Vorehelich praktizierte Sexualität

  • Hallo,

    wieviel beim christlichen Verbot der Vorehelichen Sexualität ist biblisch begründet? Wieviel ist Tradition?

    Wie seht ihr das?

    Bitte das Parallelthema Wann beginnt die Ehe? im entsprechenden Thread und nicht hier besprechen. Danke. :Blumen:

    Liebe Grüße

    Kathrin

    Lass mich am Morgen hören Deine Gnade, denn ich hoffe, HERR, auf Dich. Tu mir kund den Weg, den ich gehn soll, denn mich verlangt nach Dir. (Ps 143,8 )

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  • Ich überlege mal:
    Im Altertum und der Antike war es äußerst wichtig. Nachkommen / Erben zu haben. Sie waren die Altersversorgung, sie garantierten den Bestand der Familie und den Zusammenhalt des Besitzes. Der Älteste erbte immer doppelt, dafür musste er die Eltern unterhalten. Das Erbe konnte also schon vorher verteilt werden.

    Im Judentum ist bis heute derjenige ein Jude, dessen Mutter Jüdin ist. Der Vater zählt nicht. Das ist deshalb, weil man auch in der Antike die Abstammung von der Mutter beweisen konnte, nicht aber die Vaterschaft. Das war bis vor ein paar Jahrzehnten noch so auch bei uns. Erst jetzt kann man durch die DNA-Analyse einwandfrei die Vaterschaft bestimmen.

    Ich denke, dass dies neben den allgemeinen soziologischen Aspekten der Kindererziehung der wichtigste Grund war, die Mädchen bis zur Ehe streng zu behüten und zu bewachen.. Hier wurzeln auch die strengen Regeln für den Ehebruch und die drakonischen Strafen (Tod, Steinigung) Das hat aber auch die Israeliten nie von Seitensprüngen abgehalten, wenn man mal die Ratschläge in den Sprüchen liest. Und auf vorehelichem Verkehr stand nur eine Geldstrafe, nicht aber die Todesstrafe ( ich glaube, 50 Tagessätze).

    Onan, Judas Sohn, verhütete zwar, aber das war auch die einzige Methode. Die heutigen Erkenntnisse über die fruchtbaren Tage der Frau sind noch keine 70 Jahre alt, und Kondome vielleicht 100 Jahre. An der Pille forscht man immer noch.

    Hinzu kam, dass die jungen Leute früh verheiratet wurden. Mädchen waren bis 15, Jungen bis 19 verheiratet. So mit entfiel die sexuelle Not vieler jungen Leute heute.

    Ich will jetzt nicht dem vorehelichen Verkehr das Wort reden. Ich denke aber, dass es vielleicht nützlich sein kann, auch mal den Hintergrund zu beleuchten und über die Zusammenhänge nach zu denken.

    benSalomo.

  • Dafü

    Hinzu kam, dass die jungen Leute früh verheiratet wurden. Mädchen waren bis 15, Jungen bis 19 verheiratet. So mit entfiel die sexuelle Not vieler jungen Leute heute.


    Dafür hätte ich gerne historische Zeugnisse, die deutlich in die Zeit vor Jesu Geburt hinein reichen.
    Die Geschlechtsregister in der Bibel sprechen nämlich eine andere Sprache und vermitteln andere Fakten.
    Ich habe nämlich den Eindruck, daß wir europäisch-mittelalterlcihe Verhältnisse ungeprüft auf die Zeit des AT zurück projezieren - unzulässigerweise.

    Noch zur Zeit Jesu galt ein Mann erst mit 30 Jahren als erwachsen - auch dieser Fakt spricht gegen eine häufige sehr junge Heirat in dieser Zeit.
    Daß Ehen vorher zwischen den Familien abgesprochen und durchaus früh geplant wurden hat damit aber z.B. nichts zu tun!

  • Zur Zeit Jesu galt man mit 12 als Erwachsen, mit der Barmitzwa.

    Kondome gebas übrigens schon im Mittelalter. Einfach Tierdärme. Die wurden dnn ausgewschen, an die Leine gehängt und neu benutzt. manchmal nichtmal geaschen udn dann kamen doch weitere Kinder. :kichern:

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  • Zur Zeit Jesu galt man mit 12 als Erwachsen, mit der Barmitzwa.


    Quellen Beleg aus der Zeit Jesu - mit Altersangabe - und nicht aus späterer Tradition. Die Bibel gibt das keineswegs her und die Masoreten haben später sogar die Zahlen in den Geschlechtsregistern der Genesis heruntergesetzt (vergl. Die Neue Zeit Skala auf http://bibelarbeit.info/fuss_download.php ) weil sie sich das nicht mehr vorstellen konnten.

    Waren damit die "Erwachsenen" rechtsfähig?
    Durften sie ein Gewerbe gründen?
    Konnten sie einen eigenen Haushalt führen und finanzieren?

    Es ist nämlich ein gravierender Unterschied ob ich die Kindheit als beendet erkläre weil die Pubertät beginnt oder ob ich Jemand als rechtsfähigen erwachsenen für das öffentliche und praktische Leben betrachten kann.

    Habe gerade nachgeschaut - Religionsmündigkeit ist etwas VÖLLIG anderes als Erwachsen zu werden! vergl.: http://de.wikipedia.org/wiki/Bar_Mitzwa

  • Hallo Stephan.
    Das mit den 15 bzw. 19 Jahren habe ich vor Jahren einmal im damaligen "Adventecho" gelesen. Ich müsste aber jetzt lange suchen, ob ich das noch wieder finde.

    Ich habe Deine verlinkten Tabellen jetzt mal schnell überflogen und sie mir herunter geladen.

    Bei den ganzen Altersangaben muss man, glaube ich, auch noch einen anderen Aspekt berücksichtigen. Der wird beim Vergleich des Stammbaumes Jesu in Matthäus mit der Wirklichkeit im AT deutlich: Es ging den Schreibern damals nicht um exakte Altersangaben, sondern um die Darstellung eines Stammbaumes. So wurde der Urenkel mal schnell zum Sohn. Noch heute gibt es im Orient nicht die exakten Verwandtschaftsbezeichnungen wie bei uns. Da ist der Schwager und der Cousin 3, Grades immer noch der "Bruder", wie ich das schon einige Male erlebt habe. Diese >Leute haben gar keine Bezeichnung für "Schwager" oder "Cousin". Sie kennen nur ein Wort für den Bruder oder die Schwester. Und ich denke, dass es auch in biblischen Zeiten nicht anders war..

    Auf dieser Basis ist es im Hinblick auf Deine Tabellen durchaus denkbar, ja es wäre normal, wenn nicht alle Glieder der kette verzeichnet sind. und die Kette in Wirklichkeit noch viel länger ist.. Zumindest ist dies eine reale Möglichkeit.
    benSalomo.

  • Auf dieser Basis ist es im Hinblick auf Deine Tabellen durchaus denkbar, ja es wäre normal, wenn nicht alle Glieder der kette verzeichnet sind. und die Kette in Wirklichkeit noch viel länger ist.. Zumindest ist dies eine reale Möglichkeit.

    Diese Möglichkeit gilt nicht für die Geschlechtsregister, die konkrete Altersangaben enthalten. Diese Alters-Angaben sind nicht in dem Geschlechtsregister Jesu enthalten.
    Außerdem ist durch das Nachrechnen mit den recht genauen Zerfallskurven und den Angaben zu den Sprüngen / Brüchen mit zugehörigen Ursachen in der Bibel klar, daß es sogar wissenschaftlich widerlegt ist, daß die später auftretenden Sprünge in der Genesis-Genealogie enthalten sind.

  • Können wir bitte zum Thema zurückkommen? :wink1:

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  • Hmm? Einem Christen ist Sex vor der Ehe doch gar nicht verboten.


    Ok wenn wir kein Verbot biblisch belegen können wo finden wir die Erlaubnis dafür bzw. mit welcher biblischen Argumentationskette arbeitest du @kleinstein?

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

  • Naja: Nirgendwo in der Bibel steht: "Du sollst keinen Sex vor der Ehe haben".

    Die Moral in der Bibel speiste sich offensichtlich aus den damaligen Bedingungen, die heute so nicht mehr gegeben sind:

    - Es gab keine sicheren Verhütungsmittel und keine soziale Absicherung für alleinstehende Frauen, damit war Sex vor der Ehe ein sicherer Weg in sehr schwierige Verhältnisse, wenn die Frau dann sitzengelassen wurde.
    - Paare heirateten oft schon im Jugendalter. Dass man davor keinen Sex haben sollte, liegt auf der Hand.
    - Das damalige Frauenbild war desaströs mit heutigen Augen gesehen, Frauen hatten keine Rechte, Jungfräulichkeit wurde abnorm überbewertet.
    - Die Art, wie eine Ehe angebahnt wurde, war damals in der Regel völlig anders als heute.

    Was in der Bibel steht ist nur: Sei vorsichtig, "wecke die Liebe nicht zu früh" (Hohelied). Sich etwas Zeit zu lassen ist bestimmt eine gute Idee, um erstmal ein Gefühl für den Partner zu entwickeln, ihn richtig kennenzulernen, gemeinsame Werte und Vertrautheit zu entwickeln. Aber dann soll Sex auch Teil der Partnerschaft sein, weil er einfach in eine funktonierende Beziehung zwischen Mann und Frau hineingehört. Wir finden keine Erlaubnis für Sex vor der Ehe, aber auch kein Verbot. Wir finden stattdessen Ethik. Das find ich klasse :)

  • - Paare heirateten oft schon im Jugendalter. Dass man davor keinen Sex haben sollte, liegt auf der Hand.


    Der erste Satz ist noch immer nicht plausibel belegt oder bewiesen sondern beruht weitgehend auf einer Rückprojektion vom mittelalterlichen Verhältnissen.
    Aufgrund früher Eheabsprachen war aber die Verlobungszeit deutlich länger als Heute.

    - Das damalige Frauenbild war desaströs mit heutigen Augen gesehen, Frauen hatten keine Rechte, Jungfräulichkeit wurde abnorm überbewertet.


    In Israel galten aber nach dem Gesetz deutlich bessere Bedingungen für Frauen als in den umliegenden Völkern.

  • Sorry, Kleinstein, meinst du das ehrlich? Du denkst, ein Christ darf vor der Ehe Sex haben?
    Die ganze Prägung der vergangenen Jahrzehnte deutet darauf hin, dass dem so sei. Hauptsache einander treu. Und wenn doch Trennung, dann stecken wir alles unter die Vergebung, denn wir sind ja zur Freiheit berufen...Ich gehöre ganz gewiss nicht zu denen, die das Recht über die Gnade stellen, denn ich kann mit David sagen, Ps. 51, meine Schuld ist mir allezeit vor Augen....Ich lebe aus Seiner Vergebung. Aber ER will Sein Gesetz neu und gründlich und lebendig in uns hineinlegen, es leben und ausleben und uns wieder (auch nach Sünde, aber nicht, wenn wir es uns tief im Herzen schon vornehmen....) zum Licht machen.
    Stell dir mal vor es könnte doch so sein, dass ER meint, was ER sagt, dass Unzucht Sünde ist und war und bleibt. Ehebruch ist außerhalb einer Ehe vollzogener sexueller Umgang. Ehebruch bedeutet NICHT nur, die Ehe eines anderen zu brechen, sondern es ist auch illegal vor Gott, wenn die Verlobte vorzeitig sexuellen Verkehr hat. Fertig. Was sucht man da rhetorische Ausflüchte????? Wozu????
    Ich denke manchmal: Hey, kann es nicht sein, dass du das zu eng siehst....? -- Wisst ihr, zugunsten des Fleisches allein schon müssen wir uns fragen: zugunsten des Fleisches das Wort Gottes noch gnädiger machen? Zugunsten des Fleisches ein bischen besser ankommen in der Welt?

    Was bedeutet denn Ehe in den Augen Gottes. Was ist denn in den Augen Jesu dieses Gleichnis mit den Jungfrauen, die den Herrn erwarten? Rein, heilig, weiße Gewänder, gespannt, erwartend, neugierig, sehnsüchtig,...Eine Braut, die vorher schon alles hatte ist das nicht.
    Und weil die Gemeindesitte jetzt eine völlig andere Moral aufweist und eine andere Begrifflichkeit von Reinheit propagiert heißt das noch lange nicht, dass derjenige, der dies so lebt Gefallen bei Gott hat, denn mein Herr Jesus sagt im Math. selbst, dass niemand die Gebote wegnehmen soll und dann noch andere so lehren soll als seien sie ungültig. "Es lebe der Sabbat - aber Ehe ist out" oder?
    Wie um alles in der Welt - oder wie um alles in der Gemeinde :thumbdown: kommt ihr drauf, Sex vor der Ehe sei erlaubt? Kein Schwein essen, aber Sex vor der Ehe haben? Es ist nicht o. k., dass die Verlobte vor der Ehe Sex hat.
    Ich frage mich nur: die, die überzeugt sind, dass Ehe einfach Ehe ist, sobald man miteindander geschlafen hat, seid ihr dann auch so treu ein Leben lang zueinander? Geht nicht die selbst Leichtigkeit einher sich ebenso leicht zu trennen, denn "der Herr vergibt ja"?
    Was hindert euch daran, wenn ihr eh überzeugt seid, beinander bleiben zu wollen, ratzfatz zum Standesamt zu marschieren? Eine Ehe wird nicht erst eine Ehe vor Gott indem der Pastor sein Amen gibt, sondern indem es legal abläuft. Gott hat Regeln gegeben. In jeder Kultur findet man Ehen und das Gesetz hierzulande regelt es so, dass man als Mann und Frau gilt, wenn man vor dem Standesamt eingetragen ist. Eine teure aufwendige Feier für junge Leute ist nicht zwingend notwendig. Ist doch eine Alternative.
    Aha, bei Ehe will man es nicht so schnell machen, aber sich hingeben, das was nur in die Ehe gehört, schon? Die Vereinigung soll etwas herausgenommenes von allen anderen, und von allem anderem in der Welt sein, ein Bund ist eine willentlich beschlossene reine heilige Sache.

    In unserer Zeit haben in den meisten christlichen Gemeinden viele die Heiligkeit der Bedeutung von Ehe mit Blick auf Jesus und Du (als Braut , jeder, der Teil ist der Gemeinde) begriffen.
    Man kann Schmutz sterilisieren, nahrhaft wird er nicht!!

  • Liebe Milka, ich will dir ausführlich antworten :) Ich hatte meinen Standpunkt bislang rein pragmatisch begründet, nun wird es gern auch etwas theologischer.

    Also, ich denke, wir gehen von zwei unterschiedlichen Voraussetzungen aus. So, wie ich dich verstehe, willst du die alttestamentlichen Gepflogenheiten (und teilweise auch die neutestamentlichen - vgl. 1.Korinther 7,9) eins zu eins auf die heutige Zeit übertragen, weil du das, was da geschrieben steht, als das Gesetz Gottes annimmst. Weiterhin erkennst du Sexualität als etwas Heiliges, und dieses Einswerden gehört für dich nur in die Ehe, die das Sinnbild von Jesu Bund mit seiner Gemeinde ist. Ehebruch ist jegliche sexuelle Handlung außerhalb der Ehe. Hab ich das recht verstanden?

    Also... Wenn du das alttestamentliche Gesetz konsequent ernst nimmst, musst du natürlich auf Schweinefleisch verzichten, und tagelang unrein sein nach deiner Periode, außerdem musst du Ehebrecher steinigen, und natürlich ist es okay, dass Vergewaltiger mit einer Geldbuße davonkommen, zahlbar an den Vater des Opfers (5. Mose 22,28). Wenn du das alles konsequenterweise für richtig hältst, dann sag es auch deutlich. Wenn du aber differenzierst und niemanden steinigen würdest, dann sag es auch deutlich, und dann begründe für mich eindeutiger, warum du die eine Bestimmung hältst und die andere nicht.

    Eine Ehe beginnt für mich mit dem gegenseitig und öffentlich gegebenen Versprechen, miteinander durch dick und dünn zu gehen, ein Leben lang. Sich als zusammengehörig zu betrachten bis zum Tod. Dieses Versprechen ist gerade in heutiger Zeit umso kostbarer, und ein Ausdruck vertrauensvoller, ehrlicher Liebe, die auch durch Widrigkeiten nicht erschüttert wird. Das ist für mich ein Ausdruck des Einsseins, und das ist auch das, was Jesus für uns getan hat. Er steht zu uns in guten wie in schlechten Zeiten und wird uns nicht verlassen, sondern uns aus Liebe immer Gutes tun. Meine Beziehung zu Jesus hat keinerlei sexuelle Komponente. Sex ist nicht nur deswegen keine "heilige Sache", es ist nur Sex. Er ist von uns nicht zu vergötzen, sondern lediglich ein Ausdruck der Liebe und der Partnerschaft. Sex kann keine Beziehung oder Ehe stiften, aber Liebe stiftet guten Sex.

    Die Ehe beginnt nicht mit der Verlobung, die Verlobung ist heutzutage lediglich eine Absichtserklärung, sich später zu heiraten. Das mag zu biblischen Zeiten etwas anders gewesen sein, deswegen muss man hier mit Begrifflichkeiten aufpassen. Ebenso mit der Unzucht: Das ist nicht jede Sexualität außerhalb der Ehe, sondern es ist eine Abweichung von Gottes Grundlage für eine gute Sexualität: Wenn Menschen einander nicht achten, einander Schmerzen hinzufügen, einander hintergehen oder belügen oder sich der Perversion hingeben, dann ist das Unzucht. Oder - wenn sie Sex über Gott stellen oder ihn vergötzen, ist das Unzucht. Wenn beispielsweise Menschen nur deswegen heiraten, damit sie endlich Sex haben können, dann haben sie einander entwertet und gleichzeitig den Sex überbewertet. Das kommt gerade unter Christen nicht selten vor, eben weil ihnen so viele Verbote vor die Nase gesetzt werden, die sie auf unwürdige Weise umgehen müssen.

    Sexualität beginnt nicht erst beim Geschlechtsverkehr, sondern schon in Gedanken und bei Berührungen, die nicht mehr nur freundschaftlich gemeint sind. Sex nur auf den Geschlechtsverkehr zu verengen, ist und macht arm.
    Es ist übrigens auch arm, "Jungfrauen" über andere Menschen zu stellen. Die sind nicht etwa "reiner", denn Sex aus Liebe und nach ethischen Maßstäben macht nicht schmutzig. Wer meint, dass Sex schmutzig oder unheilig macht, darf nicht heiraten.

    So, nun bist du wieder dran :)

  • Es ist übrigens auch arm, "Jungfrauen" über andere Menschen zu stellen. Die sind nicht etwa "reiner", denn Sex aus Liebe und nach ethischen Maßstäben macht nicht schmutzig. Wer meint, dass Sex schmutzig oder unheilig macht, darf nicht heiraten.

    Es ist Tragisch was wir aus Gottes Sexualität machen. Ab und zu sollten wir auch mal in das Hohe Lied der Liebe reinschauen um mal auf dem Boden zu bleiben.

    Wie herrlich war das "geknutsche" als ich das erste mal verknallt war. Welch schöne Zeiten... :tanz:

    Ansonsten kann man sich die Katholische Morallehre aneignen und am besten ins Kloster gehen oder keusch bleiben.

    Aber die Erfahrung zeigt, auch dort lauern gefahren...

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • O.K., klingt ganz lustig :D
    Also was das Mosaische Gebot mit dem Schweinefleisch und der Kleidung, und und und betrifft....Gott will das Gesetz, das einst auf den Steintafeln stand in unsere Herzen schreiben Jer. 31 und Hebr. 7 (oder) und dazu gehört nicht das Mosaische, sondern die Tafeln. Schlicht. Einfach. Lebbar.
    Für mich klingt das zu weit her geholt, was du sagst. Und ich kann sagen, aufgrund von durchgelebten eigenen Tiefen, habe ich auf dem Gebiet der Treue und Vergebung Dimensionen erlebt - und auch andere, die ähnliches erlebt haben und dieselbe Moral haben - , die ich nie erlebt hätte, hätte es mal eben zwischendurch "wen anders gegeben".....Zum Trösterlein. Spricht Dein Jesus so? Wenn es eine tiefe Krise gibt und du mal weit weg bist, dann ist auch eine "Vorspeise" erlaubt. Das ist es doch was du sagst?!! Also mein Up-to-dater Gott sagt im Matth., ER wird das Gesetz NICHT ändern, nicht ein Jod davon wegnehmen, und wehe dem, der andere so lehrt. Opfer hat er abgesetzt, denn ER ist zum Opfer geworden. Rache hat ER auf sich genommen. Opferrituale bestehen nicht mehr. Beschneidung? Keine Diskussion - Siehe Gal.brief - Darlegung zum Mosaischen Gesetz. Was auch jüdisch-christliche Gläubige so sehen.
    Aber wenn du Sex bei Bedarf haben kannst, o.k.
    Hauptsache du bist deiner Frau treu und bleibst bei ihr, wenn du eigentlich nur sie liebst...- das meine ich nicht provokativ---DAS kommt bei mir so an nach deiner Darlegung. Und das kann es nicht sein. Dann sei frei für Notlügen und bedien dich bei deinem Arbeitgeber an Bedarfartikeln. (Sorry, HERR, nicht als Rat, sondern als Stupser gemeint :patsch: )

    So. Das klingt u.U. recht bösartig. Nöööö. Bin ich echt nich´.....Ich meine das mal jetzt janz sachlich so wie ich es verstanden habe, ja???

  • Nun ja, ganz sachlich bist du nicht geblieben, Schwester, aber so sei es.

    Ich muss zuerst nochmal auf die Sache mit den Jungfrauen zurückkommen, tut mir leid. Also, die Jungfräulichkeit eines Mädchens war schon zur Zeit des Alten Bundes offenbar ein enorm großer Wert, das wird an vielen Stellen und Begebenheiten deutlich. Warum ist das so? Welche Ideologie steckt dahinter, dass eine Frau "besser" oder "reiner" ist, wenn sie noch keinen Sex hatte? Und warum unterlagen nur Frauen dieser Knute, und die vorehelichen Erlebnisse der Männer werden nicht weiter thematisiert? Das kann doch wohl nur mit einer streng patriarchalischen Gesellschaft zusammenhängen, in der Gleichstellung ein Fremdwort war. Wie war das im Garten Eden? Mann und Frau waren einander gleichgestellt. Zur "Sklavin" des Mannes wurde die Frau verflucht, nach dem Sündenfall. Wo aber wollen wir wieder hin? Zur Ordnung Gottes, wie er es usprünglich gemeint hat. Das heißt, die Sexualmoral des Alten Bundes ist von uns kritisch zu sehen! Die Frau als das Eigentum des Mannes, der sich sogar erlaubt, über ihre Sexualität zu bestimmen? Wollen wir heute nicht mehr.

    Die Zeiten haben sich wohl so schnell nicht geändert, und Jungfräulichkeit galt auch zur Zeit Jesu und der Apostel als wertvoll und besonders. In vielen heidnischen Kulturen gab und gibt es einen Kult um Jungfrauen, das hat wohl auch im jüdischen Volk seine Spuren hinterlassen. Dass davon ausgehend das Bild der Jungfrauen für Gleichnisse herangezogen wurde, tut der Sache keinen Abbruch. Warum sehnt sich nun die Jungfrau nach ihrem Bräutigam? Weil sie ihn liebt und den Bund mit ihm endlich festmachen will. Mit ihm, dem Geliebten Hochzeit feiern will. Hechelt sie dabei nur nach Sex mit ihm? Nein! Es ist eine schlimme Verengung des Gedankens von Partnerschaft, dass eine sehnsüchtig wartende Jungfrau vor allem endlich mit ihrem Liebsten ins Bett will. Wenn es schon so weit gekommen ist, hätten die beiden besser vor der Hochzeit schon Sex gehabt, um diesen schönen Tag der Hochzeit nicht vom Gedanken an Sex dominieren zu lassen und nachts im Bett womöglich an ihren überzogenen Erwartungen zu scheitern.

    Und dann noch was, Schwester. Ich habe von ethisch und partnerschaftlich gelebter Sexualität geschrieben, in der man einander respektiert und wertschätzt und auch nicht hintergeht. Was du hier schreibst von "Trösterlein" und "wen anders" oder "Bedarfartikeln" entspringt nicht meiner, sondern deiner offenbar nicht sonderlich reinen Phantasie, hmm? An dieser Stelle habe ich dich als unsachlich erlebt.

    Und - zum Schluss: Es sind zehn Gebote, nicht elf. "Du sollst vor der Ehe keinen Sex haben" gehört nicht zum Dekalog. "Du sollst nicht ehebrechen" ist kein Gebot, das allein die Sexualität in der Ehe betrifft, sondern auch den Umgang der Eheleute miteinander: Wenn sie einander nicht mehr achten, einander belügen oder nicht mehr bereit sind, an ihrer Partnerschaft zu arbeiten, dann brechen sie die Ehe. Dieses Gebot allein auf Sex zu reduzieren geht in meinen Augen an seinem Sinn meilenweit vorbei.

  • Milka

    ich möchte nur nochmal festhalten dass kleinsteins Meinung seine persönliche Meinung darstellt.
    Seine Meinung spiegelt nicht die Meinung der Gemeinde wieder.
    In der Gemeinschaft der STA gelten ebenfalls biblische Prinzipien.

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

  • ich möchte nur nochmal festhalten dass kleinsteins Meinung seine persönliche Meinung darstellt.
    Seine Meinung spiegelt nicht die Meinung der Gemeinde wieder.
    In der Gemeinschaft der STA gelten ebenfalls biblische Prinzipien.


    Du irrst an der Stelle, lieber Baptist!

    Die Meinung der Gemeinde zum Punkt "Sex vor der Ehe" ist nicht festgelegt, es gibt keinen Glaubenspunkt darüber. Es gibt eine traditionelle Sichtweise ausgehend aus den Moralvorstellungen des 19. Jahrhunderts, die immer noch offiziell gelehrt wird, aber mir ist auch noch keine Kirche bekannt, die zum Vorreiter einer sexuellen Befreiung geworden wäre. Stattdessen fremdeln christliche Organisationen noch immer mit dem Thema "Sexualität". Die Bibel beschäftigt sich kaum damit, und Christen stehen immer in der Gefahr, sich lieber sicherheitshalber den mosaischen Gesetzen zu unterwerfen, als ihr persönliches Hohelied zu singen.

    Es ist auch falsch, dass du für die gesamte Gemeinde sprichst. Ich sprach für mich, du sprichst für dich, und andere sprechen für sich selber, okay? Es gibt immerhin bislang sieben User, die gut fanden, was ich schrieb. Die Realität ist, dass es in der Gemeinde unterschiedliche Ansichten zu diesem Lebensbereich gibt, und es tut dir bestimmt nicht weh, das anzuerkennen.

  • Du irrst an der Stelle, lieber Baptist!

    Die Meinung der Gemeinde zum Punkt "Sex vor der Ehe" ist nicht festgelegt, es gibt keinen Glaubenspunkt darüber. Es gibt eine traditionelle Sichtweise ausgehend aus den Moralvorstellungen des 19. Jahrhunderts, die immer noch offiziell gelehrt wird, aber mir ist auch noch keine Kirche bekannt, die zum Vorreiter einer sexuellen Befreiung geworden wäre. Stattdessen fremdeln christliche Organisationen noch immer mit dem Thema "Sexualität". Die Bibel beschäftigt sich kaum damit, und Christen stehen immer in der Gefahr, sich lieber sicherheitshalber den mosaischen Gesetzen zu unterwerfen, als ihr persönliches Hohelied zu singen.

    Es ist auch falsch, dass du für die gesamte Gemeinde sprichst. Ich sprach für mich, du sprichst für dich, und andere sprechen für sich selber, okay? Es gibt immerhin bislang sieben User, die gut fanden, was ich schrieb. Die Realität ist, dass es in der Gemeinde unterschiedliche Ansichten zu diesem Lebensbereich gibt, und es tut dir bestimmt nicht weh, das anzuerkennen.


    Wo habe ich geschrieben dass ich für die ganze Gemeinde spreche?
    Bitte sage nicht dass ich irre wenn ich geschrieben habe es ist DEINE Meinung und nicht die Meinung der Gemeinde. Damit sagte ich nicht dass die Gemeinde komplett gegen deine Sicht ist sondern nur dass deine Sexuelle Befreiungstheologie nicht von unserer Gemeinde gelehrt wird.

    Die Realität ist, dass es in der Gemeinde unterschiedliche Ansichten zu diesem Lebensbereich gibt, und es tut dir bestimmt nicht weh, das anzuerkennen.


    :) alles klar..... dann üben wir das beim Thema Veith nochmal oder? :thumbup:

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.