Umgang mit verschiedenen Meinungen in der Gemeinde

  • Mir ist ja schon öfters folgender Text über den Weg gelaufen...

    [bibel]Gal.2.
    11 Als aber Kephas nach Antiochia kam, widerstand ich ihm ins Angesicht, denn es war Grund zur Klage gegen ihn.
    12 Denn bevor einige von Jakobus kamen, aß er mit den Heiden; als sie aber kamen, zog er sich zurück und sonderte sich ab, weil er die aus dem Judentum fürchtete.
    13 Und mit ihm heuchelten auch die andern Juden, sodass selbst Barnabas verführt wurde, mit ihnen zu heucheln. [/bibel]

    Was sagt dieser Text nun generell aus?
    Sie hatten Streit, ganz klar. Paulus wirft hier Petrus vor zu heucheln und sich falsch vor den Leuten zu verhalten weil er einer anderen Gruppe "gefallen" wollte.

    Mir gehts nicht darum nun zu sagen "Seht ihr damals haben sie klar auch geurteilt und gestritten also lasst uns das heute auch tun".
    Es ist hier denke ich ein Kerngedanke dahinter dass so sehr diese Männer dennoch vom Heiligen Geist ergriffen waren sie dennoch Menschen blieben.
    War hier Paulus wirklich im Recht so zu reden "ich widerstand ihm ins Angesicht"-was ja harte Worte waren?

    Zwischenfrage: War diese Begebenheit VOR oder NACHDEM Petrus das Gesicht mit den unreinen Tieren hatte?

    Wer von uns fühlt sich wie Paulus, dazu im Recht andere zu beurteilen?

    Mir zeigt dieser Text eigentlich dass so "heilig" man angeblich vor anderen wirkt dass sehr wohl Sünde an JEDEM von uns ist, auch ein Petrus war davon nicht sicher zu sündigen.

    Aber wie geht ihr mit diesem Text um, was sind eure Gedanken dazu wenn wir wissen dass sich die BRÜDER damals schon gestritten hatten aber dennoch für Gott tätig waren?
    [bibel]Apg 15 36 Nach einigen Tagen sprach Paulus zu Barnabas: Lass uns wieder aufbrechen und nach unsern Brüdern sehen in allen Städten, in denen wir das Wort des Herrn verkündigt haben, wie es um sie steht.
    37 Barnabas aber wollte, dass sie auch Johannes mit dem Beinamen Markus mitnähmen.
    38 Paulus aber hielt es nicht für richtig, jemanden mitzunehmen, der sie in Pamphylien verlassen hatte und nicht mit ihnen ans Werk gegangen war.
    39 Und sie kamen scharf aneinander, sodass sie sich trennten. Barnabas nahm Markus mit sich und fuhr nach Zypern.
    40 Paulus aber wählte Silas und zog fort, von den Brüdern der Gnade Gottes befohlen.
    41 Er zog aber durch Syrien und Zilizien und stärkte die Gemeinden[/bibel]

    Auch hier wieder ein Streit. Was machen wir denn mit der Tatsache dass sich die Männer Gottes auch gestritten haben? Sollen wir nun so tun als wären wir heute besser dran als die damals,sozusagen wir hätten unsere Emotionen besser im Griff,wissen mehr und sind aufgeklärter?

    Wo Wahrheit ist,da ist Kampf.Es ist glaube ich hier auf Erden ist es ein Irrtum wenn man davon ausgeht dass eine wahre Gemeinde "niemals Streit oder Probleme" hat.
    Diese Männer waren voll des Geistes-dennoch haben sie gestritten-

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

    Einmal editiert, zuletzt von Baptist (25. April 2013 um 19:52)

  • Es wird immer wieder was geben, es soll nicht im Streit und Kampf ausarten, einer gegen den anderen.
    Jeder sollte mal seinen Balken anschauen, und sich fragen was stört mich, wenn ich glaube der andere heuchelt, in sich gehen und fragen, Herr zeig du mir wo ich noch heuchle, zeige mir meinen ANteil.
    Der Nächste ist mir Spiegel. Wir sollen auch nicht urteilen über den Nächsten sondern klären bzw. so frei sein um sagen zu können, was nicht in Ordnung ist und wie man es ändern oder besser machen kann.
    Wenn jeder bei sich bleibt, kann Jesus Wunder vollbringen in der Gemeinde, denn dann gibt es auch keine Schuldzuweisungen mehr.

  • Wer von uns fühlt sich wie Paulus, dazu im Recht andere zu beurteilen?


    Beurteilen und Unterscheiden ist sogar unsere Pflich als Chisten!

    Vergl. die zugehörigen Synonym-Paare:
    beurteilen
    unterscheiden
    heilig unheilig
    rein unrein
    gut böse
    rechts links
    Schafe ohne Hirten

    Zwischenfrage: War diese Begebenheit VOR oder NACHDEM Petrus das Gesicht mit den unreinen Tieren hatte?


    Erst danach, denn vorher hat Petrus keien Heiden missionarisch angesprochen - sonst hätte Gott ihm diese Aufforderung im Vorfeld für Kornelius garnicht geben müssen!

    Diese Männer waren voll des Geistes-dennoch haben sie gestritten-


    Bemerkenswert dabei ist meiner Meinung nach vor allem, daß sich dadurch die Anzahl der Missionsreisenden Gruppen verdoppelt hat. Das interessante an dieser geschichte ist, daß Paulus viele Jahre später seinen Fehler zugibt und bestätigt, daß Barnabas den Markus zu einem nützlichen Mitarbeiter ausgebildet hat. So entschlossen und konstruktiv radikal wie Paulus selbst war hätte er das vermutlich nicht gekonnt.

    Es geht in der Bibel nicht darum, daß "fromm" sein keine Konflikte zuläßt sondern wie diese i.d.R. ausgetragen werden und zu welchem Ergebnis sie führen: Zur Klahrheit der Botschaft und zur Verbreitung des Evangeliums.

    Wer Konflikte generell scheut braucht die Nachfolge erst garnicht antreten und wer sie unter den Nachfolgern Christi leugnet oder wegdiskutiert macht sich selbst betriebsblind; wer gar eine Konfliktfreiheit von Christen fordert, der nimmt dem Evangelium seine Menschen verändernde Kraft!