Was ist eine echte Erweckung?

  • Hallo liebe Freunde !

    @Seele

    Unter Erweckung verstehe ich wenn mir der Geist Gottes bewusst macht dass ich im Glauben etwas verloren habe was ich einmal hatte. Das ist was die Bibel "die erste Liebe nennt". Die Begeisterung der Bekehrung die leider viel zu oft irgendwann zur Routine wird. Reuevoll und beschämt aber voll Hoffnung wende ich mich nun Gott im Gebet um Vergebung und Erneuerung zu.

    Wenn in einer Gemeinde nun eine Mehrheit der Gläubigen sich in diesem Zustand befindet und vielleicht auch noch gemeinsam um Erneuerung durch den Geist bittet dann geschieht Erweckung einer Gemeinde. Das alles passiert in den Herzen der Menschen. Hat also mit Verhalten nicht direkt was zu tun.

    Ich habe so den Eindruck das unter meinen adventistischen Glaubensgeschwistern manche meinen dass Christus erst kommen kann oder wird wenn die ganze Gemeinde durch Erweckung und Reformation einen gewissen Zustand erlangt hat und infolge der Spätregen ausgegossen wird.

    Ich glaube wie Du dass der Heilige Geist vor dem Kommen Jesu sowieso ausgegossen wird egal in welchem Zustand sich die Gemeinde befindet. Ich kann mir einfach nicht vorstellen das Gott in der Ausführung seiner Pläne auf uns angewiesen ist.

  • Ich glaube nicht. Verdient ein Mensch Lob, wo doch alle Gaben und die Liebe von Gott kommt? Ich bin nicht besser als der Pharao, der Israel mit seinem Heer verfolgte, und sein Herz verstockte. Gott alleine ist gut. Oder verstehst du es anders Bogi?

    Das Dillema ist ja, zielorientiert zu kommunizieren?

    Erst stellst Du Dich dar als der,der alles verstanden hat und Erweckt ist.

    Dann präsentiere ich Dir einen Satz in dem steht, das wer Jesus nochfolgt jeden aus der Familie hassen soll!
    Darauf gehst Du überhaupt nicht ein, sondern gehst in demütige Abwehrhaltung. Machst Dich schlechter als der Pharao! Was soll das?

    Das Gott alleine Gut ist was hat das mit dem zu tun was ich Dich gefragt habe?

    Nochmals erkläre mir, warum hat Jesus in diesen Worten die Nachfolge so brutal beschrieben und was wollte er wem etwas damit sagen?

    Es würde mir Deine persönliche Meinung reichen und bitte keine Bibelsprüche.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Bogi111 Du behauptest ich würde mich schlechter als Pahrao machen. Ich habe geschrieben das ich nicht besser bin als Pharao, das sagt nicht aus das ich schlechter bin. Dann unterstellst du mir ich würde mich als jemand darstellen der alles verstanden hat. Es gibt keinen Menschen und wird es auch nicht in 50 Milliarden Jahren geben, der alles verstanden hat. ....wer vater und Mutter...nicht hasst kann nicht mein Jünger sein. Damit meint der Apostel Jesus Christus das wir niemand aus der Familie über Ihn stellen sollen. Wenn wir das machen sind wir nicht seine Jünger.
    Lg

    Einmal editiert, zuletzt von stadenker (27. November 2013 um 22:37)

  •  Hallo Freunde, 
    Es wird nun seit der letzten GK schon so viel über Erweckung und Reformation geredet, diskutiert, geschrieben und auch darüber gepredigt, dafür gebetet und nachgedacht, wie es wohl endlich dazu kommen soll. Was mir aber bisher fehlt, sind ganz konkrete Themen und Glaubensvorstellungen und bestehende Glaubensüberzeugungen innerhalb der Adventgemeinde, die unbedingt reformiert werden müssten, weil sie nicht der Wahrheit entsprechen, wie sie in Christus ist und wie sie somit auch nicht in der Bibel zu finden sind?

    Ein Dr. Martin Luther und auch andere Reformatoren haben mit Gottes Hilfe und der Führung des Heiligen Geistes und durch persönliches Bibelstudium bestehende Irrtümer in ihren jeweiligen Kirchen und Gemeinschaften erkannt und zunächst dem eigenen Volk diese Irrtümer bewusst gemacht. Gleichzeitig sind uns zumindest von Luther 95 Thesen bekannt, die er als Entgegnung gegen gewisse Irrtümer schrieb und sie veröffentlichte.

    Er war zumindest mal persönlich überzeugt, dass es bestimmte Irrtümer im bestehenden Glaubensgebäude seiner Kirche gibt, die unbedingt reformiert gehören, weil sie nicht mit der Bibel übereinstimmten. Diesbezüglich frage ich mich, ob es so etwas nun auch schon in der Adventgemeinde gibt, die nun schon so lange auf eine Reformation wartet und dafür betet?


    Gibt es Leute oder bestimmte Gremien in der Weltgemeinde der Adventisten, die schon versucht haben, ganz konkret einige Glaubenspunkte klar zu nennen, von denen sie zumindest überzeugt sind, dass es bestehende Irrtümer sind, die eine Reformation erfordern würden bzw. einer Korrektur bedürfen, und wie eine solche Korrektur dann auch konkret lauten sollte?
      
    Persönlich meine ich aus der Betrachtungsweise der Geschichte der Bibel und der Kirchengeschichte, dass es eine wahre Erweckung und Reformation solange nicht geben wird, solange das nicht gemacht wird. Jesus und auch die Propheten und Apostel aber auch echte Reformatoren der Vergangenheit in der Kirchengeschichte haben nicht einfach jahrelang von einer notwendigen Erweckung und Reformation geredet, diskutiert, geschrieben und gepredigt, sondern einfach bestehende Irrtümer zunächst mal öffentlich in ihrer eigenen Glaubensgemeinschaft und ihren eigenen Kirchen angeprangert. Gleichzeitig haben sie diesen Irrtümern auch Wahrheiten gegenüber gestellt, wie sie sie aus dem Wort Gottes erkannt haben und diese dann auch publiziert, zur Diskussion gestellt, darüber öffentlich gepredigt und sie dann auch gegen alle Entgegnungen zu verteidigen gesucht! Wo jedoch kann man heute in der Adventgemeinde und in anderen Kirchen so etwas Ähnliches finden?
      
    Gibt es z. B. von der Gk oder von sonst einer offiziellen Stelle der weltweiten Adventgemeinde eine Liste von solchen konkreten Irrtümern, die sich eventuell in der eigenen Gemeinde finden könnten, und die unbedingt ausgeräumt und somit reformiert gehören? Oder kennen Adventisten nur die Irrtümer, die es in anderen Kirchen gibt, die korrigiert und ausgeräumt gehören, aber nicht in der eigenen Gemeinde?

    Wenn es solche in der offiziellen Theologie und Glaubenspraxis nicht gibt, weil Viele meinen, dass z.B. unsere 28 Glaubenspunkte ein unumwerfliches Glaubensfundament darstellen, wozu dann soviel über die Notwendigkeit einer Erweckung und Reformation reden, predigen, diskutieren und beten?
      
    Wer von den Adventisten heute könnte tatsächlich nur mal drei oder vier oder mehrere theologische oder prophetische Irrtümer nennen, die heute in unserer eigenen Gemeinde vorhanden sind, die einer Korrektur bedürfen? Diesbezüglich würde ich mal vorschlagen, dass man es nur mal versucht, einige Vorschläge solcher Korrekturen zu nennen, von denen der eine oder andere überzeugt ist, dass es nötig wäre!


    Ist das überhaupt denkbar, oder darf eine Reformation keine Veränderungen in den adventistischen Grundlehren des Glaubens mehr bringen, weil wir schon alle fundamentalen Wahrheiten in 28 Punkten haben?
    Würde heute ein STA-Theologe oder auch einfach ein gut informiertes und bibelorientiertes Gemeindeglied heute wagen, einige oder auch nur einen der bestehenden Glaubenspunkte oder auch nur einen Teilinhalt eines solchen Punktes als Irrtum zu proklamieren? Wie würden wir darauf reagieren? 

    Armin

  • Zitat von 'Bogi111

    Nochmals erkläre mir, warum hat Jesus in diesen Worten die Nachfolge so brutal beschrieben und was wollte er wem etwas damit sagen?

    Es würde mir Deine persönliche Meinung reichen und bitte keine Bibelsprüche.


    Jesus hat das nicht brutal beschrieben, Du verstehst das nur brutal. Du musst auch das andere beachten, wir sollen nicht hassen sondern lieben. Wenn Du hasst, bist Du auch nicht sein Jünger

  • Kann überhaupt bei soviel Uneinigkeit eine Erweckung in der Gemeinde stattfinden. Es ist klar das Erweckung bei jedem Einzelnen stattfinden muß, das auch sicher schon bei vielen geschehen ist und auch immer wieder stattfindet.
    Aber die Erweckung jedes einzelnen kann nicht in die Gemeinde hinein finden bzw. nicht hinein getragen werden , da es sofort im Keim erstickt wird, da es nicht sein kann und auch nicht sein darf.
    Und darum wird viel darüber geredet und das ist ja viel leichter, einfacher, als den Geist Christi wahrlich in der Gemeinde wirken zulassen, durch denen die erweckt sind und die auch sehen was erneuert, reformiert gehört.
    Man hat das Gefühl, es dreht sich alles im Kreis und die Gemeinde steckt in einen Tümpel bzw. Sumpf, wo sie nur mit der Hilfe Christi heraus kommen kann.
    Wo sie sich selbst mal in Frage stellt, wo stehen wir und wo wollen bzw. wo sollen wir hin und den Hl. Geist bitten das er die Richtung weist, die zur einer Reformation führt.
    Es nützt nichts wenn einer HÜ sagt und der andere HOT, wie soll das gehen, daraus ergibt sich Stagnation. :king:

  • Zitat

    Jesus hat das nicht brutal beschrieben, Du verstehst das nur brutal. Du musst auch das andere beachten, wir sollen nicht hassen sondern lieben. Wenn Du hasst, bist Du auch nicht sein Jünger


    Lieber Johannes ich glaube stadenker hat mich verstanden und ich bin dankbar das er mich in sein Herz schaun lassen!

    Ich glaube das es nicht sehr hilfreich ist Schiedsrichter zu spielen um Aussagen und Verstehen zu relativieren.
    Wäre nicht schlecht wenn Du Dir noch andere "harten Worte" Jesu anschaust. Wenn sie Dich nicht betreffen um so besser.
    Es ist immer glaubwürdiger Zeugniss vom Erkannten zu geben, als nur mit Bibelsprüchen zu argumentieren.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

    Einmal editiert, zuletzt von HeimoW (28. November 2013 um 19:17)

  • Kann überhaupt bei soviel Uneinigkeit eine Erweckung in der Gemeinde stattfinden.

    Ich denke Du solltest die "Kappeleien" hier nicht überbewerten. Jeder versucht sich hier aus seinem Erkenntnisstand einzubringen.

    Es muss nicht das Wachstum behindern.
    Ich glaube die, die sich hier tummeln keine Erweckung brauchen.

    Die einen sind auf der Suche, die anderen haben einen anderen Standpunkt, so wie Saulus...

    Was die Gemeinde angeht macht es einen großen Unterschied, zu kommunitzieren, wenn man der Person in die Augen schaut.

    Würde gerne mal in Deine schauen... ;)

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Bogi111: natürlich steht jeder wo anders, und sieht jeder aus seiner Sicht, aber trotzdem ist viel Uneingkeit.
    Kommunikation ist ganz wichtig, aber über was kommuniziert man, über was tauscht man sich aus, hat die Gemeinde eine Vision und auch Ziele. Kommuniziert man nur über persönliche Dinge oder tauscht man sich über geistige Themen aus.

  • Erweckung und Reformation sind nach meinem Verständnis etwas unterschiedliche Begriffe.

    Erweckung kann nach meiner Sicht zunächst einmal nur individuell geschehen, indem man vom Geist Gottes ergriffen wird. Das muß auch gar nicht mit Reformation bestimmter Grundsätze einher gehen, es erneuert und festigt die Beziehung zu Gott. Diese individuelle Erweckung kann evtl. in eine Erweckungsbewegung münden, indem sie andere "ansteckt" und so eine größere Menge Gläubiger erfasst.

    Reformation hingegen ist eine Konkretisierung oder Änderung oder gar Umkehr von alten Glaubenstraditionen, die man nun im Lichte neuer biblischer Erkenntnis als falsch oder unzureichend empfindet. Hier hat Armin Recht, wenn er fragt, über welche Punkte reden wir eigentlich? Reformation heißt konkrete Glaubenspunkte werden auf den Prüfstand gestellt und Ihre Bedeutung und Wichtigkeit anhand der Bibel hinterfragt.

    Ich habe an mehreren Stellen bereits verschiedene Punkte der 28 Glaubenspunkte hinterfragt, insbes. die sog. "Sonderlehren" der Adventisten die uns von anderen Christen abheben und vermeintlich zu etwas "Besonderem" machen. Ich will nicht sagen, dass alle Punkte, die uns von anderen Christen unterscheiden unbiblisch sind, aber man muß schon fragen, wollen wir wirklich auf Dauer uns als STA über 28 Glaubenspunkte definieren?

    M.E. sollten wir uns auf wenige fundamentale Punkte konzentrieren und nicht das Evangelium schwächen indem wir einen Haufen ganz spezieller Sonderlehren zu einer ihnen nicht gebührenden Höhe erheben. Ich sehe das aber nicht als Erweckung oder Reformation, das wäre eher eine überfällige Korrektur alter Traditionen an denen man meint festhalten zu müssen, weil man sonst Gefahr liefe, Schaden zu nehmen (dazu gehört z.B. der Punkt 1844 und seine Verbindung zur Heiligtumslehre - aus meiner Sicht, um mal einen Punkt zu nennen).

  • Erweckung bewirkt auch Veränderung und wirkt sich überall aus, wenn GOTT durch uns wirken kann, werden unmögliche Dinge möglich.
    Ich glaube das Erweckung viele Aspekte des Lebens beinhaltet. so kann zum Beispiel Hochmut zur Demut führen.

  • Kommuniziert man nur über persönliche Dinge oder tauscht man sich über geistige Themen aus.

    Natürlich geht es um Glauben! Gerade da ist es wichtig behutsam vorzugehen. Ohne liebevolle persöhnliche Beziehung,Wohlwollen und gegenseitigen Respekt

    kann eine Gemeinschaft kaum länger funktionieren. Da kann der Geist dann auch nichts mehr machen.

    Das gilt für alle Bereiche des täglichen Lebens. Wenn Jesus von Weiden spricht, dann überlasse ich Deiner Fantasie was alles dazugehört...

    Wer am Sabbat morgen in der Adventgemeinde erscheint der hat ganz besondere Bedürfnisse. Gemeinschaft mit Gott und seinen Geschwistern
    zur Anbetung,Lobpreis und Nahrungsaufnahme durch Gottes Wort.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • ich hätte mal eine Frage, was mich echt interessiert. Ihr hattet doch sicherlich alle im letzten Viertel, "Erweckung und Reformation" studiert oder diskutiert.

    Kann einer berichten, dass in seiner Gemeinde, eine Erweckung stattgefunden hat, oder eine einzelne Person erweckt wurde ?

  • Wie soll man diese Frage beantworten, da wir uns ja nicht mal einig sind, was eine Erweckung überhaupt ist? :)

  • Ich habe so den Eindruck das unter meinen adventistischen Glaubensgeschwistern manche meinen dass Christus erst kommen kann oder wird, wenn die ganze Gemeinde durch Erweckung und Reformation einen gewissen Zustand erlangt hat und infolge der Spätregen ausgegossen wird.

    Lieber nixwisser,

    solange ich die Gemeinde kenne, ist mir noch nie jemand untergekommen, der wirklich der Überzeugung war, dass Jesus erst kommen würde, bis die GNANZE Gemeinde durch Erweckung und Reformation einen gewissen Zustand erlangt hat, und infolge der Spätregen erst dann ausgegossen werden würde. Das würde allem widersprechen, was wir in der Bibel darüber finden und was auch EGW dazu sagte!

    Ob allerdings Deine nächste damit verbundene Aussage zutrifft stelle ich sehr in Frage:

    Zitat

    Ich glaube wie Du dass der Heilige Geist vor dem Kommen Jesu sowieso ausgegossen wird, egal in welchem Zustand sich die Gemeinde befindet. Ich kann mir einfach nicht vorstellen das Gott in der Ausführung seiner Pläne auf uns angewiesen ist.

    Wenn das stimmt, dann bräuchte die Adventgemeinde genau in diesem Punkt eine große Reformation des Umdenkens! Und da Du ja auch ein guter Kenner von Ellen White bist, hätte ich auch gerne gewusst, ob Du Deine Meinung auch in ihrem Schrifttum so bestätigt finden kannst?

    Wenn nämlich der Hl. Geist vor dem zweiten Kommen tatsächlich ausgegossen werden würde, egal in welchem Zustand seine Gemeinde sich befindet, dann frage ich mich, wie Du das mit der Bibel beweisen kannst, und über wen dann der Hl. Geist trotzdem ausgegossen werden würde? Nach Joel 3 hat Gott ja verheißen, seinen Geist vor dem großen und schrecklichen Tag des Herrn einerseits über alles Fleisch auszugießen, aber auch über seine Knechte und Mägde! Wer ist also damit gemeint und wie hängt das zusammen? Oder hat die Ausgießung über alles Fleisch mit der Ausgießung über Knechte und Mägde Gottes nicht unbedingt etwas zu tun?

    Würde deiner Meinung nach der Geist Gottes vor dem Kommen Jesu und vor dem schrecklichen Tag des HERRN über alles Fleisch auch ausgegossen werden, ohne das sich die Verheißung erfüllt, dass "eure Söhne und Töchter weissagen und eure Alten Träume haben und eure Jünglinge Gesichte sehen, wie es in Joel 3, 1 ausdrücklich verheißen ist. Müsste sich das Deiner Meinung vor dem Kommen Jesu nicht erfüllen?

    Wenn das so ist, wie Du es oben formuliert hast, dann frage ich mich auch, warum dann der Hl. Geist nicht auch schon über alles Fleisch und somit auch über alle Heidenvölker vor dem ersten Kommen des Messias ausgegossen wurde, und das unabhängig von dem, wie der geistliche Zustand des Volkes Gottes zu dieser Zeit war?

    Oder steht da im Zusammenhang mit Joel 3, dass der Hl. Geist erst kommen würde, wenn der Messias vorher zur Erlösung seines Volkes kommt, leidet und stirbt, und dann erst der Hl. Geist über alles Fleisch und vielleicht auch über Söhne und Töchter und Knechte und Mägde in seinem Volk ausgegossen werden würde? War das eine von Gott gegebene Bedingung für das erste Kommen Jesu? Wenn nicht, wie aber ist das dann aber vor dem zweiten Kommen Jesu?

    Ich habe den Eindruck, dass Deine diesbezügliche Sichtweise sicher nicht mit der Sichtweise der Predigten des gegenwärtigen Präsidenten der GK und auch nicht mit all den bisher mir bekannten offiziellen Veröffentlichungen der Gemeinschaft zu dem Thema und mit all den Predigten, die ich bisher innerhalb der Gemeinde bei uns hörte, in Übereinstimmung zu bringen sind. Da mir eine solche Sicht auch aus dem gesamten Schrifttum von EGW unbekannt ist, müsste auch an ihrem diesbezüglichen Schrifttum eine große Korrektur vorgenommen werden. Denn wenn es nicht auch mit dem geistlichen Zustand seiner Gemeinde zu tun hat, dass Gott mit der Ausgießung seines Geistes über alles Fleisch noch immer wartet, und Jesus deshalb auch noch nicht gekommen ist, wie kann dann Ellen White so oft schreiben, dass Jesus schon längst wiedergekommen wäre, wenn seine Gemeinde ihr Werk, dass Gott ihnen auferlegte zu tun, schon zu ihrer Zeit getan hätte. Solche Aussagen kennen wir doch zur Genüge und Du sicher auch!

    Bedarf es also doch einer großen Reformation in diesem Punkt unserer unterschiedlicher Überzeugungen? Oder stehe ich mit meiner diesbezüglichen Meinung zu diesem Thema alleine da?

    In der Hoffnung recht verstanden zu werden,

    Armin

    Einmal editiert, zuletzt von Armin Krakolinig (29. November 2013 um 11:06)

  • Denn wenn es nicht auch mit dem geistlichen Zustand seiner Gemeinde zu tun hat, dass Gott mit der Ausgießung seines Geistes über alles Fleisch noch immer wartet, und Jesus deshalb auch noch nicht gekommen ist, wie kann dann Ellen White so oft schreiben, dass Jesus schon längst wiedergekommen wäre, wenn seine Gemeinde ihr Werk, dass Gott ihnen auferlegte zu tun, schon zu ihrer Zeit getan hätte. Solche Aussagen kennen wir doch zur Genüge und Du sicher auch!

    Ich halte solchen Aussagen von E.G. White für vermessen, genau so wie es vermessen war, den Zeitpunkt der Wiederkunft Christi zu berechnen, wo doch ganz klar geschrieben steht:
    "Ich komme zu einer Zeit, wo es NIEMAND meinen wird, wie ein Dieb in der Nacht" und "Niemand kennt den Zeitpunkt, nicht einmal der Sohn, sonder allein der Vater".

    Aber es gab und gibt immer wieder Menschen, die meinen schlauer zu sein als Jesus und die Bibel und meinen den Zeitpunkt Christi Wiederkunft berechnen zu können - das nenne ich vermessen!
    Aber da sind die Adventisten nicht allein, auch die Zeugen Jehovas haben ja mehrfach versucht, den Zeitpunkt zu berechnen und sind auch immer wieder enttäuscht worden.

    Und genau wie die Adventisten mit der neuen Erklärung zu 1844, nämlich über die Himml. Heiligtumslehre, haben auch die Zeugen Jehovas einen Weg gefunden ihr Gesicht zu bewahren, indem sie
    dann sagten, Jesus hätte 1914, oder später 1921 seine Königreichsherrschaft im Himmel angetreten.
    Die Parallelen zur Vision der STA sind ja hier ganz offensichtlich - und beide Male nur peinlich.

    Eine Aufgabe dieser Glaubenspunkte würde uns vom Ballast der historischen Entwicklung befreien!

  • Danke Rilo für Deinen ehrlichen Standpunkt in dieser Frage, mal sehen, wie auch andere das sehen!

    Das wäre doch sicher ein konkretes Thema für eine Reformation innerhalb der Gemeinde und der gesamten Christenheit und aller Religionen dieser Erde? Denn STA-Theologie sieht ja mit diesem Thema die gesamte dreifache Engelsbotschaft verknüpft, die wir der ganzen Welt bringen sollten!

    Aber welche Alternative hast Du konkret, wie die Porphetie in Daniel 8, wo es ja den einzigen Hinweis auf die 2300 Abende und Morgen gibt, Deiner gegenwärtigen Meinungt nach besser ausgelegt und verstanden werden sollte?

    Mit Grüßen,

    Armin

    • Offizieller Beitrag

    ...Aber welche Alternative hast Du konkret, wie die Porphetie in Daniel 8, ....


    Das ist aber nicht relevant, denn besser "nicht verstehen" als "falsch interpretieren".

    Die Frage, ob unserer Auslegung überholt ist, oder nicht, kann nicht legitim mit der Frage nach Alternativen verknüpft werden. Das sind zwei verschiedene Themenkreise:


    • Ist die "traditionelle Auslegung" noch korrekt? In welchem Umfang / Detailgrad?
    • Gibt es Alternativen? Welche?


    .

  • Ich verstehe auch nicht, warum man krampfhaft Dinge wissen muss oder ausgelegt haben muss, die eindeutig sehr sehr unklar sind. "Weihung des Heiligtums", einmal vorkommend in der ganzen Bibel... daraus dann ein Untersuchungsgericht zu machen... njoa..

    Ich fand das anfangs sehr "schlüssig" und ich bin von der "Studienkultur" der Adventisten echt immer wieder beeindruckt; aber werden die Grenzen auch gelesen?

    Habe mal eine Vortragsreihe von Werner Renz angehört. Da ging es um die 7 Donner, die Worte, die Johannes nicht aufschreiben sollte. Was sagte Renz zur Gemeinde: "Sollen wir jetzt mal gemeinsam herausfinden, worum es sich bei den 7 Donnern handeln kann!" - Mein erster Gedanke war: "Sagt Gott nicht, dass sie versiegelt sind?" Es ist NICHT aufgeschrieben; es wurde Johannes befohlen!

    Ernsthaftes und intensives Studium ist wichtig und sollte in der Gemeinde vermittelt werden. Aber wenigstens die von der Bibel selbst benannten Grenzen sollte man einhalten! Man kann da tatsächlich übers Ziel hinaus schießen.

    Fazit: Das Ergebnis von Renz und der Zuhörerschaft zu den Donnern war +/- 0; sie hatten irgendwelche Schlussfolgerungen aus vorangegangenen Stellen und "logische Verbindungen" usw. Aber die Stunde Vortrag hätte man sich meiner Meinung nach sparen können...