Und wie wird das festgestellt ?
Ad 1 : Tilmann Moser, "Gottesvergiftung" , Suhrkamp 1976, Kapitel "Die Macht Deiner Lieder" - - In seiner Kindheit gab es die bösen "charismatischen" (Definition bitte, ich verwende den Begriff jetzt einmal, weil er moderner Stein des Anstoßes ist) ) - -Der negativ erlebte Einfluss der guten alten protestantischen Choräle.
Ad 2 : Zur Zeit des alten alten Liederbuches - des in Fraktur in den USA gedruckten - wurde zur Taufe - mit jeweils 20 oder 30 Täuflingen ( ! ) während des Umkleidens ein "Zionslied" nach dem anderen gesungen. Und zum Jahresschlussgottesdienst in gleicher Weise "Wunschlieder" Wer am Podium sitzend die Versammlung beobachten konnte - oder können hätte - musste feststellen, das spätestens beim dritten Lied die Augen der Singenden glasig - glänzend - starr geworden sind. Leichte Trance !
Ad 3 : Der schon lange verstorbene Prediger F. Pfingstl, ein begeisterter Sänger mit wohltönender Stimme, berichtete, er sei mit einem Amtskollegen jüngst in einen evangelikalen Gottesdienst gegangen - lange vor der Zeit des "Charismatischen" . Man sang die Lieder, auch uns so geläufig aus den "Zionsliedern"; Pfingstl sang, diese ja bestens kennend und könnend - begeistert mit - - um dann an sich festzustellen, wie schwammig sein Bewusstsein besonder bezüglich kritischer Prüfung und Beurteilung wurde.
Ad 4 : Neulich hörte und sah ich den Kantor der Wiener Israelischen Kultusgemeinde im Gläsernen Saal des Wiener "Musikvereins" jüdische Gottesdienstgesänge vortragen. Der tanzte dabei! - seine instrumentalen Begleiter mitreißend! Warum Musik nur dann (gottesdienstlich oder überhaupt) tolerabel sein soll, wenn die Gemeinde steif wie LEGO - Männchen dasteht, hat mir bis jetzt noch niemand erklärt - ja, außer : "Ka `guter Geist net !!"