Beim Bummeln in der Stadt habe ich mir für 7 Euro eine gebrauchte Ausgabe des Buches in deutscher Sprache "Der grosse Entwurf - eine neue Erklärung des Universums" gekauft, geschrieben für die interessierte Öffentlichkeit von dem bekannten Wissenschaftler Stephen Hawking, der die Schrift zusammen mit Leonard Mlodinow erarbeitet hat.
Das Buch liest sich interessant. Ich werde es vielleicht meinem Sohn weiterschenken, aber vielleicht doch nicht, weil mein Sohn als gläubiger Adventist sehr in der Gemeinde involviert ist und das Buch von Stephen Hawking ein durchweg atheistisches Buch ist.
Was Hawking in seinem Buch "Der grosse Entwurf" macht ist nichts anderes als ständig darzulegen, warum er als Wissenschaftler nicht an Gott glauben kann, weil er sich das Universum auch prima ohne einen Gott erklären kann. Es ist ja auch nicht Aufgabe eines Naturwissenschaftlers oder Mathematikers, einen Gottesbeweis zu erbringen. Weder die Naturwissenschaft noch die Mathematik kann irgendetwas darüber sicher aussagen oder beweisen, ob es einen Gott, einen Schöpfer gibt oder nicht gibt. Die Nichtexistenz Gottes ist ebenso wenig beweisbar wie die Existenz Gottes.
Hawking stösst sich an der Feinabstimmung des Universums im Zusammenhang mit dem Urknall. Jemand schien das Universum absichtlich geschaffen zu haben. Hawking sagt, dass es unvorstellbar viele Universen geben muss wie Seifenblassen in einer Badewanne, die alle durch eine Quantenfluktuation zufällig entstanden sind, jedes mit anderen Naturgesetzen und rein zufällig ist unser Universum genau richtig entstanden, um Leben zu schaffen. Es soll zehn hoch 500 Universen geben und nur eines ist so wie unseres, rein zufällig entstanden. Aber wer hat dann das Über-Universum mit all den vielen Universen erschaffen ? Hawking meint, es sei alles aus dem Nichts entstanden. Aber von nichts kommt nichts. Hawking "verbiegt" und "wendet" sich in seinem Buch, nur um dem Leser unbedingt glaubhaft zu machen, dass es Gott nicht gibt. Aber beweisen kann er das nicht, zumal er gar nicht weiss, wer oder was Gott überhaupt ist.
Vielleicht liegt das auch daran, dass Hawking eben kein Universalgelehrter ist, sondern ein Spezialist. Hawking versucht glaubhaft zu machen, dass es "unwissenschaftlich" sei, an Gott zu glauben. Er glaubt an den absoluten Determinismus der Naturgesetze, die Ereignisse wie die Auferstehung oder die Wunder Jesu ausschliessen, weil sie den Naturgesetzen widersprechen.Denn wenn es Gott gäbe, müsste dieser sich den absoluten Naturgesetzen unterordnen. Das ist seine Auffassung.
Ausserdem hat Hawking weniger in der Öffentlichkeit bekannte Berufskollegen wie den mittlerweile 65jährigen Physik-Nobelpreisträger William D. Philipps (http://de.wikipedia.org/wiki/William_D._Phillips, der gläubiger Christ und zutiefst mit Gott verbunden ist und eine ganz andere Meinung als Hawking hat.
Eine gänzlich andere Meinung hat auch der gläubige Christ und inzwischen bekannte Oxford-Professor für Mathematik John Lennox, der Hawking in seinem 2011 erschienenden Buch scharf kritisiert:
Lennox, John. Stephen Hawking, das Universum und Gott. ISBN 978-3-417-26389-3.
Prof. Lennox scheibt sogar über Hawking:
"...Daran wird deutlich, dass Unsinn immer Unsinn bleibt, auch wenn weltberühmte Naturwissenschaftler ihn von sich geben. Verschleiert wird die Unlogik solcher Aussagen nur dadurch, dass sie von weltberühmten Wissenschaftlern getroffen werden und das Publikum sie daher für wissenschaftliche Aussagen hält und ihrer Autorität vertraut. Es handelt sich hier aber keineswegs um Aussagen der Wissenschaft !" (ders. Seite 22)
Und eine ebenfalls völlig andere Meinung als Hawking hat der Prof. Dr. Hans-Peter Dürr, international renommierter Kernphysiker und Träger des Alternativen Nobelpreises von 1987. Seine Auffassungen legte er dar vor 11 Jahren am 28. Mai 2002 im Großen Hörsaal des Instituts für Technische Mechanik, im Rahmen des Seminars zum Dialog von Naturwissenschaften und Theologie. Sein Thema: "Wir erleben mehr als wir begreifen - Naturwissenschaftliche Erkenntnis und Erleben der Wirklichkeit" (http://www.youtube.com/watch?v=I-4PFo487m0).