Hallo.
Ich habe in letzter Zeit ein paar Mal eine örtliche Freikirche besucht, die versucht, ihren Gottesdiensten ein junge Menschen ansprechendes Gewand zu geben. Das scheint mir einerseits nicht falsch; aber manches kommt mir auch sonderbar vor. Ich denke gerade wieder darüber nach, dass am hinteren Ende des Gottesdienstraums nach der Feier Getränke gekauft werden können. Das billigste Getränk, ein Tee, kostet etwas unter einem Euro, manche Getränke kosten das Doppelte wie in einem preiswerten Supermarkt. (Halber Liter Club Mate zu € 1,50.) Mit Mißtrauen sehe ich diese Art von Gastlichkeit und Gemeindemitfinanzierung.
- Bin ich ein Fundamentalist? Sollte ich nicht aufgeschlossener für alternative Wege sein?
- Aber Jesus selbst hat doch die Händler aus dem Vorhof des Tempels vertrieben, mit der Peitsche in der Hand!
Letzthin hieß es dort am Anschluß des Gottesdienstes gebe es einen thematischen Gebetskreis, zum diesmaligen Gebetsthema würden auch ein paar Videos gezeigt, es gäbe sogar einen kleinen Snack. Ich beschloß, mir die Videos anzusehen, um mich über das Problem zu informieren, aber vor den Gebeten zu gehen. Eine Frau sprach mich an, als ich wartete, die angekündigten Snacks werde es nicht geben, flocht sie ein, aber wenn ich Hunger hätte, könnte ich mir zum Beispiel am Verkauftresen eine Brezel für ca. 50 Cent kaufen. Es mag ja sein, dass ich für sehr vorurteilbehaftete so aussehe, als könne ich nur des Essen willen geblieben sein; aber auch diese Einordnung und vor allem die flott eingeflochtene Kaufempfehlung befremden mich. Weiterhin: Selbst wenn ich tatsächlich nur des angekündigten Snacks wegen geblieben wäre, was nicht der Fall ist, dann meine ich mich zu erinnern, dass Jesus etwas von "ich hatte Hunger, und ihr habt mir zu Essen gegeben" gesagt hat, nichts von einer Preisliste der Gastfreundschaft. Ok, ich mache einen Punkt, damit ich Euch nicht zu sehr beeinflusse.
Eure Meinungen, bitte!
Grüße
Daniels