Können Adventisten und Atheisten beste Freunde sein?

  • Hallo,

    mich beschäftigt in letzter Zeit die Frage, ob tiefe Freundschaften mit weltlichen Menschen geschlossen werden dürfen. Mein bester Freund ist nämlich Atheist, aber kein passiver Fahnen-in-den-Wind-Hänger, sondern ein richtiger Anti-Theist, der Bücher von Dawkins und Hitchens gut kennt und seine Weltanschauung wortreich verteidigt. Ich kenne ihn schon seit meiner frühesten Kindheit und er ist wie ein Bruder für mich.

    Was sagt die Bibel und der Geist der Weissagung dazu?

    Ich wünsche euch einen gesegneten Sabbatanfang.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo David,

    ich kann dir viele Zitate von Ellen bringen, wo sie empfiehlt, Kontakte zu Ungläubigen aufzubauen (das wären vor allem unsere Verwandten und Nachbarn). Wir sollten diese Freundschaft sogar so stark entwickeln (durch unsere Hilfeleistungen, Mitleidenschaft, Zuhören), damit diese Leute zu uns ein enges Verhältnis bilden, uns zu vertrauen lernen, uns zuhören, uns glauben und schließlich unseren Gott annehmen. Sie sagt sogar, dass es keine bessere Evangelisation gibt als diese.

    Empfehlenswert zu dieser Thematik ist ihr Buch "Im Dienst für Christus". Hier kann man einfach nicht aufhören, Abschnitt nach Abschnitt zu zitieren, um die oft falsche Denkweise vieler gläubiger Menschen gegenüber den Ungläubigen zu korrektieren.

    Zitat

    Besucht eure Nachbarn, einen um den andern, und kommt ihnen so nahe, dass sich ihre Herzen durch euer selbstloses Interesse und eure Liebe euch zuwenden. Nehmt Anteil an ihnen, betet mit ihnen und achtet auf Gelegenheiten, ihnen Gutes tun zu können. Wenn sich dann die Möglichkeit dazu ergibt, nehmt ein paar von ihnen zusammen und öffnet vor ihrem verfinsterten Verständnis das Wort Gottes.

    Zitat

    Allen, die mit Christus zusammenarbeiten sage ich: Wo immer ihr die Möglichkeit habt, Menschen in ihrem eigenen Heim zu erreichen, nutzt diese Gelegenheit! Nehmt eure Bibel und eröffnet ihnen die großen Wahrheiten. Euer Erfolg hängt dabei nicht so sehr von eurem Wissen oder der Qualität eurer Ausführungen ab als von eurer Fähigkeit, einen Weg zu ihren Herzen zu finden. Indem ihr umgänglich seid und ein herzliches Verhältnis zu den Leuten aufbaut, könnt ihr deren Denken leichter beeinflussen als durch den glänzendsten Vortrag. Jesus Christus im Familienkreis bekannt zu machen, in vertrauter Umgebung, vor kleinen Gruppen in privaten Häusern, bringt oft mehr Erfolg in der Gewinnung von Menschen für Jesus als Predigten, die vor Menschenmassen im Freien, in Sälen oder selbst in Kirchen abgehalten werden.

    Zitat

    Christus sonderte sich nicht ab und hatte gerade dadurch den Pharisäern erheblichen Anstoß gegeben, dass er in dieser Beziehung von ihren strengen Regeln abwich. Er stellte fest, dass der Bereich der Religion von hohen Mauern umschlossen war, als sei er zu heilig für das Alltagsleben. Diese Trennmauern riss er nieder; denn wenn er mit Menschen in Berührung kam, fragte er nicht: „Was glaubst du? Welcher Religionsgemeinschaft gehörst du an?“ Er half vielmehr allen, die Hilfe brauchten. Statt sich wie ein Einsiedler abzusondern, um dadurch sein frommes Wesen zur Schau zu stellen, wirkte er ernsthaft zum Wohle der Menschen. Er schärfte ihnen den Grundsatz ein, dass schriftgemäße Religion nicht in der Abtötung des Leibes bestehe und dass reine und unbefleckte Religion nicht nur zu besonderen Zeiten und bei besonderen Anlässen ausgeübt werden sollte. Immer und überall bekundete er sein liebevolles Interesse für die Menschen und verbreitete das Licht einer heiteren Frömmigkeit um sich.

    Dir wird wenig vergeben, wenn du wenig liebst. Dir wird viel vergeben, wenn du viel liebst. (Lukas 7,47-50)

  • Er stellte fest, dass der Bereich der Religion von hohen Mauern umschlossen war, als sei er zu heilig für das Alltagsleben. Diese Trennmauern riss er nieder; denn wenn er mit Menschen in Berührung kam, fragte er nicht: „Was glaubst du? Welcher Religionsgemeinschaft gehörst du an?“

    Freundschaft ist ein großer Begriff.

    Ich habe 18 Jahre mit einem Ateisten eng zusammengearbeitet. Er machte Vorkalkulation und die Angebote ich war für Konstruktion,Produktion,Probelauf und Auslieferung zuständig.

    Wir haben sehr gut zusammengearbeitet. Er war 10 Jahre älter und ich bin dankba das ich viele gute Ratschläge von ihm bekam ,habe meinen Glauben gelebt,hatte den Sabbat frei und konnte viel von meinem Glauben berichten.

    Noch heute haben wir ein guten Kontakt. Seid 8 Jahren treffe ich mich mit älteren Herrschaften, bekennenden Ateisten zum Luftgewehrschießen.
    Sie mussten so manche biblische Geschichte über sich "ergehen lassen". Sie bewundern meinen Glauben und wir haben schöne Abende und gute Gespräche.

    Wir sollen zuerst Gemeinschaft haben und dann den Menschen durch unser Leben Bezeugen, was wir von Jesus gelernt haben!

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Ich glaube aber, dass man das nicht mit einer falschen Toleranz für weltliche Menschen verwechseln darf, denn es gibt durchaus auch Leute im eigenen Umfeld, die sich ganz bewusst gegen die Religiosität stellen und diese dann zu untergraben versuchen.

  • die sich ganz bewusst gegen die Religiosität stellen und diese dann zu untergraben versuchen.

    Mit solchen Menschen ist dann auch kaum ein freunschaftliches Verhältniss möglich.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Warum nicht ? Atheisten sind auch Glaubende, denn sie glauben, was sie nicht beweisen können und zwar,dass es angeblich Gott nicht gibt, wobei sie gar nicht wissen, wer oder was Gott überhaupt ist. Ich persönlich habe mich auch schon mit Marxisten-Leninisten fruchtbar auseinandergesetzt. Aber ich meine eben, dass ich mit dem echten Christsein sozialer und philantropischer bin als jeder überzeugte Sozialist und Atheist im Denken bin, weil für mich Jesus Christus der Inbegriff des Sozialen überhaupt ist. Das Christsein fülllt meine innerste Seele mit echter Hoffnung und gibt mir Sinn. Als Atheist erwartet mich nur die Sinnlosigkeit des endgültigen Todes und das endgültige Verwehen der eigenen Existenz sinnlos im Meer der Zeit. Das Universum ist so gross, warum sollte es nicht dort draussen eine Intelligenz geben, die uns überlegen ist, die Leben schaffen kann, Planten mit Leben füllen kann ? Leben kommt immer von Leben und Gott ist die Quelle des Lebens.

    Sicherwird mich der Atheist fragen, wieso sogar auf Ebene der Insekten ein Hundertfüsser auf eine für uns unvorstellbare brutale Weise eine Grille tötet und auffrisst ? Warum schafft dieser Gott Leben mit derartigem egoistischem Überlebensinstinkt, dass es nicht davor zurückscheut mit allen Mitteln, Konkurrenten zu betrügen, zu täuschen, gemein zu hintergehen, zu ermorden und zu fressen ? Ist Gott die Schöpfung entglitten, ist das Leben entartet ? Offenbar, denn Jesus Christus hat deutlich gemacht, dass es nicht Gottes Wille ist, dass es Leid, Krankheit und Tod in seiner Schöpfung gibt. Die Schöpfung hat sich von Gott weit entfernt und kämpft verzweifelt ohne Gott um ihre Existenz, wobei alle Mittel recht, nur um das Überleben zu sichern. Gott wird diesem Treiben in der Zukunft ein Ende setzen. Wir als Christsen werden mit Gott zusammen die Ewigkeit verbringen, wir werden die Sterne überdauern.

  • Atheisten sind auch Glaubende, denn sie glauben, was sie nicht beweisen können und zwar,dass es angeblich Gott nicht gibt,

    Das ertaunliche ist das gerade diese oft aus Chrislichen Familien kommen und nach den Geboten Gottes sich unbewusst orientieren.

    Was eine Marxistische Erziehung bewirkt, kann man an der ehemaligen DDR sehen.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Frage 1: Wieviel % Deiner Einstellung, Lebenshaltung und Denkweise sind "adventistiesch" und wievele % davon sind menschlich?
    Frage 2: Wieviel % Übereinstimmung benötigt man für die Gruppenkonformität in der Gemeinde und wiwviel % Abweichung wird schadlos tolleriert?
    Frage 3: Wieviel % Übereinstimmung braucht es für eine (gute) Freundschaft und wieviel ider welche Unterschiede werden akzeptiert?

    Es hilft sehr sich einmal vor Augen zu führen worauf eine Freundschaft aufbaut, denn Freunde und vor allem beste Freunde, sucht man sich nach sehr konkreten Kriterien aus auch wenn der Vorgang unbewußt oder intuitiv erfolgt bzw. sich oft ergibt.
    Bei der Wahl der Gemeindezugehörigkeit sind die Kriterien ganz anderer Natur und die Verbundenheit mit einer Gruppe ist niemals so intensiv wie mit einem einzelnen Menschen. Die höchste Bindung in eine Gruppe erfolgt vor allem in Sekten oder sekten ähnlichen Gemeinschaften wobei de erreichte Bindung auf einem systematischen mißbrauch beruht während ein Freund das nicht nötig hat sondern auch bei einer anderen Meinung oder Überzeugung Respekt, Vertrauen und Loyalität erhalten bleiben (solangedas Vertrauen nicht systematisch untergraben oder mißbraucht wird!).

    Ein gesunder Christ ist darum auch nicht an die Gemeinde als solche gebunden sondern hat sich Christus verpflichtet und dient zuerst IHM - der Gemeinde nur solange diese auch grundsätzlich Christus dient!

  • @10Veith2010

    Zitat

    Warum nicht ? Atheisten sind auch Glaubende, denn sie glauben, was sie nicht beweisen können und zwar,dass es angeblich Gott nicht gibt, wobei sie gar nicht wissen, wer oder was Gott überhaupt ist.

    Atheismus ist kein Glaube an sich. Es ist nur das Nichtvorhandensein eines Gottesglaubens. Zu sagen, dass Atheisten Glaubende sind, ist genauso als würde man sagen, Nichtrauchen sei eine Sucht. Atheisten müssen nichts beweisen. Die Beweislast einer Behauptung liegt beim Behauptenden. Das heißt: Wenn du sagst es gäbe einen Gott, dann kann das so lange nicht für wahr gehalten werden, bis du es belegen und somit in die Nähe von Wahrscheinlichkeit rücken kannst. Glaubst du an Allah oder Zeus? Nein? Du kannst das auch nicht beweisen. Würdest du deinen Nichtglauben jetzt als Glauben bezeichnen?
    Es gibt ehemalige Christen, vor allem Adventisten, die jetzt Atheisten sind. Diese wissen sehr wohl, was es für ein Gottesbild gibt und als "wer" oder "was" dieser Gott aufgefasst wird.

    Zitat

    Aber ich meine eben, dass ich mit dem echten Christsein sozialer und philantropischer bin als jeder überzeugte Sozialist und Atheist im Denken bin, weil für mich Jesus Christus der Inbegriff des Sozialen überhaupt ist.

    Wie überheblich. Es gibt für einen Christen überhaupt keinen Grund ein Monopol auf Moral zu reklamieren. 1. ist Mitgefühl und Empathie aus evolutionären Gründen tief im Menschen verwurzelt und nicht vom Glauben abhängig und 2. gab es Jesu Ideen schon lange vor seiner Existenz. Nächstenliebe wurde auch von Buddha, Epiktet, Zarathustra und Konfuzius gepredigt. In dieser Hinsicht ist Jesus nichts besonderes. Du bist als Christ nicht mitfühlender und sozialer als ein Atheist. Wer die gesamte Bibel trotz der widerlichen Grausamkeiten für das inspirierte Wort eines barmherzigen Gottes hälst, bist du weit davon entfernt ein mitfühlender Mensch zu sein.

    Zitat

    Das Christsein fülllt meine innerste Seele mit echter Hoffnung und gibt mir Sinn. Als Atheist erwartet mich nur die Sinnlosigkeit des endgültigen Todes und das endgültige Verwehen der eigenen Existenz sinnlos im Meer der Zeit.

    Selbst wenn das tatsächlich so ist, was ich bestreite, dann würde es nichts über den Wahrheitsgehalt aussagen. Man muss zwischen "es ist falsch" und "es gefällt mir nicht" unterscheiden können.

    Zitat


    Leben kommt immer von Leben und Gott ist die Quelle des Lebens.

    Der erste Satzteil ist unter wenigen Umständen nicht immer richtig und der zweite ist eine bloße Behauptung.


    Übrigens ist Atheismus nicht gleichzusetzen mit Leninismus und Marxismus. Das sind Ideologien. Die meisten der heutigen Atheisten sind Atheisten, genau weil sie Ideologien, (dazu zählen Religionen) also starre Denksysteme ablehnen. Ich denke eher, dass in diesem Thread Skeptiker, Naturalisten und Humanisten gemeint sind.

    • Offizieller Beitrag

    @10Veith2010

    Atheismus ist kein Glaube an sich. Es ist nur das Nichtvorhandensein eines Gottesglaubens. ...


    Du irrst!
    Das nicht-Vorhandensein eines Gottesglaubens ist "Agnostizismus"
    Der "Atheist" hingegen bestreite die Existenz eines Gottes, d.h. glaubt, es gäbe keinen Gott.

    Dine übrigen Argumente bezeugen auch ein erhebliches Maß an Unkenntnis (z.B. der Bibel: "Wer die gesamte Bibel trotz der widerlichen Grausamkeiten für das inspirierte Wort eines barmherzigen Gottes hälst, ")
    .

  • HeimoW

    Das scheint ein Punkt zu sein, der ganz ausführlich erklärt werden muss. Agnostizismus bedeutet, dass eine Antwort auf die Existenz eines Gottes rational grundsätzlich nicht zu klären ist.

    Atheismus ist kein Glaube. Es ist die Ablehnung eurer Glaubensinhalte, eures christlichen oder sonstigen Götterglaubens, dabei aber kein eigenständiger Glaube für sich.

    Der Kernsatz ist: "Atheismus ist die Abwesenheit von Glauben!" Atheismus ist genauso kein Glaube, wie eine Glatze keine Frisur, Nichtrauchen keine Sucht, oder Keine Briefmarken zu sammeln kein Hobby ist! Ich komme nämlich als Atheist noch nicht mal zu dem Punkt, an dem ich euren abrahamitischen Gott überhaupt eine Position einnehmen lasse, an welcher er durch meinen Glauben oder Nicht-Glauben geadelt wird. Seine Voraussetzungen und seine Beschreibungen sind dafür zu grotesk.

    Wenn ich nun sage es gibt eine klassisch-normale Imbissbude in einem Wohnwagen auf dem Saturn, GLAUBT Ihr dann, dass das nicht stimmt?
    Nein.
    Die These, diese Behauptung, ist nämlich derart albern und grotesk, dass man auf rationaler Ebene dies noch nicht mal in die engere Wahl derer Informationen nimmt, die entweder zu glauben, oder nicht zu glauben sind und man diese Stante Pedes verwirft. Dieser Blödsinn mit Pommes rot-weiß auf dem Saturn ist freilich so ein Quatsch, das man es zu Recht noch nicht mal "Nicht Glaubt".

    Und genauso verhält es sich mit einem Wesen, welches die Frauen dieser Welt, aus den Rippen der Männer dieser Welt geschaffen haben will, welche wiederum aus Dreck geschaffen wurden.

    Verhält es sich mit einem Wesen welches einen Tag lang die Sonne aufgehalten haben will, damit sein Volk ein anderes Volk noch länger und umfassender in einer Schlacht abschlachten, Völkermord betreiben kann.

    Verhält es sich mit einem Wesen, welches die ganze Erde mit Wasser geflutet haben will, es aber vorher noch ein Pärchen einer jeden Tierart auf ein Holzboot verfrachtet.
    etc.

    Ich GLAUBE ja auch nicht, dass das Ungeheuer von Loch Ness, die Zahnfee, Einhörner, der Nikolaus, Trolle, der Yeti und der Osterhase nicht existieren. Das hat nichts mit Glauben zu tun. Ich lege kein Bekenntnis ab zur Nichtexistenz all dessen.

    Wir glauben das, was wir auf rationaler Ebene zu einem ausreichenden Maß überprüfen und nachvollziehenkönnen. Wir glauben zu glaubende Prämissen, wenn sie sich auch mit der Realität potentiell decken könnten und nicht das, was irgendjemand behauptet, es sei einfach so und basta.

    Wir glauben das, was wir durch sehen, denken, prüfen, durch kausale Zusammenhänge erschließen und durch forschen, arbeiten, lernen, erfahren können. Aber wir akzeptieren, dass dieses Wissen nur vorläufig,
    relativ, beschränkt und lückenhaft ist. Wir sind jederzeit bereit unseren Wissenstand neueren Erkenntnissen anzupassen.
    Das ist gelebte Geistesfreiheit! Und diese steht einem jeden Menschen zu.

    Wenn zwei Theorien in Widerspruch stehen, glauben wir derjenigen mit den besseren Argumenten, derjenigen, die einer Überprüfung standhält, derjenigen, die beweisbar, die sinnhaftiger ist. Ebenso akzeptieren wir niemals eine Theorie, die der Logik widerspricht, wie eben z.B. gerade umfassend beschrieben, das Christentum.

    Andererseits lässt sich durch Logik und Psychologie wunderbar erklären, warum soviele Menschen in die Religionsfalle tappen, sich daraus nicht mehr befreien können und den lieben langen Tag lang mit den
    unsinnigsten Thesen hausieren gehen.

    Atheismus ist, wie das Wort sagt, ein Theismus mit einem privativen Präfix. Das "A" bedeutet, dass der Atheismus praktisch ein Theismus ist, oder eine Religion, der/die ohne das Eigentliche des Theismus,
    nämlich Gott, auskommen will. Das "A", liebe Adventisten, ist kein "praktischer" Theismus, sondern eben, wie gesagt per Definition, dessen Abwesenheit.

    Wikipedia:
    "Als Alpha privativum (lat.: „beraubendes Alpha“) bezeichnet man
    in der Wortbildungslehre der griechischen Sprache das Präfix ἀ- a-, welches die Abwesenheit, Umkehrung oder Wirkungslosigkeit des Bezeichneten ausdrückt oder das zugrundeliegende Wort verneint (dann als „Negationspräfix“ auch alpha negativum genannt)."

    Der Duden wiederum schreibt:
    "Alpha privativum: Griechisches Präfix, das das folgende Wort verneint."

    A-Theismus besagt wörtlich "ohne Gott" und bedeutet "Gottlos". Somit ist es eben kein "praktischer Theismus", sondern ganz einfach dessen Abwesenheit, allen deinen Umdeutungen zum Trotz.

    Heimo, dein Kardinalfehler ist hier, dass du Theismus und Atheismus als Varianten "A" und "B" der gleichen Sache behandelst. Das ist falsch. Richtig ist stattdessen nun mal "A" und "Nicht-A" der gleichen Sache. DAS gilt es zu verstehen!

    Einmal editiert, zuletzt von holodeck (3. August 2013 um 22:21)


  • Der erste Satzteil ist unter wenigen Umständen nicht immer richtig und der zweite ist eine bloße Behauptung.

    Es gibt keinen empirischen Beweis dafür, daß Leben auch aus lebloser Materie entstehen könnte (in der Medizin und Lebensmittel-Industrie ist das Gegenteil sogar eine 100% und bisher niemals wiederlegte Voraussetzung!)
    Es ist sogar prinzipiell unmöglich nachzuweisen daß Leben aus lebloser Materie entstehen könnte solange Leben existiert und wenn kein Leben da ist ist kein Beweisender (mehr) da.
    Es ist also vollkommen unmöglich zu beweisen, daß Leben aus toter Materie entstehen kann und das ist aus wissenschaftstheoretischen Grundlagen heraus auch in Zukunft unmöglich jemals einen solchen Beweis zu führen!
    Dein erster Satzteil ist also eine wiederlegte Behauptung.
    Der Zweite Satzteil, den Du durchaus zu recht als Behauptung bezeichnest, ist wenigstens prinzipiell in der Zukunft noch beweisbar.


    Übrigens ist Atheismus nicht gleichzusetzen mit Leninismus und Marxismus. Das sind Ideologien. Die meisten der heutigen Atheisten sind Atheisten, genau weil sie Ideologien, (dazu zählen Religionen) also starre Denksysteme ablehnen. Ich denke eher, dass in diesem Thread Skeptiker, Naturalisten und Humanisten gemeint sind.

    Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem praktischen Atheismus (die große Mehrheit der Atheisten), der vorwiegend auf Unwissen oder Ignoranz basiert und dem sachlich begründtem theoretischen Atheismus (häufig ausgelöst durch begründete Kirchenkritik: vergl. auch den Begriff der Ideologie in seiner Entwicklung: http://de.wikipedia.org/wiki/Ideologie ). Es macht außerdem auch Sinn den Atheismus von Agnostizismus zu Differenzieren (vergl. http://de.wikipedia.org/wiki/Atheismus ).

  • Das hast du ja richtig gekonnt widerlegt, du Oberfachmann :D

    Spätestens seit Stanley Miller wissen wir, dass man aus anorganischen Stoffen Aminosäuren erzeugen kann. Selbst wenn diese Frage heute noch nicht zu 100% geklärt ist, ist es nicht ratsam und vor allem nicht sehr glaubwürdig, euern Gott als Lückenbüßer zu verwenden.

  • Atheismus ist kein Glaube. Es ist die Ablehnung eurer Glaubensinhalte, eures christlichen oder sonstigen Götterglaubens, dabei aber kein eigenständiger Glaube für sich.

    100% falsch!
    Da es im Sinne des Agnostizismus wissenschaftlich unmöglich ist zu beweisen ob Gott existiert oder nicht! Ist jede Aussage, die darüber hinausgeht und behauptet "ER existiert" oder ebenso "ER existiert NICHT" wissenschaftstheoretisch vollkommen gleichwertig als Glaubens-Entscheidung einzuordnen!
    Es mag sein, daß Dir diese Tatsache nicht gefällt - aber ändern kannst Du das nicht und wegdiskutieren hilft Dir auch nicht wirklich weiter.

    Die Ablehnung von Glaubensinhalten kann durchaus berechtigte Kritik beinhalten (Kirchenkritik, Sektenkritik) oder sogar zum Verfahren der Bibel-Auslegung gehören und hat absolut nichts damit zu tun ob Jemand die Existenz Gottes für wahr hält (im allgemeinen Sinne glaubt) oder nicht. Diese Kritik geschieht sogar viel häufiger zwischen den Kirchen, Kongregationen oder gegen sektenähnliche Gemeinschaften oder Untergruppen - vergl. auch Ideologienkritik.

  • Das hast du ja richtig gekonnt widerlegt, du Oberfachmann :D

    Spätestens seit Stanley Miller wissen wir, dass man aus anorganischen Stoffen Aminosäuren erzeugen kann. Selbst wenn diese Frage heute noch nicht zu 100% geklärt ist, ist es nicht ratsam und vor allem nicht sehr glaubwürdig, euern Gott als Lückenbüßer zu verwenden.

    Fehlschuß!
    Dir sollte nämlich als Echter Fachnamm bekannt sein, daß dieser Versuch von einem Lebenwesen durchgeführt wurde UND dabei lebensfeindliche Racemate entstanden sind. Das ist also mitnichten ein Beweis daß Leben aus unbelenbter Materie entstehen kann.
    Außerdem hatte ich noch ein paar andere EMPIRISCHE Aussagen, die milliardenfach bewiesen sind, "auf der Pfanne", die Du geflissentlich ignoriert hast - nur um eine neue Behauptung aufzustellen.
    Nimm es bitte einfach hin, daß auch Dein Atheismus nach den strengen Regeln der Wissenschaft ein Glaube und eine Ideologie ist und tu nicht so als ob wir Christen Idioten wären, die nicht wissen was sie glauben oder die Wissenschaftstheoretischen Grundlagen nicht kennen!

    • Offizieller Beitrag

    Der Kernsatz ist: "Atheismus ist die Abwesenheit von Glauben!"


    Dein "Kernsatz" ist nicht die übliche Definition von Atheismus, wie bereits erklärt. Wenn Du schon wikipedia zitieren willst, dann zitiere den Begriff und nicht irgendwas von dem Du Deine eigene Deutung ableitest. Dort heisst es dann: "Im antiken Griechenland wurde der Atheismus-Begriff mit dem Alpha privativum gebildet (‚A-theismus’), er hat verschiedene altgriechische Varianten (Substantiv: ἀθεότης im Sinne von ‘Gottlosigkeit’, ‘Gottesleugnung’ und ‘Unglaube’)" "Gottesleugnung", "Unglaube", also genau das was Du bestreitest. Der Glaube, es gäbe Gott nicht. Und der ist genauso wenig "beweisbar", wie es der Glaube an Gott ist.

    Was du hier vertrittst scheint am ehesten dem zu entsprechen: "Eine Orientierung an naturwissenschaftlichen Erklärungsmodellen lässt für einige Wissenschaftler früh die „Gotteshypothese“ als methodisch unzulässig erscheinen, da sie keine wissenschaftlich beobachtbaren Konsequenzen habe, mithin auch keine wissenschaftlich beschreibbaren Phänomene erkläre. Eine derartige Ausklammerung Gottes aus wissenschaftlicher Forschung wird als methodischer oder methodologischer Atheismus bezeichnet.[28] Er impliziert allerdings keinen theoretischen Atheismus, behauptet also nicht, dass Gott nicht existiert. Daher wird manchmal präziser von „methodischem Noninterventionismus“ gesprochen." (auch ex Wikipedia: Atheismus)

    Aber nochmals, Fehlaussagen werden durch Wiederholung nicht korrekt - so wie aus dem Erstrecken der Zeit in Millionen von Jahren die Wahrscheinlichkeit für spontane Entstehung von Leben nicht ansteigt. Selbst nicht wenn Du vorher Aminosäuren kreiert (oder entstehen lassen) hast...

    Es ist Deine berechtigte Entscheidung Gott abzulehnen, auch Dir hat er dazu dir Freiheit gegeben, aber alleine Deine Wortwahl "albern", "grotesk", etc. erweckt den Eindruck einer rabiaten emotional begründeten, aber sachlich unfundierten Position.

    Das hast du ja richtig gekonnt widerlegt, du Oberfachmann :D ...


    Willst du mit Deinem Sarkasmus übertünchen, dass Du nicht einmal Begriffe auseinanderhalten kannst, dafür aber meinst zu wissen, wie spontan Leben entstehen kann... Und welch windiges Argument es ist die spontane Entstehung von Leben damit zu begründen, dass ein intelligentes Wesen wie der Mensch " ...aus anorganischen Stoffen Aminosäuren erzeugen kann ... " sollte sogar Dir klar werden, wenn Du mal innehältst und nachdenkst.
    Aber vielleicht entsprichst Du der "großen Mehrheit der Atheisten" wie sie von Stephan charakterisiert wurden....
    .

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Selbst wenn diese Frage heute noch nicht zu 100% geklärt ist, ist es nicht ratsam und vor allem nicht sehr glaubwürdig, euern Gott als Lückenbüßer zu verwenden.

    Das Gefährliche an der Aussage "alles sei noch nicht geklärt" ist: selbst wenn Gott existiert und tatsächlich manche Dinge nicht ohne Gott entstehen können, wird ein Ungläubiger immer wieder behaupten: wie wissen es noch nicht, wir brauchen keinen Gott, aber irgendwann werden wir es wissen! Vielleicht aber wirst du es NIE wissen. In der Mathematik gibt es unberechenbare Funktionen, es gibt also keinen Algorithmus für das Lösen dieser Probleme mit einem Turing-Modell. Ebenso gibt es wahrscheinlich keine Algorithmen für das Lösen von NP-harten Problemen in vernünftiger Zeit. Nicht nur der Mensch ist mit seinen Fähigkeiten beschränkt, sondern die Welt selbst bietet oft nicht die Möglichkeit für das eine oder andere. Man soll sich nicht anmassen zu behaupten, dass wir etwas irgendwann schaffen, was vielleicht durch einen Menschen gar nicht schaffbar ist.

    Dass du Gott einen Lückenbüßer bezeichnest, zeigt nur dein falsches Gottesbild. Ein Christ glaubt an Gott nicht einfach deshalb, weil er Wissenslücken hat, die er schließen will. Das ist wahrhaftig ein noch sehr blinder Glaube, mit einem sehr transzendenten Gott. Aber der echte Glaube eines echten Christusnachfolgers basiert auf vielen Erfahrungen, einer ständigen täglichen Führung durch den Heiligen Geist. Diese Erfahrungen machen die Menschen heute, diese Erfahrungen hat man zur Zeit Jesu gemacht, wo Jesus auferstanden wurde und wo man die Gaben des Heiligen Geistes bekam - und für das alles Hunderte von Zeugen gab.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Wenn ich nun sage es gibt eine klassisch-normale Imbissbude in einem Wohnwagen auf dem Saturn, GLAUBT Ihr dann, dass das nicht stimmt? Nein.

    Die These, diese Behauptung, ist nämlich derart albern und grotesk, dass man auf rationaler Ebene dies noch nicht mal in die engere Wahl derer Informationen nimmt, die entweder zu glauben, oder nicht zu glauben sind und man diese Stante Pedes verwirft. Dieser Blödsinn mit Pommes rot-weiß auf dem Saturn ist freilich so ein Quatsch, das man es zu Recht noch nicht mal "Nicht Glaubt".

    Und genauso verhält es sich mit einem Wesen, welches die Frauen dieser Welt, aus den Rippen der Männer dieser Welt geschaffen haben will, welche wiederum aus Dreck geschaffen wurden.

    Es ist kein passender Vergleich. Passender Vergleich mit der Pommesbude auf Saturn wäre ein Elefanten-Gott Ganesha, der ohne jeden überzeugenden Grund angebetet wurde und wird. An dieser Stelle wäre das völlig absurd, solchen Ideen zu glauben. Christlicher Gott hat sich mehrmals dem Volk offenbart, wobei der Höhepunkt in Jesus Christus und Seiner Auferstehung stattfindet. Es ist also kein Glaube aus der Luft, und der Vergleich mit einer Pommesbude auf Saturn zeigt deine Unwissenheit der real existierenden Argumente, die für das Christentum sprechen. Wenn du schon ehrlich den christlichen Glauben widerlegen willst, dann fange mit diesen Argumenten an.

    Zitat

    Wir glauben das, was wir auf rationaler Ebene zu einem ausreichenden Maß überprüfen und nachvollziehen können. Wir glauben zu glaubende Prämissen, wenn sie sich auch mit der Realität potentiell decken könnten und nicht das, was irgendjemand behauptet, es sei einfach so und basta.

    Das ist das Problem des modernen Atheismus, der mit der Wissenschaft die Welt erklären will. Man hat die "Prämissen" aufgestellt, mit denen man glaubt, alle Fragen des Lebens beantworten zu können. Was aber, wenn diese Prämissen viele reale Optionen auschließen? Dann hat man mit diesen "der Realität entsprechenden" Prämissen sein eigenes Denken eingesperrt und kommt unbedingt zu falschen Ergebnissen, auch wenn diese auf ersten Blick richtig zu sein scheinen.

  • Von der ursprünglichen Frage sind wir hier wohl inzwischen weit abgewichen - wobei ich solche Diskussionen wie zuletzt entbrant auch recht interessant - zuweilen amüsant finde.

    Zur Eingangsfrage:
    kürz und bündig: natürlich können Christen und Atheisten beste - ja allerbeste Freunde sein! (für mich gar keine Frage)...

    Zu den Aussagen von holodek: da sind durchaus einige Punkte dabei über die Christen auch heute eifrig diskutieren und die Ihnen Kopfzerbrechen machen:

    - z.B. die oft als Grausamkeit empfundene Handlungsweise Gottes im AT gegenüber der Nächstenliebe Jesu im NT (Bsp.: die Israeliten sollten im Auftrag Gottes ganze Völker mit Frauen und Kindern, ja sogar Tieren ausrotten...)
    - die "überstrenge" Gerechtigkeit Gottes im AT: Bsp. als die Bundeslade auf dem Ochsenkarren transportiert wurde und zu fallen drohte und die Träger die Lade spontan stützen wollte mussten alle tot umfallen, Leute die am Sabbat Holz sammelten sollten gesteinigt werden etc.)

    Wie passen Gottesbild aus AT und NT zusammen? Ich habe für viele Punkte keine vernünftige Erklärung...

    Was ist mit der 7-Tage Schöpfung und da wurde aus Abend und Morgen der erste Tag! (die Sonne wurde aber in der 7-Tage Schöpfung erst am 4. Tag geschaffen!) : Dies ist für mich das deutlichste Indiz dass es sich hier nicht um eine
    wissenschaftlich exakte Darstellung der Schöpfungsgeschichte handeln kann - denn die Geschichte ist in sich schlicht und einfach unlogisch! Kann dann diese Geschichte inspiriertes Wort Gottes sein?

    Ich meine diese Fragen alle ernst und nicht polemisch und wäre für eine sachliche Antwort dankbar!

  • Zur Eingangsfrage:
    kürz und bündig: natürlich können Christen und Atheisten beste - ja allerbeste Freunde sein! (für mich gar keine Frage)...


    Die Frage an sich ist ausdeutbar, also mißverständlich. Was soll das sein "beste Freunde"? Besser spräche man von "guten Freunden", "besonders engen Freunden" oder ähnlichem. Oder: "Kann ein Atheist der beste Freund eines Christen sein?" "Kann ein Christ mit einem Atheisten eng befreundet sein?"

    Jedenfalls ist mit dem Wort "beste", wenn man es in seinem ursprünglichen Sinn verwendet, immer ein Vergleich verbunden. Das Beste ist also eher kein absoluter Wert. Der beste Freund ist kein idealer, perfekter Freund; sondern -- der Deutlichkeit halber hier mal negativ formuliert -- der am wenigstgen negative deiner Freunde -- oder mit dem du derzeit am ehesten verbunden bist. Als alltägliches Bild: Der schönste Becher im Küchenschrank ist nicht der schönste denkbare und sagt auch höchstens unvollständiges über den Geschmack und die Idealvorstellungen des Becherbesitzers.

    Da es keinen absoluten, von konkreten Beziehungen unabhängigen Begriff "beste Freunde" gibt, sondern nur höchstens den "besten Freund" eines bestimmten Menschen, bedeutet die Ausgangsfrage in letzter Konsequenz also nichts anderes als: "Kann ein Christ mit einem Atheisten befreundet sein?" Diese Frage ist meines Wissens durch das Leben vieler Menschen schon oft mit "Ja" beantwortet worden. Über den Wert der jeweiligen Freundschaft ist damit noch nicht viel gesagt, ebenso wie die Zugehörigkeit zu einer christlichen Gemeinde wenig über die persönlichen Beziehungen, wenn sie überhaupt persönlich sind, zwischen den Gemeindegliedern sagt.

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

    4 Mal editiert, zuletzt von Daniels (4. August 2013 um 07:57)