Backslider - Rückfällige - Abtrünnige

  • Also jetzt wurde über eine Seite von diesem Wort "Abtrünnige" geschrieben aber keiner hat es bis jetzt fertig gebracht, dieses Zitat aus der Weltfeld-Lektion mal zu zitieren und in welchem Kontext dieses Wort steht.

    Auf Seite 158 steht ganz oben, der erste Satz, dieses hier.
    "Abtrünnige" ist ein Wort, das wir gern aus dem christlichen Vokabluar verbannen würden.

    Wenn man dann die ganze Seite lies, findet man kein einziges Mal dieses Wort wieder. Es wird dann nur noch von "ehemaligen Glieder" gesprochen. Zusätzlich werden dann einige Gründe aufgelistet warum diese aus der Gemeinde gingen und dass manchmal sogar ihre Kritik an der Gemeinde berechtigt ist.

    Der ganze untere Abschnitt geht dann die ganze Zeit darum sich mit solchen Leuten zu versöhnen weil das ja auch unsere Aufgabe ist, die Gott uns gegeben hat. Wir sind Botschafter an Christi statt um zu sagen: "Lasst euch versöhnen mit Gott". Außerdem ist Jesus gekommen um zuerst die verlorenen Schafe in Israel zurück zu gewinnen. Erst später kamen die Heiden dran. Das heißt also fang gerade mit denen, die dir nahe stehen (Familie, Freunde, Ehemalige Glieder) an.

    In diesem ganzen Kontext wird das Wort "Abtrünnige" eher als negativ dargestellt. Zusätzlich steht dann weiterhin, dass man gerade bei diesen Leuten viel Liebe aufbringen sollte. Deshalb kann ich die ganze Aufregung hier nicht wirklich verstehen.


    Danke Gilles dafür. Ich denke es ist wichtig hier sachlich zu bleiben und nicht schon wieder die Weltfeldlektion so abzuwerten.

    Aber es scheint bei einigen schon zu einem Hobby zu mutieren alles was GK und offiziell ist gering zu schätzen.

    Ich bin da ganz deiner Meinung, ich verstehe die ganze Aufregung dabei nicht und auch nicht wieso man der Gemeinde Zwang unterstellen möchte.

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.


  • Wie ich im Beitrag oben geschrieben habe, ist das ein Missbrauch des Namens der Kirche, wenn man als Mitglied der Gemeinde etwas anderes lehrt. Stell dir vor, du würdest ein Mercedes kaufen und es mit einem Opel-Emblem versehen und danach die Werbung für Opel machen. Obwohl das gekaufte Auto dein Eigentum geworden ist, bleibt die Inhaltsform das Eigentum von Mercedes. Du darfst es unter einem anderen Namen nicht präsentieren. Aus diesem Grund wurde Armin zurecht aus der Gemeinde ausgeschlossen. Es ist unmöglich, dass die Gemeinde wächst und innerlich stabil bleibt, wenn ihre Mitglieder nach außen (für andere Menschen) unterschiedliche Lehren präsentieren.

    Du siehst an den Beiträgen, dass das Wort abtrünnig auch im Fall einer Trennung von der Gemeinde benutzt werden kann. Armin ist in dem Sinne abtrünnig (von der Gemeinde, nicht von Gott!), als dass er öffentlich eine von der Gemeinde abweichende Lehre gepredigt hat. In diesem Fall ist er dem Auftrag der Gemeinde - die Lehre der STA weiterzutragen - treulos gewesen.

    Das Problem bei der ganzen Sache ist, dass man damit jede Art von Entwicklung in der Erkenntnis untergrabt. Die einzige Erkenntnis, die dazu kommt, ist die, die auf der anderen aufbaut. Aber mit dieser Methodik wird man niemals zu dem Schluss kommen können, dass man sich in einem Glaubenspunkt mal geirrt hat und diese Sicht revidieren muss. Es ist unmöglich, mit dieser Einstellung, jemals zu solch einer Einsicht zu kommen. Und damit sind wir eine Kirche wie alle anderen geworden, die sich nur noch auf den Lorbeeren ihrer Gründer ausruht aber sich nicht wagen darüber hinaus zu gehen. Damit unterstützt man Wachstum nicht sondern unterbindet sie noch.

    Zusätzlich kommt das Problem, dass gerade unsere Theologen und Prediger, die sich im Wort am Besten auskennen, was nicht immer heißt, dass sie recht haben, diese Leute dürfen kein eigenes Leben führen. Sie dürfen ihre Meinung nicht weitergeben sondern dürfen nur das, was die Gemeinde vorschreibt, weitergeben. Wenn sie durch ihr eigenes Bibelstudium zu anderen Erkenntnissen kommen, müssen sie schon fast aufhören oder ihre Klappe halten, wodurch es manchmal zu schweren Gewissensbissen kommt, und werden dann auch noch rausgeschmissen weil sie so gefährlich sind durch ihr Wissen. Ist das fair? Damit wird jede Art der Weiterentwicklung in der Erkenntnis fast vollständig ausradiert. Und jeder der denkt: "Wenn die Lehre richtig sein wird, dann wird die Leitung das auch schon merken", dem kann ich nur sagen, träum weiter. Weil schon im AT oft gerade die Leitung in ihrem Dienst versagt hat. Wer denkt, wir wären heute in unserer Zeit vor solchen Fällen geschützt, ist ein Utopist weil gerade in unserer Zeit die Gefahren der Täuschung am Wahrscheinlichsten sind.

    Die vorhin genannte Person hier hat niemals behauptet, dass das was sie sagt offizelle Lehre der Siebenten-Tags-Adventisten ist sondern hat das immer klar unterschieden. Und trotzdem wurde diese Person rausgeschmissen. Prediger haben hier absolut gar keine Chance. Einfache Gemeindemitglieder dagegen können genau das gleiche Glauben wie die schlimmsten "abtrünnigsten" Ex-Prediger aber dürfen dann trotzdem weiterhin Adventisten bleiben. Manchmal auch nicht. Das hängt von der Gemeinde ab.

    Also komme ich zu der Schlussfolgerung, wenn man noch seinen eigenen freien adventistischen Glauben ausüben will (weil aus dem adventistischen Gedankengut kann man noch vieles herleiten und es bleibt immer noch vom Kern her adventistisch), dann werde bloß nie Prediger. Traurig aber wahr. :( Vielleicht hat man dann noch eine Chance nicht als Treulosen dargestellt zu werden...

    Also was ist jetzt ein Abtrünniger? Wurden nicht alle Reformer früher als Abtrünnige bezeichnet und Gott sei Dank, sagen wir heute, waren sie da!

  • Also was ist jetzt ein Abtrünniger? Wurden nicht alle Reformer früher als Abtrünnige bezeichnet und Gott sei Dank, sagen wir heute, waren sie da!

    Das ist eventuell ein Aspekt um aufzuzeigen, dass Abtrünnigkeit nicht unbedingt und immer etwas Negatives sein muss. Aber ... alles was diese "Abtrünnigen" gemeinsam hatten. Sie blieben NICHT in der Kirche, sondern sonderten sich ab oder wurden aus der Kirche geworfen mit den übelsten Konsequenzen. Denn so kam es ja zu den neuen Gemeinden, zu Reformen. Allerdings waren und sind nicht alle "Reformen" wenn man neue Gedanken so nennen mag, wirklich Reform im positiven Sinn. Das zeigen die vielen vielen wirklich gefährlichen Sekten, die Abzockergurus und noch einiges mehr.

    Nichts desto weniger hat das wie auch dein Beitrag nichts mit der Lektion zu tun. Siehst du! Genau das was du befürchtet hast, forcierst du jetzt. Die Themenabweichung!

    In der Lektion wie auch das Thema handelt von den freiwilligen Abgängen aus der Gemeinde. Die Gründe, warum dem so ist, könnten, sollten hier erläutert werden. Und auch, was der Einzelne dazu beitragen kann, damit sich nicht jemand so schnell von der Gemeinde verabschiedet. Ausnahmen und Sonderfälle wird es auch hier geben. Die Gemeinde der STA besteht eben auch nur aus Menschen.

    Sich darüber Gedanken zu machen, kann uns selbst helfen uns wieder zu zeigen oder vor Augen zu führen:

    Warum bin ich Adventist?

    Warum will ich Adventist sein?

    Was könnte mich veranlassen, die Gemeinde zu verlassen?

    Will ich Gott und die Gemeinde, oder nur Gott oder nur die Gemeinde verlassen? Warum?

    Was ist im Leben ohne Gemeinde positiver, lebenswerter und doch Gott treu, als das Leben mit und in der Gemeinde?

    Solche Überlegungen können uns helfen, andere zu verstehen und ihnen dadurch zu helfen, eventuell den Schritt aus der Gemeinde zu überdenken, aber auch uns vor unüberlegten, emotionell geladenen Handlungen zu bewahren.

    ***

    • Offizieller Beitrag

    Die vorhin genannte Person hier hat niemals behauptet, dass das was sie sagt offizelle Lehre der Siebenten-Tags-Adventisten ist sondern hat das immer klar unterschieden. Und trotzdem wurde diese Person rausgeschmissen. Prediger haben hier absolut gar keine Chance. Einfache Gemeindemitglieder dagegen können genau das gleiche Glauben wie die schlimmsten "abtrünnigsten" Ex-Prediger aber dürfen dann trotzdem weiterhin Adventisten bleiben. Manchmal auch nicht. Das hängt von der Gemeinde ab.

    Ein Ausschluss erfolgt in der Regel nicht, weil jemand eine andere Erkenntnis vertritt - siehe Gemeindehandbuch, wo die Fälle geregelt sind, die einen Ausschluss erfordern.

    Dass jemand, der wesentliche Lehren nicht (mehr) teilt, nicht als Prediger angestellt sein (bleiben) kann ist ein anderes Thema - in meinen Augen aber logisch.

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  • Das ist eventuell ein Aspekt um aufzuzeigen, dass Abtrünnigkeit nicht unbedingt und immer etwas Negatives sein muss. Aber ... alles was diese "Abtrünnigen" gemeinsam hatten. Sie blieben NICHT in der Kirche, sondern sonderten sich ab oder wurden aus der Kirche geworfen mit den übelsten Konsequenzen. Denn so kam es ja zu den neuen Gemeinden, zu Reformen.

    Durch Schwester White und auch durch die Offenbarung mit der Gemeinde Laodizäa wissen wir, dass es in unserer Zeit nur noch eine Gemeinde geben wird und die geht durch bis zum Ende. Und nach dieser Gemeinde gibt es keine andere mehr. Und wenn diese Gemeinde untreu wird, dann wird sie aus Gottes Mund ausgespuckt werden. Also hat es keinen großen Sinn wieder eine neue Kirche zu gründen unter all den Tausenden die es schon gibt.

    • Offizieller Beitrag

    In diesem ganzen Kontext wird das Wort "Abtrünnige" eher als negativ dargestellt. Zusätzlich steht dann weiterhin, dass man gerade bei diesen Leuten viel Liebe aufbringen sollte. Deshalb kann ich die ganze Aufregung hier nicht wirklich verstehen.

    Zitat von Jonajim

    Also jetzt wurde über eine Seite von diesem Wort "Abtrünnige" geschrieben aber keiner hat es bis jetzt fertig gebracht, dieses Zitat aus der Weltfeld-Lektion mal zu zitieren und in welchem Kontext dieses Wort steht.

    Auf Seite 158 steht ganz oben, der erste Satz, dieses hier.
    "Abtrünnige" ist ein Wort, das wir gern aus dem christlichen Vokabluar verbannen würden.


    Genau dieser Satz ist es, der mich störte. Wir WÜRDEN dieses Wort gern aus dem christlichen Vokabular verbannen, ... aber es gibt sie halt mal. So interpretiere ich die Aussage vom Mittwochsabschnitt.

    Dazu zwei Fragen:

    -) Wenn wir es gerne verbannen WÜRDEN, dann sagt der Autor des Heftes damit doch aus, dass es das Wort gibt und wir uns damit abfinden sollen, dass es Abtrünnige in dieser Bezeichnung gibt, oder?

    -) Wo genau wird dieses Wort im christlichen Vokabular definiert? Wo spricht die Bibel von wortwörtlich Abtrünnigen?

    Ist es nicht vielmehr eine Erfindung der Menschen um mit diesem Wort Ex-Mitglieder einer Gemeinschaft abschätzig zu titulieren? Genau so kommt es mir nämlich vor. Und weil das überhaupt nicht zur adventistischen Praxis passt, hat es mich so gestört.


    Zugutehalten möchte ich dem Weltfeld Heft folgenden Satz in den Fragen zum Schluß (Freitags-Abschnitt):

    Zitat von Weltfeld


    Wenn Menschen gehen, dann lasst sie uns weiter lieben. Lasst uns mit ihnen in Verbindung bleiben und sie weder verurteilen noch als "Abtrünnige" bezeichnen. ...


    Meine Frage wäre dann: Wenn wir ein Wort nicht verwenden sollen, WARUM wird es dann erwähnt? Niemand käme darauf von selbst...außer er kennt das Wort bereits aus einem anderen Zusammenhang.


    Baptist

    Zitat von Baptist

    Aber es scheint bei einigen schon zu einem Hobby zu mutieren alles was GK und offiziell ist gering zu schätzen.


    Ich bin ein Freund des Weltfeld-Heftes. Trotzdem habe ich ein waches Auge (oder ich versuch's zumindest) auf Dinge. Bissl nach dem Beröa-Vorbild.

  • Wo spricht die Bibel von wortwörtlich Abtrünnigen


    Hier mal einige Beispiele aus der Bibel:

    2. Könige 24, 1
    Zu seiner Zeit zog herauf Nebukadnezar, der König zu Babel, und Jojakim war ihm untertänig drei Jahre; und er wandte sich und ward abtrünnig von ihm.

    Jeremia 3, 6
    Und der Herr sprach zu mir in den Tagen des Königs Josia: Hast du gesehen, was Israel, die Abtrünnige, getan hat? Sie ist auf jeden hohen Berg und unter jeden grünen Baum gelaufen und hat dort Hurerei getrieben!

    Jeremia 3, 12
    Und der Herr sprach zu mir: Israel, die Abtrünnige, steht gerechter da als Juda, die Treulose.

    Jeremia 3. 14
    Bekehret euch nun ihr abtrünnigen Kinder, spricht der HERR; denn ich will euch mir vertrauen und will euch holen, einen aus einer Stadt und zwei aus einem Geschlecht, und will euch bringen gen Zion

    Sprüche 14, 14
    Von seinen Wegen wird gesättigt, wer abtrünnigen Herzens ist, und von dem, was in ihm ist, der gute Mann.

    Markus 5, 38
    Wer sich aber meiner und meiner Worte schämt unter diesem abtrünnigen und sündigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen,wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln.


    Wie du sehen kannst, spricht die Bibel doch auch von Abtrünnigkeit. Allerdings gibt es im Hebräischen verschiedene Begrifflichkeiten für Abtrünnig. Aber so verstehe ich das Wort auch. Mit verschiedenen Nuancen.

    ***

  • Durch Schwester White und auch durch die Offenbarung mit der Gemeinde Laodizäa wissen wir, dass es in unserer Zeit nur noch eine Gemeinde geben wird und die geht durch bis zum Ende. Und nach dieser Gemeinde gibt es keine andere mehr. Und wenn diese Gemeinde untreu wird, dann wird sie aus Gottes Mund ausgespuckt werden. Also hat es keinen großen Sinn wieder eine neue Kirche zu gründen unter all den Tausenden die es schon gibt.

    Abgesehen davon, dass ich das nicht so verstehe, dass diese Gemeinde nur aus getauften STA besteht, glaube ich auch nicht, dass Ellen White gemeint haben könnte: Hauptsache in der "Endzeitgemeinde der STA" egal was du glaubst, was du vertrittst, was du predigst, wie du lebst. Wenn du in der Gemeinde eingeschrieben bist, ist alles OK.

    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass damit gemeint sein kann unter allen Umständen in einer Gemeinde zu bleiben. Wenn die Lehre falsch ist, oder man meint sie als Falsch erkannt zu haben, dürfte man nicht an der Gemeinde festhalten, sondern an den Anordnungen Gottes. Und die ist nun mal: Geht aus hier hinaus ... Wenn man erkannt hat, dass man in der falschen Gemeinde ist, wird man nirgends in der Bibel aufgefordert, darin zu bleiben.


    Zitat

    ... dass es in unserer Zeit nur noch eine Gemeinde geben wird und die geht durch bis zum Ende. Und nach dieser Gemeinde gibt es keine andere mehr. Und wenn diese Gemeinde untreu wird, dann wird sie aus Gottes Mund ausgespuckt werden.

    Das ist ein Widerspruch. Entweder hat Gott eine Gemeinde bis zum Ende, oder er hat keine. Wenn er die einzige Gemeinde, die er dann noch hat ausspuckt, stimmt etwas nicht. Denn die Gläubigen als Gemeinde der Lebenden wird entrückt. Ausgespuckte werden kaum entrückt werden zu Gott.

    Aber auch das sprengt das Thema und gehört nicht wirklich dazu.

    ***

    • Offizieller Beitrag

    Jonajim

    Zitat

    Das Problem bei der ganzen Sache ist, dass man damit jede Art von Entwicklung in der Erkenntnis untergrabt. Die einzige Erkenntnis, die dazu kommt, ist die, die auf der anderen aufbaut. Aber mit dieser Methodik wird man niemals zu dem Schluss kommen können, dass man sich in einem Glaubenspunkt mal geirrt hat und diese Sicht revidieren muss. Es ist unmöglich, mit dieser Einstellung, jemals zu solch einer Einsicht zu kommen. Und damit sind wir eine Kirche wie alle anderen geworden, die sich nur noch auf den Lorbeeren ihrer Gründer ausruht aber sich nicht wagen darüber hinaus zu gehen. Damit unterstützt man Wachstum nicht sondern unterbindet sie noch.

    Die Fragen, die dabei aufgeworfen werden, sind:

    • Was sind gute, richtige Wege für das Wachstum der Erkenntnis, für das Erschließen neuer Erkenntnisse und ihre Durchsetzung in der Gemeinde?
    • Ist der Weg der "Erkenntnissammlung", den Armin eingeschlagen hat, ein guter und richtiger Weg?


    Im folgenden möchte ich meine Sicht darlegen.

    Es gibt zwei primäre Möglichkeiten dafür, wie die Erkenntnis in der Gemeinde wachsen kann:

    1) Von "Top-Down" nach "Bottom-Up"

    Ein Mitglied der Gemeinde meint, eine neue Erkenntnis gefunden zu haben. Er beginnt, diese Erkenntnis insbesondere unter den "Laien" (einfache Gemeindemitglieder) zu verbreiten ("Top-Down"). Die Laien akzeptieren seine Erkenntnis. Es entstehen Auseinandersetzungen, Trennungen, Streite, die allesamt dazu führen, dass viele Mitglieder die Lehren der Adventgemeinde für falsch halten, die Gemeinde verlassen und neue gründen.

    Mit zunehmendem Ausmaß dieser Probleme gelangt die Frage nach neuer "Erkenntnis" "nach oben" zu den Theologen ("Bottom-Up"). Die Theologen nehmen dazu Stellung und klären die Frage.

    Manchmal kann man selbst durch die Aufklärung der Frage den gestarteten Prozess des "Zerfalls" in der Gemeinde kaum wieder gut machen.

    2) Von "Bottom-Up" nach "Top-Down"

    Wenn ein Mitglied meint, eine neue Erkenntnis gewonnen zu haben, dann verfasst er darüber ein ausführliches Dokument und reicht es den Theologen ein ("Bottom-Up"). Die Theologen müssen sich dann möglichst schnell mit dieser Frage auseinandersetzen und dazu Stellung nehmen.

    Je nach Umfang und Schweregrad des Themas kann die Untersuchung mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Am Ende wird entschieden, ob die neue "Erkenntnis" falsch ist, oder diese Erkenntnis findet Einzug in die Glaubenspunkte der Gemeinde und wird allen bekanntgegeben ("Top-Down").

    Was dazu E.White sagte

    Ich habe einige Stellen gefunden, was E.White über den Umgang mit einer neuen "Erkenntnis" sagte. Diese habe ich leider nur auf English gefunden - was für dich hoffentlich kein Problem darstellen soll.

    Zitat

    Let Pioneers Identify Truth—When the power of God testifies as to what is truth, that truth is to stand forever as the truth. No aftersuppositions, contrary to the light God has given are to be entertained. Men will arise with interpretations of Scripture which are to them truth, but which are not truth. The truth for this time, God has given us as a foundation for our faith. He Himself has taught us what is truth. One will arise, and still another, with new light which contradicts the light that God has given under the demonstration of His Holy Spirit. {CW 31.2}

    Hier wird gesagt, dass viele kommen werden mit einer neuen Erkenntnis, und diese wird falsch sein. Es ist deshalb überaus wichtig, dass wir alle neue Erkenntnis zusammen aufmerksam prüfen. Diese Worte implizieren auch, dass man nicht einfach so eine neue Erkenntnis (unter dem Namen der Kirche) verbreiten darf, nur weil jemand meint, eine neue richtige Erkenntnis gefunden zu haben. Zuerst soll eine strenge Prüfung erfolgen.

    Zitat

    God has not passed His people by, and chosen one solitary man here and another there as the only ones worthy to be entrusted with His truth. He does not give one man new light contrary to the established faith of the body... The greatest harm to God’s people comes through those who go out from among them speaking perverse things. Through them the way of truth is evil spoken of. {CW 45.2}

    Hier wird gesagt, dass Gott neue Erkenntnisse auf solche Weise offenbart, dass diese für die ganze Gemeinde plausibel erscheint und problemlos angenommen werden kann. Die Erkenntnis kommt nicht durch einen einzigen Mann, sondern nach Bedarf durch mehrere Brüder, die ihre neue Sicht begründen können. Soteriologie ist das zentralste Thema des christlichen Glaubens, und die unter den Adventisten vertretene Ansichten bestehen schon sehr lange Zeit. Es ist umso wichtig, neue Erkenntnis soll auf eine solche klare und zuversichtliche Weise offenbart werden, dass sie die alten Ansichten "durchbrechen" kann.

    Zitat

    ...therefore it is not safe to give him influence that will enable him to unsettle other minds. {CW 46.2}

    Ein Beispiel für Menschen, die ihre neue "Erkenntnisse" durchsetzen möchten und dadurch großen Schaden in der Gemeinde anrichten. E.White warnt davor.

    Zitat

    There are a thousand temptations in disguise prepared for those who have the light of truth; and the only safety for any of us is in receiving no new doctrine, no new interpretation of the Scriptures, without first submitting it to brethren of experience. Lay it before them in a humble, teachable spirit, with earnest prayer; and if they see no light in it, yield to their judgment; for “in the multitude of counselors there is safety.”—Testimonies for the Church 5:291-293 (1885). {CW 47.1}

    Hier wird gesagt, dass eine neue Erkenntnis zuerst den erfahrenen Brüdern vorgelegt werden soll (z.B. Theologen), die sie in Betracht ziehen und ihre Entscheidungen treffen würden.

    Die Aufgabe unserer "erfahrenen Brüder" (z.B. Theologen) besteht dann im folgenden, wenn Armin seine Sicht kundtut:

    Zitat

    If a brother differ with you on some points of truth, do not stoop to ridicule, do not place him in a false light, or misconstrue his words, making sport of them; do not misinterpret his words and wrest them of their true meaning. This is not conscientious argument. Do not present him before others as a heretic, when you have not with him investigated his positions, taking the Scriptures text by text in the spirit of Christ to show him what is truth. You do not yourself really know the evidence he has for his faith, and you cannot really clearly define your own position. Take your Bible, and in a kindly spirit weigh every argument that he presents and show him by the Scriptures if he is in error. When you do this without unkind feelings, you will do only that which is your duty and the duty of every minister of Jesus Christ.—Letter 21, 1888. {CW 50.2}

    Zitat

    Hear Before You Condemn—When new light is presented to the church, it is perilous to shut yourselves away from it. Refusing to hear because you are prejudiced against the message or the messenger will not make your case excusable before God. To condemn that which you have not heard and do not understand will not exalt your wisdom in the eyes of those who are candid in their investigations of truth. {СА 51.1}

    Und hoffentlich befassen sich unsere "erfahrenen Brüder" mit diesen Fragen und machen entsprechende Beschlüsse und treffen richtige Entscheidungen. Die Theologen sind ebenso verpflichtet, eine klare, schriftliche, für alle zugängliche Stellung dazu zu nehmen, damit die Mitglieder der Gemeinde den theologischen Standpunkt betrachten können und, auf diesem aufbauend, eigene Gedanken machen können.

    Letztlich bin ich fest davon überzeugt, dass wir Gottes Gemeinde sind und Gott gottesfürchtige, klar denkende Menschen unter den Theologen hat, die Gott bei Offenbarung neuer Erkenntnisse dahin lenken wird, dass die Gemeinde insgesamt das neue Licht annimmt.


  • Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass damit gemeint sein kann unter allen Umständen in einer Gemeinde zu bleiben. Wenn die Lehre falsch ist, oder man meint sie als Falsch erkannt zu haben, dürfte man nicht an der Gemeinde festhalten, sondern an den Anordnungen Gottes. Und die ist nun mal: Geht aus hier hinaus ... Wenn man erkannt hat, dass man in der falschen Gemeinde ist, wird man nirgends in der Bibel aufgefordert, darin zu bleiben.

    Ja aber es gibt nur eine Gemeinschaft die wirklich an 1844 festhält, an den Sabbat, an Ellen White und anderen Lehren. Wenn man dann jedoch mit einigen Punkten nicht mehr einverstanden ist aber man ist noch immer vollkommen überzeugt vom Sabbat, 1844 und Schwester White, was ist dann? Es gibt keine wirkliche Gemeinschaft die an dem festhält außer die STAs. Dann geht man aus der Gemeinschaft raus und das eigene Glaubensleben verkümmert weil man jeden Sabbat zuhause sitzt und Däumchen dreht. Das kann ja auch nicht sein.

    Außerdem sagt Ellen White ganz deutlich, dass die Adventgemeinde die Gemeinde für die Endzeit ist. Aber gleichzeitig warnt sie vor viel Abfall sogar von ganz oben. Und schon zu ihrer Zeit wurde sie schon fast ohnmächtig bei dem Gedanken was noch alles auf die Gemeinde zukommen würde und ob diese überhaupt die großen Herausforderungen überstehen würde.

    Jacob grundsätzlich gebe ich deinen Worten recht. Aber was ist wenn die Leitung sich nicht ernsthaft mit den eigenen Gedanken beschäftigt oder zu wenig beschäftigt. Was ist wenn man jahrelang auf Antworten wartet und nach längerer Zeit kommt es zu keinen Gesprächen mehr. Irgendwann nach Jahren kann man dann nicht mehr ruhig sein weil man sonst gegen sein Gewissen geht. Denn gewisse Erkenntnisse haben sich nicht von heute auf morgen verändert sondern hatten einen langen Prozess hinter sich. Da reicht es nicht sich nur einmal, damit zu beschäftigen und zu sagen, ja oder nein. Die Gemeindeleiter sind auch nur Menschen und wenn ich schon schaue wie schwierig es manchmal ist unter Geschwistern über gewisse Themen zu reden, wie schwer ist es dann erst wohl unter Theologen.

    Und das allerinteressanteste ist wenn ein Bruder in einem Bereich der Welt wohnt und dort ein Thema bringt, das dort sogar sehr positiv aufgenommen wird wogegen ein anderer Bruder, der auf einem anderen Teil der Erde wohnt, genau das gleiche Thema bringt, dort jedoch sehr negativ aufgenommen wird und sogar fast vor dem Rauswurf steht. Das sind dann immer die Momente, wo ich mich frage, was ist denn nun wirklich richtig.

    Ich bin jedenfalls sehr froh, dass gewisse Menschen in der Geschichte nicht die Klappe gehalten haben um des lieben Friedens willen als die damaligen Authoritäten, das alles als Unsinn deklarierten. Und ich spreche hier jetzt allgemein von dem was in der ganzen Menschheitsgeschichte passiert ist.

  • Jonajim,

    ich vermisse ganz stark die Aussagen der Bibel. Ellen White in Ehren, aber die Bibel sollte nicht nur nicht fehlen, sondern den ersten und wichtigsten Stellenwert haben.

    Die Bibel spricht weder von 1844, noch von Ellen White. Den Sabbat halten auch andere Gemeinden und was die anderen Lehren betrifft, die du nicht erwähnst, würden auch fein mit der Bibel bestätigt sein.

    Um es mal krass auszusprechen:

    Ich kann an Hand der Bibel nicht erkennen, dass die Erlösung von der Mitgliedschaft einer Gemeinde abhängig ist, die an 1844, an Ellen White und andere Lehren glaubt.

    Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht in etwas verrennen, was biblisch absolut nicht Belegbar ist. Auslegung der Bibel scheint mir als Kriterium zu wenig.

    Ich persönlich sehe es nicht als Verloren sein, wenn jemand die STA-Gemeinde verlässt, aber Gott dennoch treu ist. Ich persönlich sehe auch den Glauben an Ellen White oder 1844 nicht an die Erlösung gebunden.

    Aber das würde jetzt vom Thema zu weit abweichen, das alles zu erklären.

    ***

    • Offizieller Beitrag

    Jonajim

    Zitat

    Ja aber es gibt nur eine Gemeinschaft die wirklich an 1844 festhält, an den Sabbat, an Ellen White und anderen Lehren. Wenn man dann jedoch mit einigen Punkten nicht mehr einverstanden ist aber man ist noch immer vollkommen überzeugt vom Sabbat, 1844 und Schwester White, was ist dann? Es gibt keine wirkliche Gemeinschaft die an dem festhält außer die STAs. Dann geht man aus der Gemeinschaft raus und das eigene Glaubensleben verkümmert weil man jeden Sabbat zuhause sitzt und Däumchen dreht. Das kann ja auch nicht sein.

    1) Man kann auch die Gemeinde besuchen und eigene Erkenntnis behalten. Nur muss man sie nicht von der Kanzel verbreiten.

    2) Wenn die eigene neue Erkenntnis ein wahres Licht ist, welches auf viele Menschen scheint und sie von ihrer Richtigkeit überzeugt, warum soll man dann allein zuhause hocken? Wir haben doch schon mindestens 3 "STA"-Gemeinden, die sich von der Hauptgemeinde getrennt haben (z.B. wegen der Trinitätslehre). Also können gerne jene, die die gleiche Sicht wie Armin haben, sich gemeinsam versammeln.

    Zitat

    Außerdem sagt Ellen White ganz deutlich, dass die Adventgemeinde die Gemeinde für die Endzeit ist. Aber gleichzeitig warnt sie vor viel Abfall sogar von ganz oben. Und schon zu ihrer Zeit wurde sie schon fast ohnmächtig bei dem Gedanken was noch alles auf die Gemeinde zukommen würde und ob diese überhaupt die großen Herausforderungen überstehen würde.

    Diese Worte von dir sagen nur, dass viele Probleme auf die Gemeinde kommen werden, wobei aber nicht gesagt ist, welcher Art. Vielleicht ist gerade die neue "Erkenntnis" von Armin eines dieser vielen Probleme, die die Gemeinde hart zu überstehen hat?

    Zitat

    Aber was ist wenn die Leitung sich nicht ernsthaft mit den eigenen Gedanken beschäftigt oder zu wenig beschäftigt. Was ist wenn man jahrelang auf Antworten wartet und nach längerer Zeit kommt es zu keinen Gesprächen mehr. Irgendwann nach Jahren kann man dann nicht mehr ruhig sein weil man sonst gegen sein Gewissen geht. Denn gewisse Erkenntnisse haben sich nicht von heute auf morgen verändert sondern hatten einen langen Prozess hinter sich. Da reicht es nicht sich nur einmal, damit zu beschäftigen und zu sagen, ja oder nein. Die Gemeindeleiter sind auch nur Menschen und wenn ich schon schaue wie schwierig es manchmal ist unter Geschwistern über gewisse Themen zu reden, wie schwer ist es dann erst wohl unter Theologen.

    1) Würdest du ebenso akzeptieren, wenn unsere Prediger predigen würden, dass wir den Sabbat nicht zu halten brauchen, dass die Prophetie von Daniel anders ausgelegt werden muss, dass es eine ewige Hölle gibt, dass die Menschen direkt nach ihrem Tod in Form einer Seele weiterexistieren, dass Jesus nicht Gott ist, dass...? Wie stellst du es dir vor, dass jeder Prediger nun beginnen wird, seine eigene Ideen zu verbreiten, völlig verschieden von den bisherigen Lehren der Adventisten? Und das Thema Soteriologie ist meiner Meinung nach weiter wichtiger als die gerade genannten Punkte.

    2) Eigentlich ist es die Aufgabe der Theologen, sich mit diesen Fragestellungen zu beschäftigen. Und wenn die Theologen durch die Gemeindeglieder zu einer Antwort aufgefordert werden, dann werden die Theologen nicht ausweichen können. E.White schreibt ganz klar, dass jedes Mitglied der Gemeinde mit dem Wort Gottes intensiv sich auseinanderzusetzen und nach Wahrheit zu suchen hat. Und wenn sie das tun, dann werden sie die Fragen stellen: Warum dies, warum jenes.. Ich frage dich, was ihr alles schon unternommen habt, um eine Antwort diesbezüglich von Theologen zu erhalten.

    3) Die Einheit der Gemeinde zu bewahren ist mindestens so schwierig wie neue Erkenntnisse nach ihrem Wahrheitsgehalt zu untersuchen. E.White sagte klar, dass wir jede neue Erkenntnis zu überprüfen haben, bevor sie eingeführt wird. Es ist also unsere Aufgabe, durch unser Gebet, dass wir so schnell wie möglich sicherstellen können, ob die neue Erkenntnis stimmt. Und wenn Gott sieht, dass wir um die Einheit und Verbreitung richtiger Lehren bemüht sind, wird Gott uns helfen, zu einem richtigen Ergebnis zu passender Zeit zu kommen.

    Zitat

    Und das allerinteressanteste ist wenn ein Bruder in einem Bereich der Welt wohnt und dort ein Thema bringt, das dort sogar sehr positiv aufgenommen wird wogegen ein anderer Bruder, der auf einem anderen Teil der Erde wohnt, genau das gleiche Thema bringt, dort jedoch sehr negativ aufgenommen wird und sogar fast vor dem Rauswurf steht. Das sind dann immer die Momente, wo ich mich frage, was ist denn nun wirklich richtig.

    Wir dürfen das nicht verallgemeinern. Jedes Land mit seiner Kultur, Problemen und Organisation der Kirche hat ihre eigene Lösungen, die in einem anderen Land nicht funktionieren. Wir müssen zuerst fragen, warum die Beschlüsse unterschiedlich sind? Kann man hier genau so vorgehen wir dort? Handelt es sich um gleiche Situationen?...

    Zitat

    Ich bin jedenfalls sehr froh, dass gewisse Menschen in der Geschichte nicht die Klappe gehalten haben um des lieben Friedens willen als die damaligen Authoritäten, das alles als Unsinn deklarierten. Und ich spreche hier jetzt allgemein von dem was in der ganzen Menschheitsgeschichte passiert ist.

    Das ist aus meiner Sicht kein passender Vergleich. Sind damalige Authoritäten, die gegen den Heiligen Geist gehandelt haben, gleichzusetzen mit heutigen Theologen der STA-Kirche? Wollen uns unsere Theologen bewußt im Rahmen falscher Lehren festhalten, um gewisse Ziele zu erreichen, die dem Geist Gottes widerstreben? Hast du eine solche Vorstellung von unseren Theologen? Sind alle unsere Theologen so?

    Früher war die Wahrheit offensichtlich, und aus diesem Grund hat man nicht mit dem Wort Gottes, sondern mit Gewalt diese Menschen zum Schweigen gebracht. Heute darfst du zusammen mit anderen Mitgliedern ein Traktat öffentlich schreiben, und allein auf der Basis der Theologie wird man die Meinungen verteidigen.

  • hallo Jonajim, du schreibst:

    Zitat

    Außerdem sagt Ellen White ganz deutlich, dass die Adventgemeinde die Gemeinde für die Endzeit ist. Aber gleichzeitig warnt sie vor viel Abfall sogar von ganz oben. Und schon zu ihrer Zeit wurde sie schon fast ohnmächtig bei dem Gedanken was noch alles auf die Gemeinde zukommen würde und ob diese überhaupt die großen Herausforderungen überstehen würde.

    dies bedeutet für mich nicht - wie ich dir auch persönlich schon schrieb - dass diese letzte Gemeinde eine positive Gemeinde ist, zu der man sich unbedingt gesellen sollte. Der Grund ist hier zu lesen:

    Zitat

    Offenbarung 3,14:Und dem Engel der Gemeinde in "Laodizea" schreibe: Das sagt, der Amen heißt, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes: 15 Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch warm bist. Ach, dass du kalt oder warm wärest!
    16 Weil du aber lau bist und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.
    17 Du sprichst: Ich bin reich und habe genug und brauche nichts!, und weißt nicht, dass du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß.
    18 Ich rate dir, dass du Gold von mir kaufst, das im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und weiße Kleider, damit du sie anziehst und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde, und Augensalbe, deine Augen zu salben, damit du sehen mögest.

    Denn im Vergleich zu jener Gemeinde steht ja selbst die vorige Gemeinde Philadelphia noch besser da. Ich sehe es also nicht unbedingt als einen Vorteil an, in einer solchen gemeinde zu verharren, die sich selbst das Privileg der Endzeitgemeinde zulegt. denn sie stellt sich selbst bereits ein entsprechendes Zeugnis aus... und ich denke hier gilt es, inne zu halten und darüber nachzudenken.

    Denn die folgenden Worte nach diesen Aussagen sind wiederum allgemein gehalten und nicht auf irgend eine Gemeinde bezogen

    Zitat

    Welche ich lieb habe, die weise ich zurecht und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße!

    20 Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.
    21 Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe und mich gesetzt habe mit meinem Vater auf seinen Thron

    Gruß
    Seeadler

  • Hallo Jonajim,
    meine persönliche Meinung :

    Umgang mit neuen theologischen Erkenntnissen:

    Zitat

    Zitat Jonajom # 23): Das Problem bei der ganzen Sache ist, dass man damit jede Art von Entwicklung in der Erkenntnis untergrabt.

    falsch
    das Problem ist, daß Du meinst, daß "jede Art von (theologischer) neuer Erkenntnis "nur" auf dem Wege a la Armin Krakolinig der richtige wäre. Dazu entgegen gesetzt hat bereits Jakob d.S. in # 31 ausführlich die adventistische sinnvolle Praxis aufgezeigt. Sie führt zu qualitativen biblisch haltbaren Ergebnissen.

    Dort ist auch von Jakob d.S angeführt wie bereits Gemeindeglieder mit diesem Problem umgehen sollen. Für angestellte Prediger, ---welche im Namen der Gemeinschaft sprechen--- gilt das im Besonderen
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    Zitat

    Zitat Jonajom # 32: Aber was ist wenn die Leitung sich nicht ernsthaft mit den eigenen Gedanken beschäftigt oder zu wenig beschäftigt. Was ist wenn man jahrelang auf Antworten wartet und nach längerer Zeit kommt es zu keinen Gesprächen mehr. -------Da reicht es nicht sich nur einmal, damit zu beschäftigen und zu sagen, ja oder nein.

    falsch Es IST eben SO nicht.

    +) Du nimmst--offensichtlich von dir persönlich ungeprüft---die tatsächliche nachlesbare Kritik von Armin Krakolinig lediglich auf und kleidest sie rethorisch in anklagende WWW Fragen ein! Was wäre wenn??.

    +) Daß deine weitergetragene Kritik inhaltlich sachlich in keinem der oben angeführten Punkten den Tatsachen entspricht, kannst Du nachlesen, wenn dir die österr. Union die entsprechenden schriftlichen Infos zur Verfügung stellt.

    +) "Ja oder Nein" war eine Entscheidung nach ca einem Jahrzehnt --sehr wohl auch auf "Weltfeld-Ebene"--der Beschäftigung sowohl mit den neuen theologischen Erkenntnissen als auch in persönlichen lfd. !! Gesprächen.

    l.g.Yokurt

  • eure Probleme hätte ich gerne 8) Aus Liebe an Diskussion über unwichtige Aussagen, wird aus einer Mücke ein Elefant gemacht. Abtrünnig kommt von abtrennen. Dem Übersetzer etwas Böses zu unterstellen finde ich bedenklicher. Wer die Organisation verläßt, ist nun mal ein Abtrünniger. Das heißt nicht, dass er auch vom Glauben abgefallen ist. Wie man mit dem Abtrümnnigen umgeht ist ganz in Dein Belieben gestellt, da gibt es keine Richtlinien, jedenfalls heute noch nicht. :D

    ach ja, in der Gemeinde Gottes zu sein, heißt nicht unbedingt, der Organisation der STA anzugehören.

  • Zitat

    ach ja, in der Gemeinde Gottes zu sein, heißt nicht unbedingt, der Organisation der STA anzugehören.

    nach der Antwort vor deinem Beitrag als Resümee eben schon, wenn das Prüfkriterium des wahren Glaubens den Statuten einer bestimmten Gemeinde entsprechen.

    Das Problem ist, dass ein sich von einer Gemeinde distanzierender Mensch zugleich nicht nur als ein "Abtrünniger" der Gemeinde selbst darstellt, sondern auch zugleich den scheinbar gesicherten Boden des Glaubens verlässt und somit auch zugleich als ein "verlorener" erkannt wird; Nicht nur das, er ist dann selbstverständlich auch ein Irrlehrer; Aber nicht in Form einer anderen Lehre, sondern zugleich ein Werkzeug des teufels, welches dazu geschaffen wurde, die Gemeinde zu verwirren und anzugreifen. Dies um so mehr, je mehr eine solche Gemeinschaft autark ist, und somit absolut in sich geschlossen und unangreifbar erweist.

    Seeadler

  • Für mich persönlich ist die Gemeinde der STA die letzte Gemeinde, die bis zur Endzeit geht. Wenn dann der Spätregen kommt und viel Volk aus Babylon kommt, weiß ich natürlich nicht wie dann die Gemeinde Gottes der Übrigen aussehen wird. Wird es eine institutionelle Gemeinschaft bleiben wie sie es heute ist oder werden die Lichter aus der STA-Gemeinde ausgeschlossen und wird dadurch das Volk Gottes in der Trübsalzeit keine institutionelle Gemeinschaft sein sondern eine freie Gemeinschaft wie es in den Anfängen der Adventbewegung war? Ich weiß nicht was kommen wird. Ich weiß nur eines. Die Adventgemeinde ist die Arche in unserer Zeit. Jedoch sind die Türen noch nicht verschlossen und man findet die Rettung sicherlich auch noch außerhalb davon. Wie lange das bleiben wird, weiß ich nicht. Und wie gesagt, ich kenne selber das Schicksal der institutionellen Adventgemeinde nicht und wie ihre ganz genaue Zukunft aussieht.

    Und ich beziehe mich hier auch sehr stark auf Ellen White weil sie selber sagte, dass es gar keinen Sinn hat neue Adventgemeinden zu gründen weil die STA-Gemeinde bis zum Ende gehen wird. Sie hat das z.T. auch durch Visionen und Bilder von Gott gezeigt bekommen, denke ich. Aber das muss ich noch nachprüfen. Zumindest nach meinem heutigen Wissensstand, vertraue ich Ellen White, als Prophetin Gottes und weiß, dass es keine andere Adventgemeinde geben wird, die von Gott geleitet wird, als die Unsere. Jetzt können sich sicherlich die Kritiker aufregen aber wenn Ellen White etwas von Gott gezeigt bekommen hat, dann ist das so wie wenn es von Gott selber kommt. Eine biblische Auslegung von Ellen White ist nicht das Gleiche, wie wenn sie etwas von Gott gezeigt bekommen hat. Wenn sie etwas von Gott gezeigt bekommen hat, dann gibt es für mich keine Fragen mehr. Dann ist das von Gott! Und ich habe oft das Gefühl, dass dieses Bewusstsein einigen Adventisten einfach fehlt. Zusätzlich erkenne ich auch keinen Widerspruch zur Bibel in dieser Hinsicht.

    Wie viele Juden wurden im zweiten Weltkrieg aus der Adventgemeinde ausgeschlossen und trotz des Ausschlusses und der Verachtung der Mitbrüder, haben solche Leute trotzdem den Zehnten weiterhin an die Gemeinde gezahlt weil sie wussten, es ist die letzte Gemeinde.

    Also wenn jetzt jemand kommt und sagt mir, treffe dich doch einfach mit deinen Gleichgesinnten und gründe eine neue Adventgemeinde, ist das für mich persönlich ausgeschlossen. Zusätzlich ist es nicht nur die vorhin, genannte Person, die auf soteriologischen Ebene auf solche Schlüsse gekommen ist, denn in dem Eck wo ich wohne, werden solche Leute anders genannt und werden als Anhänger einer gewissen anderen, bereits verstorbenen Persönlichkeit genannt, die nicht ausgeschlossen worden ist sondern bis heute sogar hohes Ansehen in der Gemeinde behalten hat.

    Ich habe schon so einige Fälle gehört wo die lokalen Gemeinden vollkommen in ihre Aufgabe versagt haben. Zum Beispiel wenn es um Ehescheidungen ging. Wo es Menschen gibt, da menschelt es einfach. Und wer denkt, dass solche Fehlentscheidungen nicht auch hin und wieder auf der Weltebene passieren, wo auch Menschen agieren, der hat seinen Verstand bereits jemand anderem abgegeben. Und wenn man sich genau nach dem Muster hält, das Jacob hier angegeben hat, wie man mit neuer Erkenntnis umgeht, und man trotzdem zu keinem grünen Zweig kommt, was tut man dann? Den Mund halten? Und wenn es vielleicht doch die Wahrheit ist, die man entdeckt hat und die Leitung sieht es einfach nicht? Viele von euch sagen dann, dass man sich von der Gemeinde trennen soll. Das Problem ist nur, dass diese Gemeinde einfach die Endzeitgemeinde ist. Und genau hier schließt sich der Kreis. Dazu muss ich aber auch sagen, dass Ellen White sagte, dass man mit neuem Licht sehr vorsichtig und langsam handeln sollte weil man sonst vielleicht mehr zerstört als Heil macht. Man braucht einfach Geduld. Aber heißt das, dass man für immer schweigen soll? Das denke ich kaum.

    Und falls jemand denkt, dass die Leitung noch nie den Versuch unternommen hat ihre Mitglieder in einem Rahmen falscher Lehren zu halten, der muss die Adventgeschichte nochmal durchnehmen. Denn genau das ist im Jahr 1956 passiert als die Leitung ein besseres Image gegenüber den Evangelikalen Kirchen bekommen wollte um nicht mehr als Sekte bezeichnet zu werden. Hier wurde die menschliche Natur Jesu, der priesterliche Dienst Christi im Heiligtum als Bestandteil der Erlösung und das Mahlzeichen des Tieres einfach weggeredet und sogar in Büchern umgeändert. Das sind geschichtliche Fakten. Sogar George Knight spricht in seinem Buch "Es war nicht immer so" davon auf Seite 157-158. Als sehr gute Ergänzung dazu, rate ich das Buch "1955 - 1956 Der Anfang vom Ende" zu lesen weil man dort noch viel mehr auf die Details eingeht, was alles um diese Zeit passiert ist. Damals hat sich auch M.L.Andreasen durch zahlreiche Briefwechsel mit der Leitung ausgetauscht und hat sich beschwert. Die Leitung hat jedoch nach einiger Zeit mit dem Briefwechsel aufgehört weil sie an ihrer Position festhalten wollte. Damals konnte Andreasen auch nicht einfach stillschweigen und hat die Mitglieder davor gewarnt. Auch er wurde daraufhin ausgeschlossen und bis heute hat sich die Adventgemeinde meines Wissens nach nie dazu geäußert. Was in diesen Gesprächen zwischen Generalkonferenz und Evangelikalen beredet worden ist, konnte man nur durch die Veröffentlichungen der Evangelikalen herausfinden. Für mich ist auch das ein ganz deutlicher Hinweis, dass es auch Fehler in unserer Leitung geben kann. Und trotzdem bleibt es die sichtbare Endzeitgemeinde mit all ihren Macken und Kanten. So blieb auch das Volk Israel lange Zeit trotz ihres wiederholten Abfalls lange Zeit das sichtbare Volk Gottes.

  • Zitat

    So blieb auch das Volk Israel lange Zeit trotz ihres wiederholten Abfalls lange Zeit das sichtbare Volk Gottes.

    vollkommen richtig.... und wodurch wurde es dann nicht mehr als das Volk Gottes angesehen?

    Jonajim, wenn die Adventgemeinde die Endzeitgemeinde ist, dann hat sie diesen von mir bereits aus der Bibel zitierten Charakter aus Offenbarung 3,14 :

    Zitat

    Und dem Engel der Gemeinde in "Laodizea" schreibe: Das sagt, der Amen heißt, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes:
    15 Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch warm bist. Ach, dass du kalt oder warm wärest!
    16 Weil du aber lau bist und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.
    17 Du sprichst: Ich bin reich und habe genug und brauche nichts!, und weißt nicht, dass du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß.
    18 Ich rate dir, dass du Gold von mir kaufst, das im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und weiße Kleider, damit du sie anziehst und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde, und Augensalbe, deine Augen zu salben, damit du sehen mögest.

    ich denke, hier gilt es anzusetzen und zu hinterfragen, was damit gemeint ist? Und wenn ich mir die Selbstsicherheit so mancher Adventisten ansehe, die von sich sagen, sie hätten schon alles Wissen, würden auch alles erkennen und vergleichen dies lediglich mit althergebrachten, dann kann ich darin nichts positives erkennen. Es wird doch nichts Neues zu gelassen, sondern an dem gemessen, was man am Anfang für gut und richtig befunden hat. Es wird eben nicht nur an der Bibel sondern vor allem an Ellen G. White gemessen. Somit entsteht hier ein "Teufelskreis", aus dem keiner innerhalb der Gemeinde ausbrechen kann, weil er in sich festgefahren ist. Alle warten auf die Erfüllung der Weissagungen Ellen Whites und solchen, die sich ihr annähern.

    Was genau heißt denn hier, Augensalbe zu kaufen und Gold zu besorgen? Von wem soll den beides kommen. und vor allem, wer ist es denn, der die zehn Jungfrauen weckt? Die Adventgemeinde?

    Zitat

    Und trotzdem bleibt es die sichtbare Endzeitgemeinde mit all ihren Macken und Kanten

    so steht es ja auch in Bezug auf die siebte Gemeinde geschrieben. Dies heißt jedoch nicht, dass diese Gemeinde alles richtig macht, und dass man deshalb auch in ihr bleiben sollte. Wie gesagt, die frage ist nach wie vor, wer sind die fünf klugen und die fünf törichten Jungfrauen.... aber vor allem, wer macht diese wach?

    Gruß
    Seeadler

  • Hallo Jonajim,

    Zitat

    Und wenn man sich genau nach dem Muster hält, das Jacob hier angegeben hat, wie man mit neuer Erkenntnis umgeht, und man trotzdem zu keinem grünen Zweig kommt, was tut man dann?

    +)Der von Jako d.S. skizzierte Weg mit Umgang mit "neuer Erkenntnis" --wir sprechen hier nicht von Nebensächlichkeiten---ist ein Weg, von der Weltleitung mit gutem Grunde so vorgesehen.

    +) Es macht nämlich keinen Sinn mit sofort jedem angeblichem "neuem Licht" von einer Person oder kleinen Gruppe ausgehend, die Ortsgemeinde---und dann ganze Regionen zu verunsichern, nachzurennen,wenn dann das Ganze theologisch unhaltbar zusammenbricht.

    +) vor einem solchen Info Vorgehen auf breiter Basis halte ich nichts.
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    Andererseits ist deine Frage berechtigt, wenn nun das ganze Prozedere bei einem qualitativ seriösen, ernst zu nehmenden theologischen "neuem Licht" durchlaufen ist---wenn!,

    dann gibt es ja

    Zitat

    eine klare, schriftliche, für alle zugängliche Stellung dazu zu nehmen, damit die Mitglieder der Gemeinde den theologischen Standpunkt betrachten können und, auf diesem aufbauend, eigene Gedanken machen können.

    (@ Jaklo.d.S.)

    erst dann, dann erst stehst Du eigentlich wirklich und praktischvor deiner o.a. Frage und hast von unseren "Theologen" wohl eine theologisch gut begründete ablehnende schriftliche Antwort in Händen. Erst wenn du dann noch immer meinst, diese theologische offizielle ablehnende Antwort ist nach deinem pers. Verständnis unbiblisch------dann erst sollte deine o.a. Frage relevant werden.
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    Ich schlage vor wir versuchen dann konkrete Antworten zu finden, wenn die Entwicklung an einem konkreten Fall alle diese Schritte tatsächlich durchlaufen hat. Hast Du also konkrete Klage(n) zu einem konkreten Fall??
    einen hatte ich dir ja schon zu deiner persönlichen Beurteilung empfohlen, weil Du offensichtlich nicht mal die offizielle Stellungnahme dazu wirklich studiert hast. Hättest Du---vielleicht wärest Du bereits auf "einen grünen Zweig" gekommen.
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    Ich finde das o.a Prozedere bei so wichtigen Themen als angemessen und sinnvoll.

    Mit unausgegorenen theologischen (Gedanken) Spielereien, durchsäuert von Philosophie/Wissenschaft etc die breite Öffentlichkeit zu konfrontieren und damit zu belästigen-- und sei es nur ein Forum, ---ohne wenigstens eine "qualitative redliche Lösung auf biblischer Grundlage " anbieten zu können--- halte ich grundsätzlich für verfehlt.

    l.g.Y.