Religionsübergreifende Partner-Liebe

  • Hallo ihr Lieben,
    heute wurde in der Sabbatschule die Frage gestellt "wie würdet ihr reagieren wenn ein Kind von euch sich in einen Moslem verlieben würde".

    Ich möchte die Frage an euch weitergeben. Wie würdet ihr reagieren. es wäre schön wenn ihr nicht nur mit Bibelstellen antworten würdet, sondern wie ihr ganz menschlich mit dieser Situation umgehen würdet.

    lG
    Hardy

    Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.
    Matthäus 28 / 20

  • Ich habe noch vergessen zu schreiben wie ich reagiert habe.
    Ich sagte in unserer Gruppe, das ich mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln gegen eine solche Beziehung kämpfen würde. Als Begründung nannte ich unter anderem die unterschiedliche Erziehung und da ich nur eine Tochter habe auch, dass für uns doch sehr Frauenfeindliche verhalten in einer moslimischen Familie.

    Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.
    Matthäus 28 / 20

  • Hallo ihr Lieben,
    heute wurde in der Sabbatschule die Frage gestellt "wie würdet ihr reagieren wenn ein Kind von euch sich in einen Moslem verlieben würde".

    Freuen würde ich mich nicht.
    Ich würde beide im Gebet unter den Schutz Jesus stellen. Ich würde bewußt jeden Tag, diese Beziehung unter den Kreuz Jesus
    legen. Dem Partner meines Kindes würde ich offen, herzlich und respektvoll gegenüber treten.

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)

  • Ich kann da erstmals keine generelle Antwort geben. Es kommt sehr stark darauf an, wie der Glaube gelebt wird. Es hängt im wesentlichen davon ab, wie offen man mit dem anderen Glauben umgeht und wie fest man versucht den andern zu bekehren. Unterschiedlicher Glaube kann auch eine Chance sein, weil man nämlich beginnt mehr über den eigenen Glauben nachzudenken, es gibt plötzlich neue Fragestellungen und Ansichten. Ich bin durch meine adventistische Exfreundin fester und sicherer im eigenen Glauben geworden. Ich erachte es auch nicht als Erziehungsfehler, weil die Liebe fragt nicht warum, woher und wozu. Liebe ist einfach.
    Trotzdem ist es so, dass man mit einem andersgläubigen Partner vor besonderen Herausforderungen steht.

    Liebe Grüsse
    DonDomi

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann da erstmals keine generelle Antwort geben. Es kommt sehr stark darauf an, wie der Glaube gelebt wird. Es hängt im wesentlichen davon ab, wie offen man mit dem anderen Glauben umgeht und wie fest man versucht den andern zu bekehren. Unterschiedlicher Glaube kann auch eine Chance sein, weil man nämlich beginnt mehr über den eigenen Glauben nachzudenken, es gibt plötzlich neue Fragestellungen und Ansichten. Ich bin durch meine adventistische Exfreundin fester und sicherer im eigenen Glauben geworden. ...

    Ich unterscheide (übrigens analog zum katholischen Kirchenrecht) zwischen "religionsunterschiedlich" und "konfessionsunterschiedlich". Konfessionsunterschiedlich (z.B. evangelisch), wäre nicht das oben beschriebene Problem - da dann beide Menschen an Jesus Christus als Erlöser glauben. Religionsunterschiedlich, wie in der Fragestellung beschrieben, würde die genannten Reaktionen bei mir auslösen.
    .

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Ich kann da erstmals keine generelle Antwort geben. Es kommt sehr stark darauf an, wie der Glaube gelebt wird. Es hängt im wesentlichen davon ab, wie offen man mit dem anderen Glauben umgeht und wie fest man versucht den andern zu bekehren. Unterschiedlicher Glaube kann auch eine Chance sein, weil man nämlich beginnt mehr über den eigenen Glauben nachzudenken, es gibt plötzlich neue Fragestellungen und Ansichten. Ich bin durch meine adventistische Exfreundin fester und sicherer im eigenen Glauben geworden. Ich erachte es auch nicht als Erziehungsfehler, weil die Liebe fragt nicht warum, woher und wozu. Liebe ist einfach. Trotzdem ist es so, dass man mit einem andersgläubigen Partner vor besonderen Herausforderungen steht.

    Das sind alles ziemlich "mindere" Vorteile, im Gegensatz zu den großen Nachteilen, wenn es zu Kindererziehung kommen sollte.

  • Einerseits würde mir das ordentlich "Bauchschmerzen" machen und ich wäre nicht unbedingt glücklich damit, denn es wäre eine Beziehung über Kultur- und Religions-Grenzen hinweg.
    Andererseits habe ich erlebt, daß Christen, die ihren Glauben ernst nehmen (kein Schweinefleisch essen und kein Alkohol trinken) von Moslems durchaus ernst genommen werden und als Brüder betrachtet werden.

    Die konkrete Situation und der konkrete Hintergrund hängen natürlich stark davon ab welche Konstellation zustande kommt:
    Christliche Frau mit moslemischem Mann ist deutlich schweiriger als christlicher Mann mit moslemischer Frau.

    Im Ersten Fall würde ich als "Patriarch" der christlichen Frau dem moslemischen Mann klar machen unter wessen Schutz meine Tochter steht und daß sie darum keinesfalls sein Eigentum / Besitz wird sondern er sich verantwortich zu verhalten hat.
    Im Letzten Fall würde ich die Frau in die Familie aufnehmen und versuchen ihr im orientalischen Sinne eine Familie zu bieten.
    Ersteres entspricht sehr wenig meinem Charakter aber diese "radikale Klarheit" entspricht durchaus orientalischer Gepflogenheit und Kultur. Freilich wird das Ganze auch deutlich davon beeinflußt wie der Glaube des Moslems gepflegt wird und welche Bildung bzw. Offeneheit dabei gelebt wird.

    Eine Geschichte am Rande, die in meiner Heimatgemeinde leider wirklich passiert ist:
    Eine STA-Frau lernt einen pakistanischen Mann kennen und lieben, heiratet ihn und bekommt einen Sohn.
    Nach einigen Jahren geht das "unternehmen" schief und das Paar wird nach deutschem Recht geschieden.
    Der Vater entführt den Sohn nach Pakistan und die Mutter hat ihn nie wieder gesehen!

    Eine andere Geschichte, die in Nürnberg geschehen ist:
    STA-Frau lernt muslimishen Mann (ich glaube es war im Urlaub in der Türkei) kennen und lieben. Schon vor der Hochzeit wird sie von den Brüdern seiner Ex-Frau bedroht. Alle ihre Freunde warnen sie!
    Die Frau, eine begabte Medizin-Studentin, finanziert die Reise des Mannes nach D-Land, der schon in der Türkei offensichtlich umstritten ist weil er seine Ex-Frau schlecht behandelt hat.
    Die beiden heiraten trotzdem aber die Ehe geht nicht lange gut udn wird geschieden. Der Mann bedroht die Frau mehrfach und diese erwirkt ein gerichtliches Kontaktverbot.
    Das hindert den Türken nicht daran in die Wohnung einzudringen und die junge Frau zu erstechen!

    Auch wenn diese Geschichten wie haarsträubende Räuberpsitolen klingen - ich kannte beide Frauen persönlich.
    Trotzdem sind solche Geschichten nicht unbedingt typisch - aber wenn sie geschehen sind sie für die beteiligte Familie eine Kathastrophe und die Wahrscheinlichkeit daß soetwas - auch in abgemilderter Form - passiert ist deutlich höher als wenn beide Partner aus der gleichen deutschen Kultur und Religion stammen.

    Übrigens würde ich den christlichen Part extremst davor warnen vor der Hochzeit mit dem Partner zu schlafen weil das für Moslems ein fatales Signal für einen minderwertigen oder nicht ernst genommenen Glauben ist und dadurch der Respekt und die Achtung dauerhaft verloren gehen wird!

  • In der Realität wird wohl nur der Fall vorkommen, das die christliche Tochter einen muslimischen Mann heiratet. Der umgekehrte Fall ist meiner Erfahrung nach absolut unrealistisch, da das die muslimische Familie der potentiellen Ehefrau niemals dulden würde.

    Ich würde meiner "Tochter" (in Gänsefüsschen, weil ich keine Tochter habe..) zum einen ganz realistisch darüber aufklären, was das als Konsequenz nach sich ziehen würde (z.b. wird in der Regel erwartet, das die christliche Gattin zum Islam konvertiert) und zum anderen, das was immer auch geschieht, ich hinter ihr stehen werde. In der Regel geschieht ja im Übrigen eine Heirat nicht aus heiterem Himmel, d.h. man hat ja schon mal das andere Elternhaus kennengelernt und kann sich in etwa ein Bild machen. Im Übrigen würde ich meiner "Tochter" dann auch dringend empfehlen sich vor der Heirat ernsthaft mit ihrem Bräutigam über Themen wie Erziehung der Kinder (religiöse im Besonderen) oder Erwartungen und NoGos etc. zu unterhalten und dabei eigene Werte, Erwartungen und NoGos auch vorbehaltlos mitzuteilen.