Ist das Standbild in Daniel 2 noch aktuell?

  • Unser himmlischer Vater, der Gott des Universums, dessen hoher und heiliger Name Jehowah ist, hat seinem Volk schon vor langer Zeit die Folge der Weltmächte vorausgesagt, die während der "Zeiten der Nationen oder Heiden", also der Zeit, in der Israel von fremden Völkern beherrscht wurde, nacheinander auftreten würden.
    Wie wir an anderer Stelle erkannt haben, endete die "Zeit der Nationen" im Mai 1948, als der unabhängige Staat Israel ausgerufen wurde.
    Der Prophet Daniel durfte uns diese Vorhersage übermitteln, wie wir sie im 2. Kapitel des Daniel finden. Die Weltmächte wurden als ein Standbild dargestellt, und der babylonische König Nebukadnezar sah es in einem Traum, benötigte aber die Hilfe Daniels, um es zu verstehen.
    Daniel sagte zu ihm (Kap.2:Verse 31-45): "Du, oh König, du sahst ein Wesen, und dieses war ein Götzenbild, mächtig gestaltet, sehr erdrückend und überaus glänzend, es befand sich dir gegenüber und war furchteinflößend. Sein Haupt war aus edlem Gold gestaltet, und seine Brust und seine Arme waren aus Silber, sein Bauch und seine Oberschenkel waren aus Kupfer, seine Beine waren aus Eisen, seine Füße waren teilweise aus Ton und teilweise aus Eisen. Du schautest weiter, bis ein Stein ohne Menschenhand herausgehauen wurde, und er schlug an die Füße des Götzenbildes, die aus Eisen und aus Ton waren, und zermalmte sie krachend. Zu dieser Zeit wurden der Ton, das Eisen, das Kupfer, das Silber und das Gold, alle zusammen zermalmt und wurden wie Spreu von der Sommertenne, und der Wind trug sie weg, sodass gar keine Spur mehr davon gefunden wurde. Und der Stein, der das Götzenbild traf, wurde zu einem großen Berg und erfüllte die ganze Erde. Dies ist der Traum, und seine Deutung werden wir vor dem König ansagen.(37) Du, oh König ...(38)... bist das Haupt aus Gold. (39) Und nach dir wird sich ein anderes Königreich erheben, geringer als du (es war das medopersische Weltreich), und ein anderes Königreich, ein drittes, von Kupfer (es war das mazedonische Weltreich Alexanders des Großen und seiner Nachfolger, der Seleukiden), das über die ganze Erde herrschen wird. Und was das vierte Königreich betrifft, es wird sich stark wie Eisen erweisen; insofern als Eisen alles andere zermalmt und zermahlt, so wird es wie Eisen, das zerschmettert, auch alle diese zermalmen und zerschmettern. (41) Und dass du die Füße und die Zehen teils aus Ton und teils aus Eisen bestehend sahst: Das Königreich wird sich als geteilt erweisen, etwas von der Härte des Eisens (Militärmacht) wird in ihm sein, da du das Eisen mit feuchtem Ton vermischt sahst. Und die Fußzehen, die teils aus Eisen und teils aus Ton waren: Das Königreich wird sich teils als stark erweisen (militärisch) und wird sich teils als zerbrechlich erweisen (menschlich und wirtschaftlich). Dass du das Eisen mit feuchtem Ton vermischt gesehen hast: Sie werden schließlich den Besitz der Menschen zerstreuen und ohne Besitz haften diese (Menschen) nicht genug aneinander, so wie sich Eisen nicht mit formbaren Ton vermischt." (Übersetzt aus dem hebräischen Text)
    Hier handelt es sich ganz offenbar um das kommunistische Weltreich der UDSSR; dieses konnte nur durch Zwang und militärische Macht zusammengehalten werden. Diese letzte Weltmacht entstand in den Tagen der "Oktober-Revolution" in Russland im Jahre 1917, gerade zu der Zeit, als die vorhergehende Weltmacht endete. Das Zerfallen heute, so plötzlich, wie es in den Ostblockländern 1989 geschah, kann nur so verstanden werden, dass der Stein, der vom Himmel geflogen kam, bereits an die Füße des Standbildes angeschlagen ist und wir gerade den Beginn des Zerfalls erlebt haben.
    Aber nicht nur die Füße sind heute noch da, sondern auch die Nachfolger der anderen Reiche. So betrachtete sich der Führer des Irak, Saddam Hussein, als Nachfahre Nebukadnezars, also war der Irak der Kopf des Standbildes, welches bereits durch den Golfkrieg stark angeschlagen wurde und jetzt bereits zerschlagen ist. Auch die Brust aus Silber ist noch da, sie wird durch das Überbleibsel des Perserreiches, den Iran, vertreten. Die Lenden und der Bauch stellte das Reich Alexanders dar, heute Griechenland und die Türkei. Die Beine aus Eisen gehörten zum Römischen Reich, später zum "Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation". Heute könnte die EU das darstellen.
    Wir sollten uns aber nicht fürchten, denn wir lesen weiter in Daniel 2:44,45:" Und in den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das nie zugrunde gerichtet werden wird. Und das Königreich selbst wird an kein anderes Volk (als das Volk Israel) übergehen. Es wird alle diese Königreiche zermalmen und ihnen ein Ende bereiten, und es selbst wird ewig bestehen. Wie du sahst, dass aus dem Berg ein Stein gehauen wurde, nicht mit Händen, und dass er das Eisen, das Kupfer, den geformten Ton, das Silber und das Gold zermalmte. Der große Gott selbst hat dem König kundgetan, was nach diesem geschehen soll. Und der Traum ist zuverlässig, und seine Deutung ist vertrauenswürdig."

  • Was ist mit den Chinesen und den Mongolen, die ähnlich dominant sind oder waren. Was ist mit den Briten, die mal die ganze Welt beherrschten, was mit den Spanieren. Wahrscheinlich gibt es noch viele weitere grosse Reiche, die existiert haben. z.B. die Mauren, die länger in Spanien geherrscht haben als je eine Macht zuvor oder danach. Daher bin ich solchen Übertragungen und Deutungen für die Zeit nach den Römern immer kritisch eingestellt, da sie nur ein unvollständiges Bild geben und stark von unserer Westeuropäischen Geschichte geprägt sind. Wenn man aber mal schaut wie klein Westeuropa eigentlich ist, hat es dutzende von Reichen gegeben, die wesentlich grösser waren und zwar auf allen Kontinenten...

    Gruss
    DonDomi

  • Etwas gekürzt durch [...]:

    Was ist mit den [...], die ähnlich dominant sind oder waren. Was ist mit [...], die mal die ganze Welt beherrschten, was mit den [...]. Wahrscheinlich gibt es noch viele weitere grosse Reiche, die existiert haben. z.B. [...]. Daher bin ich solchen Übertragungen und Deutungen für die Zeit nach den Römern immer kritisch eingestellt, da sie nur ein unvollständiges Bild geben und stark von unserer westeuropäischen Geschichte geprägt sind. Wenn man aber mal schaut wie klein Westeuropa eigentlich ist, hat es dutzende von Reichen gegeben, die wesentlich grösser waren und zwar auf allen Kontinenten...

    Gruss, DonDomi

    DonDomi spricht einen wichtigen und interessanten Aspekt (bzw. Thema) an, seine Vorsicht ist berechtigt und m.M.n. auch richtig, ich bin ihm für seine ehrliche Stellungnahme dankbar und arbeite an einer konstruktiven Antwort/Lösungsansatz.

    Lg, franz :greet:

    »Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei!« (Johannes 8:36)

    »Ich (Jesus) bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge!« (Johannes 10:10b)


  • DAS ist mit Sicherheit nicht der Name Gottes, obwohl er in einigen Bibeln so zu finden ist.


    Ich denke das voriger ( Stofi:) und dieser, mein Beitrag eine Themenverfehlung ist und threadmäßig dorthin verschoben werden sollte, wo er hingehört: >Dreieinigkeit / Anti-Trinitarismus<


    PS: Wie das Tetragramm JHWH auch immer geschrieben und/oder gesprochen wird, es scheint m.M.n.weniger ein Name zu sein, sondern eher eine Eigenschaftsbeschreibung/Zustandsbeschreibung... Im Sinne von >ewig da sein (als Erlöser)<


    .

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    • Offizieller Beitrag

    DonDomi
    Warum sollen nur die Reiche aus dem Nahen Osten oder Europa erwähnt sein? Weil es die Reiche waren, mit denen das Volk Gottes zu nahe zu 99% ihrer Zeit unmittelbar zu tun hatte. Die Offenbarung weitet diesen Blick auf die ganze Erde, weil sich auch Gottes Volk nahezu über die ganze Erde verbreitet hat. Andersrum gefragt: Wieso sollte Gott seinen Volk Reiche zeigen, mit denen sie nie in der entsprechenden Zeit in Kontakt waren? Welcher Sinn oder welche Nachprüfbarkeit wäre da gegeben gewesen? Das ist jedenfalls meine Erklärung dafür, weshalb keine anderen großen Reiche (z.B. China) in Daniel 2 erwähnt werden.

    Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet?

    Der HERR hat's gegeben, der HERR hat's genommen; der Name des HERRN sei gelobt!

  • DonDomi
    Warum sollen nur die Reiche aus dem Nahen Osten oder Europa erwähnt sein? Weil es die Reiche waren, mit denen das Volk Gottes zu nahe zu 99% ihrer Zeit unmittelbar zu tun hatte. Die Offenbarung weitet diesen Blick auf die ganze Erde, weil sich auch Gottes Volk nahezu über die ganze Erde verbreitet hat. Andersrum gefragt: Wieso sollte Gott seinen Volk Reiche zeigen, mit denen sie nie in der entsprechenden Zeit in Kontakt waren? Welcher Sinn oder welche Nachprüfbarkeit wäre da gegeben gewesen? Das ist jedenfalls meine Erklärung dafür, weshalb keine anderen großen Reiche (z.B. China) in Daniel 2 erwähnt werden.

    Wenn es um die Deutungen zu der Zeit, sprich bis zu den Römern ging, dann geb ich Dir vollkommen recht. Da ist es sehr wahrscheinlich, dass dies auch nur für die umliegenden Reiche galt. Wenn aber plötzlich Reiche, wie die Sowjetunion auftauchen frag ich mich eben, warum gerade die Sowjetunion, da es mehrere ähnlich dominante oder dominantere Reiche gab. Deswegen schrieb ich auch, ich habe Mühe, wenn man nach den Römern nur auf Westeuropa schaut...

    Ich hoffe Du verstehst nun etwas besser, wie ich das gemeint habe.

    Liebe Grüsse
    DonDomi

  • Wenn es um die Deutungen zu der Zeit, sprich bis zu den Römern ging, dann geb ich Dir vollkommen recht. Da ist es sehr wahrscheinlich, dass dies auch nur für die umliegenden Reiche galt. Wenn aber plötzlich Reiche, wie die Sowjetunion auftauchen frag ich mich eben, warum gerade die Sowjetunion, da es mehrere ähnlich dominante oder dominantere Reiche gab. Deswegen schrieb ich auch, ich habe Mühe, wenn man nach den Römern nur auf Westeuropa schaut...

    Ich hoffe Du verstehst nun etwas besser, wie ich das gemeint habe.

    Liebe Grüsse
    DonDomi


    Ich stimme euch Beiden ( Bemo: und DonDomi: ) VÖLLIG ZU, dass bis zur und inklusive der Zeit der Niederschrift der NT-Schriften: Dass was wir als "Reiche" in der Prophezeiung von Dan.2 bezeichnet finden somit in der Bibel selbsterklärend wird.

    Nochmal in Kurzform: Dan. 2 sagt "etwas voraus" und koninuierlich bis zum Tod der Apostel können wir die Erfüllung bis zu einem gewissen Punkt (dem heidnischen Rom) biblisch nachvollziehen.

    A) Die Vision:
    1. "Kopf aus Gold" (Dan. 2,32a)
    2. "Brust+Arme aus Silber" (Dan. 2,32b)
    3. "Bauch + Lenden/Hüfte aus Bronze/Kupfer" (Dan. 2,32c)
    4. "Beine aus Eisen" (Dan. 2,33a)
    5./6. "Füße und Zehen" vermischt & zerteilt aus Eisen+Ton/Lehm (Dan. 2,33b)
    6. oder 7. "Stein vom Himmel" = "ewiges Gottesreich" (Dan. 2,34f+44ff)

    B) Die Deutung. Üblicherweise wird allgemein anerkannt (und m.M.n. auch richtig) ausgelegt:

    1. Babylon (und König Nebukadnezar) (siehe Dan. 2,36-38)
    2. [Medo-]Persien (Dan. 2,39a --> siehe Dan. Kap. 5 z.B. V. 25-30)
    3. Griechenland / [Hellenismus] (Dan. 2,39b --> siehe Dan. 8,20+21f; Dan. 10,20+11,2)
    4. heidnisches, "eisernes Rom" (Dan. 2,40 --> siehe NT z.B. Lk.2,1!!; Lk. 3,1; Apg. 25,8-12!!; uvm.)
    5./6. ??? (Dan. 2,41-43)
    6. oder 7. "Stein vom Himmel" = "ewiges Gottesreich" (Dan. 2,34f+44ff)

    C) Die logische Folge für 5./6.:

    5./6. ist die Zeit ab dem Ende/Zerfall des heidnischen Roms bis zur Wiederkunft Christi ("Stein").
    --> Das ist ziemlich logisch. Oder??
    --> Es ist ein "zerteiltes Reich, doch etwas Härte vom Eisen darin" (Dan.2,41ff) --> Es gab viele, große "Reiche" und "Nachfolgereiche" des heidnischen, "eisernen Roms" bis HEUTE und bis zur WK Christi ("Stein"). Logisch
    --> Es ist daher ein Zeit-Bereich der nicht mehr funktioniert bzw. so funktioniert wie FRÜHER: "Eisen und Ton sich nicht mischen lässt" (Dan.2)...


    PS: Welchen Zeitpunkt man als Ende/Zerfall von "4. eisernen Rom" annimmt ist euch überlassen: a) 395 n.C. Reichsteilung in Ost-Westrom; b) 476 n.C. Völkerwanderung: Absetzung des weström. Kaisers (Romulus Augustulus) durch die Germanen[führer] Odoaker; c) ... d) ... e) ... f) 602-610 n.C. oströmischer "Kaiser" Phokas = unbedeutend + Niedergang Ostrom. g) 7./8. Jhdt. Islam vor Ostrom...
    .

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    3 Mal editiert, zuletzt von John Q. Public (10. Juli 2013 um 19:33)

  • --> Es ist daher ein Zeit-Bereich der nicht mehr funktioniert bzw. so funktioniert wie FRÜHER: "Eisen und Ton sich nicht mischen lässt" (Dan.2)...

    Die letzte Gemeinde,Christen am Ende der Zeit. Eisen und Ton ...nicht weich noch hart/nicht warm noch kalt!?

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16


  • Die letzte Gemeinde,Christen am Ende der Zeit. Eisen und Ton ...nicht weich noch hart/nicht warm noch kalt!?

    Jein. Das passt wirklich nicht, die Gemeinde ist kein "Reich" nach Dan.2 und schon gar kein "Nachfolgereich vom eisenern Rom und seiner Eisen-Härte".

    Aber das die jetzige Gemeinde stark+schwach ist bzw. starke und schwache Teile/Elemente hat im Glauben+Wirken würde ich aufgrund von Offb. 3c schon sagen.

    Lg, franz

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    Einmal editiert, zuletzt von John Q. Public (10. Juli 2013 um 20:10)

  • @ Hans-Dieter – Zugegeben, ich habe generell meine Mühe mit der Deutung von Vorhersagen, die Ergebnisse haben sich zu oft als sehr menschlich erwiesen. Und damit meine ich nicht nur die immer wieder aufgetauchten und auftauchenden Berechnungen eines Wiederkunftsdatums. Auch bei der Deutung des Staates Israels als die in der Bibel zugesagte Sammlung des „Volkes Israels“ muss man viele Fragezeichen setzen. Nicht zuletzt gibt es auch in der jüdischen Orthodoxie Vorbehalte gegen diese Deutung.

    Hier macht mich jetzt dein Satz „Diese letzte Weltmacht entstand in den Tagen der "Oktober-Revolution" in Russland im Jahre 1917, gerade zu der Zeit, als die vorhergehende Weltmacht endete.“ etwas stutzig. Ich weiss nicht genau, welche Weltmacht um 1917 herum geendet haben könnte? Das „Heilige Römische Reich deutscher Nation“ hatte mit dem Wiener Kongress aufgehört zu existieren, also gut 100 Jahre zuvor. Oder meinst du das „British Empire“? Und wie kommst du zu der Einschätzung, dass die Sowjetunion „die letzte“ Weltmacht sein könnte. So ganz sicher bin ich mir da nicht. Im Augenblick erweist sich die USA als die einzige Macht, die weltweit zu agieren in der Lage ist.

    Meine These: Man könnte das Bild von Daniel genauso gut auf das Mongolische Reich hin deuten. Es existierte von ca. 1150 bis ziemlich genau 1260 n.Chr. Es setzte sich aus einigen Teilreichen zusammen, hatte eine unglaubliche (und sehr bösartige) militärische Wucht – und berührte herrschaftsmässig auch die klassischen Regionen der im Daniel’schen Sinnbild beschriebenen Völker (weite Teile des ehemaligen Römischen Reiches, Türkei, Vorder- und Mittelasien). Und es löste eindeutig zeitlich das Byzantinische Reich (als letztes Überbleibsel des Römischen Reiches) ab.

    Und auch nach den Mongolen kamen viele „Herrscher“, welche räumlich in der biblisch bekannten Welt agierten – Osmanen, Engländer, Sowjets – allen Dreien darf man keinesfalls „Weltreiche“ in den Dimensionen der Bibel absprechen. Insbesondere auf das Osmanische Reich würden alle Vorhersagen von Daniel ebenso passen.

    In all den Deutungen fehlt für mein Empfinden eine sehr wirksame Weltmacht – und das ist der aufstrebende Islam seit dem 8. Jahrhundert. Es sollte mich wundern, wenn ausgerechnet dieser Gegenspieler des Judentums und Christentums in den Prophezeiungen der Bibel nirgendwo auftauchen sollte.

    Mein Resümee bei all diesen Unklarheiten und sehr sehr vielfältigen Deutungs- und Zuordnungsmöglichkeiten ist... wir Menschen sollten eher die Finger davon lassen.

    Einmal editiert, zuletzt von HeimoW (11. Juli 2013 um 20:05)

  • [...] Zugegeben, ich habe generell meine Mühe mit der Deutung von Vorhersagen, die Ergebnisse haben sich zu oft als sehr menschlich erwiesen. Und damit meine ich nicht nur die immer wieder aufgetauchten und auftauchenden Berechnungen eines Wiederkunftsdatums. Auch bei der Deutung des Staates Israels als die in der Bibel zugesagte Sammlung des „Volkes Israels“ muss man viele Fragezeichen setzen. Nicht zuletzt gibt es auch in der jüdischen Orthodoxie Vorbehalte gegen diese Deutung.


    Ich teile zu 100% deine Bedenken.

    Hier macht mich jetzt dein Satz „Diese letzte Weltmacht entstand in den Tagen der "Oktober-Revolution" in Russland im Jahre 1917, gerade zu der Zeit, als die vorhergehende Weltmacht endete.“ etwas stutzig. Ich weiss nicht genau, welche Weltmacht um 1917 herum geendet haben könnte? Das „Heilige Römische Reich deutscher Nation“ hatte mit dem Wiener Kongress aufgehört zu existieren, also gut 100 Jahre zuvor. Oder meinst du das „British Empire“? Und wie kommst du zu der Einschätzung, dass die Sowjetunion „die letzte“ Weltmacht sein könnte. So ganz sicher bin ich mir da nicht. Im Augenblick erweist sich die USA als die einzige Macht, die weltweit zu agieren in der Lage ist.


    Völlig richtig!
    Gerade die U S A haben die Sowjetunion/Russland - wirtschaftlich, monitär, technologisch, etc. platt gemacht.

    Die Fernsehbilder/-Szenen vom Mauerfall+Mauerzerstörung sind mir sehr tief im Gedächnis eingegraben.


    Meine These: Man könnte das Bild von Daniel genauso gut auf das Mongolische Reich hin deuten. Es existierte von ca. 1150 bis ziemlich genau 1260 n.Chr. Es setzte sich aus einigen Teilreichen zusammen, hatte eine unglaubliche (und sehr bösartige) militärische Wucht – und berührte herrschaftsmässig auch die klassischen Regionen der im Daniel’schen Sinnbild beschriebenen Völker (weite Teile des ehemaligen Römischen Reiches, Türkei, Vorder- und Mittelasien). Und es löste eindeutig zeitlich das Byzantinische Reich (als letztes Überbleibsel des Römischen Reiches) ab.
    Und auch nach den Mongolen kamen viele „Herrscher“, welche räumlich in der biblisch bekannten Welt agierten – Osmanen, Engländer, Sowjets – allen Dreien darf man keinesfalls „Weltreiche“ in den Dimensionen der Bibel absprechen. Insbesondere auf das Osmanische Reich würden alle Vorhersagen von Daniel ebenso passen.


    Mongolen? *nehme ich als deinen Deutungsversuch zur Kenntnis*


    In all den Deutungen fehlt für mein Empfinden eine sehr wirksame Weltmacht – und das ist der aufstrebende Islam seit dem 8. Jahrhundert. Es sollte mich wundern, wenn ausgerechnet dieser Gegenspieler des Judentums und Christentums in den Prophezeiungen der Bibel nirgendwo auftauchen sollte.


    Islam würde sich für mich grundsätzlich mal besser anhören als Mongolen und Sowjetunion/Russland, (aber nicht die USA oder ein noch zukünftiges "Reich" dabei ganz vergessen)...


    Mein Resümee bei all diesen Unklarheiten und sehr sehr vielfältigen Deutungs- und Zuordnungsmöglichkeiten ist... wir Menschen sollten eher die Finger davon lassen.


    Warum die Finger davon lassen? - Gott hat es ja nicht grundlos niederschreiben lassen, er möchte sogar dass es/dies entdeckt wird, da er Hinweise in Dan.2 gibt und Verheißungen gibt: Dan.12,3+4 oder Offb.1,1-3, uvm.
    .

    »Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei!« (Johannes 8:36)

    »Ich (Jesus) bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge!« (Johannes 10:10b)

  • @ John Q. Public

    Zitat

    Warum die Finger davon lassen? - Gott hat es ja nicht grundlos niederschreiben lassen, er möchte sogar dass es/dies entdeckt wird.....


    Als ich diesen Satz geschrieben hatte war ich mir im selben Moment auch nicht mehr sicher, ob ich das wirklich meine. Nein, du hast recht, ich denke schon, dass wir Prophezeiungen zur Kenntnis nehmen müssen und zu vernünftigen Interpretationen kommen müssen.

    Was die Mongolen angeht... Nein, das hatte ich nicht wirklich ernst gemeint. Es war mehr als alternative Interpretation gedacht, aber schon mit ernsthaften Hintergedanken. Und als Kontratsprogramm zur Sowjetunion.
    Auch DonDomi hatte es ja schon angedeutet, dass es einfach sehr viele mögliche andere Kandidaten gäbe. Und tatsächlich, ich finde dieser Aspekt geht in der Deutung von Prophezeiungen immer unter, welche Bedeutung hat der Islam? Zu welcher Interpretation wäre E.G. White gekommen, wenn sie in der heutigen Zeit leben würde? Es ist unmöglich, dass der Islam in den biblischen Prophezeiungen nicht erscheint. Er ist in den Zeiten nach Jesus zur zweitgrössten Religion überhaupt geworden, er hat eine enorme politische Dimension, dehnt seit Jahrhunderten sein geografisches Einflussgebiet aus, ist extrem unduldsam gegenüber Andersgläubigen. Ich finden daher, keine Interpretation kann ohne den Islam auskommen.

    • Offizieller Beitrag

    Es ist unmöglich, dass der Islam in den biblischen Prophezeiungen nicht erscheint. Er ist in den Zeiten nach Jesus zur zweitgrössten Religion überhaupt geworden, er hat eine enorme politische Dimension, dehnt seit Jahrhunderten sein geografisches Einflussgebiet aus, ist extrem unduldsam gegenüber Andersgläubigen. Ich finden daher, keine Interpretation kann ohne den Islam auskommen.


    Den Islam findest du nach "klassischer" adventistischer Auslegung in den sieben Posaunen der Offenbarung.

  • Zitat

    Den Islam findest du nach "klassischer" adventistischer Auslegung in den sieben Posaunen der Offenbarung.

    Aha, danke für den Hinweis, Bemo. Die Auslegungen zu Daniel kenne ich, die zu den sieben Posaunen der Offenbarungen jedoch nicht. Ich werde mich auf die Suche machen. Falls jemand einen Link mit einer Zusammenfassung der "Posaunen" hat, wäre nett :)

    • Offizieller Beitrag

    Die Sieben Posaunen wurden hier im Forum schon diskutiert:
    Die Sieben Posaunen

    Noch was zur Diskussion unter Adventisten:
    http://bibelschule.info/streaming/Jon-…ssion_24034.pdf

    Gleich vorne weg: Es gibt unter Adventisten keine durchgängig einheitliche Auslegung, deswegen schrieb ich auch von der "klassischen" Auslegung.

  • Es wird doch bei den Adventisten heute gesagt, dass die Zehen aus Eisen und Ton(Daniel 2,41ff.) das heutige Europa sei.Der Prophetie-Experte der STA, Olaf Schröer hat am Samstag, 24.1.2009 bei uns einen öffentlichen Vortrag über "Biblische Prophetie" gehalten. Darinnen hat er sinngemäß folgendes gesagt: " Daniel 2,41-43 beschreibe ein zerteiltes Reich ab 476 n.Chr. (Dem Zeitpunkt des Untergangs des Römischen Weltreiches).
    Was bedeutet der Ton? Laut Jeremia 18,6 sei der Ton = Gottes Volk (Israel).
    Eisen (Metall) sei = Weltliche Macht. ===> Ton dagegen = Religiöse Macht. Demzufolge die Religiös-politische Macht im Mittelalter.
    In Daniel 2,41 werden die Füße und Zehen beschrieben: Material = Eisen + Ton. Bedeutung = Staat + Kirche. Beschreibung = zerteilt ===> Kaiser und Papst
    Vers 41 sei die Zeit von 538 - 1798 : Hier war der Ton = die Kirche vorherrschend! (siehe z.B. 1077 Bußgang von Kaiser Heinrich zum Papst nach Cannossa!)
    In Daniel 2,42 kommen die Zehen vor: Material = Eisen + Ton. Bedeutung = Staat + Kirche. Beschreibung = stark/ schwach
    Vers 42: stark / schwach: ab 1798 war der Staat = stark (Napoleon!) und die Kirche schwach (Papst verhaftet!)
    In Daniel 2,43 beschreiben die Zehen aus Eisen + Ton wieder Staat und Kirche. Beschreibung = Vermischt
    Vers 43 beschreibe die Situation heute (im Jahre 2016 n.Chr.) : Staat + Kirche sind vermischt durch Bündnisse (UNO!) mit dem Ziel der Weltherrschaft ===> die religiös-politische Weltherrschaft(die erst noch kommen muß durch die Regierung des 8. Herrschers in Offenbarung 17 - angeführt durch den kommenden Antichristen!) werde nur kurze Zeit halten ===> Sie wird auseinander brechen!
    Und dann kommt das in Daniel 2,44-45 beschriebene ewige Reich Gottes! Denn : Gott ist der Herr der Weltgeschichte!

    Laut Olaf Schröer leben wir also heute in der Zeit von Daniel 2,43, kurz vor Beginn der religiös-politischen Weltherrschaft!

    ===> Also hat das Standbild aus Daniel 2 auch heute noch eine Bedeutung!

  • Ich halte das Standbild und seine "klassische" Deutung nach wie vor für aktuell, samt der Fargen nach Japanern, Chinesen, Mongolen, dem indischen Subkontinent - -


    wenn ich mich auch mit der Detailverliebtheit Olaf Schröders nicht anfreunden kann.

    Dass Europa mit dem Desinteresse Roms ( auf nach Konstantinopel !) durch kontinuierliche Kriege dahinschwächelte - und diese bis heute nachwirken ! - ist Eisen mit Ton (Spanischer Erbfolgekrieg, Kriege England - Frankreich - - Angst der Kärntner, von dens Sloweniern zum xten Mal überfallen zu werden - - - - wie seit derm Verfall der römischen Interessen an Binnennoricum und Ufernoricum bis zum Zerfall Tito - Jugoslaviens.

    Dass es nach wie vor die Welt beherrscht : Nun, in welchen Sprache korrespondieren wir in der Wirtschaft und der Diplomatie ? Welches Seerecht gilt auch im Chinesischen Meer ? Welches internationale Recht formuliert die Unversehrtheit der Grenzen eines Staates in Südostasien ? Wo überall gilt das CGS - System für Masseinheiten ?

    Europa, diese Halbinsel Asiens, hat die Dynamik einer Weltherrschaft, hat das Expansionsstreben eben gehabt. Natürlich waren die Araber einmal - in Bagdad und in Spanien - um einiges kultivierter als dieses von Radaubrüdern - dem Adel - beherrschte Europa. Aber eben nur einmal.

    Was mir allerdings - bei einem Verständnis für die Behauptung Europa = Weltmittelpunkt abgeht, ist der Islam : Seit seinem Aufkommen bedroht er Europa, das osmanische Reich haben die Siegermächte 1918 aufgeteilt, ihre Claims behalten - und jetzt verloren. Und die Bedrohung durch den Islam ist nun einmal Realität. Man sehe sich auf einer Weltkarte "Religionen" einmal den islamischen Block an; man frage sich, welche "Werte" Europa noch hochhalten kann.

    Ist unsere Deutung der Prophetien diesbezüglich aktuell ?

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Also ob Olaf Schröer d e r Prophetie-Experte der STA ist, wage ich doch mit Verlaub an zu zweifeln. Der Mann ist zwar ein recht radikaler und sprachgewaltiger Redner, nichts desto trotz aber auch heftig umstritten. Sehr viele wollen auch gar nichts von ihm wissen.

    Ich finde auch die klassische Deutung die bis heute am Einleuchtendsten. Wir leben in Europa in der Zeit der 10 Zehen, die als starke und schwache Staaten immer noch auf dem Bereich des ehemaligen weströmischen Reiches existieren und - interessanter weise - 7 Sprachen sprechen.. Analog dem Bild, das Gott dem Propheten Nebukadnezar zeigte, bestehen diese 10 Reiche bis zum Ende, also bis zur Wiederkunft Christi. Doch das Bild aus Daniel 2 ist nicht die einzige Weissagung über Europa, es gibt deren noch eine Reihe weiterer in der Offenbarung.

    Eines aber ist Grund falsch. Das, was am Anfang dieses Threads behauptet wurde, dass nämlich ab 1948 die Zeit Israels begonnen habe. Der heutige Juden Staat spielt in der Prophetie keine Rolle mehr, die Juden sind ein Volk wie jedes andere auch. Und wenn ein Jude das ewige Leben ererben möchte, benötigt er dazu wie jeder andere Mensch auch die Fürsprache Jesu im himmlischen Gericht. Die Vorstellungen der dispensationalistisch-darbystischen Religion in diesem Fall sind total unbiblisch und stammen nicht vom Geist Gottes.

    Liebe Grüße von benSalomo.

    • Offizieller Beitrag

    Ich sehe das Standbild so:
    Die darin vorkommenden "Weltreiche" sind nur die Nationen, in denen die Gläubigen vornehmlich lebten bzw. von deren Zeitgeist sie im wesentlichen beherrscht wurden - deswegen also auch kein China, keine Azteken etc. Warum sollte eine Prophetie Nationen behandeln, von denen die Leser zur gleichen Zeit nichts wussten? Logischerweise sehe ich die Füße auch eher Global, denn das Wissen über die Welt hat sich erweitert - zudem gibt es Christen quasi überall. Was sich "in den Füßen" genau abspielt, sagt mir die Offenbarung - sie ist meiner Meinung nach ebenso zu verstehen, gerade gegen Ende hin. Der Blick weitet sich je näher man dem Ende entgegen kommt. Eisen und Ton - rein von der Symbolik - spiegeln für mich in Daniel 2 das ambivalente Verhältnis zwischen (gefallener) Kirche und Staat wieder. Man beachte das "Kräfteverhältnis" Ton-Eisen und die Qualität des Tones. Letztendlich deckt sich das meiner Meinung nach wieder mit der Apokalypse in der Offenbarung: Am Ende reitet ein unreines religiöses System auf der Politik und verfolgt aus religösen Gründen (Anbetungsmotiv).

    Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet?

    Der HERR hat's gegeben, der HERR hat's genommen; der Name des HERRN sei gelobt!

    Einmal editiert, zuletzt von Bemo (8. Februar 2016 um 21:43)