Gesetzlichkeit mancher Adventisten: Gründe und Lösungen

  • Hallo liebe Freunde

    Meiner Meinung nach hat keine andere christliche Glaubensgemeinschaft so eine tiefe und umfassende Erkenntnis über die Liebe , Barmherzigkeit und Freundlichkeit Gottes. Unsere biblisch fundierte Lehre über unsere Errettung allein aus Glauben ist das schönste und tröstlichste das ich je gehört oder gelesen habe. Was E.G.White darüber schreibt ist einfach wunderbar. Warum sind wir Adventisten dann so gesetzlich? Die meisten STA die ich kenne reden in Bezug auf ihren Glauben viel mehr über Verhalten, Lebensstilfragen , Gemeindeordnung, die ganz genaue Definition von Sünde usw. Sind wir nicht etwas zu kopflastig? Sind wir bei der Verkündigung der Wahrheit vielleicht zu einseitig geworden? Können wir als Gemeinde so wie wir sind (auch in diesem Forum) den Menschen geben was sie brauchen auf ihrer Suche (bewusst oder unbewusst) nach der Liebe Gottes?

  • Hallo liebe Freunde

    Sind wir bei der Verkündigung der Wahrheit vielleicht zu einseitig geworden? Können wir als Gemeinde so wie wir sind (auch in diesem Forum) den Menschen geben was sie brauchen auf ihrer Suche (bewusst oder unbewusst) nach der Liebe Gottes?

    Ich denke wenn wir keine Erfahrungen mit Jesus gemacht haben, dann sind wir nur Christen am Sabbat und können nur mit Bibelsprüchen opperieren.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Hallo,

    bin zwar kein STA, aber das Thema ist ja generell wichtig.

    Also ich denke, du hast das richtige Wort schon eingeworfen: kopflastig.

    Erwische mich selbst oft dabei: einerseits ist es sehr spannend und lehrreich, die Bibel "intellektuell" auseinander zu nehmen, und ich persönlich freue mich, wenn ich immer mehr Dinge weiß und verstehe, Zusammenhänge begreife, sodass das Bild immer runder wird.

    Ich denke, das gefährliche ist manchmal, dass wir Menschen dazu neigen, unsere Erkenntnisse und unseren "Wissensstand" auf Gespräche und Begegnungen mit anderen generell zu übertragen.

    Man muss als Christ "flexibel" sein. Man begegnet Geschwistern, die vielleicht einen anderen Erkenntnisstand haben oder auch (man darfs ja sagen) einfach noch nicht viel "wissen" (was den biblischen Text angeht). Wieder andere wissen schon viel mehr; wie reagiert man?

    Ich glaube, dass Sprechen in Sprachen kann grob auch weiter interpretiert werden: das Gegenüber auf seiner "Ebene" zu erreichen.

    Dem Juden ein Jude, dem Griechen ein Grieche, dem Heiden ein Heide.

    Ich kann einen mit meinem Erkenntnisstand (so richtig oder auch fehlerhaft er sein mag) nicht tot rennen. Der andere versteht ja unter Umständen nichts. Man muss die Geschwister in ihrem Wachstum begleiten. Ich bin froh, wie mir andere Christen vor 3 Jahren geantwortet haben. Heute brauchen sie so nicht mehr antworten, weil ich gelernt habe hier und da. Aber damals war es gut und hilfreich.

    Es ist ja wie im Leben generell auch. Glaube ist doch lebendig.

    Lg

  • Glaube ist doch lebendig.


    Genau das erlebe ich jeden Sabbat in der Sabbatschulbetrachtung. Auch in emotionalen Situationen Ruhe bewahren und im Vorbild Jesu mit Gleichnissen zu arbeiten.

    Jeder von uns geht auf einem schmalem Grat. Nur mit Jesu Vorbild und Hilfe werden wir nicht abrutschen. In Fanatismus oder Ateismus.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Ich glaube das was aufbrechen muß, um mehr Lebendigkeit hinein zubringen. Genügt es in der Sabbatschule Emotionen hoch zu holen und gleich wieder im Keim ersticken zulassen, weil die Zeit drängt? Lebendigkeit ist mehr als ......

    Freie Predigten, gibt es die überhaupt in den Adventgemeinden ?

    :king:

    Einmal editiert, zuletzt von ingeli (10. November 2013 um 09:27)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von nixwisser

    Warum sind wir Adventisten dann so gesetzlich? Die meisten STA die ich kenne reden in Bezug auf ihren Glauben viel mehr über Verhalten, Lebensstilfragen , Gemeindeordnung, die ganz genaue Definition von Sünde usw. Sind wir nicht etwas zu kopflastig? Sind wir bei der Verkündigung der Wahrheit vielleicht zu einseitig geworden? Können wir als Gemeinde so wie wir sind (auch in diesem Forum) den Menschen geben was sie brauchen auf ihrer Suche (bewusst oder unbewusst) nach der Liebe Gottes?

    Das Problem mit den immateriellen Dingen wie Glaube und Liebe ist, dass man sie nicht sieht. Ob jemand etwas aus Liebe tut, oder aus Glauben, das kann man immer nur vermuten. Den Lebensstil, oder die Gesetzlichkeit, das ist etwas, das man sofort sieht, es ist offenbar. Deshalb fokussieren sich viele eher auf die Gesetzlichkeit um in ihrem Leben und ihrer Motivation etwas zu tun - wei es sichtbar ist und man eindeutig darüber sprechen kann und es anscheinend auch messen kann.

    Im Endeffekt ist es niemals das Adventisten sein, das gesetzlich sein, den Lebensstil zu pflegen, sondern es kommt IMMER und AUSSCHLIESSLICH darauf an was DU aus deinem Glauben machst. Es wird immer solche geben, die Äußerlichkeiten vorschieben, die eine Art Werksgerechtigkeit leben. Und es wird immer solche geben, die eine Tat aus Liebe, oder eine Tat aus Glauben nicht als das sehen, was sie ist, sondern sie als gesetzlich brandmarken. Wenn wir uns ehrlich analysieren, dann müssen wir feststellen, dass wir viel zu oft von Äußerlichkeiten auf Motive und Motivation schließen...und dieses Urteil steht uns nicht zu (oder nur bei einigen wenigen Menschen, die wir wirklich sehr gut kennen).

    Was mich oft etwas stutzig macht ist, dass sich anscheinend die Liebe und die Treue zu den Geboten in der menschlichen Ausprägung ein bisschen im Weg stehen. Liebevolle Menschen, solche, die sich wirklich kümmern um andere, sind oft weniger genau in der Befolgung und im Ermahnen zu den Geboten hin. "Aus Liebe" wird eher ein Auge zugedrückt. Und andererseits sind die sogenannten gesetzlichen Gläubigen eher lieblos...oder werden so empfunden. Warum ist das so? Warum hat das nur Jesus zusammengebracht, dass er beides so perfekt vereinen konnte?

  • Was ist / kennzeichnet eine Predigt, die keine freie Predigt ist?

    Wenn ich zu einem Thema spreche sollte man sich vorher Gedanken gemacht haben. Diese dann aufzuschreiben oder nicht ist, eine Frage des Auswendiglernens...

    Wenn ich vor der Gemeinde stehe und der Geist Gottes mir die richtige Worte und Betonung schenkt, die Herzen der Zuhörer öffnet und ihnen hilf zu verstehen was
    die Botschaft ist hat Predigt Sinn, wenn nicht ist alles Asche... ;)

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Freie Predigt ist aus einen Leitgedanken heraus zu predigen zum Beispiel Freude und Lebendigkeit. Kannst du lieber Heimo oder auch ein anderer Prediger eine solche Predigt halten?
    Da gehört auch das vertrauen dazu sich von Christus leiten zu lassen und mit ihm zusammen zu arbeiten.
    Solche Prediger gibt es sicher, die Predigen aus ihren Erfahrungen heraus.

    Natürlich haben viele STA-Prediger keine Vorlage bei sich bzw. auf den Pult liegen, aber die Predigten sind vorbereitet und niedergeschrieben.

  • Was mich oft etwas stutzig macht ist, dass sich anscheinend die Liebe und die Treue zu den Geboten in der menschlichen Ausprägung ein bisschen im Weg stehen. Liebevolle Menschen, solche, die sich wirklich kümmern um andere, sind oft weniger genau in der Befolgung und im Ermahnen zu den Geboten hin. "Aus Liebe" wird eher ein Auge zugedrückt. Und andererseits sind die sogenannten gesetzlichen Gläubigen eher lieblos...oder werden so empfunden. Warum ist das so? Warum hat das nur Jesus zusammengebracht, dass er beides so perfekt vereinen konnte?

    Und da es nur Jesus zusammen gebracht hat, brauchen wir seinen Hl. Geist dazu, er soll die Mitte sein, in allen was wir tun ihm einbeziehen, das gelingt uns mal besser und manchmal vergessen wir ihm, weil unser Mensch im Vordergrund steht bzw. im Wege steht.

    Einmal editiert, zuletzt von HeimoW (10. November 2013 um 13:57)

  • Um die Ausgangsfrage zu beantworten - eine sehr gute Frage: ja, ich sehe die STA generell auch als zu kopflastig an, der Begriff "Kopfchristen" drückt es auch recht gut aus, obwohl das Wort eigentlich furchtbar ist!

    Ein Prediger sagte einmal: "Wir haben zu viel Wissen, aber zu wenig Weisheit" - da ist leider etwas dran!

    Bibelkenntnis ist gut und ist auch Vorraussetzung für ein gemeinsames Verständnis, aber schon das Wort Wissen in diesem Zusammenhang finde ich schwierig.
    Gibt es absolutes Wissen in Form von "gesicherter Wahrheit" oder haben wir nicht vielmehr einen aktuellen Erkenntnisstand?

    Wenn uns klar ist, das all unser Wissen Stückwerk ist und wir dem Anderen mit Liebe und Ehrerbietung im Gespräch begegnen, können wir ein gutes Stück vorankommen.

    • Offizieller Beitrag

    Sind wir bei der Verkündigung der Wahrheit vielleicht zu einseitig geworden?


    Hallo nixwisser,
    das mag dein regionaler oder nationaler Eindruck sein. Ich habe (leider) persönlich in den letzten Jahren genau das Gegenteil erlebt. Predigten auf "Kirchenniveau", Mission die sich am liebsten allein auf das soziale Evangelium konzentrieren würde. Wenn man dann nachfragt, wieso dieser Kurs eingeschlagen wird, dann kommen genau diese Argumente, die du auch bringst ("Wir seien zu kopflastig" oder dass bestimmte Lehren zu kompliziert sind...). Was ich damit sagen will ist erstens: Ich bin nicht gegen soziale Aktivitäten. Und zweitens: Ich bin für eine ausgewogene Verkündigung in Wort und Tat. Die Gefahr besteht meiner Meinung darin, dass das Pendel von "Zu Kopflastig" in "Zu soziallastig" umschlägt, aber die goldene Mitte verfehlt. Das "Wir seien zu kopflastig"-Argument kann leider auch dazu missbraucht, bestimmte adv.-theologische Standpunkte (die du vielleicht schätzt, andere aber ein Problem damit haben) beiseite zu schieben.

    • Offizieller Beitrag

    Sind STA gesetzlich?

    Das kann man nicht beantworten, wenn man nicht definiert hat, was "gesetzlich" bedeutet und wie sich die Gemeinde auf Basis dieser Definition beurteilen läßt. Ebenso ist unklar, was mit "STA" gemeint ist. Offizielle Lehre? Mehrheit der Mitglieder?...

    Das Gesetz sagt "du sollst nicht morden". Jesus sagt, wir sollen die Gebote halten. Ist das jetzt gesetzlich, wenn wir versuchen, die Gebote zu halten?

    Ich unterscheide strikt zwischen Gnade und Glaubensgehorsam. Beide sind im Leben eines Christen notwendig. Die Gnade ist der Erlösungsweg, der Glaubensgehorsam ist die Befolgung von Gottes Aufforderungen. Wenn Gott sagt: "mache bitte dies und das...", ist das eine Torheit zu sagen, dass das Befolgen dieser Aufforderungen eine Gesetzlichkeit ist.

    Wenn ein Adventist ganz ernsthaft die Ratschläge von Ellen White befolgt, die sie von Gott in Visionen bekommen hat, und von diesen auch anderen erzählt, ist das keine Gesetzlichkeit. Es ist Glaubensgehorsam.

    Mit dieser Bemerkung lasse ich die Frage offen: was ist "gesetzlich"?

  • Gibt es andere als freie Predigten?

    Nein, es gibt nur freie Predigten. Alles andere wäre "die Gedanken eines Anderen vorzutragen". Wenn ich von etwas überzeugt bin, kann ich darüber frei predigen. Bin ich nicht überzeugt, trage ich anderes Gedankengut vor.

    Was ist / kennzeichnet eine Predigt, die keine freie Predigt ist?

    Ich vermute, hier wird ein freies Reden (ohne Manuskript) als freie Rede angesehen. Obwohl das so nicht ganz stimmen kann.

    Jede Predigt soll den Zuhörern etwas sagen. Etwas vermitteln. Und damit man am Thema nicht vorbeihuscht, ist ein Manuskript gut und nötig. Einige wenige schaffen es ohne.

    Nach meinem Verständis ist es egal, ob ein Manuskript ausgeschrieben ist, oder nur Stichworte aufgeschrieben werden, die den Redner an der Linie halten helfen. Beides ist dennoch eine freie Predigt. Weil sie keine aufgezwungenen Ansichten wiedergibt, sondern die eigenen Worte, Gedanken, Wissen ...

    So nebenbei: Ich freue mich immer wieder, wenn mir eine Predigt besonders gefällt. Dann bitte ich nämlich den Redner um das Manuskript. Über ausgeschriebene Manuskripte freue ich mich riesig. So haben mir schon einige Aufzeichnungen zu einem Verständnis verholfen, das mich schon lange als Unlösbar gequält hat. Die eigene Überzeugung ist wichtig bei einer Predigt. Ob da nun Notizen gebraucht werden, oder auch nicht, ist dabei Nebensache.

    Ich selbst brauche fürs Vortrag halten ein ausgeschriebenes Manuskript. Auch wenn ich es dann gar nicht benötige. Ich bin an und für sich ein "freier Redner". Aber das ausgeschriebene Manuskript gibt mir eine gewisse Sicherheit.

    ***

  • Das kann man nicht beantworten, wenn man nicht definiert hat, was "gesetzlich" bedeutet und wie sich die Gemeinde auf Basis dieser Definition beurteilen läßt. Ebenso ist unklar, was mit "STA" gemeint ist. Offizielle Lehre? Mehrheit der Mitglieder?...

    Damit ist gemeint, dass Adventisten die Gebote Gotte als Gültig ansehen. Denn die allgemeine Ansicht ist ja: Das Gesetz samt den zehn Geboten ist durch Christus ungültig gemacht. Es wurde aufgehoben. Da STA das nicht so sehen, sind sie in den Augen vieler gesetzlich. "STA's sind im AT hängen geblieben" höre ich auch immer wieder.
    Das liegt nicht daran, wie gut oder weniger gut STA die Gebote halten, sondern an der Tatsache, dass sie noch als Gültig verstanden werden. Und noch dazu mit dem Sabbatgebot. Dieses ist eigentlich der Unmutträger. Gemeint ist damit die öffentliche Lehre der STA, die ja die 10 Gebote nicht als Ungültig lehrt.


    Das Gesetz sagt "du sollst nicht morden". Jesus sagt, wir sollen die Gebote halten. Ist das jetzt gesetzlich, wenn wir versuchen, die Gebote zu halten?

    Da bist du deshalb nicht gesetzlich, weil dieses Gebot im NT wiederholt wurde, was beim Sabbat ja nicht der Fall ist. Die vorgeworfene Gesetzlichkeit bezieht sich großteils auf das 4. Gebot.


    Ich unterscheide strikt zwischen Gnade und Glaubensgehorsam. Beide sind im Leben eines Christen notwendig. Die Gnade ist der Erlösungsweg, der Glaubensgehorsam ist die Befolgung von Gottes Aufforderungen. Wenn Gott sagt: "mache bitte dies und das...", ist das eine Torheit zu sagen, dass das Befolgen dieser Aufforderungen eine Gesetzlichkeit ist.

    Da liegt das Problem dieser Menschen, dass sie Glaubenswerke von Gesetzeswerken nicht auseinander halten können. Sie sind der Ansicht, STA glauben, das Halten der Gebote bringt die Erlösung. Sie können sich nicht vorstellen, dass man ein Gebot aus Liebe zu Gott hält. Dass es wie selbstverständlich ist, den Willen Gottes zu befolgen. Wenn es auch niemanden - mit einer Ausnahme (haroldgraf) - gelingt, immer dem Willen Gottes entsprechend zu handeln. STA sind daher sehr froh, dass nicht das Gebote halten die Erlösung schaft, sondern Christus alleine.


    Wenn ein Adventist ganz ernsthaft die Ratschläge von Ellen White befolgt, die sie von Gott in Visionen bekommen hat, und von diesen auch anderen erzählt, ist das keine Gesetzlichkeit. Es ist Glaubensgehorsam.

    Das sehe ich gar nicht so. Respektiere aber deine Ansicht. Glaubensgehorsam verbinde ich nicht mit E. White. Das festhalten an Ellen White wird auch nicht als Gesetzlichkeit gesehen, sondern sie wird als Meinungsmacher und Guru der STA verstanden. Als unerlaubter Zusatz zu den Schriften, dem Wort Gottes. So haben STA den Ruf, gar nicht der Bibel zu folgen, sondern E. White. Denn das letzte Wort hat (anscheinend) sie.


    Mit dieser Bemerkung lasse ich die Frage offen: was ist "gesetzlich"?

    Die Frage ist hier nicht wirklich: "Was ist gesetzlich" sondern eher: "Warum werden STA als Gesetzliche verstanden". Das habe ich hier zu erklären versucht.

    ***

  • M.E. geht es um das richtige Mass, die Verhältnismässigkeit.

    STA werden allg. so gesehen, dass sie das Gesetz besonders betonen und einzelne daraus besonders erhöhen (wie z.B. das vierte Gebot).

    Daneben gibt es die div. Sonderlehren, die nur die STA so und in dieser Form vertreten, was sie auch als gesetzlich erscheinen lässt.

    Tatsächlich ist aus meiner Sicht die Verhältnismässigkeit hier verschoben: zu sehr auf Gesetz und "Rechtgläubigkeit" konzentriert (deswegen hier ewige und heftige Diskussionen um die letzte Wahrheit in absoluten Detailfragen) und zuwenig persönliche Beziehung zu Gott - Freude am Schöpfer - Singen und Lobpreis - dies alles kommt m.E. zu kurz! Auch die Liebe untereinander kommt häufig zu kurz (Umgangston in den Beiträgen, persönliche Verletzungen etc.)

  • M.E. geht es um das richtige Mass, die Verhältnismässigkeit.

    Was wäre das "richtige" Maß?


    STA werden allg. so gesehen, dass sie das Gesetz besonders betonen und einzelne daraus besonders erhöhen (wie z.B. das vierte Gebot).

    Was verstehst du unter "das Gesetz"? Das 4. Gebot sieht deshalb schon als Hervorgehoben aus, weil es sonst niemanden wirklich tangiert. Welches Gesetz wird sonst noch besonders betont?


    Daneben gibt es die div. Sonderlehren, die nur die STA so und in dieser Form vertreten, was sie auch als gesetzlich erscheinen lässt.

    Inwiefern verstehst du "Sonderlehren" als gesetzlich? Eigentlich müsste ich dich jetzt fragen: Was verstehst DU unter gesetzlich? Diese Frage drängt sich mir auf, wenn du das festhalten an einer Lehre als "gesetzlich erscheinen" abtust.


    Tatsächlich ist aus meiner Sicht die Verhältnismässigkeit hier verschoben: zu sehr auf Gesetz und "Rechtgläubigkeit" konzentriert (deswegen hier ewige und heftige Diskussionen um die letzte Wahrheit in absoluten Detailfragen) und zuwenig persönliche Beziehung zu Gott - Freude am Schöpfer - Singen und Lobpreis - dies alles kommt m.E. zu kurz!

    Ich denke, das liegt zum Teil auch daran, dass man in einem Forum schwer Lobpreissingen kann. Auch die persönliche Beziehung zu Gott kann schriftlich nur schwer festgemacht werden. WIE lobpreist DU hier Gott? Wie vermittelst DU hier deine persönliche Beziehung zu Gott? Die Freude am Schöpfer kann ich sehrwohl auch hier erkennen. Sowohl bei Adventisten, als auch von Nicht-Adventisten.

    In einem anderen Forum ruft eine Mitschreiberin mitten in der Diskussion immer wieder dazu auf, doch jetzt und sofort Gott lobpreisen. Dann folgen einige geschriebene Hallelujah und Hossianna. Vermittelt dir das einen von Herzen kommenden Lobpreis? Ich bin mir da nicht so sicher ...


    Auch die Liebe untereinander kommt häufig zu kurz (Umgangston in den Beiträgen, persönliche Verletzungen etc.)

    Ja, da hast du schon recht. Das ist leider ein Zeichen der Zeit, dass auch vor Adventisten nicht halt macht. Adventisten verstehen sich nicht als bessere Christen (Ausnahmen finden wir natürlich überall. Auch hier). Daher sollte man von ihnen auch keine Vollkommenheit erwarten, die letztendlich keiner bringen kann. Allerdings kann jeder mit gutem Beispiel voran gehen! Das wäre dann schon mal ein Anfang zur besseren Kommunikation. Dazu gehört halt auch, dass der eine nicht meint, den anderen "erziehen" zu müssen. Vorbildwirkung soll ja eine feine Methode sein.

    Leute (User), die meinen, ein Hammer zu sein, sehen natürlich in jedem Mitmenschen und in jedem Problem einen Nagel, auf den man draufhauen muss! Also weg mit dem Hammer und auch mal einen "Nagel" vorstehen lassen können. Manchmal ist das "Nagel rausnehmen" auch wesentlich wirkungsvoller, als das dreinschlagen.

    ***

  • geb ich dir recht, jeder fange bei sich an, weg mit Nägel und Hammer. ;)

    Es reicht der Hammer! Machmal gibt es allerdings auch Stichsägen. Die stichelt dann schon mal gewaltig! Und fühlt sich natürlich berechtigt dazu. Als Stichsäge!

  • Das Problem mit den immateriellen Dingen wie Glaube und Liebe ist, dass man sie nicht sieht. Ob jemand etwas aus Liebe tut, oder aus Glauben, das kann man immer nur vermuten. Den Lebensstil, oder die Gesetzlichkeit, das ist etwas, das man sofort sieht, es ist offenbar. Deshalb fokussieren sich viele eher auf die Gesetzlichkeit um in ihrem Leben und ihrer Motivation etwas zu tun - wei es sichtbar ist und man eindeutig darüber sprechen kann und es anscheinend auch messen kann.

    Im Endeffekt ist es niemals das Adventisten sein, das gesetzlich sein, den Lebensstil zu pflegen, sondern es kommt IMMER und AUSSCHLIESSLICH darauf an was DU aus deinem Glauben machst. Es wird immer solche geben, die Äußerlichkeiten vorschieben, die eine Art Werksgerechtigkeit leben. Und es wird immer solche geben, die eine Tat aus Liebe, oder eine Tat aus Glauben nicht als das sehen, was sie ist, sondern sie als gesetzlich brandmarken. Wenn wir uns ehrlich analysieren, dann müssen wir feststellen, dass wir viel zu oft von Äußerlichkeiten auf Motive und Motivation schließen...und dieses Urteil steht uns nicht zu (oder nur bei einigen wenigen Menschen, die wir wirklich sehr gut kennen).

    Was mich oft etwas stutzig macht ist, dass sich anscheinend die Liebe und die Treue zu den Geboten in der menschlichen Ausprägung ein bisschen im Weg stehen. Liebevolle Menschen, solche, die sich wirklich kümmern um andere, sind oft weniger genau in der Befolgung und im Ermahnen zu den Geboten hin. "Aus Liebe" wird eher ein Auge zugedrückt. Und andererseits sind die sogenannten gesetzlichen Gläubigen eher lieblos...oder werden so empfunden. Warum ist das so? Warum hat das nur Jesus zusammengebracht, dass er beides so perfekt vereinen konnte?

    Was ist genau gesetzlich sein? Wie wird das definiert? Wie definiert die Bibel gesetzlich zu sein? War Jesus auch gesetzlich, da er nie gesündigt hat?