JETZT - Aktive Zeugen Jehovas sprechen in ORF 2 Kreuz und Quer

  • Bitte um Verzeihung : Ich gebe den Frauen und Männern am Bahnhof immer einen Euro - sie freuen sich, bedanken sich, sprechen die Kostenlosigkeit an,nehmen das als Spende - -Iich "kaufe" mir`s halt.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Hier könnt ihr euch einen Beitrag von ProSieben ansehen, der deutsche Zeugen Jehovas und deren Zentrale in Selters vorstellt, allerdings auf einige wesentliche Aspekte gekürzt:
    http://www.prosieben.de/tv/galileo/vid…hova-1.3594277/

    Einerseits bewundere ich einen überzeugten Glauben, der auch bis in den Tod geht, aber wenn ihr für andere entscheiden müsst, wenn es um eine Bluttransfusion geht, ist das doch nochmal eine andere Sache. Und diese gleichgeschaltete Atmosphäre, die im Grunde keinen Raum für freies Denken lässt, löst in mir Unbehagen aus. Wer sind diese sieben Weisen und was qualifiziert ausgerechnet sie, über so vielen Leuten zu stehen, da sie doch auch fehlbare Menschen sind?

    Jaja, die alte Diskussion.

  • Ich habe mir jetzt das Kurzvideo mal angesehen und kann nichts Negatives daran finden. Es kommt immer darauf an, aus welchem Beweggrund man so eine Sendung macht. Und aus dieser Motivation wird dann der Bericht gebracht. Dass es bei Zeugen Jehovas immer die Bluttransfusion und der Ausschluss ist, der aufs Tablett gebracht wird, wird jedem inzwischen klar sein. So wie bei STA sofort der Sabbat, die Gesetzlichkeit und Ellen White negativ einbezogen wird.

    Was den Ausschluss betrifft, hat Pastor Slupinka (oder so ähnlich) deutlich gesagt, dass die religiöse Gemeinschaft gelöst wird. Und da ZJ ihren Glauben auch leben, verwundert das nicht, wenn es zu einer Trennung kommt. Bei Familienmitgliedern wird ausdrücklich erwähnt, dass die Familienbande und Pflicht nicht erlöschen darf. Natürlich gibt es auch da Fanatiker, die dann gleich eine Mauer aufstellen und Angst haben, so einen "Ausgeschlossenen" auch nur zu begegnen. Fanatiker gibt es überall. Wenn ich nur an den Thread "Das neue Liederbuch" denke, was hier alles eingeholt wird, vermutet und "biblsich" begründet wird, ist mehr als Grenzwertig. Es gibt sie also auch bei den STA, Katholiken, Protestanten, Pfingstlern NAK und wie sie alle heißen mögen, die Fanatiker.

    Was die Bluttransfusion betrifft, finde ich es OK, wenn jemand Blut ablehnt. Ob wir ihre biblische Begründung nun nachvollziehen können oder wollen, steht dabei nicht an. Es ist ihr Recht, so zu entscheiden, wie sie es tun. Niemand stirbt gerne. Aber ZJ haben es ja schon im 2. Weltkrieg bewiesen, wie ernst sie Gottes Gebot nehmen. Sie sind als einzige Gruppe (mit wenigen Ausnahmen) lieber ins KZ gegangen - in dem Bewusstsein zu Leiden und zu Sterben - bevor sie sich von ihrem Gott und seinem Willen getrennt hätten. Sie blieben standhaft bis zum Tod. Das können wir als STA nicht behaupten. Und anderer Kirchen auch nicht. Es gab einzelne, aber nicht die gesamte Kirche, die sich weigerten, andere im Krieg zu verraten oder gar zu töten. Sie lieferten niemanden aus, oder klammerten gar einen ZJ auf Grund seiner Herkunft aus. Ähnlich sehe ich es mit dem Blut ablehnen. Sie verstehen den Text in der Bibel als Gottes Wille und den befolgen sie. Sie scheuen keine Kosten, keine Unbequemlichkeit und keine Mühe um ihr Leben zu erhalten, trotz Ablehung von Blut. Da gibt es genug Beispiele.

    Von der Ansicht: Zeugen lassen ihre Kinder sterben können wir getrost wegkommen, weil die Rechte der Eltern gar nicht so weit geht. Eltern von ZJ-Kindern wird die Obsorge entzogen, um den Kindern die Behandlung zukommen zu lassen, die sie selbst als "Gut" empfinden. Mir persönlich gefällt es sehr gut, dass ZJ alles unternehmen um sich und ihren Angehörigen zu helfen. Ich finde es lobenswert, dass es Ärzte gibt, die sich bereit erklären, ohne Blut zu behandeln oder zu operieren. Wie die Erfahrung bei den ZJ zeigt, klappt das ganz gut. Und jedes Leben kann KEIN Arzt retten. Also wird es immer wieder vorkommen, dass ein ZJ stirbt, der Blut abgelehnt hat. Was aber noch lange nicht heißen muss, dass er gestorben ist, WEIL er Blut abgelehnt hat. Wenn ein ZJ stirbt, der sich ja doch Blut geben ließ, wird das nie an die Öffentlichkeit geraten. Klar aber auch. Das zeigt uns doch unter anderem, WAS genau der Zweck solcher Sendungen wie das Video eigentlich ist.


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    Einerseits bewundere ich einen überzeugten Glauben, der auch bis in den Tod geht, aber wenn ihr für andere entscheiden müsst, wenn es um eine Bluttransfusion geht, ist das doch nochmal eine andere Sache.

    Da stimme ich dir zu. Ich würde in dieser Hinsicht nie für einen anderen Menschen sprechen. Aber in diese "Verlegenheit" kommen die wenigsten ZJ. Denn meist hat ein ZJ seinen Willen in der Patientenverfügung festgelegt, die für den Arzt bindend ist. Wenn es keine Patientenverfügung gibt, habe ich auch schon gehört - allerdings wirklich nur gehört, es muss nicht stimmen - dass auch erwachsenen ZJ für diesen Zweck "zeitentmündigt" werden (können). Dann entscheidet der Arzt oder das Gericht. Und das geht sehr schnell. Besonders bei Kindern. Da vergehen keine Tage oder Stunden.


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    Und diese gleichgeschaltete Atmosphäre, die im Grunde keinen Raum für freies Denken lässt, löst in mir Unbehagen aus.

    Auch das sehe ich anders. Die ZJ sind dort eine große Familie, wo jedes Familienmitglied gerne und freiwillig ist. Auch in anderen gläubigen Familien - nicht nur bei den ZJ - ist doch das gemeinsame Morgengebet, die eventuelle Andacht, Gespräche über den Glauben und Abendgebet ein fix er Bestandteil des Tages. Wobei dann jeder seinen Verpflichtungen nachgeht. Arbeit, Schule oder sonst welche Verpflichtungen. Von Gleichklang den gesamten Tag kann keine Rede sein. Auch nicht in Selters. Weil jeder seinen Arbeitsplatz aufsucht um dort zu werken. Warum sollte da kein Raum für freies Denken sein?


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    Wer sind diese sieben Weisen und was qualifiziert ausgerechnet sie, über so vielen Leuten zu stehen, da sie doch auch fehlbare Menschen sind?

    Wem meinst du mit den "sieben Weisen"?


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    Jaja, die alte Diskussion.

    Stimmt! Die wird nie ganz abreißen. Wobei es meist Ehemalige oder Nichtwissende, die sich am Meisten den Mund zerreißen. Egal nun, welche Glaubensgemeinschaft oder Kirche das ist. Man hört etwas und sofort sind DIE Zeugen, DIE Adventisten, DIE Mormonen ... auf jeden Fall "DIE gesamte Gruppe " zumindest eine Sekte.

    Erst unlängst habe ich einem Pfingstgemeindepastor geschrieben, dass es auch ehemalige Pfingstler gibt und er soll doch mal das lesen, was der zu sagen hat, anstatt das hochzujubeln, was ein EX-Zeuge oder EX-STA gesagt hat. Ist doch logisch, dass ein EX an seinem EX.... nichts Gutes lassen wird (bis auf wenige Ausnahmen). Es kam keine Antwort mehr darauf. Die Kommunikation wurde nicht weiter geführt. Stillschweigen! Ich moderiere ein Forum, in dem ZJ und EX-ZJ stark vertreten sind. Da erkennt man viel.

    Wenn ein ZJ es als Gottes Wille versteht, wie er lebt, ist es nur zu Richtig, DASS er so lebt.

    ***

  • Man kann eigentlich fast alle Probleme, die ich mit den Zeugen Jehovas habe, auf die Wachtturm-Gesellschaft zurückführen. Die gemeinen Zeugen, die durchaus sehr aufrichtige und liebenswerte Menschen sind, werden von den Interpretationen und Lehrmeinungen einer übergeordneten Institution, die nicht einmal ein richtiges Gesicht hat, weil man ja die verantwortlichen Personen mitunter gar nicht kennt, fremdgesteuert und angeleitet, nach ihren Maßstäben zu leben und dabei nicht abzuweichen. Andernfalls wird man zum Ausgestoßenen.

    Deswegen spricht man ja auch gern von einer Sekte oder einem Kult, wenn man die Zeugen Jehovas anspricht, da sie eine undurchschaubare Form der Organisation aufweisen und sich nicht in die Karten schauen lassen, solange man nicht als Mitglied einbezogen wird.