet von Gaststudenten aus den USA, welche die King James Version als wörtlich inspiriert betrachten. Von STA höre ich : "If the KJV was enough for Jesus and the Apostles, we also should be satisfied with it". Der Inhaber des SDA - Antiquariates "Leaves of Autumn" Books, Payton, Arizona, bezeichnet Tischendorfs Entdeckung einer Grundtextversion am Sinai als "the devils answer to 1844".
Jack Hyles , Pastor einer Baptistengemeinde :""There is nothing I am not against. " George M. Maashten, führender Fachmann zum Fundamentalismus : "Fundamentaklist, an evangelical who is angry about something - - They are characterized by their willingness to use political processes - - "." . R. C. Mc Iven, "South Pacific Record", Editorial : ""Fundamentalists are charactreized by their militancy". Da mischen sie schon in US - Wahlkämpfen kräftig mit. Und die Trennung von Kirche und Staat, eine Grundlage der US -Verfassung, " - is more a therat to society than the Berlin wall ever was." (Zit. nach "Liberty")
Der aus dem religiösen Nichts gekommene, seit zwei Jahren wiedergeborene Wiener Evangelikale, Fundamentalist nach Eigen -(und Fremd-) Einschätzung, zitiert mir innerhalb 15 Minuten alle Verdammungsurteile von Baal - Sebub bis zur Offenbarung. Auf meine Frage bezüglich der Frohbotschaft weiss er nichts zu sagen - ausser neuen Bedrohungen, deren die Erlösten nicht teilhaftig werden.
Die deutsche Wochenschrift "DIe Zeit" betitelt einen Artikel über den Fundamentalismus mit "Bibelkverse wie Schlagstöcke" - samt reichlich Zitiertem.
Dies alles hat doch mit stillem, einfachem, festsgegründeten Glauben wenig - nein : NICHTS zu tun. Die negative Besetzung haben jene mit eingeplant, welche den Begriff ursprümnglich für sich reklamierten.