- Offizieller Beitrag
Deine Aussage über das "Böse", dass dieses aus dem Menschen bzw. seinem Verhalten kommt finde ich im Wesentlichen sehr gut und wahr.
Ich denke aber nicht, dass es korrekt ist pauschal "Profitgier" vorzuschreiben.
Ein Arzt der "Tramal" oder sonst was geschenkt bekommt und weiterschenkt hat wenig "Profit" davon. Ein Arzt, der (wie bei uns) unter 30 Euro für die Standardbehandlung eines Patienten (IM QUARTAL!) bekommt, kann damit außerdem ohnedies nicht genug verdienen um zu überleben - da braucht es keine "Profitgier" um das so zu sehen. Und es gibt ohnedies immer weniger Ärzte, vor allem dort, wo man sich dem Patienten eher zuwenden muss und ihn nicht quasi am Fließband abfertigen kann, auch Ärzte müssen Essen und Wohnen und Ihre Familien ernähren. Es gibt nämlich in diesem Beruf genauso eine große Diskrepanz zwischen den Großverdienern und dem "normalen" Arzt.
Meine Urgroßmutter ist ebenfalls qualvoll verstorben, aber weil ihr der Arzt (gutmeinend, aber inkompetent) eine (kostenlose) "Rollkur" verschrieben hat, was vollkommen fehlindiziert war und nicht etwas von der "bösen Pharmaindustrie". Ohne diese "profitgierigen" Leute würden immer noch zigtausende an heute relativ gut heilbaren Krankheiten, wie Lungenentzündung etc. sterben.
Ich denke es ist nicht zu viel von einem Christen zu erwarten, dass er Menschen und auch deren Fehler individuell und vorsichtig beurteilt oder verurteilt, ohne in pauschale "Bildzeitungssprache" oder die primitive Kapitalismuskritik der "taz" zu verfallen...