1.Mose 32: Mit wem hat Jakob gekämpft?

  • Seid lieb gegrüßt,

    ich hab eine Frage zu Gen. 32, 24-32. Mit wem genau hat da Jakob gekämpft? Erst steht dort etwas von einem Mann, später kommt die Aussage, dass Jakob mit Menschen und mit Gott gekämpft und gewonnen habe. Der Sieg des Geschöpfes gegen den Schöpfer selbst? Das kann ich mir nur schwer vorstellen. Wie versteht ihr die Textstelle?

    Gott befohlen!

  • Wir als Adventisten glauben, daß er mit Christus gekämpft hatte.

    Um hier das Rad nicht neu zu erfinden, spare ich mir die eigenen Worte und zitiere aus dem 18. Kapitel von Patriarchen und Propheten:

    Zitat

    Da legte sich plötzlich eine schwere Hand auf ihn. Er vermutete, ein Feind wolle ihm ans Leben, und versuchte, sich dem Griff des Gegners zu entwinden. In der Dunkelheit rangen beide um die Oberhand. Keiner sprach ein Wort. Jakob setzte seine ganze Kraft ein und ließ in seinen Anstrengungen auch nicht einen Augenblick nach. Während er so um sein Leben kämpfte, lag das Bewußtsein der Schuld schwer auf ihm; er wurde seiner Sünden gewahr, die sich trennend zwischen ihn und Gott stellten. Aber in der höchsten Not erinnerte er sich der Verheißungen Gottes, und von ganzem Herzen flehte er um seine Gnade. {PP 172.3}
    Der Kampf dauerte bis zum Morgengrauen. Dann legte der Fremde seine Hand auf Jakobs Hüfte, und im Augenblick wurde dieser zum Krüppel. Jetzt erkannte der Erzvater das Wesen seines Gegners. Er begriff, daß er mit einem himmlischen Boten gekämpft und deshalb trotz schier übermenschlicher Anstrengung den Sieg nicht hatte erringen können. Es war Christus, „der Engel des Bundes“ (Maleachi 3,1), der sich Jakob offenbarte. Der Patriarch war jetzt kampfunfähig und litt heftige Schmerzen, aber er wollte seinen Halt nicht verlieren. Reuig und gebrochen klammerte er sich an den Engel, „er weinte und bat ihn“ (Hosea 12,5) und flehte um seinen Segen. Er mußte die Gewißheit der Sündenvergebung haben. Auch die körperlichen Schmerzen konnten ihn nicht von diesem Verlangen abbringen. Seine Entschlossenheit wurde nur noch größer, sein Glaube ernster und beharrlicher. Der Engel versuchte, sich zu befreien. Er drängte: „Laß mich gehen, denn die Morgenröte bricht an.“ Aber Jakob antwortete: „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.“ 1.Mose 32,27. Hätte daraus vermessenes Selbstvertrauen gesprochen, wäre Jakob auf der Stelle getötet worden. Aber es war die Zuversicht eines Menschen, der sich seiner Unwürdigkeit bewußt ist und sich dennoch zuversichtlich auf die Treue Gottes verläßt, der seinen Bund hält. {PP 172.4}