• Hallo
    Schon mehrmals bin ich auf diesen Text gestoßen.

    Zitat von " Für die Gemeine geschrieben / Band I Seite 216"


    Kurz bevor ich die Zeugnisse in Umlauf brachte, in denen es um die Bemühungen des Feindes ging, die Grundlage unseres Glaubens durch Verbreitung irreführender Theorien zu unterminieren, hatte ich von folgendem Ereignis gelesen: Ein Schiff war im Nebel mit einem Eisberg zusammengestoßen. In den folgenden Nächten schlief ich nur wenig. Ich fühlte mich niedergedrückt wie ein mit Getreidegarben schwer beladener Karren. Eines Nachts wurde mir ein klares Bild gezeigt: Ein Schiff schwamm auf dem Meer, von dichtem Nebel eingehüllt. Plötzlich rief die Wache vom Ausguck: „Eisberg direkt voraus!“ Und tatsächlich, ein gewaltiger Eisberg ragte hoch vor dem Schiff auf. Eine befehlende Stimme rief: „Halte darauf zu!“ Niemand zögerte auch nur einen Augenblick. Es war höchste Zeit zu handeln. Der Maschinist schaltete auf Volldampf voraus, und der Mann am Steuer lenkte das Schiff direkt gegen das Eis. Krachend rammte das Schiff den Eisberg. Ein schrecklicher Ruck lief durch das Schiff, und der Eisberg zersprang. Die Eisbrocken fielen donnernd auf das Deck herab. Die Passagiere wurden durch den heftigen Aufprall kräftig durchgerüttelt, doch niemand kam dabei ums Leben. Das Schiff war beschädigt, aber nicht irreparabel. Bei dem Zusammenstoß prallte es zunächst zurück. Vom Bug bis zum Heck lief ein Zittern durch das Schiff, als wäre es lebendig. Dann aber setzte es seinen Weg fort.
    Ich verstand die Bedeutung dieser Szene nur zu gut. Ich hatte meine Befehle. Ich hatte die Worte gehört, die Stimme, die Gottes Stimme war: „Halte darauf zu!“ Ich kannte meine Pflicht und wußte, daß ich keine Zeit mehr verlieren durfte. Es war an der Zeit, entschlossen zu handeln. Ohne weiteres Zögern mußte ich dem Befehl gehorchen: „Halte darauf zu!“
    In jener Nacht stand ich um ein Uhr auf. Ich schrieb so schnell, wie ich nur konnte. In den nächsten Tagen arbeitete ich von früh bis spät, um für unsere Gemeinde niederzuschreiben, welche Ratschläge mir bezüglich der Irrtümer, die sich bei uns einschlichen, gegeben worden waren.
    Ich habe gehofft, daß es zu einer gründlichen Reformation kommen würde, daß wir an den Glaubenspunkten festhalten würden, für die wir in unseren Anfangstagen gekämpft und die wir in der Kraft des Heiligen Geistes bekannt gemacht haben.


    Aus dem Zusammenhang geht hervor, dass dieses Gesicht die Irrtümer der Lehre innerhalb der STA-Gemeinde darstellt. So geht es im Text vorher um das Alpha bzw. "The Living Temple". Trotzdem ist mir nicht richtig klar wofür das Schiff, der Eisberg, das herunterfallende Eis usw. das Bild sein soll.

    Und das Wichtigste...was sagt uns dieser Text heute...oder hat er uns nichts mehr zu sagen.

    Gruss Atze

    Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen den Weg, den der Herr uns geführt und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat. (Ellen White, Life Sketches, 1915,)

  • Hmmm, mir fehlt jetzt hier ein wenig der größere Zusammenhang.

    Ich nehme erst einmal an, es ist ein Zitat von EGW - auch das ist mir nicht ganz klar.

    Der letzte Absatz stellt aus meiner Sicht widersprüchliche Aussagen dar: Eine gründliche Reformation <--> an den alten Erkenntnissen festhalten ???


    Das Schiff in dem Bild sehe ich als die Gemeinde.
    Der Eisberg könnte die Irrlehren oder die Angriffe des Bösen darstellen.
    Drauf zu halten würde bedeuten, die direkte Konfrontation zu suchen... ob das für einen Kapitän ein guter Rat wäre?

  • "Für die Gemeine geschrieben" / Band 1 Seite 216": Original-Werk ist "Testimonies für the Church" und ist natürlch von EGW. Es gibt davon 9 Bände.

    testimony:

    • Zeugenaussage {f}law
    • Aussage {f} [Gericht]law
    • Zeugnis {n}
    • Bezeugung {f}
    • Bekundung {f}law
    • Einlassung {f} [Aussage]law

    Der Text bezieht sich offensichtlich auf die Entstehungsgeschichte der "Testiminies for the church".
    Ohne die konkreten Inhalte der "Testimonies" selbst zu kennen kann man über die Bedeutung des Abschnittes nicht wirklich etwas sinnvolles sagen.
    Es ist erst recht nicht pauschal feststellbar ob, in wie weit oder wie übertragbar diese einzelnen Zeugnisse für heute noch sind.

    EGW war Kind ihrer Zeit - wie wir alle (Menschen) es sind - und darum sind keineswegs alle Ihre Aussagen grundsätzlich als inspiriert zu betrachten.

  • Zitat

    EGW war Kind ihrer Zeit - wie wir alle (Menschen) es sind - und darum sind keineswegs alle Ihre Aussagen grundsätzlich als inspiriert zu betrachten.


    Alle vielleicht nicht…wie es aber möglich sein soll einen Propheten als diesen anzuerkennen ohne die Visionen (wie in dem Fall hier) zwangsweise als inspiriert zu betrachten ist mir schon seit dem ersten Besuch dieses Forums ein offenkundiges Rätsel. Außerdem traue ich auch Gott zu, dass er seinem Knecht die richtige Interpretation zu den Visionen gibt oder bei falschem Verständnis diesen wieder auf die richtige Spur bringt und korrigiert. Andernfalls kann es sich für mich nur um einen falschen Propheten handeln.

    Gruss Atze

    Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen den Weg, den der Herr uns geführt und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat. (Ellen White, Life Sketches, 1915,)

    • Offizieller Beitrag

    Ja, aber selbst wenn Deine Einschätzung korrekt wäre, dann muss eine Vision die 150 Jahre alt ist keine Bedeutung für heute oder die Zukunft haben, sondern kann sich auf eine konkrete Situation damals bezogen haben, die wir heute gar nicht mehr nachvollziehen können.

    .

    Liebe Grüße, Heimo

  • Zitat

    dann muss eine Vision die 150 Jahre alt ist keine Bedeutung für heute oder die Zukunft haben,


    ...habe ich auch nicht behauptet, sondern zur Diskussion bzw. zur Frage gestellt.

    Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen den Weg, den der Herr uns geführt und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat. (Ellen White, Life Sketches, 1915,)


  • Alle vielleicht nicht…wie es aber möglich sein soll einen Propheten als diesen anzuerkennen ohne die Visionen (wie in dem Fall hier) zwangsweise als inspiriert zu betrachten ist mir schon seit dem ersten Besuch dieses Forums ein offenkundiges Rätsel. Außerdem traue ich auch Gott zu, dass er seinem Knecht die richtige Interpretation zu den Visionen gibt oder bei falschem Verständnis diesen wieder auf die richtige Spur bringt und korrigiert. Andernfalls kann es sich für mich nur um einen falschen Propheten handeln.


    Selbst beim Lesen prophetischer Botschaften der Bibel müssen wir zuerst konkret klären:
    Was sagt der Prophet (wörtlich)?
    Was meint der Prophet (inhaltlich)? (z.B. Symbole und Bilder auflösen)
    Was meint Gott damit?
    Welcher Bedeutzugs-Zusammenhang besteht zur (historichen) Situation des Propheten und seines Umfeldes?
    Gibt es Kukltur- und Zeit-unabhängige Inhalte / Aussagen?

    Erst wenn wir so weit sind dürfen wir Inhalte überhaupt auf Heute übertragen und auch denn müssen wir sorgfältig bleiben um nicht willkürlich über das Ziel hinaus zu schießen.

    Wenn das Gesagte aber schon für die Propheten in der Bibel gilt - wie ernst muß man das dann erst recht auf EGW anwenden?
    Alles was in der Bibel aufgeschrieben und überliefert wurde ist von vielen Generationen von Juden und Christen in seiner Bedeutung und Relevanz für Glauben und Nachfolge über mehrere Jahrtausende (von mindestens knapp 2000 bis zu 7500 Jahren!) in Glauben und Erfahrung geprüft und bestätigt worden. Bei EGW haben wir kaum mehr als ein Jahrhundert ... Welche teile von EGW wirklich geistliche Wegweisend sind wird sich also erst noch haraus stellen müssen.

    Und wenn ich mir das Verhältnis von Schriftpropheten zu den Propheten anschaue, die oder deren Werke nicht in den Kanon aufgeommen wurden, dann gehe ich davon aus, das maximal 10% langfristig relavant sein werden während über 90% ohne irgend ein Bedauern verloren gehen dürfen! Die konkrete Aufgabe eines Nachfolgers Christi bezüglich EGW muß also primär die sein herauszufinden welche Maximal 10% heute noch relavant sind, übertragen oder angewendet werden können / sollen.

    maranatha Stephan
    bibelarbeit.info

    Einmal editiert, zuletzt von Stephan Zöllner (13. Oktober 2013 um 16:16) aus folgendem Grund: Rechtschreibung