Nützt Beten was ?
Ich habe den Einruck, dass die meisten Menschen in Deutschland so leben als würde es Gott nicht geben. Der Mensch tendiert dazu, sich selbst zu Gott zu machen und sich anzumaßen, nach seinem Gutdünken Flora und Fauna in seiner Überheblichkeit, Arroganz und Undankbarkeit zu unterjochen. Die Menschen mögen intelligent sein, aber sie sind anscheinend nicht vernünftig. Sie sind dabei, einen Planeten zu verderben, der ihnen nicht gehört.
Viele Menschen sind verzweifelt und oftmals mit wenig oder ganz ohne Hoffnung, denn sie müssen sich Tag für Tag der harten Realität ihres Lebens stellen, die sie ohne Drogen (Alokohol, Zigarette) nur schwer ertragen können. An Gott denkt keiner, denn alle tun so als würde es Gott nicht geben. Sie haben sich innerlich nicht selten schon soweit von Gott entfernt, dass sie den Zugang zu Gott gar nicht mehr finden und innerlich "verhärtet", wenn nicht sogar verbittert sind. Sie betäuben sich mit Konsum, Glanz und Glimmer.
Gibt es Gott ?
Am 5. Mai 2013 habe ich 30 Jahre Tauftag. Ich wurde am 5. Mai 1983 getauft. Damals war ich 23 Jahre alt.
Ich habe mich beobachtet, dass ich mich auch tagsüber innerlich "in Gott hineinfallen lasse", wenn ich nicht mehr weiter weiß wenn ich mich schwach und unzulänglich fühle oder nicht weiterkomme. Und ich habe dann die Erfahrung gemacht, dass Gott mich trägt. Wie beim Artisten im Zirkuszelt: Fällt er,fängt ihn das Netz auf. Oder wie beim Fallschirmspringer: Er springt aus dem Flugzeug und stürzt dem Abgrund entgegen und dann geht der Fallschirm auf. Ich lasse mich in Gott hineinfallen und tragen, über Tage hinweg. Die Antwort kommt dann. Der Knoten, das Problem, löst sich dann. Ich bin oft dankbar und nehme bewußt war, dass ich nur deswegen lebe, weil die Sonne scheint und ich jeden Tag genug sauerstoffhaltige Luft zum Atmen habe und die Oberflächengravitation der Erde mich festhält, damit ich nicht ins Weltall entweiche. Gott lässt die Sonne scheinen über Gut und Böse. Ihm haben wir es zu verdanken, dass selbst in dieser gefallenen Welt mit soviel vom Menschen selbst gemachtem Leid und Elend, noch Freude da sein kann.Und oftmals wird Freude geschenkt und ist nicht käuflich. Eine Umarmung, ein aufmunternder Blick oder ein gutes Wort, ein Lob, ein geschenktes Kind, die intensive Wahrnehmung eines Naturspaziergangs an einem Sommerabend ... und unsere Organe im Körper arbeiten viel länger als jede von Menschen gemachte Maschine, denn sie können ein Jahrhundert überdauern. Die meisten Menschen denken darüber nicht nach. Sie sorgen sich um ihren Beruf, den alltäglichen Kampf am Arbeitsplatz, um das Geld, um ihre Rente, ihr Auskommen. Sie vertrauen Gott nicht. Sicher, Gott will uns nicht in Watte packen" und uns nicht abnehmen, was wir selbst schaffen können. Aber was wir nicht schaffen können, können wir ihm übergeben. Und wenn der Mensch Gottes Angebot nicht annehmen will und lieber allein "klar kommen" möchte ? Dann respektiert Gott diese Entscheidung gegen ihn und lässt den Menschen ziehen, so schmerzlich dies auch sein mag.
Für mich ist Gott oft in der Natur und in der Stille und Ruhe (ich bin kein Freund von US-amerikanischen Evangelisationen über TV mit viel lautstarkem Showbusiness).
Mir fällt dazu ein Matthäus 6, 25-30:
"...Darum sage ich euch: Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? 26 Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie? 27 Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt? 28 Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. 29 Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. 30 Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: sollte er das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen? ..."