Wie wichtig ist Mission bei den Adventisten?

  • Daher hatte meine Frage dahin gegolten, wie es Adventisten generell mit der Mission halten

    Ganz offiziel wird jeder ermutert von Haus zu Haus zu gehen und möglicht die Menschen anzusprechen.

    Es gibt bei uns viele Fleyer und Broschüren, die aktuelle Themen behandeln und verteilt werden können.

    Es werden auch Missionsverteilungsaktionen durchgeführt.
    Gemeinden machen Stände und bieten unsere Bücher an.

    Ich arbeite im Arbeitskreis Christlicher Kirchen mit .Dort treffe ich verschiedene Menschen und kann mit Ihnen über meinen Glauben reden.
    Krankenbesuche und viele andere Gelegenheiten kann man für Mission nutzen.
    Jesus hat uns aufgerufen zu säen.
    Wir können aber nur dann von IHM berichten wenn wir ihn persönlich kennengelernt haben ,ja wenn wir brennen... ;)

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Daher hatte meine Frage dahin gegolten, wie es Adventisten generell mit der Mission halten. Ob die adventistische Kirche/ Organisation OFFIZIELL wie die grossen christlichen Kirchen Mission gegenseitig ablehnt, weil man womöglich ja doch alle an dasselbe glauben, also Mission im Prinzip unnötig sei. Und die anderen Kirchen nicht verärgern will, so versteh ich das jedenfalls. Also wie ist das nun? Hat die Kirchenleitung etwas gegen Mission unter anderen Kirchen?

    Es ist sogar notwendig, dass wir auch mit Christen anderer Denominationen über unseren Glauben sprechen. Wie schon angedeutet wurde, gibt es einige sehr wichtige Glaubenspunkte bei Adventisten, die von anderen christlichen Konfessionen nicht oder nur teilweise anerkannt werden. Und aus diesem Grund sollen wir diese Christen auf diese wichtigen Punkte hinweisen. Das sind:

    (a) Das Gesetz, die Gebote, die Heiligkeit. Das (praktische) Gesetz wurde nicht abgelöst. Jeder Christ soll aus Liebe zu Gott die Gebote halten. Dazu gehört auch der Sabbat. Das christliche Leben bedeutet, dass ich mich bewusst Jesus in allen Bereichen meines Lebens nachfolge und ihn darum bitte, dass Gott mich vollkommen macht, damit ich nicht mehr sündige. Das schliesst ein, dass ich bewusst alle Dinge meide, die nicht dem Willen Gottes entsprechen.

    (b) Gottesbild: Gott ist kein Sadist. Es gibt keine ewige Hölle für Menschen, die verloren gehen werden. Sondern diese werden einfach für immer sterben, ohne ewig in der Hölle gequält zu werden.

    Nicht alle Christen akzeptieren diese - für Adventisten sehr wichtigen - Glaubenspunkte. Also können/müssen auch diese Christen "missioniert" werden. Bemerkung: ACK stellt (heute) kein Hindernis für Mission dar, da dort kein Missionsverbot in den Satzungen für die Mitglied-Kirchen verankert ist.

  • Wie ist die offizielle Haltung bei den Adventisten zur Mission?

    Die offizielle Haltung zur Mission ist bei den Adventisten sehr groß. Es wird viel getan, um Missionsarbeit zu leisten. Und Mission hat viele Seiten wie etwa:

    Buchevangelisation (in Deutschland nicht mehr so üblich), Bibelkurse, AWR (Radio) ADRA (intern. Hilfsorganisation und Entwicklungshilfe) verschiedene Events wie "Nimm Jesus" (Mission auf verschiedenen Plätzen der Stadt/Land mit Schwerpunkt "Jesus durch die Bibel kennen und verstehen lernen", Schriftenmission, Gesundheits-EXPO und vieles mehr.

    Was die einzelnen Gemeinden daraus machen, wird nicht immer von der offiziellen Haltung der STA bestimmt. Dennoch denke ich, dass der Missionsgeist in allen Gemeinden vorhanden ist. Mal mehr, mal weniger. Gott schenkte die Gabe der Mission nicht jedem gleich.


    Zitat

    Zumindest in Europa habe ich den Eindruck, dass Mission generell bei allen christlichen Religionsgemeinschaften verpönt ist?

    Das mag so den Anschein haben. Außer bei den Zeugen Jehovas. Die sind vorbildlich im Missionieren. Wobei das nicht als Mission empfunden wird, sondern eher als Aufdringlich, lästig. Das lässt erkennen, dass es nicht immer der Missionsgeist ist, der bremst, sondern vielmehr die Menschen in Europa. Sie wollen von Gott, von Jesus und der Bibel nichts wissen. Da sehen die meisten Rot, wenn sie damit konfrontiert werden.
    Wieweit die verschiedensten Religionsgemeinschaften missionieren in Form von "Leute ansprechen" kann ich nicht sagen. Da Mission aber in erster Linie auch gelebt werden muss, kann ich mir vorstellen, dass die aktiven Gläubigen in den verschiedensten Gemeinschaften ja doch missionieren. Obwohl da sicher noch einiges zum "Verbessern" möglich wäre. Wenn auch die Reaktionen meist Spott und belächeln ist, wenn sich jemand als Christ verhält und somit als Christ outet.


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    Wenn dies die Haltung der Bibel wäre, so gäbe es heute vermutlich gar kein Christentum.

    Auch das liegt nicht nur an der Missionsarbeit, sondern an den Menschen allgemein. Die Menschen werden immer unempfänglicher für Gott. Verglichen mit der biblischen Zeit kann die heutige Zeit nur da werden, wo es um den Lebensstil geht. Und das sagt die Bibel ja auch voraus. Wie in den Tagen Noahs ... Die Menschen kann man heute nicht mal mit den Pharisäern vergleichen, weil die die Schriften ganz genau kannten, aber eben nicht annehmen wollten um ihr Ansehen und ihre Macht nicht zu verlieren. Heute wissen viele gar nicht mehr, was genau die Bibel ist. Es interessiert sie einfach nicht.


    Zitat

    Geht man davon aus, dass die spezielle Kirchenzugehörigkeit sowieso keine Rolle spielt vor Gott?

    Das ist im Grunde richtig, wenn sich der Glaube nicht nur auf eine Kirchenzugehörigkeit beschränkt. Tatsächlich wird Gott seine Kinder von überall her einsammeln.
    Wahrscheinlich beginnt es ja bei der Kirchenzugehörigkeit, dass die Missionsarbeit in Europa im allgemeinen eher minimal ist. Die Staatsoberhäupter sorgen durch Gesetze und Erlasse noch dazu, damit sich der christliche Glaube nicht ausbreitet. (Kreuzverbot in Schulen und öffentlichen Gebäude, Weihnachten abschaffen, Feiertage streichen u.v.m.) Das mag wie eine Nebensächlichkeit klingen, ist es aber nicht. Nur ist es dem Volk mehr oder weniger egal, solange die persönliche Annähmlichkeiten nicht wegfallen, wie etwa bei den Feiertagen.


    Zitat

    Und darüber hinaus soll auch nicht mehr in Islam und Judentum missioniert werden, sehe ich das richtig?

    Das kann ich mir nicht vorstellen. WER hat das angeordnet? Aus der Bibel erfahren wir, dass auf der ganzen Welt das Evangelium verkündigt werden muss. Diese Aufforderung schließt den Islam oder das Judentum nicht aus.


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    Ist die spezielle Erkenntnis, welche eine Gemeinde hat nicht so wichtig, dass sie weitergetragen werden muss?

    Ich denke doch, dass diese "Erkenntnisse" weiter getragen werden. Nur eben mit verschiedenen Eifer. Zeugen Jehovas tun das täglich. Auch Mormonen sind fleißige Missionare. Adventisten sind - was den "Haus zu Haus-Dienst wie ihn ZJ und Mormonen nennen - nicht so präsent. Dennoch tragen sie ihr Bibelverständnis zu den Leuten. Und man kennt Adventisten mitunter gar nicht. Aber als die "Sabbathalter" oder "Sabbatierer", als "Gesetzler" als die, die kein Schweinefleisch essen, kennt sie doch fast jeder.


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    Ist die Botschaft von Jesus nicht so wichtig, dass sie Nichtchristen weitergegen werden sollte?

    Natürlich ist diese Botschaft wichtig. Und sie ist ja auch ein Auftrag Jesu.


    Zitat

    Soll jemand nur zu einer Gemeinde| Kirche stossen, wenn er sich selber darum bemüht?Ich finde, Radi, TV und Internet sind ziemlich passive Angebote.

    Es ist natürlich nicht verkehrt, wenn ein Suchender selbst in eine Gemeinde findet. Grundsätzlich ist aber in den verschiedenen Angeboten für jeden ein ansprechendes Angebot dabei. Wenn du wo einen Mangel erkennst, kannst du ja da in deiner Gemeinde den Hebel ansetzen und diesen Missstand beheben. Ich bin überzeugt, dass bei ehrlicher Missionsarbeit - egal welche "Sparte" der Geist Gottes führt und leitet. Dass in Europa eine totale Gottmüdigkeit oder gar Ablehnung vorherrscht, müssen die Suchenden auf verschiedenste Weise zu Erreichen versucht werden. Da sind auch passive Angebote richtig.


    Zitat

    Kurzum, wie hält es de Kirche der Adventisten damit? Denkt man, dass man eine exclusive Botschaft hat, die man weitertragen muss?

    Das Evangelium ist nun mal Exklusiv. Daher sollte es jeder Christ leben und weitertragen. Jeder nach seiner Gabe und Möglichkeit.

    ***

  • Wer Jesus im Herzen hat, der hat das Bedürfnis die Botschaft weiter zu geben,
    Phil 2,13 Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.

    Da beginnt Mission im kleinen und zieht Kreise hin zu Größeren, es muß gelebt werden und durchdrungen sein von seinen Geiste, ansonsten ist alles nichts.

  • Eure Stimmen zusammen genommen habe ich verstanden, dass Mission bei den Adventisten sehr wichtig ist, sowohl für viele Einzelmitglieder, die eizenlnen Gemeinden aber auch der Organsitation. Vielen Dank für die vielen perönlichen Bemerkungen dazu!

    Ich weiss auch nicht mehr so recht, wie ich darauf gestossen war. Daher hatte ich gestern nochmal zu meiner Frage im Internet umher recherchiert, bin aber nicht auf das gestossen, woran ich gedacht hatte.

    Es ist wohl schon so, dass die Mitgliedschaft in der ACK nicht verlangt, dass man unter Mission untereinander verzichtet. Ich hatte das gedacht. Wäre natürlich sehr seltsam gewesen, wenn man liest (und wie Bogi111) zitiert hatte, was die Bibel zu Mission meint.
    Vereinzelt bin ich im Netz doch auf Aussagen gestossen, dass man nicht unter Christen, aber schon mal gar nicht unter Juden missionieren sollte. Aber wie ich gesehen habe, waren das wohl Einzelmeinungen, wenn auch manchmal prominente. Aber es schein niemals offizielle Haltung irgendeiner ganzen Kirchenleitung zu sein, dass Mission nicht gut wäre. Mit der einen wirlich grossen Ausnahme, dass die katholische Kirche wohl wirklich die "Judenmission" ablehnt.

    Also meine Frage ist damit beantwortet. Es ist nicht so wie ich befürchtet hatte
    :)

  • Wenn die Strecke nicht zu weit wäre ja. Über was du halt gern tief theologisch reden willst, kannst du entscheiden.
    :thumbup:

    vom Allgäu aus wäre ffm dann wohl doch etwas weiter. aber freue mich auch hier mit Adventisten in kontakt zu kommen. ist schon ne weile her dass ich mal in einer gemeinde war

  • Leider ist Mission in reichen Industriestaaten rel. schwierig. Die Menschen sind hier vielfach nicht so offen wie in armen Ländern.
    Die Medien überinformieren und machen die Leute zu satt in jeglicher Art.

    Das sehe ich anders. Wir haben Glauben.Einfach durchgeführt und hatten am Ende der Evangelisation als 5 Mann Jugendgruppe pro Woche zwischen 10 und 15 Gästen. Danach war es aber noch nicht zu Ende. Noch heute kommen immer wieder neue Leute dazu, die zur Jugendstunde kommen - manchmal ganz zufällig. Die Grundlage dafür war viel viel viel Gebet und der Glaube, dass Gott einen Unterschied machen kann. Wir haben im vergangenen Jahr ab September dann den Basics Bibelkurs mit unseren Gästen durchgeführt. Demnächst dürfen wir mit dem ersten Jugendlichen seine Taufe feiern. Ich denke es ist wichtig, es einfach zu wagen. Wir haben es so gemacht: Zu erst haben wir gebetet das Gott uns zeigt wie wir wachsen können. Dann hat er uns ein konkretes Projekt gegeben, was für den Zweck optimal ist. Im Anschluss haben wir es durchgeführt und währenddessen bei jedem Schritt gebetet und heute beten wir dafür, dass unsere Gäste den Weg zum Glauben finden. Diese Geschichte ist kein Fake. Ich denke viele Gemeinden und Jugendgruppen haben nur Angst vor der Ach so atheistischen Welt. Angebrachter wäre es aus meiner Sicht die Perspektive zu wechseln und sich anzuschauen, wie stark die Menschen leiden und dass Jesus für sie eine wichtige neue Perspektive sein könnte.

  • Das sehe ich anders. Wir haben Glauben.Einfach durchgeführt und hatten am Ende der Evangelisation als 5 Mann Jugendgruppe pro Woche zwischen 10 und 15 Gästen. Danach war es aber noch nicht zu Ende. Noch heute kommen immer wieder neue Leute dazu, die zur Jugendstunde kommen - manchmal ganz zufällig. Die Grundlage dafür war viel viel viel Gebet und der Glaube, dass Gott einen Unterschied machen kann. Wir haben im vergangenen Jahr ab September dann den Basics Bibelkurs mit unseren Gästen durchgeführt. Demnächst dürfen wir mit dem ersten Jugendlichen seine Taufe feiern. Ich denke es ist wichtig, es einfach zu wagen. Wir haben es so gemacht: Zu erst haben wir gebetet das Gott uns zeigt wie wir wachsen können. Dann hat er uns ein konkretes Projekt gegeben, was für den Zweck optimal ist. Im Anschluss haben wir es durchgeführt und währenddessen bei jedem Schritt gebetet und heute beten wir dafür, dass unsere Gäste den Weg zum Glauben finden. Diese Geschichte ist kein Fake. Ich denke viele Gemeinden und Jugendgruppen haben nur Angst vor der Ach so atheistischen Welt. Angebrachter wäre es aus meiner Sicht die Perspektive zu wechseln und sich anzuschauen, wie stark die Menschen leiden und dass Jesus für sie eine wichtige neue Perspektive sein könnte.

    Dem kann ich 100 % zustimmen. Auch wir führten glauben.einfach durch.
    Wir hatten eine Gebetsgruppe, die über einen langen Zeitraum dafür gebetet hat.
    Die Gemeinde wurde immer über den neuesten Stand informiert. Immer und immer wieder wurde auf diese Veranstaltung hingewiesen. Und auch motiviert daran sich einzubringen.
    Uns hat diese Veranstaltung als Gemeinde ein Stück weit auch sensibler gemacht auf Menschen zu zugehen und es hat uns auch verändert. Gott hat uns so viele Menschen geschickt das wir nur staunend konnten. Dies wirkt bis zum heutigen Tag. Wir haben so viele Taufen wie lange nicht mehr.
    Auch in unserem Land ist Mission möglich.
    Marie 

  • Richtig ist zunächst, dass die STA einen permanenten Mitgliederschwund zu verzeichnen hat. Vor 50 Jahren war sie um 10.000 Mitglieder größer. Taufen finden im Wesentlichen nur aus dem internen biologischen Wachstum heraus statt.

    Ich habe in den letzten 6 Jahren in etwa 15 Gemeinden Gemeinden gepredigt, wobei die Thematik im Wesentlichen um Mission und Gemeindebau ging. Das erste was mir auffiel war, wie viele Geschwister keine Heilsgewissheit haben. Für mich ist das eine Grundvoraussetzung, um glaubwürdig Menschen zu Jesus einladen zu können. Meine zweite grundlegende Erfahrung ist, dass zwar überall von Mission geredet wird, aber kaum irgendwo Mission stattfindet, weil es kaum Geschwister gibt, die diesen Dienst tun wollen. Drittens musste ich feststellen, dass Missionsarbeit von der Predigerschaft nicht unbedingt gefördert wird. Woran das liegt wurde mir klar, als ich mich mit der "Charta Oecumenica" beschäftigte, welche für eine Mitgliedschaft (auch Gastmitgliedschaft) in der ACK verbindlich unterzeichnet werden muss und etliche Verpflichtungen enthält. In Bezug auf Mission heißt es darin z.B.: " Wir verpflichten uns, über unsere Initiativen zur Evangelisierung mit den anderen Kirchen zu sprechen, darüber Vereinbarungen zu treffen und so schädliche Konkurrenz sowie die Gefahr neuer Spaltungen zu vermeiden;..."

    Allein die Formulierung, dass das Einladen von Menschen zu Jesus Christus mit "schädlicher Konkurrenz" in Verbindung gebracht wird ist ein Skandal in Hochpotenz. Und wenn man Menschen aus Kirchen erreicht, in denen das Evangelium nicht gepredigt wird, wird man der Spaltung verdächtigt.

    Für mich ist die ACK der Grund allen Übels, der durch seine Forderungen das Wachstum der Mitgliedsgemeinden torpediert und verhindert und damit dem Auftrag Jesu, zu finden in den Missionsbefehlen, widerspricht. Damit ist nicht das missionieren, sondern die ACK schädlich.

    Herzliche Grüße

    Rolf

  • Rolf: Welches Denken steckt dahinter?

    Sind wir die alleinseligmachende Gemeinde?

    Gibt es nicht gute und aufrichtige Christen in vielen christlichen und gar nicht-christlichen Gemeinschaften?

    Ich finde an der Formulierung in der Charta Oecumenica nichts Verwerfliches. Eine Förderung christlicher Spaltungen aufgrund gesteigerter Rechthaberei in Sonderlehren halte ich nicht für Glaubens-förderlich.

    Und die Formulierung hindert uns nicht über unsere Glaubensüberzeugungen Zeugnis abzulegen und mit anderen regen Austausch zu führen.

    Ich denke wir müssen weg von dem "Nur-Wir-Denken".

    Ich will damit nicht die ökumenische Friede-Freude-Eierkuchen-Glückseligkeit predigen, aber ich halte jede Form von Fanatismus und Engstirnigkeit für sehr gefährlich. Ich bin fest davon überzeugt, das es nicht nur die eine seligmachende Religionsgemeinschaft gibt, sondern Gott viele Menschen aus vielen Völkern, Religionen und Gemeinschaften beruft und auch nicht nur aus christlichen. Und deshalb spielen nach meinem Verständnis auch die Mitgliederzahlen der STA für Gott keine wesentliche Rolle.

    Damit keine Missverständnisse entstehen: Ich halte Mission für sehr wichtig und sie wird bei uns leider häufig vernachlässigt. Ich habe mich früher auch selbst an Missionsaktivitäten beteiligt und bin sogar von Haus-zu-Haus gegangen mit sehr interessanten Erfahrungen. Aber ich würde heute nicht mehr sagen "... ihr müßt STA werden..."

    Am spannendsten finde ich die Mission unter Atheisten - und davon gibt es auch hier genug.

    • Offizieller Beitrag

    Richtig ist zunächst, dass die STA einen permanenten Mitgliederschwund zu verzeichnen hat. Vor 50 Jahren war sie um 10.000 Mitglieder größer. Taufen finden im Wesentlichen nur aus dem internen biologischen Wachstum heraus statt.

    Ich denke nicht, dass diese Behauptung zutrifft, bzw. eine abgewogene Aussage trifft. Wesentliche Faktoren sind hier z.B. Zuwanderung einerseits, sowie die Entchristlichung unserer Gesellschaft andererseits. Und wenn man dann noch so weiterargumentiert wie Du es tust, ist klar warum wir nicht oder kaum wachsen:

    Für mich ist die ACK der Grund allen Übels, der durch seine Forderungen das Wachstum der Mitgliedsgemeinden torpediert und verhindert und damit dem Auftrag Jesu, zu finden in den Missionsbefehlen, widerspricht. Damit ist nicht das missionieren, sondern die ACK schädlich.

    Wen Du die absurde Idee vertrittst, dass es unsere vornehmste Aufgabe wäre, nicht säkularen Menschen bzw. Heiden das (heute die Mehrheit in unseren Gesellschaften!) das Evangelium von Christus zu bringen, sondern Katholiken oder andere Christen zu "bekehren" dann ist das bedauerlich. Und solange wir das versuchen, ist es nicht überraschend, wenn es kein Wachstum gibt. Und so ist das der "Grund allen Übels" - statt die Orientierungslosen zu "missionieren" stürzt man sich auf die, die gegen den Trend der Zeit ihrer Kirche mehr oder weniger treu bleiben (ach ja fast hab ich's vergessen, die sind ja Babylon - die anderen (die große Mehrheit) sind nicht einmal das, sondern scheinbar irrelevant)...


    Und bitte: Keine ACK-Diskussion HIER - sondern DORT: ACK: Vorteile und Nachteile
    .

  • Rolf: Welches Denken steckt dahinter?

    Sind wir die alleinseligmachende Gemeinde?

    Gibt es nicht gute und aufrichtige Christen in vielen christlichen und gar nicht-christlichen Gemeinschaften?


    Wir sind selbstverständlich nicht alleinseligmachend. Ich kenne viele aufrichtige Christen, die keine STA sind. Ich schrieb ja vorher, dass in der STA nach meiner Erfahrung viele keine Heilsgewissheit haben.


    Zitat

    Ich finde an der Formulierung in der Charta Oecumenica nichts Verwerfliches. Eine Förderung christlicher Spaltungen aufgrund gesteigerter Rechthaberei in Sonderlehren halte ich nicht für Glaubens-förderlich.


    Selbstverständlich sind Spaltungen verwerflich. Was in der Charta Oecumenica zum Ausdruck gebracht wird, ist doch aber, dass man ohne das Einverständnis der Mitgliedskirchen keine Missionsarbeit mehr machen kann. Hier in Lübeck ist der Gemeinde ein Wohngebiet zugeteilt worden von der örtlichen ACK Gruppe. Außerhalb dieser Zuteilung ist dann das missionieren verwerflich und unterliegt der Gefahr schädlicher Aktion. Das ist doch lachhaft.

    Mir geht es auch nicht darum, irgendwelche Leute aus anderen Kirchen speziell zu missionieren, sondern denen meinen Glauben zu bezeugen, die mir Gott in den Weg stellt, ohne erst zu fragen, ob die auch in meinem erlaubten gebiet wohnen.

    Herzliche Grüße

    Rolf


  • Es handelt sich bei dieser Aussage um eine öffentliche STA - Stellungnahme. Ich habe mir das nicht aus dem Finger gesogen.


    Zitat

    Wesentliche Faktoren sind hier z.B. Zuwanderung einerseits, sowie die Entchristlichung unserer Gesellschaft andererseits.


    Ohne die Zuwanderung wäre die Statistik noch um ein vielfaches schlechter. Und die veröffentlichte Anzahl von ca. 35.000 Mitgliedern darf man auch bezweifeln. Ich sehe in unserem Bezirk, wie viele Leute immer noch als Mitglieder geführt werden obwohl sie schon lange nicht mehr in die Gemeinde kommen. Etliche bereits seit Jahren.


    Zitat

    Wen Du die absurde Idee vertrittst, dass es unsere vornehmste Aufgabe wäre, nicht säkularen Menschen bzw. Heiden das (heute die Mehrheit in unseren Gesellschaften!) das Evangelium von Christus zu bringen, sondern Katholiken oder andere Christen zu "bekehren" dann ist das bedauerlich.


    Das ist gewiss nicht meine Idee!!! Ich habe, bevor ich Adventist wurde an zwei Bibelschulen Seelsorge und Mission/Gemeindeaufbau unterrichtet. Von daher habe ich ein sehr klares Missionsverständnis. In eine Gemeinde, in der ich den Predigtdienst hatte, brachte ich einmal 7 Gäste mit, die alle in der gleichen Straße wohnten, in der sich die gemeinde befand. Leider konnte die Gemeinde damit überhaupt nicht umgehen. Sie hatten dort wohl erwartet, dass man sobald man zur Tür hereinkommt, fertiger Adventist sein muss. So hat man diese Gäste so vor den Kopf gestoßen, dass sie nicht mehr wiedergekommen sind, sondern einen eigenen Hauskreis gründeten. In unseren Gemeinden muss man gelegentlich den Umgang mit Gästen erst noch lernen. So erleben wir nun, dass mehr Geschwister versterben als geboren werden. Dadurch nimmt die Gemeinde als ganzes ab.

    Herzliche Grüße

    Rolf

  • In unseren Gemeinden muss man gelegentlich den Umgang mit Gästen erst noch lernen.

    Es ist nicht die ACK sondern das eigene Vorbild. Wer das für sich noch lernen muss braucht sich nicht zu wundern das er nur ein kleines "Übungsgebiet" zu Verfügung bekommt.
    Gerade Lübeck als ehemalige Grenzstadt. Braucht nur über die Trave zu fahren ,da ist genug christliches Brachland...

    Im September habe ich Eure Gemeinde besucht, als Thomas Lobitz predigte. Vorher waren wir in Leipzig und Berlin Köpenik. Unterschiede konnte man schon feststellen.... im reichen Westen... ;)

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Gibt es nicht gute und aufrichtige Christen in vielen christlichen und gar nicht-christlichen Gemeinschaften?


    Ja, die gibt es und grade diese ruft Gott heraus aus diesen "anderen" Gemeinschaften. Denn die Intensität des persönlichen Glaubens entscheidet nicht, sondern das, woran man glaubt. (das beste Beispiel ist Saulus - Paulus).

    Ich finde an der Formulierung in der Charta Oecumenica nichts Verwerfliches. Eine Förderung christlicher Spaltungen aufgrund gesteigerter Rechthaberei in Sonderlehren halte ich nicht für Glaubens-förderlich.


    Es ist immer wieder erstaunlich, wenn einfaches Missionieren (Gott und Jesus Zeugnis, Evangelium und Wahrheit Weitergabe) als Rechthaberei und Sonderlehren ins Negative, Unerwünschte verschoben werden.


    Und die Formulierung hindert uns nicht über unsere Glaubensüberzeugungen Zeugnis abzulegen und mit anderen regen Austausch zu führen.


    ... also Missionieren.

    Ich denke wir müssen weg von dem "Nur-Wir-Denken".


    Wir müssen zurück zu: es gibt nur eine Wahrheit.

    Ich will damit nicht die ökumenische Friede-Freude-Eierkuchen-Glückseligkeit predigen, aber ich halte jede Form von Fanatismus und Engstirnigkeit für sehr gefährlich. Ich bin fest davon überzeugt, das es nicht nur die eine seligmachende Religionsgemeinschaft gibt, sondern Gott viele Menschen aus vielen Völkern, Religionen und Gemeinschaften beruft und auch nicht nur aus christlichen. Und deshalb spielen nach meinem Verständnis auch die Mitgliederzahlen der STA für Gott keine wesentliche Rolle.

    Der Wunsch nach Mission ist kein Fanatismus. Es ist der Befehl Jesu.
    Ja, es gibt keine seligmachende Gemeinde, aber es gibt eine allein seligmachende Wahrheit. Auch die STA (und grade die) braucht dringend eine interne Mission - Reformation.


    Am spannendsten finde ich die Mission unter Atheisten - und davon gibt es auch hier genug.


    Spannend ist sie allemal. Aber am schwierigsten ist die Mission bei bereits Gläubigen.


    .

  • Der Wunsch nach Mission ist kein Fanatismus. Es ist der Befehl Jesu.
    Ja, es gibt keine seligmachende Gemeinde, aber es gibt eine allein seligmachende Wahrheit. Auch die STA (und grade die) braucht dringend eine interne Mission - Reformation.

    Das ist auch meine Überzeugung. Mission macht nur Sinn, wenn der Missionierende eine echte Gottesbeziehung hat. die bekommt man nicht dadurch, dass man in eine christliche Familie hineingeboren wird, sondern dadurch, dass man durch persönliche Sündenvergebung, weil man das Erlösungsgeschenk mit dem Herzen angenommen hat, erfahren hat. (Röm.8;16) Ich habe viele Adventisten kennengelernt, die meinten Mission sei theologische Fachsimpelei. Wenn aber stimmt, was in der Bibel steht, dass der "natürliche Mensch" also der Mensch, der Gott noch nicht kennt, nichts vom Geist Gottes vernimmt, dann nützt alles Fachsimpeln nichts. Der Heilige Geist aber ist es, der von Sünde überführt und in die Nachfolge Jesu einlädt., weil er in alle Wahrheit leitet.

    In diesem sinne gibt es in der STA noch viel zu tun.

    Herzliche Grüße

    Rolf

    • Offizieller Beitrag


    Es handelt sich bei dieser Aussage um eine öffentliche STA - Stellungnahme. Ich habe mir das nicht aus dem Finger gesogen.

    Du hast genau auf den Teil Bezug genommen um den es mir nicht ging (Mitgliederschwund) und daher auch meinen Hinweis auf Zuwanderung missinterpretiert. Es ging mir um die Taufen "aus dem internen biologischen Wachstum", denn die sind wohl auch weit unter dem was wünschenswert wäre.

  • Der Wunsch nach Mission ist kein Fanatismus. Es ist der Befehl Jesu.
    Ja, es gibt keine seligmachende Gemeinde, aber es gibt eine allein seligmachende Wahrheit. Auch die STA (und grade die) braucht dringend eine interne Mission - Reformation.


    Stofi: Den ersten Satz habe ich nirgendwo so geschrieben oder auch nur ansatzweise soetwas behauptet.

    Ganz im Gegenteil, siehe meinen letzten Absatz.

    Bei dem letzten Satz stimme ich Dir zu!

    Dabei müssen wir auch lernen, dass nicht wir allein die allein selig machende Wahrheit gepachtet haben.
    Solange wir dieses engstirnige Denken nach außen tragen, wird es auch mit der Mission nicht sehr gut voran gehen - nicht in aufgeklärten Weltteilen.

    Alles was Menschen je von Gott verstehen ist Stückwerk und wird Stückwerk bleiben - Du darfst da gerne anderer Überzeugung bleiben.
    Der Eine ist in der Erkenntnis "weiter" der andere hinkt vermeintlich hinterher. Aber möglicherweise ist Er dichter an der wirklichen Wahrheit als Du glaubst...


  • Damit sagst du mir, ich habe die falsche Überzeugung, weil sie nicht deine ist? Das Wort "..bleiben"... kennst du mich?
    Das hat aber mit der alleinigen Wahrheit nichts zu tun. NOCH nicht erkannt bedeutet nicht immer "nicht erkennen WOLLEN".


    Dabei müssen wir auch lernen, dass nicht wir allein die allein selig machende Wahrheit gepachtet haben.
    Solange wir dieses engstirnige Denken nach außen tragen, wird es auch mit der Mission nicht sehr gut voran gehen - nicht in aufgeklärten Weltteilen.


    Es wäre fatal, wenn "wir" nicht der Überzeugung wären, wir hätten die Wahrheit. Denn dann wäre auch die Mission ganz umsonst und unglaubwürdig. Ich weiß, das gehört zu weiterem "heiligen Spruch". Ist aber nichts als ein Widerspruch in sich und scheinheilig oben drauf. In der Bibel haben wir genug Beispiele, die das Gegenteil sagen, als wie du es denkst. Paulus warnt sogar vor Annahme eines anderen Evangeliums, als das er brachte (engstirniger Glaube, die Wahrheit gepachtet zu haben???).

    Was heißt die Wahrheit gepachtet zu haben? Das ist ein flacher, nichtbedachter Ausdruck. Die biblische Wahrheit (Evangelium) kann weder einer pachten, noch kaufen. Sie ist das Geschenk Gottes und es wäre schön, wenn unserer Geschwister ganz fest davon überzeugt währen, wir besitzen dieses Geschenk. Wir haben die Wahrheit, ja wir tragen die Wahrheit, und wer davon nicht überzeugt ist, der sitzt vllt. ganz umsonst in der Gemeinde. ??? Denn auf gut Glück etwas mitmachen, was vllt. ganz anders sein kann und wer weiß, ob das stimmt.........= ein Russisches Roulette.

    Das Wachstum in der Wahrheit ist wieder etwas ganz anderes. Aber sich alle Christen und Gläubige einfach zu vermengen, nur weil wir alle "irgendwo auch ein Stück Wahrheit haben", finde ich aus der biblischen Perspektive grund falsch.

    ...wie sagtest du? ... aber du darfst in deiner Überzeugung bleiben. ...

    .